Ich weiß keinen Rat mehr! Ich verliere meinen Sohn...

Guten Abend liebes Forum,

ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß einfach nicht mehr, wie ich mit der Sache umgehen soll. Ich fühle mich mittlerweile sowas von hilflos! Ich bin Mutter von zwei Söhnen (22 und 24). Mein Mann (der Vater) lebt seit einigen Jahren nicht mehr. Es geht im Folgenden um meinen älteren Sohn, der sich schon vor einiger Zeit sowas von zum Negativen verändert hat.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass mein Älterer charakterlich (leider) schon immer etwas schwierig war. Soll heißen, ziemlich rechthaberisch, ist immer sehr schnell eingeschnappt bzw. beleidigt und lässt einen das dann tatsächlich auch meistens wirklich sehr spüren. Aber das ist seit dem Tod des Vaters sowas von schlimm geworden. Letztes Jahr ist die Sache dann völlig eskaliert. Ich habe den Großen und seinem unmöglichen Verhalten nach langem Stillhalten endgültig einen Riegel vorgeschoben und ihn vor die Tür gesetzt! Hintergrund dabei war, dass er zu seinem jüngeren Bruder seit Monaten nur einfach nur noch ekelhaft war. Soll heißen, dass er ihn wie Luft behandelt und völlig ignoriert hat. Er hat seit Monaten kein Wort mehr mit ihm gesprochen und ihn geschnitten. Das machte meinem Jüngeren extrem zu schaffen, zumal er überhaupt nicht wusste, warum sein Bruder ihn so behandelt. Ich hatte eindringliche Gespräche mit meinem Jüngeren (der Ältere weigerte sich darüber zu sprechen), ob sie irgendwie Streit vor einiger Zeit hatten oder etwas anderes vorgefallen war. Nein, es sei wirklich nichts gewesen, zumal nichts, von dem der Jüngere etwas bewusst mitbekommen hätte. Der Ältere verweigerte, wie erwähnt, das Gespräch zu dem Thema und verließ immer stur die Situation, als ich ihn einige Male direkt zur Rede stellen wollte. 5 Monate habe ich mir das zähneknirschend angeschaut wie das alles die Atmosphäre bei uns Zuhause vergiftete (beide wohnten da noch bei mir) und hatte dem Großen in meiner Not (nach zig gescheiterten Vermittlungsversuchen) wiederholt angedroht, dass sein Verhalten absolut unreif und unter aller Sau sei und ich das nicht mehr lange unter meinem Dach dulden werde! Wenn er sich nicht zusammenreißen könne, müsse er ausziehen. Hat ihn scheinbar überhaupt nicht gekümmert oder er hat mich nicht richtig ernst genommen, denn es änderte sich weiterhin nichts. Er ignorierte seinen Bruder weiterhin. Denn schließlich war auch ich ständig der schlechten Stimmung Zuhause mit ausgesetzt und das schlug sich auch auf mein Gemüt nieder. Im November letzten Jahres habe ich dann schließlich den Schlussstrich gezogen – als der Große sich schon wieder weigerte, sich mit seinem Bruder gemeinsam an den Essenstisch zu setzen, war endgültig die Grenze für mich überschritten! Ich sagte ihm, dass er seine Taschen packen und meine Wohnung verlassen solle. Erst, wenn er sich anständig zu benehmen wüsste und sich angemessen für sein schäbiges Verhalten entschuldigt hätte, könne er wieder bei mir einziehen. Ich hatte so gehofft, dass er da endlich aufwacht und sein Verhalten ändert, aber nichts da – er tat sofort mit einem „Gut, alles klar!“ eifrig seine Koffer packen und verließ mit giftigen Blick die Wohnung. Auf dem Weg zur Eingangstür verlor er offenbar endgültig die Fassung, ließ seiner aufgestauten Wut freien Lauf und zertrümmerte mir (wohl mit Abicht) eine teure Vase im Flur! Dann war er weg (er hat ein eigenes Auto)…. Ich habe so geweint an diesem Abend und habe die Welt nicht mehr verstanden. Was hatten wir nur getan, dass er so zu uns war?!

