18 Monate und Trennung - in einer Whng bleiben oder Nestmodell?

Hallo!

Durch das Posten in diesem Forum erhoffe ich mir mehr Input von Leuten, die ähnliches erlebt haben und/oder Kinder in diesem Alter haben, als wenn ich im Forum "Trennung" posten würde.

Mein langjähriger Lebensgefährte und Vater unseres 18 Monate alten Sohnes hat heute die Beziehung beendet (weil er mich nicht liebt und ein anderes Leben will, aber das soll jetzt hier nicht Thema sein). Ich bin am Boden zerstört, bin aber auch davon überzeugt, dass ich mich im Griff habe und alles tun werde, was für unseren Sohn das beste ist.

Zur Info:
* Wir haben unsere 60qm 3-Zimmer-Eigentumswohnung (gehört uns zu gl. Teilen) bereits abbezahlt. Die Stadt hier ist so teuer wie München. Wir wohnen nicht in DE.
* Ich verdiene seit diesem Monat nur noch die Hälfte von meinem Ex-Partner, da ich nur noch 20h/Woche arbeiten kann (mein Arbeitgeber hat mich von 30h auf 20h reduziert - leider alles rechtlich ok, hab ich schon geklärt; wir wohnen nicht in DE!)
* Wir arbeiten beide zu 100% im Home-Office.
* Für meinen Ex-Partner kommt es nicht in Frage, dass ich mit unserem Sohn wo anders hinziehe (z.B. in die Nähe zu meiner Mutter ca. 2 Autostunden entfernt). Ich muss also in dieser Stadt bleiben. Habe hier keine Familie, keine Freunde, wenige Bekannte.

Für uns kommen daher zwei Varianten in Frage:

1. Wir wohnen weiterhin als Freunde/WG-Bewohner in unserer Eigentumswohnung und es läuft alles wie bisher, nur halt, dass wir nicht mehr romantisch und intim miteinander sind. Das könnten wir solange probieren, bis einer von uns das Gefühl hat, es funktioniert nicht mehr. Dann könnten wir hoffentlich zum Nestmodell übergehen oder eine andere Lösung finden. Vorteil wäre, dass wir uns in den Wirren der Trennung nicht auch noch neue Leben aufbauen müssten und sich dadurch zusätzlich zur Trennung auch noch so viel mehr für unseren Sohn verändern würde.

2. Nestmodell, d.h. jeder mietet sich eine Wohnung/ein Zimmer und wir tauschen uns mit der Betreuung in der gemeinsamen Eigentumswohnung ab. Unser Sohn würde also immer in der gewohnten Whng/Umgebung bleiben. Da ich die Hälfte von meinem Ex-Partner verdiene und die Wohnungen hier extrem teuer sind (vgl. München) wird das finanziell für mich sehr schwierig. Einen anderen Job in dieser Gegend gibt es für mich nicht. Für meinen Ex-Partner kommt es nicht in Frage, dass ich mit unseren Sohn wo anders hinziehe (siehe Info oben). Mein Ex-Partner würde mir jedoch Geld überweisen und ich würde mich mehr um unseren Sohn kümmern.

Achtung, mir geht es jetzt echt nicht darum, dass das Verhalten meines Ex-Partners bewertet wird. Ob ich selbst Schuld bin an der Situation, weil ich mit "so jemandem überhaupt ein Kind bekommen hab" sollte hier bitte auch nicht diskutiert werden. Mir geht es lediglich um folgendes:

Einerseits ist die Vorstellung auch nur einen Tag von unserem Sohn getrennt zu sein fast unerträglich. Andererseits ist es sicher nicht leicht, trotz Trennung weiterhin zusammen zu leben. Wir haben allerdings eine sehr gute "Streitkultur" und haben uns sehr gut im Griff (Entgleisungen oder so gab es nie zwischen uns und wird es auch nie geben). Es soll wirklich unser Kind im Mittelpunkt stehen: Welche Variante ist für ein 18 Monate altes Kind besser?
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Situation?

Nochmal meine Bitte: Bitte bleibt freundlich und beleidigt mich nicht. Wenn jemand schon die Augen beim Lesen verdreht, bitte einfach nicht kommentieren. Danke!

