Beziehung zum Kind, wenn Kontakt alle 4 Wochen

Meine Tochter ist nach der Trennung beim Vater aufgewachsen, ich habe sie alle Wochen besucht oder sie ist zu mir gekommen.
Warum, weshalb, ist ja für meine Frage egal.
Mich interessiert, wie ihr das empfunden habt über die Jahre.
War es immer ok, welche Schwierigkeiten gab es , wie war das Verhältnis dann in der Pubertät bzw als Erwachsene?
Meine Tochter ist jetzt in der Pubertät und bisher, also es läuft quasi ab ihrer Geburt so, ist das für sie ok, da sie es nicht anders kennt denke ich..
Was habt ihr für Erfahrungen?

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"Warum, weshalb, ist ja für meine Frage egal."

Nein, ist es nicht. So ein Verhalten muss für das Kind legitim erscheinen. Wenn du in der Nebenstraße wohnst und keine Lust hast ist das was komplett anderes als wenn du als Neuseeländerische Staatssekretärin nur alle vier Wochen nach Deutschland fliegen kannst, aber jeden Tag per WhatsApp und Videotelefonie in Kontakt stehst.

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Ist das so ein typisches "weil du die Mutter bist" Ding?

Einem Vater, welcher nur 1-2x monatlich Umgang hat, wird diese Frage überhaupt nicht gestellt.

Sie hat das mit ihrem Ex so geregelt, aus welchen Grund steht gar nicht zur Debatte.

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Ernsthaft? Du stellst du dir einem Vater nicht die Frage, wieso er nur 1x/Monat Umgang mit seinem Kind hat sondern findest das Normal? Was hast du denn für ein Männerbild?

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Alle 4 Wochen hab ich sie für ein Wochenende bei mir.

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Hallo,

also erstmal, ja das ist eine ungewöhnliche Konstelation, aber bei euch ja anscheinend schon immer so.

Deine Tochter kennt es nicht änderst und ich denke wenn du da offen und ehrlich bist wenn deine Tochter fragt wieso weshalb warum dann wird das schon.
Die Pubertät ist denn ich allgemein nicht die einfachste Zeit egal ob Leben mit Mama/Papa/AE...u.s.w.
Ich find wichtig für sein Kind da zu sein und alle Fragen, Ängste und Sorgen ernst zu nehmen.

LG

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Es kommt auf verschiedene Faktoren an.

Die beste Bindung im Erwachsenenalter habe ich zu einer Tante, die ich alle 1-2 Jahre sehe und als Kind so gesehen habe.
Warum? Weil Bindung von Herzen kommt. Sie war immer für mich da! Egal in welcher Krise. Ich darf sie jederzeit anrufen, dürfte jederzeit bei ihr vor der Tür stehen, wenn es mir schlecht geht. Distanz über Ländergrenzen spielt keine Rolle (wir passen es lediglich Pandemie- und anderen Gesundheitsfaktoren an).

Es gibt Väter (ließt man hier ja gelegentlich), die wohnen zwar in den gleichen vier Wänden, aber haben nichts mit den Kindern zu tun. Kein Interesse sich zu kümmern etc. halten sich aus allem raus und beschimpfen die Mutter.
So viel zu dem Thema Zeit und Bindung.

Es gibt Väter, die sehen ihre Kinder alle paar Wochen, nehmen sich dann aber Zeit für sie, hören aktiv zu und sind erreichbar, wenn das Kind Sorgen und Nöte hat. Manche würden auch eine Geschäftsreise unterbrechen oder - wenn im Ausland lebend - auch mal spontan einen Flug zurück buchen, wenn das Kind mitteilt, dass es dem Kind nicht gut geht.

Umgekehrt kannst du das Beispiel auch für Mütter sehen.

Ist das Kind immer willkommen, kann mit Sorgen und Nöten zu ihr kommen, obwohl es woanders wohnt, kann das eine engere Bindung sein,
als wenn sie zusammen wohnen, aber nur eine Bedarfsgemeinschaft sind. Ungewolltes Kind, das jeden Tag zu hören bekommt, wie es das Leben der Mutter einschränkt und eigentlich abgetrieben werden sollte.

Die Mitte liegt irgendwo dazwischen.

Können die Erwachsenen miteinander reden?
Besteht Interesse am Kindeswohl?
Wird das Kind mit zunehmendem Alter einbezogen?

oder
wird es als Spielball benutzt?
muss hinnehmen, was über dessen Kopf entschieden wird?
wird dafür schuldig gemacht, dass es das Leben versaut hat?
wird häufiger versetzt oder nur geholt, wenn es gebraucht wird?

