Eure Erfahrungen mit Narzissmus in der Familie

Hallo zusammen,

ich bin seit über 2 Jahren nur noch gelegentlich aktiv. Einfach weil das Forum in der Vergangenheit zu viel Raum eingenommen hat, was meine Aufmerksamkeit betrifft.

Aber ich muss mir einfach irgendwie das was mich beschäftigt von der Seele reden.

Meine Schwiegermutter hat mich durchaus schon sehr oft in der Vergangenheit verletzt und extrem aufgeregt. Die Intervalle in denen es zu Eskalationen zwischen ihr und mir kam, haben sich deutlich vergrößert, aber wenn es dazu kommt, wird es zunehmend schlimmer. Ich hab viel herunter geschluckt, weggewischt (verziehen kann man nicht sagen, denn entschuldigt hat sie sich ja nie) - einfach weil ich notorisch versucht habe, die Familie durch eigenes verbiegen so zu drehen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist und keiner, auch nicht die Oma ausgeschlossen werden muss. Da ich das immer als psychsiches Machtspiel verstand, Omas den Umgang mit Ihren Enkeln zu entziehen, weil man Konflikte hatte. Ich mein Streit passiert ja überall, auch mal heftiger. Aber ich hab vielleicht zu lange durch eine naive rosa Brille gesehen.

Nach ihrer letzten Aktion bin ich aber das erste Mal an einem Punkt angekommen. In dem ich unwiederruflich sage. Sie kommt hier nicht mehr herein. Den Schlüssel für unsere Wohnung hab ich ihr das erste mal überhaupt abnehmen lassen über meinen Mann! Wenn es nach dem ginge, wäre die Tür schon vor Jahren zugemacht worden zu ihr. Das Leid was ich ich meinem Mann vor allem damit angetan habe. Ich hab mich zwar dafür bei ihm entschuldigt, aber im Grunde bin ich schuld, dass ich ihr diese Macht weiterhin gegeben habe. Mein Mann ist sofort total angespannt wenn sie rein kommt und sie ist sowieso immer angespannt. Das erste was sie macht, wenn sie kommt. Durch die Wohnung streifen, was man nicht bemängeln kann. Da kann man schon mal völlig ausrasten, weil das Bett des Kindes noch nicht gemacht wurde und meine Arbeit im Homeoffice wichtiger gewesen ist, als sowas in Ordnung zu bringen. Alles wird kommentiert und auch immer abgewertet. Selbst Lob verpackt sie als Beleidigung. Wenn denn nichts ist, was zu bemängeln ist und alles sauber ist. Kommt dann immer der Spruch "Das hast du aber schön alles aufgeräumt, richtig sauber alles. Top! Das könntest du ruhig regelmäßig machen nicht nur einmal im Jahr."

Was mir zunehmend auch aufstößt, ist dass je älter mein zweiter Sohn wird und das schützenswerte Baby zum Kleinkind mit eigener Meinung wird, herrscht hier eine spürbare zwei Klassen Politik. Während mein großer bei Ihr alles darf, wirklich ALLES. Der könnt ihr aufm Kopf spucken und sie würde es als Sommerregen empfinden. Fängt sie zunehmend an gegenüber meinem Kleinen Sohn (kürzlich 3 geworden) immer strenger zu werden. Verlangt Dinge die er natürlich auch ab sofort umsetzen können muss, die für ein zuletzt noch 2 jährigen recht hohe Ziele darstellen was geistige Entwicklungsreife betrifft und sie erwartet Dinge, die sie umgedreht nicht mal von meinem bald 6 jährigen erwartet bzw. wenn er keine Lust darauf hat, dann muss er auch nicht. Immer wieder kommen Fragen "wen hast du lieber - deine Eltern oder die Oma?" worauf hin sich beide meiner Söhne in der Mehrheit unwohl fühlen und sofort den schützenden Körperkontakt zu mir suchen. Der Blick den ich dafür einstecken muss - ich sag mal so, wenn Blicke töten könnten.

