Familie verhält sich unmöglich zum Ende der SS

Thema: Unverständnis in der Familie/ Umgang mit Baby im Wochenbett -Achtung lang 😥.

Hallo zusammen,

Kurz vor Ende der SS verhält sich meine Familie nochmals echt unmöglich, das belastet mich sehr und ich brauche Rat.

Vorab: Ich komme leider nicht wirklich aus einer intakten Familie und die Familienmitglieder sind sehr speziell.

Gestern war wieder Tag des Herren 😥, unzwar:

Morgens waren mein Mann und ich mit meiner Mutter frühstücken. Meine Mutter und ich haben ein distanziertes Verhältnis, aber ab und an sollte man sich ja doch mal sehen.
Plötzlich klingelt ihr Handy, meine Schwägerin ist dran, meine Mutter geht raus. Meine Schwägerin war am Vortag erkältet bei mir, sie sagte kein Corona. So dann kommt meine Mutter wieder rein und meint xxxxxx heult sich die Seele aus dem Leib, sie sei jetzt doch Corona positiv und hat ein schlechtes Gewissen wegen mir und ich soll sie später anrufen und beruhigen.

Äh ja, warum soll ich jemanden beruhigen? Evtl habe ich auch Angst?

Dass ich in nicht mal 3 Wochen ET habe und dass mein Mann im Falle einer Corona Infektion bei der Geburt seines eigenen Kindes nicht dabei sein kann, wurde abgetan von meiner Mutter abgetan und hat sie nicht interessiert. Wir (mein Mann und ich) haben dann das Thema gewechselt, da wir keine Lust hatten mit ihr zu diskutieren und da wir das Frühstück zu einem positiven Ende führen wollten.

Ja, leider kläglich gescheitert. Denn am Ende, bei der Verabschiedung meinte sie nochmal: Ja gell, aber ruf unbedingt nachher Xxxxxxx an, damit du sie beruhigen kannst. Dann ist mir der Kragen geplatzt und dann habe ich zu ihr gesagt: Ich rufe niemanden an, sie kann sich bei mir melden und zudem, es geht nicht immer nur um andere (wie gesagt, meiner Mutter ist unsere Situation total egal und sie wird abgetan). Dann ist sie einfach weggefahren. Mit meiner Schwägerin ist alles ok und ich bin ihr nicht sauer, es war ja keine Absicht. Aber von meiner Mutter bin ich maßlos enttäuscht.

Ja und danach ging es noch weiter:

Um nach der Geburt kein Theater mit meiner Familie zu haben, habe ich gestern in unserer Familien WhatsApp Gruppe meine Wünsche während der Wochenbettzeit mitgeteilt, trotz dem vorherigen Theater. Ja man mag jetzt denken, warum mache ich das nicht persönlich, aber meine Schwester und meine Mutter sind sehr speziell, sehr schnell beleidigt und mit denen kann man einfach nicht sprechen (sogar mein Mann hat aufgegeben, das heißt was).

Jedenfalls habe ich folgende Wünsche mitgeteilt :

- Besuch im KH nur 1 Person am Tag und dies soll mein Mann sein

- Besuch zu Hause, wenn wir uns bereit fühlen, einen Zeitpunkt wollte ich nicht festlegen

- Kein Besuch bei Krankheit

- Vorher Hände waschen

- Auf Rauchen/ starkes Parfum unmittelbar vor dem Besuch verzichten

- Keine Bilder von meinem Kind, auf welchem man das Gesicht sieht, in den WhatsApp Status oder an andere Leute schicken

So, warum musste ich auf die Sachen hinweisen? Ich habe es Anfang letztes Jahr bei meiner Schwester gesehen, wie es lief und dies wollte ich Vermeiden:

- Meine Mutter war beleidigt, weil sie nicht direkt nachdem sie Zuhause war kommen durfte, das hat meine Schwester voll mitgenommen

- niemand hat sich die Hände gewaschen (ausser ich, aber von mir aus)

- auch aufs Rauchen wurde nicht verzichtet und das Baby wurde ohne Hände waschen, an die stinkenden Raucherklamotten hochgenommen, auch das hat meine Schwester gestört

- meine Mutter hat sofort unzählige Bilder in ihren WhatsApp Status, meine Schwester postet auch täglich unzählige Bilder von ihrem Kind in ihren Status (ihr Thema)