Ich habe danach auch nichts mehr von meinem Sohn gehört. Ich merkte schnell, dass er mich auf dem Handy (Nummer, WhatsApp) zudem blockiert hatte. Ich hatte demzufolge also keine Möglichkeit ihn direkt zu erreichen. Obwohl ich ihn schon nach wenigen Tagen so sehr vermisste, sagte ich mir immer wieder, dass sein Benehmen einfach nicht gehe und er mal Konsequenzen spüren müsse. Ich glaubte wirklich, dass er nach einiger Zeit wieder kleinlaut wieder vor meiner Tür stehen, sich entschuldigen und mich bitten würde, wieder bei mir einziehen zu dürfen. Aber so kam es nicht. Ich wusste nicht, wo er die nächsten Wochen war und was er in der Zeit gemacht hatte. Und das alles kurz vor Weihnachten! Im Nachhinein erfuhr ich, dass er wohl die erste Zeit bei seiner Oma untergekommen war. Meine Mutter hatte mir im selben Zug auch interessante Neuigkeiten erzählt: Mein Sohn hatte offenbar schon seit einiger Zeit (vor seinem Auszug) eine neue Freundin, die er bei sich auf der Arbeit kennen gelernt hatte. Er hatte sie bis dato nie erwähnt, geschweige denn mal mitgebracht. Warum, weiß ich leider auch nicht. Ich hätte mich doch so für ihn gefreut! Rund zwei Wochen nach seinem Auszug hatten die Beiden wohl beschlossen, zusammen zu ziehen. Sie wohnen jetzt im Elternhaus seiner Freundin (knapp 30 km entfernt) in der Einliegerwohnung oben drüber. Ich ließ mir von meiner Mutter vorsorglich die Adresse und Telefonnummer geben und diese drängte auch darauf, dass ich persönlich hinfahren und die Sache bereinigen solle. Habe ich aber da (noch) nicht eingesehen, denn schließlich hat sich mein Sohn falsch verhalten und ich habe mir gesagt, dass er in dieser Sache auf mich zukommen müsse. Doch er meldete sich einfach nicht. Ein paar Tage vor Weihnachten hielt es dann nicht mehr aus und rief an. Ich hatte seine Freundin am Hörer. Ich sagte, dass ich mich freuen würde, wenn mein Sohn Weihnachten zu uns kommen würde. Aber die Freundin wies mich eiskalt ab und sagte mir nur, dass ich damit nicht zu rechnen bräuchte. Mein Sohn sei sowas von sauer auf mich, dass er nicht gedenke, sich an Heiligabend mit mir wieder an einen Tisch zu setzen. Ich verlangte anschließend, meinen Sohn persönlich sprechen zu dürfen, aber das verweigerte sie. Das Resultat: Weihnachten fand ohne meinen Großen statt, ich habe nichts von ihm gehört! Mein Herz war an den Feiertagen förmlich zerbrochen, ich habe so geweint. Der Januar verstrich weiterhin in Funkstille. Anfang dieses Monats habe ich es nicht mehr ausgehalten und rief erneut an. Ich bat eindringlich darum kommen zu dürfen, damit wir uns endlich aussprechen könnten. Das sagte seine Freundin nach einigem hin und her für heute schließlich zu.