Jetzt hat sie aber den Bogen überspannt und ich war schon viel. Ne Rabenmutter, ne schlechte Hausfrau, schlechte Ehefrau etc. Aber zuletzt wurde ich wirklich Wochenlang wie Dreck behandelt, abgewertet, ignoriert oder mit bissigen Blicken angestarrt. Ich check das natürlich und hab immer gefragt. Was ihr Problem ist, ich spür das da was ist und sie soll es sagen - nur redenden kann geholfen werden. SIe rückte ewig nicht heraus bis ich durch ein suptilen Wortwitz meinerseits plötzlich gecheckt habe worum es geht. Sie unterstellt mir felsenfest eine Affäre mit einem gemeinsamen Kumpel von meinem Mann und mir. Im ersten Moment musste ich erstmal lachen, weils völlig absurd ist. Zum Glück steht mein Mann hinter mir, kennt mich, kennt den Kumpel und kennt vor allem seine zerstörerisch paranoide Mutter in deren Welt sich immer nur alles um Sie dreht. Man kann ihr ja nicht oft genug die Füße küssen für ihre "großen Taten" im Alltag. Aber der Vorwurf ist so heftig, dass ich ihr nicht mehr vertrauen kann. Welcher Vorwurf käm als nächstes. Auch fällt mir einfach zunehmend auf, dass sich jeder durch Ihre Anwesenheit, auf die schlechtes Art und Weise, seiner selbst verhält. Wenn der Kontakt mal nach nem Streit ne Weile nicht stattfindet, sind wir ne heile normale Familie. Mit ihr kommt man sich manchmal vor wie in der Adams Familiy.

Jedenfalls hab ich jetzt den Kontakt abgebrochen. Sie hat kein Schlüssel mehr, sie kann mich auch mit nichts mehr erreichen. Hab sie übers Telefon auf jedem Weg blockiert auch in sozialen Medien. Jetzt hab ich aber durch ne Freundin den Wink bekommen. Dass es sich bei meiner Schwiegermutter, so wie ich es ihr berichte, um einen krankhaften Narzissten halten muss. Sie würde alle Anzeichen dafür haben. Jetzt hab ich mich damit belesen und befasst und stell erschreckend fest - das ich ganz schön naiv war und wie ich diesen Vollzeit-Psychopathen nur immer wieder meinem Mann, der eh schon traumatisiert durch seine Kindheit ist, aussetzen konnte und ihr die Macht geben konnte, Einfluss auf meine Kinder auszuüben die schon erste Zeichen von Verhaltensauffälligkeiten zuletzt zeigten (der große jedenfalls). Ich weis aber durch das belesen auch. Dass ich einen Mensch mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung nicht einfach durchs abnehmen der Schlüssel und blockieren aufm Handy los werde. Da wir im Erdgeschoss wohnen, wird sie früher oder später wie ein Stalker in unserem Garten stehen, sturmklingeln etc. Ich muss auch unbedingt noch die Abholberechtigung im Kindergarten und Krippe für Sie streichen. Denn sie hat in der Vergangenheit "im Spaß" schon mal gesagt, dass wenn ihr alles zu viel würde. Nimmt sie den Großen und mit ihm zurück nach Polen. Ganz ehrlich so "spaßig" und nicht ernst zu nehmend ich den Satz früher fand, find ich ihn heute mit dem Wissen beängstigend. Narzissten können skrupellos in ihrer Rachsucht werden und darum gehts mir eigentich vorrangig.

Wie konntet Ihr euch nach der Lösung von narzisstischen Persönlichkeiten in eurer Familie/Partnerschaft lösen. Welche Represalien gab es bei euch, Tipps wie man sich davor schützen kann und wie habt ihr mitbekommen. Das die Person nicht einfach nur anstrengend ist sondern wirklich krankhaft.

Mir ist klar dass sie zu ner Therapie zu bekommen aussichtslos sein wird. Denn ein Narzisst macht nie Fehler, er ist unfehlbar, er ist glorreich und jeder hat zu ihm aufzusehen. Wenn könnte aus deren Sicht höchstens der Therapeut was von ihnen lernen, als das er sich belehren lassen ließe. Die Vergangenheit hat mir ja schon gezeigt dass es keine Selbstreflektion gibt bei ihr, kein Einsicht, kein Wille sich weiterzuentwickeln oder Kompromisse einzugehen. Ich bin im Grunde dem Hinweis meiner Freundin sehr dankbar, die sich vor eineinhalb Jahren aus einer Ehe mit einem Narzissten gelöst hat und sich deswegen intensiv damit befasst hat und das sofort erkannt hat. Sie meinte auch, dass wenn nix hilft, ich mich arrangieren muss mit dem Gedanken, ggf. mit der Familie umzuziehen, damit sie nicht mehr weiß wo wir wohnen. Die Möglichkeit hatte sie nur nicht, weil bei Ihr Kinder mit im Spiel sind.

Danke vorab für hilfreiche Kommentare und sorry für den Brockhaus! Bin immer recht ausschweifend.

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narzissmus ist erblich,
aber der Anteil der Narzissten in der Bevölkerung ist sehr gering, ich finde toll, wie plötzlich alle nach dem Lesen von ein paar Infos zu Psychologen mutieren, die für so eine Erkenntnis Stunden mit dem Patienten verbringen.
ich würde sagen deine Schwiegermutter ist eine schwierige Frau, aus welchen Gründen auch immer, dein Mann könnte aufgrund seiner Erziehung auch irgendwann so werden

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„Dein Mann könnte auch irgendwann so werden.“ - ist nicht minder Hobby-psychologisch eingeschätzt. Und nein, Narzissmus muss nicht zwingend vererbbar sein und es spielt auch keine Rolle, ob Mutti eine echte Narzisstin ist oder nicht. Es gibt auch Anleihen dafür und das reicht ja meist schon.