So, was ist nun rausgekommen gestern:

- meine Mutter ist noch mehr beleidigt als nach dem Frühstück und fühlt sich persönlich angegriffen

- meine Schwester hat nur kommentiert "ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, Verhaltensregeln, ok ihr meldet euch, dann weiß ich Bescheid" (beleidigte Reaktion von ihr)

- mit meiner Schwägerin habe ich schon am Vortag gesprochen und sie unterstützt mich und ist meiner Meinung

- mein Bruder war wie immer loyal und cool und wünscht uns alles Gute für die Geburt

So, seit gestern geht es mir ehrlicherweise echt scheisse, sowohl körperlich (es zieht mir immer wieder in den Bauch) als auch seelisch.

Klar man könnte jetzt meinen, ich übertreibe, beispielsweise mit meiner Abneigung gegen das Rauchen, aber ich habe für den Kinderwunsch Anfang letztes Jahr nach 18 Jahren meine Raucherkarriere erfolgreich beendet. Ich habe leider erst zu diesem Zeitpunkt begriffen, was ich meinem Körper damit antue und ich möchte meinem Kind diesen Gefahren nicht aussetzen. Ich möchte es bei meinem Kind einfach besser machen.

Oder auch was das Teilen von Bildern anbelangt.., ich möchte aber einfach nicht dass Leute, die ich nicht kenne, Bilder von meinem Kind auf ihrem Handy haben.
Ich sag mir ehrlicherweise mein Kind, mein Haushalt, meine Regeln und wer sich nicht dran hält muss gehen, egal wer.

Hat jemand einen Tipp, wie ich die ersten Besuche von meiner Schwester und meiner Mutter halbwegs überstehe? Meine Familie ist leider eher eine Be- als eine Entlastung für mich.

Bis zur Geburt versuche ich den Kontakt möglichst zu unterbinden, einfach weil ich Angst vor Auswirkungen auf mein Kind habe.

Ich sag jetzt schonmal vielen Dank für's Zuhören und für euren Rat 🤗

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Ich würde das kleine ins Tragetuch nehmen wenn sie kommen. Da kann es dann schlafen, und somit hat sich das Thema anfassen etc schon mal erledigt.
Allerdings verstehe ich nicht, wieso du überhaupt den Kontakt aufrecht erhältst, wenn sie wirklich nur Belastung für dich sind.
😅

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Stimmt, das Tragetuch ist eine Möglichkeit, lieben Dank :). Ja, das ist eine gute Frage mit dem Kontakt,......ich selbst kann auf den Kontakt verzichten, habe aber meinem Kind ein schlechtes Gewissen gegenüber, wenn ich z.B. die Oma vorenthalte.

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Scheint ja keine Person zu sein, die eure Familie bereichert.
Von daher würde ich es noch mal überdenken 😉

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Also ich würde beim nächsten mal auch darauf bestehen, dass kein oder dezent Parfüm aufgetragen wird! Als meine Schwiegermutter im KH den Kleinen im Arm hatte, hat er den ganzen Tag nah ihr gerochen und nicht mehr so schön “neugeboren”. Mag für manche sicherlich übertrieben sein, aber mich hat es gestört. Nach Rauch soll mein Kind auch nicht riechen.

Das mit dem Fotos handhaben wir auch so! Es gibt ein Verbot Bilder ohne unser Einverständnis zu verschicken. Ich bin deiner Meinung, was sollen fremde Leute mit Bildern von meinem Kind. Das haben aber alle ohne Anstand akzeptiert und auch verstanden. Konsequenz wäre, es gibt keine Fotos mehr.

Irgendjemand ist immer beleidigt, egal worum es geht. Zieht euer Ding durch.

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Lieben Dank, deine Antwort bestärkt mich und meine Einstellung :) !!!!

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Das hört sich traurig vertraut für mich an - meine Familie tickt leider ähnlich.

Vor der Geburt unseres ersten Kindes habe ich es leider versäumt, solche Verhaltensregeln aufzustellen, und die Anfangszeit war bei Besuchen meiner Familie immer sehr unschön für mich. Grenzen wurden nicht akzeptiert und im Nachhinein wurde sich noch beschwert, dass es für meine Eltern nicht schön genug war, ich meinen Vater darauf hingewiesen hatte, dass Köpfchen zu stützen...
Dazu kamen Vorwürfe, wenn ich nicht spätestens alle zwei Tage mit Updates angerufen habe, meine Mutter hat mir das Stillen kaputt gemacht...

