Mein Freund ist manchmal so lieblos zu unserer Tochter

Hallo zusammen,
Unsere Tochter ist 2 Jahre 6 Monate alt.
Mein Freund zeigt manchmal recht deutlich, dass er genervt ist, wenn sie weint, dass er den Lärm nicht aushält usw., und ich finde, dass er ihr gegenüber manchmal etwas lieblos ist.
Beispiele:

1. Wir sind zusammen unterwegs, die Kleine im Buggy. Mein Freund muss zu einem anderen Termin, verabschiedet sich von mir, sagt wann er ungefähr heimkommt,dreht sich um und geht. Kein Abschied von unserer Tochter, die im buggy sitzt, ich glaub, er denkt in so einer Situation gar nicht dran, dass sie auch da ist.

2. Unsere Tochter ist in unserem Bett eingeschlafen, er trägt sie in ihr Bettchen und legt sich zurück ins Bett. Ich sehe eine halbe Stunde später, dass sie keinen Schlafsack anhat und nicht zugedeckt ist. Ich frage ihn, warum er sie nur so ins Bett legt, und er sagt: ich hab den Schlafsack nicht gefunden.
Ääääh, und statt ihn eine Minute lang zu suchen, liegt unsere Tochter ohne Schlsfsack im Bett? (War im Winter)

3. Vor kurzem hatte sie abends ziemlich Probleme einzuschlafen, hat viel und laut geweint. Ich hatte sie aufm Schoß. Hab sie getröstet. Er ist genervt von der Lautstärke und ihm rutscht raus: "Die ist doch völlig blöde, wie sie brüllt."

4. Unsere Tochter darf ab und zu (nicht jeden Tag) fernsehen. Ich hab den Eindruck, sobald ich aus dem Haus gehe, setzt er sie vor den Fernseher. Vor kurzem war ich von 18.30 bis 21 Uhr weg. Als ich heimkam, saß sie vorm Fernseher, seiner Aussage nach seit 19 Uhr. Also zwei Stunden...

5. Wir waren vor kurzem alle drei an corona erkrankt und mehr als eine Woche zuhause. Ich hab den Eindruck, er kann nicht ne halbe Stunde oder länger mit ihr z.B. puzzeln, Buch anschauen, malen... Kaum ist sie mit etwas beschäftigt, hat er das Handy in der Hand.


Wie findet ihr das? Mein Freund verbringt viel Zeit mit der Kleinen, auch viel ohne mich (ich arbeite 30 Stunden, er hat seine Arbeitszeiten auch auf ca. 30 Stunden reduziert), er ist viel mit ihr im Fahrradanhänger unterwegs, usw..
Aber in manchen Allragssituationen finde ich seine Art, mit ihr umzugehen, so lieblos.

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Ja, klingt nicht eben liebevoll. "Die ist dumm" geht gar nicht in Gegenwart des Kindes. Also ganz und gar nicht. Schlafsack mal vergessen - mei, kann passieren, stirbt sie nicht dran. Aber nicht verabschieden, ewig vor den TV in so jungem Alter, das sollte nicht sein, und ich glaube, das ist auch keine Ansichtssache. Ist er denn geliebt worden als Kind?

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Er ist so krass empfindlich, was die Lautstärke angeht, wenn sie weint.
Mich macht das manchmal richtig sauer. Unsere Tochter sitzt auf meinem Schoß, ich bekomme das Weinen aus nächster Nähe mit, und mein Freund, der 3 Meter entfernt ist, sagt: "Aaaah, meine Ohren pfeifen, die brüllt so schlimm, wie schrecklich."

Geliebt als Kind... Seine Eltern finde ich sehr nett und ich bin sicher, dass sie zu ihm sehr liebevoll waren. Aber was mir in seiner Familie stark auffällt: wie sich die Familienmitglieder gegenseitig mit Geschenken überhäufen (materiell) und wie selten sie längere, persönliche Gespräche miteinander führen. Weiß nicht, ob das was miteinander zu tun hat...

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Ich würde die Geräuschenpfindlichkeit nicht von vorn herein als Ausrede abtun. Ich bin ebenfalls extrem geräuschempfindlich. Wenn mein Sohn zb vor Wut aufkreischt (er ist 3 jahre) dann tut es mir fast schon körperlich weh im kopf. Ich kann auch das laute Weinen sehr schlecht aushalten. Kommt auch bisschen auf die Tagesform an. Und ich liebe meine Kinder und bin ansonsten auch sehr liebevoll.

