Fast keine Freunde - wer noch

Hallo,

Ich frage mich, ob es nur uns so geht. Wenn ich so sehe und höre, wie viele Freunde andere Leute haben, bin ich immer voll verwundert. Wir sind 40, 3 Kinder und haben so gut wie keine. Beide nicht. Einige Bekannte von früher blieben kinderlos und die ließen sich dann auch nicht mehr blicken. Ok, verständlich.
Aus der Schule hab ich eine Freundin. Die hat aber Geschwister, Mutter, Schwiegerfamilie. Da wird natürlich die Zeit dort verbracht. Sonst hab ich quasi niemanden so richtig. Wir sehen uns vielleicht 2 x pro Jahr, da wir auch ca. 45 Minuten bis 1 Stunde entfernt wohnen.

Wir waren noch nie bei einer Hochzeit, ich habe in meinem ganzen Leben ein Mal bei einer Freundin übernachtet aufgrund der Entfernung.

Ich war noch nie so wirklich mit einer Freundin shoppen oder Mädelsabende machen. Das gab und gibt es bei mir nie. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Bei Instagram zum Beispiel sehe ich ständig solche Frauen. Die zusammen auf Tour sind und sich super gut verstehen.

Dann fühle ich mich/und unnormal. Es kommen hier auch nie Freunde vorbei. Wir feiern auch nix.

Ich komme mir damit irgendwie komisch vor. Vor 2 Jahren hab ich zum Beispiel zwei neue Frauen kennengelernt. Erst schickten wir sehr oft Nachrichten, dann trafen wir uns auch. Mittlerweile hab ich das Gefühl, das war nur, weil wegen Corona alles zu hatte. Seit man wieder überall hin kann, melden sie sich nicht mehr. Damals war es wahrscheinlich ganz nett, bei uns zu sitzen, zu essen usw. Und ich laufe auch niemandem hinterher...

Und in unserem Alter kommt man doch auch in solche Gruppen/Verbindungen gar nicht mehr rein. Die sich aus Schule, Studium etc. kennen.

Wie ist es bei euch?

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Naja, Freundschaften pflegen ist teils auch etwas Arbeit. Du schreibst, du läufst niemandem hinterher. Wie ist das zu verstehen? Meldest du dich regelmäßig, machst du Vorschläge für Unternehmungen und bekommst keine Reaktion? Oder wartest du immer nur, dass die anderen sich melden?

Ich bin 43 und sehr gerne mit Freundinnen unterwegs. Shoppen, was essen gehen, Kurzurlaube. Ich lerne auch immer wieder neue Frauen kennen. Manchmal ist es nur für kurze Zeit, weil es doch nicht wirklich passt, manchmal entwickeln sich tolle Freundschaften.

Meistens lerne ich Menschen bei meinen Hobbies kennen.Früher war das im Chor und in der Narrenzunft, dann in der Hundeschule, dann ergibt sich was, wenn Freunde wiederrum Freunde mitbringen... Man lernt neue Menschen auf einem Geburtstag kennen, tauscht Nummern, trifft sich dann mal...

Ich warte allerdings auch nicht drauf, dass andere sich bei mir melden. Es ist ein geben und Nehmen. Mal schlag ich ein Treffen vor, mal die anderen. Wenn die ein paar mal nicht können, bin ich auch nicht sauer oder beziehe es auf mich. Geht mir ja manchmal phasenweise auch so. Nur wenn dauerhaft keine Resonanz kommt, ziehe ich mich zurück.

WILLST du denn Freundschaften oder bist du glücklich und zufrieden, denkst aber, du müsstest welche haben, weil das halt dazugehört?

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Hallo

Bei uns ist es nicht viel anders. Ich habe niemanden, mein Mann hat nur einen Kumpel und seine Vereine.
Wir haben die Familie zwar mit im Ort aber der Burner ist das auch nicht wirklich. Wir kommen alle gut miteinander aus aber machen keine gemeinsamen Unternehmungen (mehr).

Bei unseren Nachbarn ist immer viel los, große Familie, toller Zusammenhalt und eine große Clique. Da kommt man sich teilweise echt doof vor, wenn da volle Bude ist und wir sitzen immer alleine draußen. Die Sehnsucht nach einem eigenen Freundeskreis wird dadurch auch größer.
Durch Corona hat mein Hobby immer noch nicht wieder begonnen (ich möchte die Gruppe nicht wechseln) und da bin ich tagein und tagaus alleine mit den Kindern und meinem Mann. Mit der Jüngsten gehe ich zum Mutter-Kind-Turnen und die Großen gehen wenn alleine los.

Vor dem ersten Kind hatte ich einige Freunde, aber die ersten haben sich schon während meiner Schwangerschaft angewendet und die anderen auch so nach und nach. Bis niemand mehr da war.

Jetzt, wo wieder mehr stattfindet an Festen und Veranstaltungen, hab ich schon gar keine Lust mehr hinzugehen aus Angst, nur alleine da zu sein. Dabei würde ich gerne auch mal wieder was erleben.

Das schöne ist, dass die Kinder ein ganz tolles Verhältnis zueinander haben und es als Familie bei uns sehr harmoniert. Das versuche ich dann umso mehr zu genießen.