Also bin ich heute hingefahren. Ich hatte so gehofft, dass wir uns aussprechen würden und ich ihn hinterher wieder in meine Arme schließen könnte. Pustekuchen! Nach dem Treffen heute Nachmittag war ich kurz vor dem Zusammenbruch. Schon als ich ankam, wurde ich sehr kalt empfangen. Mein Sohn war zwar da, hielt sich aber sehr zurück und ließ größtenteils seine Freundin (für sich?) sprechen. Und wie sie das getan hat, sie hat mich regelrecht zur Sau gemacht! Sie pampte mich an, dass ich die wohl herzloseste Mutter sei, die sie jemals getroffen hätte. Ihr eigenes Kind vor die Tür zu setzen, wie könne ich sowas nur tun! Alle meine Einwände, dass das nicht ohne Grund gewesen sei und das Verhalten meines Sohnes nicht in Ordnung war, half nichts! Das wollte sie gar nicht hören, fiel mir ständig ins Wort und ließ mich oftmals gar nicht richtig aussprechen. Mein Sohn schnauzte mich auch an, was mir einfallen würde, mich in die Kiste zwischen ihm und seinen Bruder so einzumischen. Er und mein jüngerer Sohn seien schließlich erwachsen, das ginge mich nichts mehr an! Meinen Einwand, dass ich mehrfach vermitteln wollte, diese vergiftete Atmosphäre in meinen vier Wänden einfach nicht mehr ertragen konnte und dass er sich unter meinem Dach nun mal anständig zu benehmen habe, tat er mit einem verächtlichen „Ach, halt den Rand!“ ab. Die Freundin warf mir noch mit einem beinahe hasserfüllten Blick an den Kopf, dass ich selber Schuld sei und dass sie es mir niemals verzeihen würde, was ich meinem Sohn angetan hätte! Darauf fing ich an zu weinen und bin ich mit der Anmerkung, dass ich mir das von IHR nicht anhören müsste, aufgestanden und gegangen. Mir war klar geworden, dass wir einfach zu keinem Ergebnis kamen und mein Sohn nach wie vor meilenweit von Einsicht entfernt zu sein scheint. Das heute Nachmittag hatte nichts direkt mit einer Aussprache zu tun - die haben mich nur offenbar nur kommen lassen, damit sie mich mit Vorwürfen überschütten und niedermachen konnten.

Ich verstehe es einfach nicht! Was ist nur mit meinem Sohn passiert? Meine ganze Welt bricht gerade zusammen! Und dann seine Freundin….diese gehässigen Worte. Muss ich mir sowas von einer Frau anhören, die erstens deutlich jünger als ich ist und die mich zweitens noch nicht einmal kennt?? Wie kann man einen Menschen nur so voreingenommen verurteilen, den man bis dahin noch nicht einmal getroffen hatte?! Was ist das nur für ein schlechter Charakter, mir fehlen die Worte…
Ich bin, wie gesagt, mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Der Große zeigt keine Einsicht und seine Freundin scheint ihn nur noch zusätzlich anzustacheln und gegen mich aufzuhetzen! Ich habe den Eindruck, dass ich dabei bin, mein Kind zu verlieren und dass meine ganze Familie im Begriff ist, auseinanderzubrechen. Denn auch mein jüngerer hat mittlerweile eine (sogar nachvollziehbar) eine Stinkwut auf seinen älteren Bruder und meint, dass der für ihn gestorben sei!

Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie kann man mit einer solchen Situation nur umgehen? Ich fühle mich so unglaublich hilflos und alleine – meine ganze Welt liegt in Trümmern!

2

Was du nicht verstanden hast. Deine Söhne sind MÄNNER und keine kleinen Jungs mehr. Du behandelst den großen wie einen 11 jährigen. Wenn zwei Männer sich gerade nicht so grün sind, dann kann man sie nicht ernsthaft zwingen zusammen am Tisch zu essen. Du hättest es eher wie eine WG sehe. Sollen. Stattdessen hast du zwei Männer behandelt wie kleine Kinder. Ich dachte erst, dein ältester hätte irgendwas schlimmes gemacht … aber neeeee. Das ignorieren des kleines Bruders , der selbst alt genug ist seinen MANN zu stehen, hat doch dazu gebracht deinen Sohn raus zu werfen wie einen gewalttätigen oder drogenabhängigen Kerl.