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Ich finde beide Lösungsvarianten nur so lange machbar, bis einer von euch - oder gar beide - wieder einen neuen Partner haben. Dann wirds schwierig...

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Ja absolut, das haben wir auch schon besprochen. Wir haben hier zum Glück die gleiche Einstellung. Wenn jemand (ich kanns mir eh noch gar nicht vorstellen bei mir) irgendwann einen neuen Partner hat, dann wird dieser nicht nach Hause gebracht, unser Sohn wird zu neuen Partnern keinen Kontakt haben. Erst wenn die ich z.B. die neue Partnerin kennengelernt habe und es etwas sehr ernstes ist, darf unser Sohn die neue Partnerin kennenlernen und natürlich auch umgekehrt. Natürlich gibt es keine Garantien, dass das dann auch so abläuft in Zukunft, aber zumindest sind wir beide davon überzeugt, dass das das beste ist.

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Ich denke, ICH möchte nicht mit ihm zusammen wohnen bleiben.
Würde mit dem Kind in der Wohnung bleiben und ER kann sich eine kleinere Wohnung mieten, da er ja mehr verdient als du.

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Das ist echt eine schwierige Situation. Ich bin da leider gar nicht im Thema außer das ich ein Scheidungskind bin 😅
Aber mir ist ein Gedanke gekommen und teile ihn mal.
Wie wäre es wenn du in der abbezahlten Wohnung wohnst und dein Ex zieht in eine andere Wohnungen. Anstatt dir Geld zu geben könnte er seine Miete zahlen und euer Kind wechselt Wochenweise zwischen euch hin und her.
Ich könnte mir vorstellen, das die Stimmung und Energie in eurer Wohnung nicht besser wird wenn ihr zusammen wohnen bleibt.
Nur ein Gedanke.
Alles gute für dich #klee

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Vielen Dank für deine Gedanken.
Ich habe Sorge, dass das für unseren Sohn eine zu extreme Umstellung ist, auf einmal zwei Daheim zu haben und vor allem Mama und Papa wöchentlich im Wechsel...
Ich werde auf jeden Fall noch zu einer Beratungsstelle gehen.

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Noch ist er klein(er) und wird es irgendwann als Normalität ansehen.

Dass ihr irgendwann eh auseinander zieht, steht ausser Frage. Dann ist er älter, versteht es mehr und euer Verhältnis ist, so schön du dir das auch vorstellst, sicher schlechter.

Ich kann dir nur ganz dringend raten, den Schritt komplett zu gehen. Wie, das müsst ihr gemeinsam herausfinden. Ich würde wohl ebenfalls die Wohnung verkaufen/vermieten und die Einnahmen teilen.

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Hallo,

ich würde in dem Fall abwägen, was für Dich schlimmer ist. Mit dem Ex-Partner in einer gemeinsamen Wohnung zu leben, oder das Kind tagelang nicht zu sehen.

Generell halte ich persönlich nichts von einem Wechselmodell (oder Nestmodell) für ein 18 Monate altes Kind, das vermutlich zu einem Elternteil (Dir?) eine enge Bindung hat.

Ich habe mich ganz verstanden, was mit der Variante, Du ziehst mit Kind aus und bleibst in der Gegend ist. Einfach nur unbezahlbar? Oder spielt der Ex nicht mit? Hättest Du gerichtlich nicht gute Chancen? In Deutschland würdest Du das mit hoher Wahrscheinlichkeit gerichtlich durchbekommen, wenn Du die Hauptbezugsperson bist. Eben weil Kinder in dem Alter seltenst zu einem WM verdonnert werden können.

Je länger Ihr in der gemeinsamen Wohnung lebt, und je größer das Kind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es in jedem Fall zu einem WM kommt, wenn Ihr doch mal ausziehen wollt. Wenn das für Dich tragbar ist, dann würde ich es so belassen, wie es aktuell ist.

Wie gesagt bin ich übehaupt kein Freund von WM oder auch Nestmodell für so kleine Kinder.

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Danke für deine Meinung!