Nicht immer muss es eine tatsächliche Persönlichkeitsstörung sein - da gebe ich dir absolut recht.

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Natürlich ist das schwierig. Ob sie einfach nur stark narzisstisch ist oder wirklich Persönlichkeitsgestört, kann sicherlich nur ein Therapeut diagnostizieren. Damit der das aber beurteilen kann. Hätte ich vor 6 Jahren bereits Anfang müssen Kameras überall aufzustellen die die Situation aufzeichnet... unverfälscht. Denn auch wenn ich zu einem Psychologen gehe, kann der ner meine Sicht der Dinge beurteilen. Denn ein Narzisst, ein ausgeprägter, wird in der Regel nie zum Psychologen freiwillig gehen. Vielleicht wegen was anderem, aber nicht deswegen. Denn um den Raum eines Therapeuten zu betreten, benötigt es zwingend, die Einsicht, ein Problem zu haben bzw selbst für sein Umfeld darzustellen. Da beißt sich beim Narzissten aber die Maus in den schwarz. Also kann man das im Grunde nur durch Autodidaktisches belesen, reflektieren und ggf austesten in Erfahrung bringen.

Das 50% der Narzissten vererbte Narzissten sind ist mir bewusst. Wobei mein Mann nur sehr wenige Eigenschaften eines Narzissten teilt (eine Hand voll Eigenschaften hat fast jeder, und macht das nicht zu einer krankhaften Situation), aber er ist reflektiert, er ist Kritikfähig, ihn interessiert es wie mich überhaupt nicht was Außenstehende von ihm halten und sucht nicht täglich nach Anerkennung und Bewunderung.

Ich hab mich damit befasst, was meine Schwiegermutter für Anzeichen hat und welche Anzeichen zwar Narzissten zugesprochen wird, sie aber nicht hat.

Was sie nicht hat:
- Umgibt sich mit Menschen die ihr nützlich sind, die hohes ansehen genießen oder erfolgreich sind. Das ist ihr tatsächlich egal.

Was sie hat:
-Man muss sie ständig in den Himmel loben für alltägliche Dinge. Wenn man das nicht macht, hört man ihre Monologe wie sie das einfach selbst übernimmt wie toll sie ist.
-Sie ist im ständigen Konkurrenzkampf gefangen... ständig muss sie sich vor den Kindern aufwerten und uns herunterziehen.
-Sie kann alles, schafft alles und sowieso am besten... andere (wir) könnten ohne sie niemals ihr Leben meistern.
-Es wird alles schlecht geredet, ob die Art der Haushaltsführung, Kindererziehung oder das Kochen. Auch ist meine Arbeit immer weniger wert und wichtig wie die Arbeit meines Mannes.
-Es gibt goldene Kinder und unscheinbare.. mein erstes Kind ist der King, der zweite der Hofdepp.
-Aufmerksamkeiten sind immer an Bedingungen geknüpft.
-Kritik, egal wie sachlich verpackt ist ein Angriff.
-Sie ist nie Schuld, macht nie Fehler und ihre Macken muss man akzeptieren, sie würde sich niemals ändern.
-Sie macht Kontrollanrufe und auf ihre Nachrichten hat man binnen Sekunden zu antworten sonst wird man angerufen.
-Sie ist beleidigend und angreifen, rückblickend hat sie aber das Gesagte nie so gesagt und man hätte sich was zusammengereimt was nie da war. Sie hat mir zwar zuletzt in einer Nachricht das Wort Schlampe geschrieben, aber das hat sie nie gesagt oder gemeint!
-Alles was bei ihr einen Wert besitzt ist auf oberflächliche Dinge bezogen. Sei es der Haushalt der immer wie im Museum aussehen muss oder die Kleidung und wie man von Nachbarn angesehen wird. Ich hatte mal ne Eskalation mit ihr, weil ich meinem Kind gesagt habe. Entweder Fahrradhelm mit Fahrrad oder ohne Helm zu Fuß zum Spielplatz. Kind hat nen Wutanfall, Nachbarn kucken... mir egal... sie "lass das Kind doch ohne fahren, die Nachbarn schauen schon, am Ende schicken die das jugendamt" und ich richtig sauer?! "Klar weil ein Jugendamt oder Nachbarn noch nie erlebt haben, das Kinder grenzen testen und wütend werden."
-Sie könnten den 3. Weltkrieg verursachen und würde behaupten doch nur das Opfer gewesen zu sein, was keine andere Wahl gehabt hätte.