Er hat keinen Fehler gemacht. Er hat klar zu verstehen gegeben, dass er, warum auch immer, seinen Bruder gerade nicht besonders zugeneigt ist. Er hat ihn nicht geschlagen, er hat ihn nicht angebrüllt, er hat nichts gestohlen… er ist ihm NUR aus dem Weg gegangen. Was auch immer zwischen den zwei Männern war, das ist ein Dinh zwischen den beiden.
Und du bist ernsthaft der Meinung dein Sohn müsste auf dich zukommen? Siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht? DU hast ihn vor die Tür gesetzt. Warum soll er auf dich zukommen?
Er blockiert dich und statt du ihn erstmal in Ruhe lässt, ihn erst Mal Luft und Raum gibst… kreuzt du da auf und wunderst dich über sein Verhalten und das seiner Freundin?

Oh man… ja… aktuell hast du deinen Sohn verloren…. Aber das nur deswegen, weil du nicht gemerkt hast, deine Söhne wie Männer zu behandeln. Lass ihn in Ruhe. Du weist doch das es ihm gut geht. Also lass ihn Luft. Tue dir selbst den Gefallen und mach dich jetzt auch noch zur geliebten Schwiegermutter in SPE. Irgendwann schreibst du ihn deine Gedanken auf und warum du so gehandelt hast,,, ohne Vorwürfe. Dann wirst du sehen was passiert. Erwarte aber bitte keine Entschuldigung. Die wird nie kommen.

10

Ich verstehe ehrlich gesagt gar nicht, warum du mich hier so angehst.

Selbstverständlich sind es erwachsene Männer und sie sollten ihre Probleme auch selber untereinander lösen können. Ich verlange auch überhaupt nicht, dass sie sich innig lieben, aber ein gewisses Mindestmaß an Anstand verlange ich unter meinem Dach einfach von meinen ERWACHSENEN Söhnen. Zumindest ein Hallo und Auf Wiedersehen, danke, bitte. Grundsätzliche höfliche Kommunikation miteinander, sonst müssen sie nichts miteinander reden....

Wenn denn nun auch irgendetwas zwischen den Beiden vorgefallen wäre, was das Verhalten des Älteren ggf. erklärt hätte...aber hier hat der jüngere Bruder dem Älteren tatsächlich überhaupt nichts getan! Es scheint mir dass der Große einfach seinen eigenen Frust an dem jüngeren inform dieses militanten Ignorierens ausgelassen hatte. Und wo du schriebst, dass er seinen Bruder doch nicht schlägt etc. - mit Gewalt muss längst nicht immer gleich körperliche Gewalt gemeint sein! Auch bewusstes Nichtbeachten, dass darauf abzielt, jmd. anderes damit zu verletzen, ist eine Form von (psychischer) Gewalt! Es ist ein absolut passiv-aggressives Verhalten.

Des Weiteren spielen meine eigenen Grenzen als Mutter der beiden jungen Männer da ebenfalls mit hinein. Immerhin beeinflusst sowas die ganze Familie, besonders wenn alle unter einem Dach wohnen. Es belastet das ganze Zusammenleben extrem und das toleriere ich auf Dauer einfach nicht!

Ich hoffe, du kannst mich jetzt ein bisschen besser verstehen.

13

Naja, Du hast Deine Grenze gezogen, musst aber auch akzeptieren dass Dein Sohn seine zieht.

Mit dem Rausschmiss wolltest Du ihn anscheinend dazu drängen, sich so zu verhalten, wie Du möchtest. Das ist halt nach hinten losgegangen, und jetzt leidest Du mehr, als er.

weitere Kommentare laden
1

Was sagt denn die Oma zu all dem?
Mit der spricht er ja scheinbar noch?
Ist es deine Mutter oder Schwiegermutter?
Könnte die vielleicht vermitteln?

Gibt es sonstige Verwandte oder Freunde die vermitteln könnten?

11

Vielen Dank für deine Antwort.

Das ist eigentlich ein ziemlich guter Gedanke. Vielleicht kann ich mal mit meiner Mutter/der Oma über diese Sache vertieft reden. Eventuell kann sie dann mal versuchen mit meinem Sohn zu sprechen, vielleicht kommt sie als Dritte ja eher an ihn heran.

3

Das heute Nachmittag hatte nichts direkt mit einer Aussprache zu tun - die haben mich nur offenbar nur kommen lassen, damit sie mich mit Vorwürfen überschütten und niedermachen konnten.

