Grenzen setzen - ja oder nein?

Guten Morgen alle zusammen,
meine Enkeltochter ist mittlerweile knapp 14 Monate und ein putzmunteres zugewandtes Kleinkind. Bei den seltenen Besuchen bei ihr ist mir aufgefallen, dass nur mein Sohn ihr gewisse Grenzen setzt - also z.B. nicht mit den Bausteinen in den Fernseher werfen/schlagen, generell das Mobiliar "heil lassen" etc. Bei meiner Schwiegertochter darf sie alles - das sagt sie selbst auch so.
Jetzt halte ich mich generell aus der Erziehung raus - ihr Kind, ihre Regeln. Die maximal eine Stunde, die ich drüben sein darf, möchte ich mit der Kleinen ganz bewusst genießen.
Da ich altersbedingt aus dem Thema Erziehung "raus bin", wollte ich euch mal fragen. Ist Grenzen setzen in der heutigen Erziehung out oder wie läuft das bei euch?

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Ist die Frage wie locker, deine Schwiegertochter es sieht, wenn mal was kaputt geht.

Ich persönlich halte von dieser Art Erziehung nichts.
Ich finde es gut, dass du dich zurück hältst, wenn du bei ihnen bist. Halte es aber für wichtig, dass du auch danach leben kannst: dein Haus, deine Regeln. Sprich wenn sie bei dir sind, dann gelten eben doch Grenzen.

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Sie sind höchstens 4x im Jahr bei uns, daher stellt sich die Frage bei uns bisher nicht.

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Hallo!

Bei uns ist Grenzen setzen gerade ein sehr aktuelles Thema! 😉 Unsere Kinder sind 14 Monate und knapp 3 Jahre alt. Unser Kleiner ist gerade am Anfang der Trotzphase und unsere Große hat gerade gefühlt "Level 3" erreicht. Mein Mann und ich unterhalten uns abends oft wie und in welcher Form wir Grenzen setzen.

Was bei uns gar nicht geht ist: Sachen zerstören oder jemanden verletzen. Unser Kleiner ist da gerade besonders schwierig, weil er unglaublich kräftig für sein Alter ist, aber noch nicht richtig versteht, was er "darf" und was nicht. Ein No go ist z.B. die Katzen am Schwanz ziehen oder seine große Schwester beißen oder an den Haaren ziehen. Da greifen wir sofort ein!

Unsere Große möchte gerade alles bestimmen. "Mama, komm her", "Opa, mach dies und das", "Wir gehen heute nicht einkaufen" 🙈. Das geht natürlich auch nicht. Bei ihr verhandeln und erklären wir aber schon mehr als bei dem Kleinen, da sie auch schon mehr versteht. Sie muss allerdings auch lernen, dass nicht alle Menschen nach ihrer Pfeife tanzen, und dass es Situationen gibt, in denen Dinge einfach "sein müssen" oder unterlassen werden müssen.

In deinem Fall würde ich mich jedoch auch "raushalten", wenn du zu Besuch bist. Ein anderer Fall wäre es, wenn du die Kleine stundenweise allein betreust, ohne Anwesenheit der Eltern.

Lg, babyelf

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Ich finde es geht dich nichts an. Wenn ich es richtig verstehe, dann finden die Treffen ja nicht bei dir statt, oder?
Sollte es bei dir der Fall sein. Dann gilt "dein Haus, deine Regeln". Das Lernen Kinder auch schnell.
Grundsätzlich beobachte ich oft, dass dieses "ohne Grenzen" häufiger praktiziert wird. Aber meist werden diese Kinder im Kindergarten und auf dem Spielplatz schnell auf den Boden der Tatsachen geholt.

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Ich hatte schon im Eingangspost geschrieben, dass ich mich da komplett raus halte, sondern das nur beobachte.
Es schrieb eine Userin mal so schön: Die "perfekte Schwiegermutter" - Schweigen, Schlucken, Schenken. Genauso halte ich es.
Sehe nur großes Konfliktpotenzial zwischen Sohn und Schwiegertochter.

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😂 der Spruch ist gut.
Ja, das Konfliktpotential ist da. Kann man aber nichts ändern.

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Hallo,

ich halte überhaupt nichts von anti-autoritär ohne Grenzen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es tausende von Regeln und Vorschriften gibt, damit das Miteinander funktioniert. Ich für meinen Teil zeige meinen Kindern auf warum das so ist und was passiert wenn man sich nicht dran hält.
Von ganz klein auf muss es schon ein "Nein" geben, sonst wird nichts (und dann posten überforderte Eltern in Foren mit den Titeln "Hilfe mein Kind..."