U.v.m.

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Oh je, da rennst du von einem Extrem ins andere.

Kontaktabbruch ist sinnvoll. Vor allem, weil es dein Mann auch möchte.
Rechte im Außen streichen, ist auch sinnvoll.

Alles andere besprich mit ihm.

Umzug, weiteres Handeln etc. Überstürze es nicht. Besprich mit ihm, was er für sinnvoll findet.
Und dann handelt gemeinsam.

Ggf. macht eine Paartherapie um das Aufzuarbeiten.
"Das Leid was ich ich meinem Mann vor allem damit angetan habe. Ich hab mich zwar dafür bei ihm entschuldigt, aber im Grunde bin ich schuld, dass ich ihr diese Macht weiterhin gegeben habe."

Einsicht ist ein guter Weg. Schuldgefühle und damit ein anderes Machtgefälle enstehen lasen, nicht.


"Wenn es nach dem ginge, wäre die Tür schon vor Jahren zugemacht worden zu ihr."

Ich habe eine Person in der Verwandtschaft.
Typen, die sich da einmischen, haben es nicht mal zur Beziehung geschafft bei mir.

Es ist ok, wenn jemand keinen Kontakt zu der Person will. Ich ja auch nicht, wobei Grüßen auf Festen und tschüß sagen noch möglich ist.
Derjenige, der versucht hat, mir das verbieten zu wollen, wurde von mir gekickt.
Derjenige, der versucht hat auf "ist doch die Familie" und ich müsse doch...., den habe ich genauso gekickt.

An Stelle deines Mannes würde ich keinen Kontakt wollen. Aber viel mehr hätte ich ein Problem damit, dass sich meine Partnerin (die sich nicht auf Augenhöhe verhält) , zwischen den Extremen schaukelt.
Erst nicht ernst nehmen.
Dann zur Besinnung kommen.
Aber mit Schuldgefühlen (was der Beginn eines anderen Machtgefälles sein kann; nicht muss! aber kann!)
Um dann in Panik zu verfallen und direkt ins nächste Handeln überzuswitschen, was wieder die Familie mit reinzieht.

"einfach weil ich notorisch versucht habe, die Familie durch eigenes verbiegen so zu drehen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist und keiner, auch nicht die Oma ausgeschlossen werden muss. Da ich das immer als psychsiches Machtspiel verstand, Omas den Umgang mit Ihren Enkeln zu entziehen, weil man Konflikte hatte."

Woher kommt das?

Ich würde irgendwie darauf wetten, dass du als Kind bereits Erfahrungen gemacht hast und diese auf das Jetzt überträgst.
Statt auf deinen Partner zu hören. Statt die Situation neu zu betrachten.
Kam ein altes Muster bei dir auf. Oder das Umgekehrmuster.

Enkel wurder Oma entzogen. War die Mutter narzisstisch oder sonst irgendwie auf Macht auf?
Deswegen schützt du die Oma, um bloß nicht so zu werden, wie die andere Person?

Oder war die Oma in der Konstellation ähnlich und hat einen auf Opfer gemacht, weil sie immer behauptet hatte, dass ihr Enkel entzogen wurde. Aber im Grunde wurde zum Schutz des Kindes gehandelt?

Beides ist denkbar.
Es würde mich nicht überraschen, wenn bei DIR in der Vergangenheit etwas was, was bei dir das Verbiegen auslöst.

Freunde ohne solche Erfahrungen hätten sich nicht verbogen; mit dem Partner auf Augenhöhe besprochen, wie viel Kontakt mit den Enkeln sinnvoll ist (wo die Grenze zum Schaden ist).

Freunde MIT Erfahrungen in der eigenen Vergangenheit. verfielen entweder in Verbiegen oder ins gleiche Muster wie früher. Reflektieren war nicht möglich, weil es ihnen ausgetrieben wurde.
Und wenn es nicht so lief, wie sie dachten, kam Panik auf.
Sie haben es geschafft. Allerdings mit Therapie und eigenen Mustern klären, eigene Vergangenheit bearbeiten.

Besprich in Ruhe mit deinem Partner was sinnvoll ist.
Umzug und Kinder aus dem sozialen Umfeld reißen, ist eine andere Form .... ich komm mit der Situation nicht klar und die anderen müssen es jetzt ausbaden.
Spätestens an dem Punkt würde ich an seiner Stelle die Scheidung einreichen oder dich bitten eine Therapie zu machen. Zumindest dann, wenn die Idee mit dem Umzug und Panik weiter bestehn bleibt. Wenn dich die Angst antreibt und du nur noch darum kreist bzw. um deine Schuldgefühle ihm gegenüber.