Ganz genau dasselbe habe ich auch erlebt - vor 7 Jahren. Ich möchte gerade nicht meine komplette Geschichte wiederholen, aber ich kann Dich gut verstehen. Ich dachte, dass ich 13 Jahre eine Schwiegertochter wie eine weitere Tochter habe - als sie ein Kind bekamen, machte ich von heute auf morgen alles falsch und es kam zu furchtbar unschönen Szenen und so bösen Worten, dass ich fassungslos dasaß - gleichzeitig war mein Mann in der Endphase seines Lebens und starb dann, zutiefst enttäuscht von dem Stiefsohn, den er 35 Jahre mit aufzog und nie spüren ließ, dass er nicht leiblich war. Auch für unsere Schwiegertochter war er immer da.
Du kommst nicht dagegen an, wenn die Freundin nicht will, kannst Du leider gar nichts machen. Ich bin auch beinahe zerbrochen daran und war einige Monate in psychologischer Behandlung. Mein Sohn war auch immer schwierig - aber die Familie immer für ihn da - das gilt dann alles nichts mehr.
Nach diesem Vorfall mit dem verbalen Fertigmachen schleppte sich die unerfreuliche Situation noch ein paar Monate weiter hin und im Sommer 2015 war dann endgültig Schluss. Ich konnte nicht mehr, als mich meine Schwiegertochter wieder mal telefonisch fertigmachte. Meinem Sohn schrieb ich einen Brief, wirklich anständig und erklärte ihm, dass meine Tür trotz allem immer für ihn offen ist - das nahm er nicht mehr wahr.
Mein Enkel weiß nicht mal, dass er noch eine Oma hat, meine Tochter, die abgöttisch an ihrem Bruder hing, wurde damals schwer krank und ihre Tochter trauert ihrem Patenonkel/Tante noch heute nach - man kann nichts machen - nur sich damit abfinden. Ich habe noch mehrere Nichten und Neffen - es war immer Kontakt - er hat mit absolut allen gebrochen, sogar die gemeinsamen Freunde von uns wurden abgesägt - Schluss aus.
Leider kann ich Dir da nichts Tröstendes schreiben, die Wunde verheilt leider nicht. Wenigstens kann ich seit ca. einem Jahr über ihn sprechen, ohne dass mir gleich wieder die Tränen schwallweise laufen - aber das dauerte echt lange.
Lass die Beiden mal ganz sein, lauf ihnen nicht hinterher - vielleicht besinnt er sich irgendwann ja doch noch mal.
Alles Gute.
LG Moni

6

Nachtrag: Wundere Dich nicht, wenn Du hier auch überaus kritische Antworten bekommst. Ist verständlich, es sind hier sehr viele Frauen unterwegs, die selber Schwiegermutterprobleme ohne Ende haben (teils auch wirklich schlimme) und erst kleine Kinder haben - oder höchstens Schulkinder.
Was alles so kommen kann mit erwachsenen Kindern, haben sie erst vor sich. Der Gedanke, älter zu sein und sein Kind vielleicht nie mehr zu sehen im Leben, kann eine vielleicht Dreißigjährige mit Kleinkind nicht nachvollziehen. Da sperrt sich der Verstand.
Ich bin sicher, Du hast Deinen Sohn nicht nur wegen eines einmaligen Vorfalls rausgeworfen, ich kann mir vorstellen, dass da einiges vorausging - aber eine einigermaßen anständige Aussprache hätte trotzdem möglich sein können.
Ein Runtermachen ist indiskutabel noch dazu von der Freundin, die ja offenbar noch sehr neu ist bei euch. Dass er sich hinter ihr versteckt, ist auch logisch, er ist frisch verliebt und sie die Nummer 1.
Kann es nur wiederholen - lass Gras drüber wachsen und auch Dein anderer Sohn soll ihn einfach in Ruhe lassen, es bringt nichts.
LG

12

Huhu,

Ich bin eine Schwangere 31-jährige mit einem 18 Monate alten Sohn. Und mit meiner SM verstehe ich mich solala.