Vor dem zweiten Kind habe ich es gemacht wie du und klare Erwartungen kommuniziert. Und hier kommt mein Rat an dich: Nutze deinen Mann als Puffer. Lass ihn die ganze Kommunikation von der Mitteilung der Geburt bis zum Verabreden der ersten Besuche übernehmen. Er ist emotional nicht so nah dran und kann dich da abschirmen. So haben wir es hier gemacht und es hat wunderbar funktioniert. Und wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt eine klare Ansage und darf zur Not gerne gehen - euer Haus, euer Kind, eure Regeln.

Ich weiß, wie viel Kraft das kostet, sich da selbst ein Stück frei zu machen von dem immer wieder aufkommenden Wunsch nach Harmonie und eben doch einer "normalen", verständnisvollen und liebevollen Familie. Mir hat da eine Therapie geholfen, da einen Weg für mich zu finden, den nötigen Abstand zu finden und trotzdem den Kontakt weiter zu pflegen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommenden Wochen und einen guten Start mit eurem Baby.

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Lieben Dank, deine Antwort bestärkt mich und gibt mir Kraft :). Das mit meinem Mann ist eine tolle Idee, so machen wir das !!!! Ja ich selbst habe schon eine Therapie hinter mir und bin bis zur SS dann ganz gut mit der Situation klargekommen, dachte ich.
Du sprichst mir echt aus der Seele, mit dem Wunsch nach einer harmonischen Familie. Ich fühle mich meinem Kind auch irgendwie schuldig und möchte eine mmöglichst intakte Familie bieten, da muss ich leider lernen, dass ich hier nicht alles selbst beeinflussen kann.
Lieben Dank nochmals !!!!

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Hey!

Den Großteil deiner Regeln finde ich selbstverständlich:

- nicht rauchen (!!!)
- Hände waschen
- nicht unvermittelt auflaufen
- keine starken Gerüche
- keine Fotos verschicken
- während Corona: Besuchen darf nur der Papa

Ich kann nicht nachvollziehen, dass man deswegen eingeschnappt sein kann.
Ich würde auch in den 3 Wochen vor der Geburt niemanden mehr sehen, um dann nicht noch positiv zu werden. So haben wir es mit K1 gehalten.

Du solltest dich vielleicht mehr an Bruder und Schwägerin orientieren, wenn diese selbstverständlichen Dinge ein Problem für Mütter und Schwester sind.


Liebe Grüße
Schoko

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Lieben Dank, deine Antwort bestärkt mich sehr :). Gute Frage, warum selbstverständliche Dinge angesprochen werden müssen und für Streit sorgen, die beiden sind (leider) unbelehrbar.

Du hast Recht, ich sollte mich eher an andere Familienmitglieder halten.

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Es gibt Menschen, die einfach ihren Schuh durchziehen wollen, ohne Rücksicht auf andere. Gehören die dazu?

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Oh man...das klingt ja nach wenig entspannter Atmosphäre.

Also ich persönlich kann die beleidigte Reaktion deiner Familie sogar teilweise nachvollziehen, ABER NUR, weil ich die "Regeln" als vollkommen selbstverständlich ansehe. Ich käme mir bei so einer Nachricht dementsprechend ein wenig veralbert vor, wenn man mir so offensichtliche Dinge auflistet.

Nun das große Aber: ich finde es absolut richtig und auch wichtig, dass du das zum jetzigen Zeitpunkt in aller Deutlichkeit an alle formuliert hast, bei der Vorgeschichte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man oft dazu neigt, Dinge erst zu spät und zu nett anzusprechen, um den heißen Brei herumzureden, nur um ja keinen zu verletzen. Letztlich führt das aber meist nicht dazu, dass sich die entsprechenden Personen so verhalten, wie man es sich wünscht bzw am Ende trotzdem alle beleidigt sind.
Von daher hast du jetzt die Fronten klar geregelt, alle wissen Bescheid. Super auch, dass dein Mann hinter dir steht und du auch mit deinem Bruder und der Schwägerin Verbündete hast. Dann konzentriere dich am besten überwiegend auf die Leute, die dir gut tun.
Mit dem Rest der Familie wird es höchstwahrscheinlich weiterhin Konflikte geben...da müsst ihr sehen, wir ihr damit zurechtkommt und euch irgendwie eine Strategie überlegen. Tragetuch bei den ersten besuchen wurde ja schon genannt. Ansonsten würde ich auch die Tür geschlossen halten, wenn jemand unangekündigt vorbeikommt und es euch nicht gut genug geht. Außerdem habe ich mich bei besuchen immer regelmäßig ins Schlafzimmer zum stillen verkrochen, wenn es mir zu viel wurde bzw muss der Besuch dann eben gehen.