Beruhigst du dich, atmest tief durch und beziehst ihn aktiv auf Augenhöhe mit ein, werden sich Lösungen finden. Gemeinsam. Weiterhin gemeinsam.

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Danke für deinen Kommentar. Ich hab glaub zu noch keinem Thema was ich gepostet habe, je so professionell und aufklärend eine Antwort bekommen.

Ja ich bin eine Person mit entsprechender Vergangenheit. Ich hab eine narzisstische Oma, mütterlicherseits,zu der wollt ich irgendwann nicht mehr und musste es auch nicht mehr, weil ich mit ihrer Art nicht klar kam und mir immer vor kam wie Ferien im Gefängnis. Um die Oma geht es aber gar nicht. Ich hab tatsächlich die Erfahrung gemacht, als passiver Zuschauer.

Meine andere Oma hat bestimmt gewisse Eigenschaften die Narzissten und auch speziell meine Schwiegermutter zeigt, aber nie gegen mich. Gegenüber Schwiegertöchtern war die aber auch sehr urteilend übergriffig und verletzend. Mein Vater hat dann mit seiner neuen Partnerin den Kontakt abgebrochen und deren Kinder hatten Jahre kaum Kontakt mit ihr und das tat mir immer leid. Heute weiß ich, dass meine Oma auch ne andere Seite hat. Aber damals tat sie mir nur leid. In der Folge hab ich den Kontakt mit meinem Vater 10 Jahre gebrochen, weil ich es nicht verstanden habe, ehe ich nicht in einer ähnlichen Situation war.

Ich weiß auch wie es ist wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und das jeder in der Familie sein eigenes Ding macht und ich immer den Wunsch hatte, eine heile Familie zu haben.

Ich neige durch meine Vergangenheit tatsächlich dazu in emotionalen Dingen sehr extrem zu reagieren. Mein Mann auch, allerdings sind wir dann so dass wir das beim anderen sehen und da das nie zeitgleich passiert, stützt der ruhigere stabilere in dem Moment, den aus der Bahn geworfenen.

Ich selbst würde gar nicht umziehen wollen, weil ich die Wohnung liebe. Ich hab es mehr aufgeführt aufgrund der Warnung meiner Freundin, damit im schlimmsten Fall rechnen zu müssen. Da krankhafte Narzissten aus Rache zu allem fähig sind und nichts unmöglich ist. Es kann sein das sie "nur" Verleumdungen versucht... oder hier mal auftaucht und ne Szene macht um dann zu gehen. Da sie aber gewisse Sätze in der Vergangenheit gesagt hat, traue ich ihr aber auch zu, mein großen Sohn einfach zu nehmen und wie sie sagt mit ihm nach Polen geht. Und das angreifbarste für mich sind natürlich meine Kinder. Ich will ihr jetzt nicht unterstellen das zu planen... das wäre völlig paranoid. Aber ich würde es ihr zutrauen. Verleumdungen wären mir beispielsweise egal. Ich bin auch durch meine Vergangenheit mobbingerfahren und hab gelernt. Dass ich sowieso besser Menschen nicht um mich haben sollte, die Geschichten mehr glauben schenken als dem was sie sehen. Ich hab mir nie viel aus Geschwätz gemacht um mich zu schützen. Is im Grunde ne gute Probe für echte Freunde.

Ich hab zum Glück eine sehr offene Kommunikation mit meinem Mann. Deswegen hab ich mich auch entschuldigt, weil es sich für mich so richtiger anfühlt. Nicht weil ich Schuld trage. Ich bin ja auch manipuliert worden... aber weil ich mich manchmal mehr vor sie gestellt hab, wenn sie ihn zur Überreaktion getrieben hat, statt hinter ihn, der einfach nicht anders konnte. Wie ein Hund der irgendwann beißt, wenn man ihn in die Ecke treibt.

Mein Mann tut sich da tatsächlich schwerer, sich fremden gegenüber zu öffnen. Sich seelisch nackt zu machen, vor Menschen die er zwischenmenschlich auf einer Einbahnstraße begegnet. Was beim Therapeuten ja so ist, der erzählt ja nicht seine Leidensgeschichte und geht in den Austausch sondern hört sich alles an und urteilt danach um beste Ansätze zu finden. Da tue ich mich tatsächlich deutlich einfacher. Da ich durch meine Mutter gewohnt bin, tabulos jedes Problem besprechen zu können. Das kennt er nicht. Durch seine Mutter ist er geprägt, dass man sich nicht angreifbar zu machen hat, sonst wird man verletzt. Weil sie das immer und immer wieder getan hat. Familientherapie hab ich ihm schon vor einigen Monaten vorgeschlagen.