Allerdings ist genau das, was du beschreibst, meine größte Angst, meinen Sohn irgendwann an irgendwelche Leute zu verlieren. Deswegen ist mein oberstes Ziel ihn so selbstbewusst wie möglich zu erziehen, damit er ja nicht denkt, er müsste sich von irgendwem was einreden lassen (ob's am Ende fruchtet sei mal dahin gestellt).

Ich denke, dass es wirklich genug Frauen auch wie mich gibt.

Und es tut mir auch sehr leid für dich, was du durchmachen musstest bzw durchmachst. Entweder ist es die Erziehung oder keine Ahnung was, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jemals so einfach meine Eltern und Familie zu verlassen.

Entweder es wird böse zugeredet oder man hat mit sich selbst Probleme. Und es kann auch durchaus sein, dass nach Jahren die Scham eine große Rolle spielt. Es ist einfach unendlich traurig sowas.

4

Schwierige situation!

es hat bestimmt einen Grund gehabt wieso dein Sohn seinen kleinen bruder so behandelt hat er hat es bestimmt nicht aus spaß getan..

ich finde deine reaktion irgendwie übertrieben du wirfst deinen sohn raus (obwohl es einfach eine sache zwischen den beiden war, hätte sich bestimmt wieder gelegt)
und hoffst dann das er bettelnd vor deiner tür steht und bittet wieder einziehen zu dürfen..
du hoffst das er kämpft als erstes anruft usw. aber das ist doch kindergarten!

ich als dein Sohn wäre auch mächtig sauer auf dich bzw. hätte das Gefühl als ob du den kleinen bruder lieber hast..

dein Sohn hat wahrscheinlich noch nicht den Tod seines Papas verarbeitet..

und das er seine freundin nicht mit nachhause nimmt und dir davon nichts erzählt ist doch irgendwie normal als Teenager wenn man nicht gerade das beste verhältnis hat!

lass ihn seine Zeit die er braucht !

alles gute

5

Teenager? Der Mann ist 24 Jahre alt

7

Ich bin etwas zwiegespalten. Manches an deinem Text kommt etwas hart/ unfreundlich rüber, aber das ist aus der Ferne schwierig zu beurteilen.
Aber, nichts desto trotz: Deine beiden Söhne sind erwachsen, da finde ich, dass Du durchaus Recht hast, von beiden ein gegenseitig wertschätzendes Verhalten zu fordern, um ein angenehmes Familienleben zu haben. Im Gegensatz zu einer Vorschreiberin finde ich, dass ihr halt nunmal keine WG seid und sein braucht (wo jeder Bewohner übrigens auch Pflichten hat und zudem Miete zahlt), sondern eine Familie. Das kann man durchaus beiden Kindern mitteilen und auch einfordern. Und wem das dann nicht passt, der kann auch ausziehen. Evtl war die Art und Weise, wie Du es durchgezogen hast, nicht in Ordnung, das lässt sich aus der Ferne schwer beurteilen. Aber in der Sache an sich bin ich durchaus bei Dir.
Allerdings musst Du nun auch damit leben und brauchst nicht erwarten, dass Dein Sohn bettelnd ankommt, dass er wieder zurück will. Denn das glaube ich nicht. Er ist in seiner Würde verletzt und das mag aus seiner Sicht auch nachvollziehbar sein.

Also irgendwo kann man bei euch beiden Fehler finden:
Dein Sohn mit seinem unzugänglichen Verhalten seinem Bruder und auch Dir gegenüber.
Du, weil Du vielleicht im Vorfeld ein konkreteres Gespräch mit ihm hättest führen können/ müssen oder vielleicht noch etwas diplomatischer hättest sein können.