Ganz liebe Grüße von mir (SSW 37) :)

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Ich finde eure Regeln völlig normal und das meiste sollte eigentlich eh selbstverständlich sein - Partner ist die eine Besuchsperson, nicht rauchen, Hände waschen..
Bezüglich des Besuchs hast du ja noch nicht mal gesagt, erst einen Monat nach der Geburt, sondern wenn ihr euch bereit fühlt. Finde ich auch selbstverständlich und kann ja auch eine Woche nach Geburt sein.

Fotos handhaben wir so, dass die gern auch Freunden der Eltern am Handy gezeigt werden können, aber nicht verschickt werden und schon gar nicht in den Status/ Story, wenn das Kind erkennbar ist. Als Orientierungshilfe haben wir eingeführt, dass Fotos nur an Leute geschickt werden dürfen, die auf unserer Hochzeit waren.

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Ich finde es wichtig, dass du dich um dich kümmerst und dich nicht über die anderen aufregst. Bei mir kommt schon lange keiner mehr erkältet über die Türschwelle (außer Mann und Kind natürlich), das habe ich schon vor Corona so gemacht, nachdem ich mal einen ganzen Winter Bronchitis hatte, die meine Schwiegermutter an Weihnachten angeschleppt hatte (nur Asthma, haha). Nächstes Weihnachten habe ich sie tatsächlich ausgeladen, weil ich keine Lust hatte auf das Gehuste. Seitdem klappt das super, sie kommt nur gesund und sagt ansonsten Bescheid.
In deinem Fall würde ich überhaupt gar keinen dieser Leute weder vor noch nach der Geburt zu Besuch bekommen wollen, das klingt ja gruselig. Händewaschen und nicht rauchen vor Baby anfassen sind schon immer total normal, das kenne ich nicht anders. Mit dem Parfüm, naja, das würde mir nichts ausmachen. Ich hoffe sehr, du hast dich nicht angesteckt, LG

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Hey,

zu viel Text, soviel Zeit ist mit Kind nicht mehr (auch nicht zum Lesen, sorry xD)

Ich verstehe immer nicht, warum man groß im Vorfeld alles erzählen muss, wie man was macht, das gibt Angriffsfläche, vorallem wenn das Verhältnis eh nicht so toll ist...

Nach zwei Jahren sollte man aber auch verstanden haben, dass es Corona gibt. Man muss im Moment sowieso davon aussehen, dass der Gegenüber es hat, verstehe nicht wieso man sich mit allen Leuten trifft und sich dann wundert, dass man krank ist. Selbst schuld.

Mein Tipp an dich. Lass es auf dich zukommen. Wenn besuch kommt, lässt du ihn rein oder nicht je nachdem wie ihr euch fühlt. Genauso mit Baby weggeben oder nicht. Meine Twins sind jetzt 7 monate und ich muss Besuch immernoch sagen, dass sie Hände waschen sollen.

Du bist erwachsen und bald selber Mutter, du musst dich von niemanden bevormunden lassen.

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Lass sie halt beleidigt sein. Ehrlich, du musst da kein schlechtes Gewissen haben oder dich schlecht fühlen.

Du schiebst deiner Mutter und Schwester einen Riegel vor und sie sind scheinbar nicht gewohnt, in ihre Schranken gewiesen zu werden. 🤷‍♀️

Ihr Problem.

Wenn sie zu Besuch kommen (auf eure Einladung! Ansonsten bleibt die Tür zu!), weißt du noch mal auf die Regeln hin. Stinken sie nach Rauch, gibst du das Kind halt nicht her. Ich würde da nicht diskutieren, argumentieren oder rechtfertigen.

Wenn sie langfristig Kontakt wollen, werden sie es irgendwann akzeptieren, wenn sie merken, du bleibst hart :)