Ja, ich bin definitiv die Hauptbezugsperson, obwohl mein Ex-Partner wirklich sehr intensiv sich gekümmert hat. Seit unser Sohn 1 Jahr ist arbeiten wir auch beide gleich viel (nur eben seit diesem Monat ich 20h und er bald 40h, weil das eben einseitig von meinem Arbeitgeber legal so bestimmt wurde).
Wenn ich das gerichtlich durchsetzen würde, würde ich sicher auch hier recht bekommen. Mein Ex-Partner hat extrem Angst, dass ich das mache, weil er so Angst davor hat unseren Sohn wenig zu sehen und so keine so enge Beziehung mehr zu ihm zu haben. Das kann ich total verstehen...Andererseits, will er keine Partnerschaft mehr haben, ich kann ja nichts dafür (wobei es natürlich meistens sehr schwer ist tatsächlich die Schuld schwarz/weiß jemandem zuzuschieben...).

Kannst du vielleicht begründen, warum das Nestmodell nicht so gut ist deiner Meinung nach? Weil eben die Hauptbezugsperson dann z.B. 1 Woche weg wäre?

Es ist für mich finanziell echt schwierig eine angemessene Wohnung zu finden, in der ich gemeinsam mit meinem Sohn leben würde wollen. Alleine für eine Woche alle zwei Wochen wäre ich weniger heikel. Auch wenn ich dann Unterhalt bekommen würde, die Preise sind hier regelrecht explodiert und man findet wirklich sehr sehr schwer eine Whng, sogar wenn man genug Geld hat.

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Ich denke, das Nestmodell ist ganz sicher besser als das Wechselmodell! Aber ja, ich glaube, dass kleine Kinder besser eine feste Bezugsperson um sich brauchen.

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Bedenke nur eins. Das Kind ist noch sehr klein. Ihr werdet also viele Jahre abwechselnd betreuen. Deine Modelle WG und Nestmodell funktionieren solange, wie keine neuen Partner ins Spiel kommen.
Könnt ihr nicht die Wohnung verkaufen und jeder nimmt seinen Teil als Eigenkapital für eine neue Wohnung? Und dann einigt man sich auf Residenz oder Wechselmodell? Könntest Du einen neuen Job suchen, wo du zumindest 30h gehst?

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Ich könnte evtl. in der Gegend einen neuen Job finden in einer Branche, in der ich viel weniger verdiene (meine erste Ausbildung). Dann würde ich mit 30h gleich viel verdienen wie jetzt mit 20h...

Wenn wir die ETW verkaufen, können wir uns keine Whng mehr kaufen, weil die Preise so extrem gestiegen sind und gleichzeitig es kaum Wohnungen am Markt gibt. Es ist echt krass wie sich das in den letzten 5 Jahren entwickelt hat, speziell seit Corona und der Inflation ist es echt ganz extrem. Wir wollen deshalb die ETW nicht verkaufen, höchstens vermieten.

Ja, das mit den neuen Partnern ist uns klar, zum Glück haben wir hier die gleiche Einstellung. Soll heißen: neue Partner sind absolut Privatsache und haben (zumindest bis es serh serh ernst ist und beide Elternteile zustimmen) mit unserem Sohn nichts zu tun.

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Ich würde behaupten, dass das Nestmodell auch mit neuen Partnern funktioniert. Hängt natürlich von der Konstellation ab und ob neue Kinder dazu kommen.

Habe vor kurzem von einer Radiomoderatin in einem Podcast gehört, dass sie das Nestmodell schon seit längerem praktiziert und da hatten beide Eltern neue Partner. Leider finde ich die Sendung nicht mehr, da es eigentlich um ein anderes Thema ging. Es war im Deutschlandfunk.

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Es ist schwer, da was zu raten. Ich vermute, egal welchen Weg ihr geht, es muss für euch BEIDE passen.

Besprich dich mit deinem Ex, lass aber auch die Trennung erstmal sacken und durchdenkt mögliche Lösungen. Und besprecht euch in 2 Wochen noch mal :)

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Jedes Modell steht und fällt im Umgang miteinander.

Ich finde es gut, dass ihr, oder zumindest du euch alle möglichen Modelle überlegt. In dem Alter eures Kindes ist es angeblich am Besten, dass das Kind den anderen Elternteil lieber öfters und dafür kürzer sieht, als lange Trennungen mit anschließend langem Umgang.