Ich würde nun an Deiner Stelle versuchen, eine vermittelnde Person/ Moderator zu finden. Was ist mit der Oma (deine Mutter?) bei der übergangsweise gelebt hat? Die scheint doch einen guten Draht zu haben. Vielleicht kann die erstmal mit euch beiden jeweils getrennt sprechen und anschließend versuchen, euch beide an einen Tisch zu holen. Sie soll dabei sein und die Aussprache moderieren. Vorher Feedback-Regeln definieren und einhalten. Sinnvoll wäre es, nur ihr drei. Falls dein Sohn auf die Freundin besteht (weil er sich vielleicht unsicher fühlt), dann lasst das zu, aber der Moderator sollte klar machen, dass sie sich erstmal im Hintergrund zu halten hat.

8

Es ist schwer was zu raten.
Ich kenne zwei Szenarien.
1x ist es eine Persönlichkeitsstörung beim frisch erwachsenen Sohn.
In der anderen Situation ist die Mutter ... nun ja. Macht immer einen auf Opfer, sie ist hilflos, sie ist arm dran. Sie will doch nur geliebt werden; aber versteht nicht, wie sie den inzwischen erwachsenen Sohn maßregelt, emotional erpresst, manipuliert etc. er soll Einsicht zeigen, er soll sich entschuldigen, er ... er... er... sie will ja nur gut sein....


Da es bei euch schon länger sehr festgefahren ist, finde ich es schwierig auf eine Aussprache zu hoffen. Noch dazu erwarten / erhoffen, dass er sich ändert oder Einsicht zeigt.
Warum sollte er das tun?
Monate lang läuft es sehr schlecht und dann bekommt er einen Sinneswandel weil du anrufst?
Das passiert vielleicht im Märchen oder in Kitschfilmen.

Wenn dir wirklich was an ihm liegt (also nicht wie in Beispiel zwei bist), dann schreib ihm einen Brief. Wobei darauf zu achten ist, dass du nicht zu sehr auf Opfer machst, nicht manipulierst etc.
Das Ziel soll nicht sein, dass er sich entschuldigt oder etwas tut! Sondern eine Chance auf ihm die Möglichkeit geben, dass du dich annähern möchtest. Ohne Erwartungen!

Eigentlich hätte es bei der Beschreibung schon vor Jahren externe Hilfe gebraucht. Hattet ihr Beratung oder therapeutische Unterstützung? Todesfall in der Familie kann Spuren hinterlassen.
Wenn nicht, könnte das eine Chance sein.
Erwarte NICHT, dass er hingeht. Überlege es eher.

Entweder nur für dich, weil dich die Situation massiv belastet. Evtl. Tipps WIE du dich ihm annähern kannst, ohne ihn noch weiter von dir wegzudrängen.
Oder - als Angebot - ohne! Erwartungen: dass ihr einen gemeinsamen Termin machen könntet. Eine Art Mediator dabei zu haben, kann manchmal helfen.
Bedenke aber, dass dir da sehr viel um die Ohren fliegen kann, was du evtl. nicht hören willst. Dass auch verletzendes rauskommt.
Aber das kann auch eine Chance sein, damit alte Wunden heilen können.

9

Es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst. Ich habe keine erwachsenen Söhne, nur einen kleinen 18 Monate alten Buben. Aber allein wenn ich jetzt schon dran denke, dass jemals so etwas passieren könnte, bricht mir das Mamaherz. Es tut mir wirklich leid für dich.

Leider ist dein Sohn an eine sehr, in meinen Augen, bösen Frau gelandet. Denn wenn man jemanden liebt, wirklich liebt, dann versucht man diese Person wieder aufzurichten und den Hass und die Frust abzunehmen, statt ihn noch mehr anzufachen. Richtig wäre es gewesen, hätte sie ihn überreden können einfach mal klartext zu reden statt selber das Wort zu ergreifen.

Hier reden manche davon, dass dein Sohn ja ein erwachsener MANN sei. Tja, echte Männer die Mumm haben lassen aber nicht die Mama von der Freundin fertig machen, die sie nie davor gesehen hat, geschweige denn für sich reden lassen. Und echte Männer, die ignorieren nicht einfach monatelang.