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Deine Antwort klingt sehr reflektiert.
Daher ein paar Ansätze, die auf deiner Antwort aufbauen.

Therapie könnte schon sinnvoll sein.
Vor allem psychologische Begleitung WÄHREND ihr Grenzen setzt.

Je ruhiger du/ihr seid (weil ihr die fachprofessionelle Unterstützung im Hintergrund habt), desto weniger kann sie euch.
Je unsicherer ihr seid, desto leichter passieren euch "Fehler" an denen sie andocken kann.
Das ist alleine echt schwer. Daher kann da psychologische Begleitung echt helfen. Zu wissen: da kann ich hin. Wenn was ist, der nächste Termin ist in x Tagen.
Da die Wartelisten lang sind UND deine Vergangenheit in dein Verhalten reingrätscht (logischerweise), wäre es schon gut, sich da schon auf Wartelisten setzen zu lassen.

"Was beim Therapeuten ja so ist, der erzählt ja nicht seine Leidensgeschichte und geht in den Austausch sondern hört sich alles an und urteilt danach um beste Ansätze zu finden."

Jein.
Je nach Therapeut und wie die Chemie stimmt, geht er schon in Austausch. Nur nicht auf der Basis Leidensgeschichte-Leidensgeschichte, sondern auf Basis Erfahrungswerte/Hintergrundwissen - Leidensgeschichte. Er bringt daher durchaus Austausch rein, nur eben aus anderer Perspektive. Das wiederum ist ja das, was hilfreich sein kann.
Wie ihr untergeht, wisst ihr ja selbst. Ein Therapeut weiß vielleicht nicht aus eigener Erfahrung, wie man untergeht; aber dafür (wenn die Chemie passt und das Thema) wie er euch einen Rettungsring zu werfen kann oder wie ihr schwimmen lernen könntet, um selbst zu einem Rettungsboot zu schwimmen.

Ein Therapeut sollte auch nicht die Position inne zu haben zu urteilen (auch wenn ich davon ausgehe, dass die Formulierung ungeschickt gewählt ist und du es nicht wörtlich so meinst). Klar, er gibt seinen Senf dazu, aber urteilen ist nicht primäres Ziel. Für Diagnosen ist es wichtig. Zum "Hilfe zur Selbsthilfe" können auch Ansätze oder Fragen helfen.
Je nachdem worum es ging, hat mir schon ein Urteil eines Fachmanns geholfen (ADHS Diagnose und ob es Sinn macht, das Prozedere durchzustehen) und ein anderer Fachmann hat mir mit dem Urteil eher geschadet (ADHS sei .... fuhr sich in Mythen fest und ignorierte mich als Person). Ein anderer Fachmann kannte sich mit ADHS gar nicht aus, gab das zu, aber stellte richtig gute Fragen - diese brachten mich zu der Fachperson, die mir dann ADHStechnisch helfen konnte.

Das ist auch so ein Punkt: Psychologie ist ein großes Feld. Wie Ärzte auch. Mit einem komplizierten Beinbruch, bin ich froh, wenn der Herzchirurgt die Erstversorgung macht. Die orthopädische OP lasse ich dann doch lieber von einem Orthopäden machen (schätze aber die erstklassige Erfahrung des Kardiologen in seinem Fachgebiet).
Bei Psychologen ist es ähnlich.
1. Die Chemie muss stimmen. Dann kann das auch mit dem nackig machen klappen
2. Das Fachgebiet ist nicht ohne.

Wobei das perfekt passende Fachgebiet nicht ausreicht. Wenn die Chemie nicht stimmt, würde ich mich seelisch auch nicht ausziehen.
Daher lieber jetzt schon anfangen nach Hilfe zu suchen. Die Wartelisten sind lang. Und lieber den ein oder anderen sausen lassen, wenn es nicht passt. Als erst anfangen zu suchen, wenn es kurz vor knapp ist, akut gebraucht wird und dann nur jemand übrig ist, der seelisch nicht passt (falls überhaupt jemand zu finden ist).



Mögliche Schritte durchspielen kann durchaus hilfreich sein.
Damit ihr als Paar wisst, wo eure Grenzen sind. Damit keiner Hals über Kopf etwas startet, was euch mehr Schwierigkeiten bringt, als dass es euch hilft.

Allerdings würde ich mir hierfür auch anwaltliche Hilfe dazu nehmen.
Das Geld wäre es mir auf jeden Fall wert. Schlaflose Nächte fressen Lebenszeit. Zeit ist Geld. Ruhiger Schlaf spart viel mehr (Geld), als was ihr für fundierte Fachberatung real ausgebt.

Auch kann euch dieser beraten
- was ist zu tun. Muss sein. Z.B. dass sie euren Sohn nicht mehr abholen darf.
- was ist zu tun, wenn.