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Ich würde es vielleicht eher als unbeholfen und evtl auch überfordert einstufen. Unsere Tochter ist zwar erst 9 Monate alt aber mein Freund ist manchmal auch sehr kopflos.
Bestes Beispiel heute:
Wir üben gerade alleine schlafen (sie hat bis jetzt nur geschlafen wenn ich mit ihr ins Bett gegangen bin). Ich habe sie also ins Bett gebracht und sie hat 2 Stunden am Stück geschlafen. Mein Freund kommt vom Fitnessstudio und die kleine ist gerade in diesem Moment aufgewacht. Anstatt mit kurz Zeit zu geben sie wieder zum einschlafen zu bringen, rennt er durch die Wohnung und lässt alle Rollos runter und macht ne Menge Krach. Klar ist sie dann nicht mehr eingeschlafen.
Ich hab ihm das gesagt und er hatte es einfach nicht auf dem Schirm, dass er damit j die kleine aufwecken könnte.
So schätze ich z.B auch die Aktion mit dem Schlafsack ein.
Mit einem Kind spielen, können viele erwachsene nicht. Spielt doch einfach zu dritt, dann kann er sich vielleicht ein bisschen was von dir anschauen und wenn er sich wieder nicht von eurer Tochter verabschiedet, dann sag doch einfach „sag noch Tschüss zu Papa“ dann hast du ihn ohne Vorwurf darauf hingewiesen, dass er etwas vergessen hat.
Zum Fernsehen habe ich keinen Tipp, da haben mein Freund und ich ganz unterschiedliche Ansichten und müssen uns erst noch einig werden 🙈

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Oh, das mit dem „ist die dumm“ habe ich überlesen. Da wäre bei mir der Spaß vorbei. Mein Freund macht auch öfter mal blöde Kommentare (weil die kleine ihn ja noch nicht versteht) aber das hasse ich und da bekommt er auch Ärger..

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Ja, ich glaube auch, dass er denkt, sie versteht das nicht. Aber natürlich versteht sie das, sie spricht ja auch schon etwas und versteht so viel.
Das mit dem Schlafsack hat mich so geärgert,weil für mich offensichtlich war, er will seine Ruhe und schlafen, und da war er zu faul, den Schlafsack zu suchen und es war ihm dann einfach egal, dass sie ohne schläft.

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Scheinbar kein Wunschkind seinerseits. Würde mein Mann mit unserer Tochter so umgehen, würde ich mich nicht trauen die beiden so viel alleine zu lassen. Man hört ja auch genug von den eigenen Vätern. Just Sayin

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Manche Menschen sind halt eher weniger liebevoll. Ist er denn zu dir ganz anders?

Mein Mann lässt Motte auch viel mehr Fernsehen als ich, er ist auch oft am Handy. Trotzdem spielt er auch viel mit ihr (grade so „Actionspiele“ wie fangen usw, auf sowas hab ich nämlich ehrlich nie Bock, das macht alles er mit ihr 😂😂

Vllt kannst du deinen Freund öfter mal aufmerksam machen (sagst du unserer Tochter bitte auch tschüss? Kannst du bitte den Schlafsack suchen?). Evtl fällt es ihm wirklich nicht auf.

Motte schreit übrigens auch viel. Wir zeigen durchaus auch, dass uns das zu laut ist und nervt. Grade wenn es eigtl „unbegründet“ ist (im Wutanfall). Natürlich darf sie mal weinen und traurig sein, aber ihre Spezialität ist echt, besonders schrill zu kreischen 😅 da nehmen wir schon Abstand von ihr, weil einem echt die Ohren klingeln. Als „dumm“ würden wir sie trotzdem nie bezeichnen.

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Was mich stören würde, wäre dieses „die“ , das finde ich so unhöflich und bäuerlich. Wenn das jmd. bei uns so formuliert, heißt es von allen „die da steht im Stall“.
Das zeigt schon eine große Distanz.
Eine frühere Chefin hat ihre Angestellten oft „die Müller“ genannt, aus jedem Buchstaben quoll die Verachtung und die Geringschätzung.
Das Verhalten deines Freundes klingt einfach nur nach Geringschätzung. Das solltest du ihm mal spiegeln, vielleicht bei jmd den er sehr schätzt auch dieses der Mayer ist aber auch blöd oder ähnliches, vielleicht fällt ihm die Unangemessenheit auf.

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Du bringst es auf den Punkt!
Klingt hart aber sie ist ihm einfach egal!

Wenn dein kleines Kind im winter ins Bett "schmeißt" ohne decke und keine mühe den schlafsack anzuziehen.Ihm fällt es nicht auf wie oben geschrieben?
Come on.... Es interessiert ihn in dem moment nicht und das ist traurig.

