Altes und neues Leben

Wer hatte auch solche starken Veränderungen und wodurch wurden diese ausgelöst.
Mein altes Leben endete mit der Trennung von meinem Ex, Auszug aus dem Haus, Kinder sind bei ihm geblieben.
Ich zog in eine eigene Wohnung, Stadt anstatt Land, wechselte den Job, hatte schnell einen neuen Partner und hatte plötzlich ein ganz anderes Leben.
Ein Leben ohne Kinder Im Alltag, ohne ein Haus plus Garten mit sauber halten zu müssen
Nur noch arbeiten, nach Hause kommen, abends ruhig kochen und essen.
Vorher Trubel, Termine, Action.
Ich will gar nicht bewerten, was ich besser fand, ich bin froh dass ich beides erlebt habe und mit über 40 nochmal ein anderes Leben probiert habe.
Mein Ex Mann hat mit 50 nochmal eine Ausbildung gemacht und ist mit den Kindern auch weg gezogen, hat das Haus verkauft und hat sich selbstständig gemacht, also auch eine starke Veränderung von Angestelltem zu Selbständig mit finanziellem Risiko, weniger Geld aber selbstbestimmt.
Meine Schwester hat nach einer schweren Erkrankung ein Jahr Auszeit genommen und ist durch due ganze Welt gereist, hat ihren Partner verlassen und lebt seitdem nie länger an einem Ort, obwohl sie vorher immer heiraten und Kinder wollte.
Sie kann das selbst nicht mehr verstehen, denn das will sie jetzt überhaupt nicht mehr.
Was war bei Euch der Grund das alte Keben aufzugeben?

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Von extremer Karrierefrau zu Hausfrau.
Die Gründe waren gar nicht so klar einzeln zu erkennen.
Ich hatte das Gefühl immer weiter in die falsche Richtung zu laufen (in die die Gesellschaft einen früh schickt)
Eigener Werteverfall, durch die Priorisierung von beruflicher Anerkennung, ständige Zeitnot, vermännlichung.
Ich wollte andere und stärkere Kompetenzen als ne gute Führungskraft zu sein 🤷‍♀️

Einen Lebensraum bewusst gestalten und das wirkliche Leben von ehr traditionellen Werten gibt mir Sinn, verbessert meine zwischenmenschlichen Beziehungen, macht mich zu einer besseren und glücklicheren Version meiner Selbst und stärkt meine Ehe.
Dafür geb ich gern die Karriere her.

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Sehr interessant, ich finde es immer wichtig bewusste Entscheidungen zu treffen und sich nicht einfach treiben zu lassen und aus Bequemlichkeit alles zu lassen wie es ist.
Meike Mutter war unfreiwillig Hausfrau, sie hätte gerne beruflich was gemacht, hatte aber nie dem Mut das durchzusetzen.
Es wäre unbequem gewesen, mein Vater hätte beruflich zurück stecken müssen, wir Kinder hätten uns auch umstellen müssen, da wir dann mehr auf uns gestellt gewesen wären, schon diese Veränderungen waren nicht drin, schön bequem für alle, nur nicht für meine Mutter die immer unglücklich war.
Karriere hab ich immer ausgeschlossen, ich wollte auch nie einen Mann dem Karriere und Geld wichtiger sind als das Private.
Zu oberflächlich. Ich hab mich mit 20 selbstständig gemacht, ubd seitdem immer wieder verschiedene Sachen ausprobiert.
Ein Angestellten Verhältnis wo ich für andere arbeite und für deren Träume oder Ziele, das ist für mich weg geworfenes Leben.

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Also man wird ja nicht gezwungen Kinder in die Welt zu setzen.

Das ist eine freie Entscheidung.
Und Kinder sind eben eine Aufgabe, da trägt man in erster Linie die Verantwortung für die Kinder. Natürlich steckt man da erstmal zurück.
Man muss eben Prioritäten setzen, was ist einem wichtiger Kinder oder Karriere (eigenständiges Leben)

Ich bin ungeplant schwanger geworden, habe mich für dieses Kind entschieden und trage die Verantwortung. Bestimmt wäre mein Leben anders verlaufen, aber ganz ehrlich, ich bin dankbar das es so ist, wie es ist.
Ich bin trotzdem glücklich, weil meine Kinder es sind. Mein Leben hat sich eben verändert, meine Kinder stehen immer an erster Stelle. Sie hatten nicht die Wahl, zwischen nehme ich diese Mami oder lieber die von neben an. Sie wurden hier rein geboren, weil wir es wollten.
Das hat auch nix mit Bequemlichkeit zu tun oder oder, sondern einfach Verantwortung zu übernehmen!

Mir persönlich tun die Kinder leid, wo zu 90% die Nanny nach ihnen schaut. Von früh bis spät in der Betreuung usw.
Auch diese Frauen die gefrustet sind, weil sie wegen ihrer Kinder nicht so leben konnten wie sie gerne gelebt hätten, das triggert mich dermaßen. Meine Mutter war auch so eine Dame. Ganz ehrlich, spätestens nach einem Kind weiß man wie der Hase läuft. Dann lässt man es eben. Aber Kinder in die Welt setzen und sich dann beschweren, das man unglücklich ist, weil man sich nicht selbst erfüllen konnte.