- Was könntet ihr tun, wenn...
- Welche Rechte habt ihr
- Wie könnt ihr SINNVOLL mit Drohungen umgehen
dokumentieren, gerichtlich nutzen; reicht ein Schreiben vom Anwalt, wäre aussitzen besser

Auch hier: Vertrauen ist wichtig. Hört euch um, wer sich auskennt, wem ihr vertraut. Ihr müsst nicht den Erstbesten nehmen und für immer dort bleiben. Nutzt Erstgespräche (ja, das kostet, aber kann Schlaflose Nächte ersparen).
Ein erstes Beratungsgespräch heißt NICHT, dass sofort gehandelt wird und auch nicht, dass mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird!
Es heißt erst mal, dass ihr beraten werdet. Welche Wege gibt es. Welche Möglichkeiten gibt es.
Welche Drohungen sind real -> und wie könntet ihr darauf reagieren.
Wie könnt ihr sinnvoll vorbeugen / wie könnt ihr reagieren, FALLS sie es umsetzen würde (jede Drohnung einzeln betrachtet)
(Auch: wie weit würde sie gehen. Würde sie sich trauen. weil sie Konsequenz xy erwarten würde? Obwohl sie - je nach Drohung - ins Gefängnis kommen könnte? .... oder ist es eine ihrer Drohungen, weil diese schon ausreicht, damit ihr springt und sie alles machen lasst .... über Ausführung bräuchte sie sich keine Gedanken machen .... ihr legtet bisher ja eh den Boden zu Füßen ..... so dass sie vielleicht selbst gar nicht wüsste, wie sie es überhaupt umsetzen können würde .... organisatorisch etc ..... aber auch nie brauchte, weil eure Angst ja schon erfüllt hatte.....)
Das sind Fragen, da können Anwalt und Psychologe euch gut weiterhelfen.

Weniger Angst => ruhigeres Gemüt => entspannteres Leben => mehr Lebensqualität ;-)

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Also als Erstes - tiiiiiiiiief durchatmen.

Es war sicher extrem anstrengend für dich das alles niederzuschreiben und du hast dich vermutlich auch sehr in die Situationen zurückversetzt gefühlt. Deshalb erstmal Atmen, dann runterkommen und danach nachdenken 😉

Meine Mutter ist Borderlinerin. Diese Persönlichkeitsstörung kommt oft mit weiteren Störungen in Kombination. Unter anderem kann das auch Narzissmus sein - so wie du es bei deiner Schwiegermutter vermutest.

Ob deine Schwigermutter jetzt wirklich eine Narzisstin ist oder nicht, spielt in dem Sinn keine Rolle. Für dich ist es gut, dass du einen Anhaltspunkt hast, denn ihr Verhalten könnte damit für dich berechenbarer werden - und das ist gut für dich.

IdR hilft nur Ausschließen und Machtentzug. Das hast du bereits getan.
Schlüssel weg - Top!
Berechtigungen zur Abholung der Kinder entziehen - Top!
Rufnummer und Social Media blockieren - Top!
Selbstschutz ist das A und O.

Türen müssen nicht geöffnet werden, Briefe können ignoriert werden, Belästigung via stalken kann geahndet werden. Es gibt immer Lösungen. Habe keine Furcht, sie im schlimmsten Fall einzusetzen. Du beschützt nur deine Familie.

Dein Mann hat nach deiner Erzählung sehr unter seiner Mutter gelitten und es belastet ihn wohl sehr. Mach dir keine Vorwürfe, dass du versucht hast, ein gutes Verhältnis aufzubauen. Wenn es nicht funktioniert, kommt immer irgendwann der Punkt, an dem man eine Entscheidung fällen muss. Das hast du getan.

Weder deine Kinder, noch dein Mann, noch Du müssen sich dem aussetzen. Es gibt keine Verpflichtungen gegenüber Familienangehörigen, nur weil sie zur Familie gehören.

Ich wünsche dir eine Zeit der Beruhigung für dich und deine Familie. Solche Thematiken sind immer schwer zu ertragen und zu bewältigen.

Alles Gute!

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Vielen Dank. Deine Worte haben mich sehr berührt. :)

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Es gab ja heute schon mal ein Narzissmus-Thema.
Aber auch zu dieser Konstellation möchte ich was sagen.
Wir haben/hatten zwei Narzissten in der Familie, meine Mutter, letztes Jahr verstorben und meine Oma, die noch lebt.