Aber gut wenn Du Dich Dich nicht einmischt in die Erziehung. Als Schwiegermutter sitzt man sonst gleich in den Nesseln.
Allerdings finde ich, dass jeder in seinen Räumlichkeiten sehr wohl Grenzen und Regeln setzen darf. Also wenn Deine Enkelin bei Dir ist, darf sie bestimmte Sachen dann eben nicht.

LG

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Unser Sohn ist auch 14 Monate alt. Er probiert auch viel aus, ist ziemlich stark für sein Alter und ist sich manchmal gar nicht bewusst, dass er mit gewissen „Taten“ Schaden anrichtet. Außerdem ist er schnell am heulen, wenn man ihm etwas verbietet, ihn wegsetzt oder Ähnliches. Dabei erklären wir ihm natürlich, wieso/weshalb/warum und dass wir nicht böse sind, aber es eben gewisse Regeln gibt.

Ich finde es auch wichtig, Grenzen zu setzen. Er kann nicht ständig mit dem Kopf durch die Wand und die Welt dreht sich nun mal auch nicht nur um ihn (auch wenn sie das für mich persönlich ja tut und ich ihn so sehr liebe). Wobei ich sagen muss, dass ich es ok finde, wenn Kinder sich ausprobieren und Grenzen ausloten gehört ja irgendwie auch dazu. Aber Dinge kaputt machen, immer den Willen des Kindes durchgehen lassen und gar keine Grenzen aufzeigen geht gar nicht.
Es gibt in unserer Gesellschaft Regeln und Gesetze, damit das Miteinander funktioniert. Das haben auch die Kleinsten zu lernen.

Finde es aber vernünftig von dir, dich bei Erziehungsfragen zurückzuhalten. Du kannst da als Schwiegermutter quasi nur verlieren, zumal sich nicht einmal die Eltern einig sind.
Anders sieht das aber in deinem eigenen Zuhause aus: da darfst und musst du Grenzen setzen, dein Haus, deine Regeln.

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Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass deine Schwiegertochter regelmäßig den Fernseher zertrümmern lässt, bzw. dass das viele Leute machen...

Meine Grenzen sind einfach da, die "setze" ich nicht. Und sie sind auch nicht immer an der selben Stelle (z.B. wenn ich gesund bin stört mich Radau weniger als wenn ich Kopfschmerzen habe). Die Grenzen anderer Leute muss ich erst mal kennen (dürfen bei Oma irgendwelche Gegenstände angefasst werden oder nicht).
Ich verhindere/beende das, was mich stört oder was die Grenzen anderer Leute übertritt ("nein, Omas Schubladen sind verboten, das kannst du zuhause machen" oder "auf unserem Sofa ist hüpfen verboten, wenn die Oma das auf ihrem okay findet, bitteschön").

In deinem Fall finde ich, du bist bei deinem Sohn und deiner Schwiegertochter für deine Grenzen verantwortlich ("ich will nicht, dass du an meine Tasche gehst oder an meinen Haaren ziehst". Wenn deine Schwiegertochter das bei sich okay findet, ist das ihre Sache.

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Nein, ist nicht out. Manche sehen es jedoch lockerer als andere.
Wir versuchen einen Mittelweg aus streng sein und laissez faire. Wenn ein Kind ohne Grenzen aufwächst, geht das in vielerlei Hinsicht nach hinten los. Das wollen wir nicht.

Dir bleibt nichts anderes übrig, als die Erziehungsmethoden deiner Schwiegertochter zu akzeptieren. Während du allerdings auf dein Enkelkind aufpasst, würde ich jedoch zumindest die Grundregeln des Zusammenlebens umsetzen. "Wir werfen nicht mit Bausteinen gegen die Schreibe" gehört für mich dazu.

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Ich werde leider nie auf meine Enkeltochter aufpassen dürfen 🤷‍♀️

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Hey, also ja, es gibt heute ganz viele, die bedürfnisorientiert erziehen und dabei vergessen, dass es dabei nicht nur um die Bedürfnisse des Kindes geht, sondern auch um die eigenen.
Ich würde mir darüber auch nicht so einen Kopf machen, denn du musst ja nicht erziehen. Genieße die Zeit mit deinem Enkel, für deine Schwiegertochter wird es einfach wahnsinnig anstrengend, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie irgendwann die Schnautze voll hat, wenn das Kind zum tausendsten Mal die Kiste auskippt und alles durch die komplette Wohnung pfeffert. Die Zahnpasta über den Fußboden schmiert,…..
Oder das Kind nur noch Bauchschmerzen hat, weil es nur noch Süßigkeiten isst oder vom tv Konsum völlig überdreht ist…da wird sie schon lernen, dass manche Grenzen garnicht soo schlecht sind 😉

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Hallo, ich habe zwei kleine Kinder und uns sind Grenzen sehr wichtig. Wir erziehen bedürfnisorient, geben den Kindern was sie brauchen (das ist nicht immer das, was sie wollen).
Liebe Grüße