Inwiefern kann jeder von euch Betreuung leisten? Was wäre bei deinem Partner überhaupt möglich?
Ist es möglich eure Wohnung in drei Einheiten zu trennen? Sodass jeder (Du, Expartner und Kind) jeweils einen eigenen Bereich hat? Wie sieht es rechtlich in eurem Land (wäre gut zu wissen wo ihr wohnt) mit Sorgerecht, Unterhalt usw. aus?

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass ihr gemeinsam in eine günstigere Gegend zieht, evtl. Richtung Familie und dein (Ex-)Partner sich ebenfalls eine neue Arbeitsstelle sucht, um Wechselmodell und Jobs, zeitlich und finanziell unter einen Hut zu bekommen?

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Am günstigen ist sicherlich das Nestmodell und ihr teilt euch eine gemeinsame Wohnung, die ihr dazumietet und in der dann der nicht betreuende Partner wohnt.
Fürs Kind ist das sicher auch schön.

Aber: Ich glaube, nach dem ersten Schock wirst du Abstand brauchen und was eigenes. Mit zwei "Zuhause" haben Kinder meiner Erfahrung keine so großen Probleme. Mein Sohn freut sich über 2 Kinderzimmer. Was Trennungen für Kinder furchtbar macht, sind weiter zerstrittene Eltern.

Wechselmodell mit wöchentlichen Wechseln finde ich für so ein kleines Kind noch zu lang. Da würde ich kürzere Intervalle wählen. Bekannte von mir betreuen z.B. 3-4-3. Wenn ihr in der Nähe voneinander wohnen bleibt und ihr tatsächlich schafft, einen guten Umgang zu etablieren, könnt ihr das Kind ja auch zwischendurch mal besuchen. Wir essen z.B. gemeinsam Mittag oder zu Abend, wenn ein Elternteil von der Sehnsucht nach dem Kind gepackt wird. Auch gemeinsame Unternehmungen sind noch drin... Ich zumindest merke dann aber immer, dass ich danach wieder meine eigenen vier Wände brauche, in die mein Ex nicht ein- und ausgehen kann.

Ich finde es toll, dass ihr nach ner guten Lösung fürs Kind sucht. Die beste Lösung wird aber auch die sein, wo du auf deine Bedürfnisse hörst: Was brauchst du an Abstand nach der Trennung?

Lasst euch etwas Zeit... Kann dein Partner nicht für ein paar Wochen irgendwo zur Zwischenmiete hin oder sich ein Ferienapparment oder so nehmen? Einfach nur, damit ihr euch beide sortieren könnt?

Wenn dein Partner in der Wohnung verbleiben möchte, wird er dich auszahlen oder aber dir Miete zahlen müssen. Das kann dir finanziell sicher. Außerdem hast du, je nach Betreuungszeit, ja auch Anspruch auf Unterhalt für deinen Sohn.

Wenn ihr eine so gute Streitkultur habt, schaut euch mal das Rosenheimer Modell (googlen) an. Uns hat das sehr geholfen beim Ausklamüsern, wem was zusteht etc.. Ich finde den Ansatz dieses Modells VIEL besser als die ollen Düsseldorfer Tabellen.

BTW: Ich finde es eigentlich ein Gebot der Fairness, dass der sich trennende Partner dem Verlassenen Zeit und Raum zum Durchschnaufen verschafft. Dass er jetzt artikuliert, was er so alles will und nicht will, finde ich.... schwierig.

Und noch was: Es wird wirklich nicht alles so heiß gegessen wie gekocht. Unmittelbar nach der Trennung hatte mein Ex auch noch sehr schräge Ideen, wie er sich das Leben nach der Trennung so vorstellt. Ihr beide müsst da vermutlich erst Mal in der Realität ankommen.

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Vielen vielen Dank, mir haben deine Worte sehr geholfen. Da ist vieles dabei, das mich sehr zum denken anregt. Liebe Grüße

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Ehrlich gesagt käme für mich keine der Varianten in Frage. Ich finde es hinsichtlich einer irgendwann kommenden Partnerschaft nicht besonders nachhaltig. Keiner von euch wird in einigen Jahren seinen neuen Partner nur 50% der Zeit sehen wollen oder was ist, wenn einer von euch den neuen Partner des anderen nicht mag und sich dann querstellt.