"Die" benutze ich übrigens auch Menschen gegenüber die es mir nicht mal wert sind "sie" genannt zu werden!

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Leider beobachte ich das ab und zu auch mal. Wenn mein Mann mit dem Kleinen im Kinderzimmer spielt geht er, sobald der Kleine sich ein wenig selbstbeschäftigt ans Handy. Wenn ich ihn dann drauf anspreche, heißt es "er habe doch nur kurz draufgeschaut." Am Wochenende sitzen die beiden auch öfters mal vor dem TV, was ich auch nicht so gut finde...
Er liebt ihn über alles, mein Mann kocht auch immer ganz toll und gesund für uns, geht mit ihm auf den Spielplatz etc, aber für das Beschäftigen und Zuhause spielen fehlt ihm einfach manchmal die Fantasie...🤷🏼‍♀️

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Hallo,
manches kann ich gut nachvollziehen, z. B. die Geräuschempfindlichkeit. Die ist bei mir leider auch sehr stark ausgeprägt und unangenehme Geräusche über einen etwas längeren Zeitraum lösen bei mir puren Stress aus. Da liegen die Nerven schnell blank und zwar sehr viel schneller als bei anderen Menschen. Das ist echt anstrengend, sowohl für mich als auch für meine Mitmenschen je nach Situation.

Allerdings lasse ich dieses Problem nicht an meinen Kindern aus. Wenn sie nicht gerade absichtlich Radau machen, können sie überhaupt nichts dafür, dass ich so empfindlich bin. Das ist mein Problem und ich muss Strategien entwickeln, um damit besser umzugehen.

So sehe ich es auch bei deinem Partner. Wenn er mit Lärm nicht klarkommt, muss er entweder dafür sorgen, dass er seine Aggressionen im Griff hat (Raum mal kurz verlassen, in Extremphasen Kopfhörer oder Gehörschutz tragen, Strategien und Übungen für Innere Balance finden und ausüben...) oder sich eben so gut kümmern, dass er sein Kind auf liebevolle Art möglichst schnell beruhigen kann. Wut und Ungeduld machen es nur noch schlimmer.

Das ist die Seite, die ich gut verstehen kann. Was ich hingegen schwierig finde, ist die allgemeine Lieblosigkeit. Es wirkt als habe er gar keine rechte Beziehung zu seinem Kind aufgebaut, sondern als wäre es eben die meiste Zeit da, jedoch keine Persönlichkeit, die ihn wirklich berührt oder interessiert. Er passt zwar auf und spielt auch mal kurz, aber das Emotionale scheint größtenteils außen vor zu bleiben.
Emotionale Distanz war das erste, was mir bei deinem Text einfiel und dass er zwar weiß, dass es euer Kind gibt, es aber nicht richtig wahrnimmt und spürt.

Was für ein Mensch ist er denn sonst? Eher kühl und in sich gekehrt, etwas eigenwillig, eigenbrötlerisch? Oder eigentlich recht liebevoll und gesellig, offen?
Würdest du sagen, das Problem liegt an seiner allgemeinen Art, weil er schon immer irgendwie so war und ist? Oder liegt es hauptsächlich an der speziellen Vater-Kind-Situation?

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Das mit dem Verabschieden:
Hat er zu dir gesagt: tschüß Schatz! oder allgemein nur: Tschüß. Bei letzterem ist das für MICH eine Verabschiedung von allen im Raum.

Das mit dem Schlafsack:
Ja und? Es ist nun mal passiert, deine Kleine wird sich nicht gleich ne Lungenentzündung geholt haben, nur weil sie einige Stunden nicht zugedeckt war. Meine Beiden hatten z. B. mit 2,5 Jahren längst keinen Schlafsack mehr, sondern eine Zudecke, die sie auch mal weggetrampelt haben im Schlaf. Da lagen die auch mal länger ohne Zudecke.

Vielleicht solltet ihr mal über solche Dinge geredet. Was dir wichtig ist, was er zu dem Thema denkt. Und mit dem Schlafsack, da du mitbekommen hast, dass er aufgestanden ist, hättest du ihn ja an den Schlafsack erinnern können.

Allgemein: Ihr seid BEIDE die Eltern und es sollte nicht einer (hier DU) dem anderen seine Vorstellungen aufdrängen wollen. Ihm ist das Geweine zu viel, das ist sein gutes Recht, es anders zu empfinden als du. Seine Aussage ist auch nicht schön, aber deswegen ihm als Vater Lieblosigkeit zu unterstellen. Nee, das ist übertrieben!