Das finde ich wesentliche Faktoren. Die Häufigkeit der Zeit untermauert dann eher die Faktoren oder mildert sie etwas ab.

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Ich denke auch, dass die Begründung doch sehr dafür ausschlaggebend für das Empfinden sein dürfte, warum sie nur alle 4 Wochen bei dir ist. Wurde ja schon schön ausführlich erklärt. Und nur, weil es schon immer so war, heisst das nicht, dass das Kind das auch weiterhin schön finden wird, sondern sich vielleicht dann auch mal ein paar eigene Gedanken macht und dann auch mal einfach keine Lust mehr auf weiteren Kontakt hat......

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Ich bin auch ein Scheidungskind. Ich finde das ist völlig belanglos ob ein Kind jetzt beim Vater oder bei der Mutter seinen Hauptlebensmittelpunkt hat. Meinen Vater hab ich auch nur alle paar Monate gesehen. Immer in den Ferien sind meine Geschwister und ich dann zu ihn gefahren. Lag dann aber auch daran, dass es ihn beruflich nach Bayern gezogen hat und wir in NRW verblieben sind. Als Kind hab ich ihn immer sehr vermisst und auf die Ferien hingefiebert bis ich ihn wieder sehen kann. Als ich 16 war, ist er dann zurück nach NRW gekommen, ich war als Pubertier eh außer Rand und Band und bin mit meiner Mutter ständig im Konflikt gewesen, also bin ich quasi direkt zu ihm gezogen. Kann also sein, dass dir das auch passiert wenn dein seltener Umgang mit Distanz zu tun hat. Wäre mein Vater in NRW verblieben und wir hätten ihn trotzdem so selten gesehen, ich glaube das hätte mich spätestens im Teen Alter, wenn nicht eigentlich schon eher, emotional hart verletzt.

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Die Entfernung war immer mal anders, je nachdem wo ihr Vater bzw.ich unseren Wohnsitz hatte.
Es war alles dabei zwischen 150 km und 800 km.
Seit Kurzem sind es 500, meine Tochter musste diese Wege aber nicht fahren oder fliegen, ich bin dann entsprechend diese Strecke gefahren oder geflogen um sie zu sehen bei ihrem Vater.
Seit sie 10 ist, fährt sie aber auch mit dem Zug zu mir, mal so mal so eben.
Jetzt ist sie 16 und fängt im Sommer ihre Ausbildung an, mal sehen wie es sich dann einspielen wird.
Ich erwarte gar nicht von ihr dass sie den Kontakt in der Form halten will.
Wir telefonieren auch nur ganz selten, ab und zu eine WhatsApp, das wars
Wir haben darüber schon oft gesprochen ob sie das ändern möchte , aber nein, es ist ok wie es ist.
Ich selbst bin so auch fein würde aber versuchen es anders zu regeln wenn sie es möchte.
Im Sommer zieht sie für ihre Ausbildung mehr in meine Nähe, dann sind es nur noch 300 km...mal sehen.

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In den Ferien hatte ich sie natürlich auch länger da, zumindest in den Sommerferien oder auch über Weihnachten ,Silvester alle 2 Jahre, das haben wir aufgeteilt wie es bei anderen getrennten Eltern auch der Fall ist.

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Telefoniert oder schreibt ihr denn zwischendrin mal? Wie sieht es in den Ferien aus?
Also meine Eltern haben sich getrennt, als ich ein Kleinkind war. Ich war jedes zweite Wochenende bei meinen Vater. In der Pubertät fing das an mir total auf die Nerven zu gehen und irgendwann wollt dich nicht mehr. Mein Vater war mir quasi immer schon ziemlich egal, also da gibt es keine Beziehung.

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Ich kann deine Frage nicht wirklich erkennen. Du schreibst weiter unten es passt für euch wie das Verhältnis ist, ihr habt drüber gesprochen usw. Trotzdem ist deine Frage ja, wie das so ist mit dem Verhältnis in der Pubertät. Also scheint es dich ja doch irgendwie umzutreiben ob es bei euch anders als gewöhnlich ist? In welcher Hinsicht? Fragst du dich ob deine Tochter dich eigentlich mehr gebraucht hätte, als Frau in der Pubertät? Das aber nun nicht so ist, weil euer Verhältnis nicht so eng ist? Bist du eigentlich nicht zufrieden und hättest gerne mehr Kontakt? Oder was ist es was dich fragen oder nachdenken lässt, wenn doch alles geklärt ist? (ich frag wirklich aus Interesse, weil ich das Gefühl habe, die Frage passt nicht zum Text/der Situation und ich mich frage, ob du selbst noch nicht ganz greifen oder aussprechen kannst, was dich eigentlich zum Nachdenken bringt).