Das sind eine Mutter und ihre zwei Söhne und nicht eine WG mit drei Leuten die sich zufällig kennen. Das ist eine Mutter und zwei Menschen die sie über alles liebt. NATÜRLICH will man da vermitteln. NATÜRLICH kann man sowas nicht monatelang aushalten.

Ich denke, dass du im Moment leider gar nichts machen kannst. Vielleicht versuchst du mit deinem Kleinen darüber zu reden und etwas Trost bei ihm zu finden. Aber mehr als abwarten kannst du denke ich nicht. Und hoffen, dass er irgendwann zu Sinnen kommt. Warum sonst sollte man mit seiner Familie brechen?

Ich würde an deiner Stelle als Abschluss ihm einen Brief schreiben, mit all deinen Gefühlen und Gedanken, ohne vorwurfsvoll zu sein und Schuld zu geben. Mit dem Wunsch wieder eine normale Familie sein zu können.

Ich wünsche euch alles Gute.

14

Ich kann deine Gefühle verstehen. Du möchtest den Konflikt gern lösen, aber kannst es derzeit nicht und das bei seinem eigenen Kind auszuhalten, ist schwer.
Da man jetzt nicht weiß, was dein Sohn sagen würde, versuche ich beide Seiten zu verstehen.
Du hast Recht, das es ätzend ist, wenn dein Sohn seinen Konflikt nicht klärt wie ein Erwachsener und seinen Bruder blöd behandelt, dann darf es deine Grenze sein zu sagen „das will ich nicht.“. Auf der anderen Seite, was hat das mit dir zu tun? Wenn die für schlechte Stimmung sorgen, wieso kannst du dich nicht abgrenzen und die beiden müssen eine Erwartung erfüllen, das Friede herrscht. Letztlich hat er Recht, dass es deren Ding ist, aber es ist sein Ding sich so passiv-aggressiv (sehe ich genauso) zu verhalten und das darfst du ruhig sagen.
Auf die Freundin würde ich jetzt keine Energie verschwenden, sie kennt ja nur seine Seite bisher und offensichtlich bedeutet er ihr viel. Versuche das auszuklammern, denn wenn du gegen seh bist (und eigentlich bist du ja eher daher auf ihn, als auf sie), das wird nur alles verschlimmern.
Lass ihn einfach mal in Ruhe. Du weißt nicht, ob du ihn verloren hast, aber du darfst deine Grenzen ziehen. Es klingt, als dass du aus Mutterliebe viel tust, dein Sohn sehr über deine Grenze geht und egal was war, er ist erwachsen und nur du kannst für deine Grenze sorgen. Ich weiß es ist schwer, weil es dein Kind ist und du es dir anders wünschst, aber lass ihm Zeit und tue dir Gutes. Du kannst es gerade nicht ändern, versuche dir deine Energie zu erhalten.

15

Bei der ganzen Geschichte und Tragödie fehlt mir ein ganz großes Stück von Deiner Seite.

Du wirst gewiss viele Fehler gemacht haben. Denn es muss Gründe geben, warum Dein Sohn so eine große Wut auf Dich hat.
Ich kann eine Mutter leider auch nicht verstehen, die ihr eigenes Kind aus dem zu Hause wirft.
Das war Deine letzte Lösung?

Meine Mutter hat das damals bei meinem großen Bruder gemacht und sie haben bis heute keinen Kontakt mehr. Sie hat auch gehofft, daß er betteln wieder bei ihm ankriecht, ist aber nie passiert.


Du hast ihn rausgeworfen, also sei darauf eingestellt, das er seinen Weg alleine gehen wird und sich durchbeissen wird.
Irgendwie traurig... sein Kind rauswerfen, um zu hoffen er kommt klein gekrochen wieder an. Das sagt was über Dich aus.


Lass ihn erstmal eine Zeit lang in Ruhe und dann such irgendwann nochmal ganz in Ruhe das Gespräch, wenn sich alle Emotionen etwas gelegt haben.

Aber bei Euch scheint extrem viel im argen zu liegen. Ich kann für Dich nur hoffen, daß sich das wieder legt.