Problem Schwiegermutter seit erstem Kind

Hallo zusammen!
Ich habe ein Problem mit meiner Schwiegermutter und ich fürchte ich habe ihr zu viel durchgehen lassen und brauche jetzt Hilfe ihr die Grenzen erfolgreich beizubringen.
Ich habe mich immer um einen guten Umgang bemüht, da ich erst nicht wollte, dass mein Mann zwischen die Fronten gerät (auch wenn sie mich wiederholt mit dem Namen seiner Ex angesprochen hat) und jetzt weil ich möchte, dass meine Kinder den Kontakt zu ihrer Oma unbeschwert genießen können.
Anfangs lief es auch ganz ok. Wir haben immer versucht sie mit einzubinden, so dass sie ihr Enkelkind regelmäßig sieht und von Anfang an Teil seines Lebens ist. Die obligatorischen Erziehungstipps sind manchmal nervig, aber damit kann ich umgehen. Es zeigte sich aber leider, dass sie überhaupt kein Gefahrenbewusstsein hat (sie lässt unseren 1,5 jährigen mit Batterien und Glühbirnen spielen oder unbeaufsichtigt auf der Treppe. Deshalb darf sie nicht mehr alleine auf ihn aufpassen, da sie auch bei direkter, höflicher, sachlicher Ansprache nicht einsichtig ist.
Seitdem meckert sie ständig an mir rum, v.a. was das Kochen angeht, so dass sie Angst hat das unser Kind verhungert, weil es bestimmt nicht essen kann, was ich koche.
Als wir das letzte Mal bei ihr waren, hat sie mir verboten, dass Essen zu essen, was sie gekocht hat, da es nicht gut für mich ist, wenn ich stille und mir stattdessen etwas angeboten von dem sie weiß, dass ich darauf allergisch bin.
Sagt mir wenn ich überreagiere, aber das geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Mein Mann und ich haben in solchen Situationen versucht nett, sachlich und eigentlich unmissverständlich mit ihr zu sprechen, aber sie hört nicht zu und reagiert nicht auf das Gesagte.
Das Einzige was mir jetzt noch einfällt ist den Kontakt auf das Nötigste zu beschränken, damit sie es versteht, aber dadurch gerät mein Sohn zwischen die Fronten, da er seine Oma mag und ihr Verhalten noch nicht so mitbekommt.😭
Irgendwelche Ideen?

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Ihr habt es ihr nett gesagt, aber sie reagiert nicht. Dann sagt es ihr halt mal nicht nett!

„Hilde, es ist gut jetzt! Unser Sohn isst, was ich koche und so langsam gehen mir deine Kommentare richtig auf den Wecker! Wenn’s dir nicht passt, da ist die Tür!“

Wenn du bei ihr bist und sie dir was verbietet, steh auf und geh! Das musst du dir nicht gefallen lassen!

Erst wenn das auch absolut keinen Erfolg hat, würde ich den Kontakt reduzieren. Dein Kind ist erst 1,5; er wird’s noch nicht sehr vermissen.

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Idee: Sie soll euch besuchen und nicht umgekehrt. Dort wird es sicher kindersicher sein.
Und nicht zum Mittagessen (Nörgelpotential), sondern nur noch Nachmittags.

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Selbst bei uns ist man nicht sicher. Sie gibt ihm Sachen von den Schränken, die wir bewusst außer Reichweite des Kleinen stehen haben. Wenn sie nichts anderes findet, lässt sie ihn mit ihren Ringen spielen (auch kein Spielzeug für Kleinkinder).
Ich habe sie mal mit ihm allein gelassen um auf Toilette zu gehen (da wusste ich noch nicht wie verantwortungslos sie ist) Da hat sie das Treppenschutzgitter aufgemacht, bewusst offen gelassen, weil sie nur kurz unten was gucken wollte und hat den Kleinen oben auf dem Treppenabsatz gelassen mit den Worten „Warte hier“ Ich habe das glücklicherweise mitbekommen und bin aus dem Bad gesprintet. Wer weiß was sonst passiert wäre.🙈

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Ich würde trennen zwischen dir und dem Kiddo.
Du bist selber gross. Du darfst entscheiden und verantworten was du isst und sie hat dich da nicht zu bevormunden. Da hast du aus meiner Sicht unterreagiert und hättest ihr sehr deutlich sagen dürfen dass sie dir nicht vorschreibt was du isst. Hätte sie drauf bestanden wäre das Essen ausgefallen und ihr hättet zusammengepackt und daheim gegessen. Das zur konkreten Situation.