Trotz verletzter Gefühle scheint ihr jedoch an einer guten gemeinsamen Erziehung eures Kindes interessiert zu sein.
Ich würde eher folgende Herangehensweise in Betracht ziehen:
Wechselmodell. Gäbe dir auch jobtechnisch mehr Möglichkeiten. Vielleicht könntest du in der Woche ohne Kind einen zusätzlichen Job annehmen um so finanziell besser dazustehen. Oder dein Arbeitgeber erlaubt es, dass du beispielsweise in den Kinderwagen Wochen deutlich mehr arbeitest als in denen mit Kind, so hättest du mehr Qualitätszeit mit eurem Kind.
Idealerweise wohnt ihr nah beieinander. Bezüglich der Wohnung würden mir drei gut realisierbare Varianten einfallen:
1. Es bleibt eine Partei in der Eigentumswohnung und zahlt die andere aus.
2. Ihr verkauft die Wohnung und teilt den Erlös.
3. Ihr vermietet als Eigentümergemeinschaft.
Bei der dritten Variante hätte es für dich den Vorteil, dass du ein zusätzliches, konstantes Einkommen hättest.

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Jobtechnisch sollten doch das Wechselmodell und das Nestmodell gleich gut funktionieren?
Außer sie hat die Möglichkeit eine Woche im Homeoffice und die andere Woche vor Ort zu arbeiten. Dann könnte sie in einer anderen Gegen in Deutschland einen Job suchen.

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Ich kenne beide Varianten aus meinem Bekanntenkreis.

In Familie eins wurde neben dem abbezahlten Einfamilienhaus eine Wohnung angemietet. Die Eltern haben dann jeweils abwechselnd in Haus/Wohnung gewohnt. Hat funktioniert, bis die Frau meinte, hinter dem Rücken ihres Ex-Mannes ihren neuen Freund mit nach Hause zu bringen. Dann hat es gedonnert, Haus wurde verkauft, Mann hat sich zurückgezogen, heute haben die Kinder kaum noch Kontakt zum Vater, der eine neue Partnerin und mit ihr noch ein Kind bekommen hat.

Die Eltern in Familie zwei besitzen ebenfalls ein Einfamilien-Haus mit Einliegerwohnung. Der Mann ist nach der Trennung nach unten gezogen. Es lief also praktisch alles wie vorher, es hatte aber auch jeder seinen eigenen Raum. Wobei, hat, heißt es richtig. Das funktioniert so seit fast zehn Jahren, die Kinder sind inzwischen 17 und 13. Wenn die Kinder 'aus dem Haus' sind, wird die Frau den Mann wohl ausbezahlen und er sich eine andere Wohnung suchen. Das Grundstück hatte sie damals geerbt, deswegen finden das beide den fairsten Weg.

Bei euch finde ich allein die Wohnungsgröße schwierig. Eine Trennung, wenn ihr praktisch aufeinander sitzt? Könnte ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das funktioniert. Vielleicht wäre es ja auch für euch eine Möglichkeit, nur eine Wohnung anzubieten, die dein Ex-Partner zum größeren Teil finanziert, weil er ja mehr verdient? Ist natürlich nicht ideal, weil irgendwo die Privatsphäre fehlt, wenn man die Wohnungen tauscht, aber da ist in der Eigentumswohnung ja auch so.

Davon abgesehen finde ich es legitim, sich zu trennen, wenn man den Partner nicht mehr liebt. Da gibt es keine 'Schuld', weder bei dir noch bei ihm, so ist das Leben. Wie niemand kontrollieren kann, sich zu verlieben, lassen sich die Gefühle auch nicht mit Zwang aufrecht erhalten. Es ist gut, dass ihr auch streiten könnt, ohne einander zu verletzen und euch gemeinsam Gedanken macht, welcher Weg für euren Sohn jetzt der Beste ist. Ihr solltet euch dabei aber nicht ganz vergessen. Egal, für welche Variante ihr euch entscheidet, sie ist für euer Kind genau so lange gut, wie sie euch nicht belastet.