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Mein Leben ist auch in ein vorher und nachher geteilt.
Vorher: Studentenleben mit allem drum und dran: Studieren, WG-Leben, ständig Parties an Wochenenden, diverse verrückte Nebenjobs um über die Runden kommen zu können und eine On-Off-Beziehung...
Dann wurde ich schwanger von der On-off-Beziehung. Der Vater hat sich sofort verabschiedet, ich zog aus der WG in eine eigene, kleine Wohnung, beendete das Studium, bekam mein Baby.
Ich verwandelte mich so innerhalb von einem halben Jahr vom studierenden Partygirl in eine alleinerziehende Mutter mit Baby. Das Studium war auch vorbei. Als mein Kind 8 Monate alt war, ging ich Vollzeit arbeiten.
Ich muss sagen, dass ich mit dieser extremen Veränderung emotional lange nicht mithalten konnte und viel Zeit gebraucht habe, um alles zu verarbeiten.

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Ich wollte immer Kinder. Bin mit 19 Zuhause ausgezogen und habe mit 22 für heutige Verhältnisse sehr früh geheiratet. Meine Arbeit bei einer Versicherung hat mir sehr gefallen und ich habe relativ schnell Karriere gemacht.
Nach der Geburt meines 1. Sohnes wollte ich eigentlich die ersten drei Jahre nur Mama sein (damals ging der Kiga erst ab 3). Leider hatte mein Ex-Mann dann doch keine Lust auf Familie und verließ uns nach einem knappen Jahr. So war ich gezwungen, wieder Teilzeit zu arbeiten und mein Kind fremd betreuen zu lassen. Nach ein paar Jahren habe ich dann meinen jetzigen Mann geheiratet und mit ihm noch 2 Söhne bekommen. Ich wäre dann sehr gerne nur Mama gewesen, aber finanziell war das nicht möglich. Also weiter Teilzeit. Als unser Jüngster 13 Jahre alt war, bekam ich das Angebot, als Assistentin der Geschäftsführung 35 h pro Woche zu arbeiten. Diese Arbeit hat mir großen Spaß gemacht, Zuhause mit den Kindern war alles gut organisiert.
Nach 10 Jahren ging das plötzlich gar nichts mehr - Burn out und Klinikaufenthalt.
Da musste ich mein Leben noch einmal komplett umstrukturieren und bin jetzt seit knapp 3 Jahren glückliche "Nur-Hausfrau". Ich genieße diese Zeit momentan sehr, werde aber mittelfristig zumindest ehrenamtlich wieder tätig werden, nachdem ich als Oma nicht gebraucht werde. Mein Mann geht in 3 Jahren in Rente, dann haben wir uns schon vorgenommen noch mehr zu reisen, wenn es gesundheitlich geht. Es gibt noch so vieles zu sehen.

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Ich würde mein Leben nie in "alt" und "neu" einzuteilen. Ich hab EIN Leben und das ist, wie alles, einem stetigen Wandel unterworfen.
Kinderloses Leben, Leben mit Kindern, Singleleben, Partnerschaft, 300-Seelen-Dorf, Millionenstadt,.....

2021 war für mich wieder mal ein großes Veränderungsjahr, hauptsächlich begründet durch die Trennung von meinem Mann.

Kinder, Homebase und Job sind für mich zur Zeit unveränderbare Komponenten, alles drumherum - mal schauen.

In 10 Jahren sind die Kids erwachsen, da werden die Karten nochmal ganz neu gemischt und ich werde wohl erst mal eine Zeit ins Ausland verschwinden.

Stillstand ist nicht mein Ding und wirds wohl auch nie geben. Das heißt aber nicht, dass ich irgendwas Altes "aufgebe". Es kommt einfach immer mal was Neues dazu.

Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen das Leben von Frauen schon ab den Teenagerjahren vorgezeichnet war.

LG Claudi

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Hallo.

Ich würde mein Leben auch nie in "alt" oder "neu" einteilen, sondern als "das Ganze" betrachten. Dazu gehören sämtliche Abschnitte und Aufs und Abs.

Auch finde ich die Bezeichnung "irgendwo anders neu anfangen" immer etwas befremdlich.
Als ob man einen Lebensabschnitt aus seinem Herzen und Gehirn streichen und irgendwo im Nirwana zurücklassen könnte..... #zitter

Ich bin der Meinung, dass man aus der aktuellen Lebenssituation immer das für sich und die Familie bestmöglichste und positivste rausholen sollte. Dass das nicht immer möglich ist, ohne dabei auch Ängste und Sorgen zu haben ist klar. Aber genau das ist halt das Leben......

LG

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Mein altes Leben endete mit 34. Ich war eine Duracellmutter mit 3 Kindern und anspruchsvollem Beruf. Ich habe sehr viel Sport gemacht, war ständig unterwegs und habe überall mitgemischt.
In meinem neuen Leben MUSS alles langsam und bedächtig gehen. Meinen Beruf kann ich nicht mehr ausüben und ich bin Hausfrau, lese und male viel, ab und an versuche ich mich auch im Schreiben.
Sport kann ich gottlob immer noch machen, halt nur anderen als früher.
Beide Leben waren/sind schön--ich glaube, dass mein jetziges Leben besser für meine Seele war. Ich habe tolle Leute kennengelernt und die Menschen in meinem Leben haben ihr wahres Gesicht gezeigt und so hat sich die Spreu ganz fix vom Weizen getrennt.
Ich bin glücklich.

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Da würde ich liebend gerne mehr erfahren :)

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Wenn du Fragen hast--frag einfach #sonne