Ich würde versuchen es - von solchen Situationen abgesehen - (noch) sanft zu lösen. Die Idee einer anderen Schreiberin sich nur noch bei euch zu treffen, die ist gut. Weil bei ihr seid ihr in ihrem Revier und da hat sie das sagen, aber das weitet sie wohl auf euch aus. Also würde ich die in euer Terrain bringen. Und sie dort auch nicht Chef-en lassen. Dh sie ist zB Gast und furwerkt nicht selbstständig in deiner Küche.

Bei vielen hilft ein Trick aus dem Recruiting. Formuliere deine Erwartungen ganz klar und sprechen sie aus. „Waltraud, nein. Gulliver bekommt heute keine Schokolade mehr.“ Und den Satz wiederholst du sofort wenn die nicht hört. Im gleichen Ton. In der gleichen Bestimmtheit. Quasi Wortgefecht. Nachdem sie das 3-6x gebetsmühlenartig gehört hat knickt knicken die meisten ein und hören auf. Du musst gar nicht scharf im Ton oder wütend werden. Einfach so oft und sofort wiederholen bis sie einknickt, nur das Timing ist wichtig. Sofort und unmittelbar. Die Wiederholung reicht, ist ein Psychotrick der zB auch bei Stressinterviews im Vorstellungsgespräch verwendet wird und der wirkt erstaunlich gut.

Das Gemecker zum „verhungern“.
„Ich habe deine Bedenken mit dem Kinderarzt besprochen, er teilt sie nicht.“ und wenn sie weiter macht „Wir haben das doch schon besprochen. Bitte fang nicht ständig davon an. Es ist alles gut und richtig so.“
Wenn das nicht hilft zündest du Stufe 2. entweder keifst du sie einfach auch mal an. „Waltraud, es reicht jetzt. Wirklich!“ oder du machst es so wie ich. „Schwiegervater, ich habe es jetzt 4x gesagt. Das ist das 5. und letzte Mal. Bitte wähle aus folgenden Optionen (eine davon ist immer dass wir den Besuch abbrechen oder er nicht stattfindet).
Schau was geht. Langsam hochfahren. Und wenn gar nix geht sieht sie euch weniger.
Du kannst ihr auch das Thema Ernährung verbieten. „Wir haben das jetzt oft genug besprochen. Ich denke es ist ausdiskutiert. Bitte fang nicht wieder davon an.“ und dann würgst du jeden Versuch mit „mein. Das Thema haben wir ausgeklammert.“ unmittelbar ab.

Ein Erfahrungswert, mein erstes Kind ist 4 und bei uns ging es genauso ab - wenn sie nicht einlenkt (was bei uns bis auf 2-3 Situationen die wir sanfter abstellen können der Fall ist): bei derart übergriffigen Grosseltern ist das nicht zum Nachteil des Kindes den Kontakt zu reduzieren. Weil in 2 Jahren wird sie mit ihrem Nonsense auch an das Kind selber so penetrant hin sein. Und spätestens dann musst du es abstellen, sonst macht sie dir das Kind massiv wuschig. Das war der Punkt wo dann auch meinem Mann klar wurde dass er seine Eltern nicht machen lassen kann.