Mein Onkel hat unter seiner Mutter ähnlich gelitten und tut es heute noch.
Er ist irgendwann in Therapie gegangen und auch wenn er bis heute in Therapie ist, ist völlig klar, dass er nicht zur Ruhe kommen wird, bis seine Mutter nicht mehr ist.
Sie hatten quasi die klassische Situation des Licht- und des Schattenkindes. Er war das Lichtkind und seine Schwester das Schattenkind. Aber er als sehr feinfühliger Mensch hat da extrem drunter gelitten, während meine Mutter sich abgegrenzt hat und selbst zur Narzisstin geworden ist.

Jetzt kommt die Frau meines Onkels ins Spiel. Eine gutherzige Frau, die sich um alle kümmert, die sich für die Menschen interessiert und unglaublich hilfsbereit ist.
Sie hat auch lange das Spiel mitgemacht, weil es doch die Oma ist. Und den Opa gab es ja auch noch (der war zwar auch nicht ganz einfach, aber ein Guter und ihn wollte man ungern vor den Kopf stoßen).
Jedenfalls war es so, dass ein Enkel, quasi schon fast eine Lichtgestalt war und die Frau meines Onkels und der andere Enkel konnten nichts richtig machen... Also so gar nicht, nur wenn sie etwas von denen gebraucht hat, hat sie sich an sie erinnert.
Meine Tante hat auch immer gesagt, Mensch, das ist doch deine Mutter und hat sich gekümmert und gemacht und getan.

Letztes Jahr ist innerhalb von 8 Monaten mein Opa und meine Mutter gestorben und nun wird das Spiel noch heftiger und erst jetzt nach 30 Ehejahren haben sie die die Reißleine gezogen. Sie können einfach nicht mehr, sind kaputt gespielt (mein Onkel ist durch diese ganze Scheiße wirklich auch körperlich krank geworden)

Was ich damit sagen will. Es ist erstmal gut, dass ihr euch abgrenzt, denn so etwas besteht auch eine Beziehung oder Ehe auf Dauer nicht unbeschadet. Du musst dir auch keinen Vorwurf machen. Narzissten treiben echt miese Spiele um zum Ziel zu kommen, das merkt man oft erst viel später. Du hast es gemerkt, das ist gut.
Die Rache eines Narzissten ist oft nur so viel wert, wie sie eine Bühne haben. Das bedeutet, klärt euer Umfeld auf. Wenn viele von diesen Manipulationen wissen, wird es schwerer, vor allem im Umfeld eurer Kinder ist das wichtig.

Mach dir erstmal keine Sorgen. Die Rache des Narzissten ist meist auch manipulativer Natur. Sie wird sich jetzt hinstellen und sagen, was die böse Schwiegertochter ihr angetan hat und sie hat doch alles für euch getan. Das ist nicht einfach das auszuhalten, weil man komplett in Frage gestellt wird. Aber von solchen Straftaten würde ich erstmal nicht ausgehen, da bekommt sie ja keine Bühne für. (dennoch wachsam sein).

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ich finde, dadurch, wie du das alles so runtergeschrieben hast, hast du dir ein ganz gutes Bild gemacht von ihr und wie du drauf reagierst. Kontaktabbruchmaßnahmen sind okay und jetzt würde ich einfach aufhören, mich damit so zu belasten und hätte-wäre-wenn zu denken.

Reagiere auf kommende Situationen einzeln, wie sei auftauchen und mach deinen Kopf frei ... lass das Nachdenken und spekulieren und lass es einfach gut sein. -- WENN dann was kommt, sie da steht, anruft, was über Mann oder Freunde ausrichten lässt etc... dann kannst du reagieren ... aber vorher würde ich es einfach lassen. - das ist verlorene Energie.
Dazu gehört auch, dass du dich nicht drum kümmerst, was sie bei anderen über dich rumtratscht. ---

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Mein Vater war auch ein Narzisst, wie er im Buche steht. Einige Dinge warendaher bei uns normal, für die er in der heutigen Zeit hier bei urbia gelyncht worden wäre. Eis essen und die Kinder zugucken lassen, für 500 DM zum Herrenausstatter, statt der Tochter die kaputten Schuhe zu ersetzen, einem Grundschüler vor dessen Augen die Schokolade von Oma wegessen, die Kinder vor Freunden so lange "dissen", bis sie sich wehren und dann zuschlagen, damit die Nachbarn was geboten kriegen...

also sich erhöhen und die Kinder erniedrigen, und das nicht, weil irgendwas vorgefallen ist, sondern um sich besser zu fühlen.

Schlimm war auch: Herbert hat mir eine gebrauchte spülmaschine angeboten, aber ich hab die nicht gekauft. Ich hab ja drei Spülmaschinen (Mutter und zwei Töchter), soll ich denen noch die Faulheit stärken????

Mein tipp: wenn der narzisst kein Elternteil ist, geh ihm aus dem weg, das ist besser für dich.