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Vielen Dank für die lange Antwort. Das sind gute Tipps. Das Problem ist nur das sie super im weghören ist. Beispiel die Situation mit der Batterie: Meine Schwiegermutter gibt dem Kleinen die Batterie (keine Ahnung warum?!) und mein Mann sagt sofort „Mutter, nimm ihm bitte die Batterie weg. Das ist kein Spielzeug“ Keine Reaktion. „Nimm ihm die Batterie weg. Das ist gefährlich“ Keine Reaktion. Jetzt springe ich ein „Hildegard, nimm ihm die Batterie ab. Das ist gefährlich“ Keine Reaktion. „Hildegard. Wirklich! Nimm ihm die Batterie weg“ Keine Reaktion. Ich denke mir sie will es sich als Oma nicht verscherzen und ihm was wegnehmen, stehe auf, nehme meinem Sohn freundlich die Batterie weg, erkläre ihm, dass Batterien kein Spielzeug sind, lege die Batterie auf den Schrank. Dann will ich mich wieder hinsetzen und mein Hintern hat noch nicht das Sofa berührt, da sehe ich wie sie ihm die Batterie wieder gibt. Ich stehe sofort wieder auf, nehme meinem absolut verdattertem Kind freundlich die Batterie wieder ab und lege sie hinter mich, so dass meine Schwiegermutter nicht mehr dran kommt. Daraufhin gibt sie ihm eine Glühbirne. Als wir versuchen mit ihr darüber zu sprechen, dass wir so etwas für gefährlich halten, ist ihr Kommentar „Stellt euch nicht so an. Es ist doch nichts passiert“
Kann man Leute zum Zuhören und Mitdenken zwingen?

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Sie nimmt euch nicht für voll. Dann musst du auf Stufe 2 gehen.

Probier nächstes mal folgendes.
Wenn du so eine gefährliche Situation hast sagst du nach der ersten überhörten Aufforderung „Hildegard! Nimm ihm SOFORT die Batterie weg sonst gehen wir heim.“ Wenn es weniger gefährlich ist kriegt die 3. oder 4. Wiederholung die Warnung. „Ich hab es jetzt 3x gesagt. Zum 4. und letzten Mal, keine Süssigkeiten vor dem Essen, sonst gehen wir heim.“ Und dann zieht ihr durch. Kind unter den Arm klemmen. Packen. Gehen.

Sie respektiert euch nicht und übergeht euch. Ist bei uns auch so. Wir haben selber lange gebraucht um zu verstehen dass reden nicht hilft. Weder freundliches noch harsches. Schwiegermutter lässt uns blubbern und macht ihr Ding. Teils mit passiv aggressivem Gemurmel aber in voller Absicht.

Das einzige was hilft ist Konsequenzen. Und in unserem Fall entfernen wir das worauf sie scharf ist: die Kinder.
Doof, aber manchmal heilsam.

Wenn sie das auch noch kalt lässt ist die nächste Stufe dass ihr einige Wochen nicht mehr auf Besuch kommt. Timeout quasi. Aber hoffen wir mal dass es das nicht braucht.

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Da helfen nur klare Worte. Ich habe meiner Schwiegermutter mal, als sie meine Wünsche, die Erziehung unserer Kinder betreffend, meinte, ständig alles besser zu wissen oder meine Wünsche zu ignorieren. Ich habe ihr angedroht, dass sie ihr Enkelkind nicht mehr sieht, weil ich es ja mitbringe. und ich aber nicht mehr käme, weil ich n ja so doof sei.
Sie lachte auf, aber war dann doch getroffen, als sie das Kind eine Woche lang nicht sah. So eine Aktion mußte ich beim großen so 3-4 x durchführen, dann hatte Oma es verstanden. Bei unserer Tochter, dem 2. Enkelkind, versuchte sie es gar nicht erst.
Wenn dich die Oma zu sehr nervt, mußt du sie dir halt erziehen. Ansonsten einiges auch überhören. Und Kontakt einschränken. Papa mit dem Kind hingehen lassen, so sieht sie die Kleine, aber du mußt dich nicht mehr oft über sie ärgern.

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Du hast ihr "zu viel durchgehen lassen"?
Du sprichst von einer erwachsenen Frau und nicht von einem Welpen.

Wenn du meinst, dein Kind ist nicht gut bei ihr aufgehoben, dann lass es nicht alleine dort sein.
Und wenn du eh dabei bist, dann hast du ja selber den Blick auf deinem Kind. Wo ist das Problem??

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Danke für deine Sichtweise. Mein Problem ist, dass ich ihr Verhalten von Mal zu Mal unangebrachter und respektloser empfinde. Aber ich versuche es zu verstehen, auch wenn man mit ihr nicht darüber sprechen kann. Mit „ich habe ihr zu viel durchgehen lassen“ meine ich, dass ich ihr früher deutlicher hätte Zeigen sollen, dass ich ihr Verhalten inakzeptabel finde. Vielleicht hätte sie es dann besser verstanden, denn momentan scheint sie für Gespräche nicht zugänglich zu sein.
Findest du ihr Verhalten ok? Hast du eine Ahnung warum sie sich so verhält? Ich bin für jeden Standpunkt dankbar.

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Also ich weiß nicht, erst die Tage gab es hier wieder eine riesen Diskussion über Emanzipation. Die scheint aber irgendwie bei Schwiegermuttern aufzuhören. Wie ist es zu rechtfertigen, dass man sich als Frau hier irgendeine Kritik bzgl seiner Kochkünste anhören muss. Würde hier irgendwer Scheiben, dass sich DER MANN über Erziehung und Essen beschwert, hätten wir hier binnen Sekunden einen Shitstorm. Aber bei der Frau Schwiegermutter hat eine Frau plötzlich jegliche Gleichstellungsrechte verloren, habe ich hier oft das Gefühl.
Ich mag meine Sm auch nicht sonderlich. Und das muss ich auch nicht. Ich bin eine Erwachsene, selbstständige und finanziell unabhängige Frau und ich lasse mich mit Sicherheit nicht von einer Schwiegermutter stressen. Ich hab für mich da eine ganz einfache Regel: mein Mann und ich sind Gleichberechtigt. Wir haben beide gute Jobs und verdienen beide gutes in etwa gleich viel Geld. Wir haben beide Eltern bzw eine Mutter. Der Kontakt zu unsere Familie bzw zu unseren Kindern kommt für meine Eltern über mich zustande und für meine Sm über meinen Mann. Mein Mann und meine Mutter verstehen sich tatsächlich sehr gut trotzdem würde mein Mann jetzt nicht einfach zu ihr zum Kaffee trinken gehen. Wir sind zu den großen Festen dort und mein Mann holt oder bringt mal die Kinder. Da werden aber 3 Sätze Smaltalk gehalten und gut... Ich habe mit meiner Mama immer schon (auch als ich meinen Mann noch gar nicht kannte) eine sehr enge Beziehung. Heißt wir telefonieren täglich und besuchen uns mehrmals die Woche. Mein Mann telefoniert zwar regelmäßig mit seiner Mutter aber immer genau 2min. Besuchen tut er sie alle 8 bis 12 Wochen mal. In etwa so oft kommt sie zu uns. Auch meine Sm dachte nach dem ersten Kind, dass sich nun mein Verhältnis zu ihr intensiviert und vermutlich dachte das auch mein Mann. Aber mit welcher Begründung bitte? Ich hab wie gesagt gleich viel zu tun wie mein Mann und als Gleichberechtigte Partner sehe ich da schlicht ihn in der Pflicht. Ich bin doch nicht der Depp, der sich mit seiner Mutter herum plagt. Mal radikal ausgedrückt. Ich rede über meine sm vor den Kindern immer gut, ich animiere sie ans Telefon zu gehen, wenn Papa mit ihr telefoniert und bastel mit den Kindern für sie Geschenke aber den Smaltalk- und Kaffee-Kasperl Spiel ich nicht. Der Vater der Kinder ist ihr Sohn und wenn sie weiß wie Erziehung geht müsste das Verhältnis ja Bombe sein und sie hätte es gar nicht nötig über die mangelhafte Schwiegertochter Kontakt zu den Enkeln zu halten. Ja, das hat zur Folge, dass die Kinder eine engere Beziehung zu meiner Mama haben ABER dafür bin nicht ich verantwortlich sondern mein Mann. Er dürfte jederzeit sie einladen oder zu ihr. Aber wenn ich am We mal zu meiner Mama fahre, zieht er es vor mir die Kinder mit zu geben und zum Sport zu gehen etc.