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Instagramm ungleich Realität. Das ist eine Inszenierung dessen, was Menschen sich wünschen, nicht das, was sie leben (auch wenn die Fotos echt sind). Es gibt echt wenige Accounts, die zeigen, was die Leute so tun, dafür ist Insta scheins nicht das passende Medium.

Ich würde mir an deiner Stelle Sachen suchen, die dir Freude machen, und dann bei den entsprechenden Betätigungen Kontakte knüpfen, z.B. im Verein oder bei Veranstaltungen zu dem Thema. Haben deine Kinder keine FreundInnen, deren Eltern sympathisch sind? Gerade auf dem Land geht da oft was.

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Persönlich finde ich durchaus neue Kontakte beim Sport (Laufveranstaltungen, Fitness Boot Camp, Verein, Wettkämpfe in Hallensportart, Fitnessstudio...), bei Hundesachen (Hundeschule, Tierschutz), KollegInnen, die man schätzt aus der Schule, FreundInnen aus dem Studium, Leute, die mittlerweile wo ganz anders leben, aber dank Videocall ist das ja heute kein Hindernis mehr für nichts. Wir haben z.B. immer noch einen Lesezirkel, der im Studium entstanden ist, Jahrzehnte später. Der läuft seit ca. fünf Jahren über Teams wegen der Distanzen.

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Bei mir ist es ziemlich gleich wie bei dir.
Ich habe eine einzige Freundin, die ich etwa alle 2-3 Monate sehe. Das war’s.
Keine Einladungen, nix. Das ist so seit ich Kinder habe- obwohl ich definitiv viele unterschiedliche Interessen habe.

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Das wäre für mich ehrlich gesagt undenkbar und kein schönes Leben, wobei man aber auch beachten muss, dass ich keine Kinder habe. Hätte ich keine Freunde so wäre ich tatsächlich alleine.

Ich habe einen großen Freundeskreis mit "echten" Freunden. Ich schreibe bewusst "echte" Freunde, weil ich aus der Schulzeit und der Zeit als junge Erwachsene her noch Erinnerungen an Menschen habe, die ich zwar Freunde nannte, die aber letztlich keine wahren Freunde waren. Für mich zählen nur die Menschen zu meinen Freunden, auf die ich mich jederzeit zu 100% verlassen kann, so wie umgekehrt natürlich auch. Alles andere sind Bekannte.

Kennengelernt habe ich alle unterschiedlich, manche durch gemeinsame Bekannte, andere durch meinen Job, andere durch Vereinsleben oder Sport.

Mittlerweile achte ich darauf, dass es nicht noch mehr werden, weil es zeitlich sonst nicht mehr machbar ist. Schließlich will ich wirklich da sein können, wenn man mich braucht.

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Ich habe vier Leute in meinem Leben, die ich als "Freunde" bezeichnen würde. Eine davon seit dem Kindergarten, eine seit der Grundschule, zwei seit dem ersten Semester im Studium.

Zwei davon haben Kinder, die beiden anderen nicht. Dennoch treffe ich mich weiterhin mehr oder weniger regelmäßig mit allen vier Freundinnen (also immer einzeln, da die vier jeweils nicht untereinander befreundet sind).

Ich wohne aktuell nicht in Deutschland, das erschwert das Treffen natürlich, aber wenn ich in Deutschland bin, sehe ich eigentlich immer mindestens zwei davon, je nachdem, wie es zeitlich so passt. Mit denen mache ich aber tatsächlich das, was du beschreibst (bzw habe das früher gemacht, teils ändern sich ja mit den Lebensumständen auch die Aktivitäten) - also shoppen und früher in der Schule und Studium auch mal hier und da nen Mädelsabend. Jetzt mit Kindern ist es eher so, dass wir uns auf nen Kaffee treffen bzw mit meiner besten Freundin einfach "Alltag" zusammen, also einkaufen (Lebensmittel, nicht shoppen 😅) oder mit zum Friseurtermin oder so. 😛

Hier vor Ort, wo ich jetzt (seit fast fünf Jahren wohne), habe ich tatsächlich keine Freunde in dem Sinne. Bekannte ja, mit denen treffe ich mich auch ab und zu, aber es ist trotzdem was anderes. Mir fehlt aber auch nicht wirklich etwas dadurch, dass ich meine Freunde "von früher" weiterhin regelmäßig treffe. Ein bisschen ist es hier auch meine Schuld, weil ich mich nicht aktiv um Anschluss bemüht habe. Als ich dann Kinder bekam, schliefen zwei recht enge Bekanntschaften ein, da die beiden kinderlos sind.

Mir fällt es mit zunehmendem Alter aber auch schwer, neue Kontakte zu knüpfen, wenn es über eine lose Bekanntschaft hinaus gehen soll.

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Etwas komisch finde ich es schon, was du berichtest. Nicht viele Freunde haben okay, aber gar keine (außer die eine?). Bist du vielleicht schon sehr lange (seit Teenagerzeiten) in einer (oder immer wieder) in Partnerschaften und hattest keine Zeit für Mädelsfreundschaften (so ist es bspw bei einer Bekannten)?
Ich habe einen mittelgroßen Freundeskreis (schnell geschätzt 20!?, aber natürlich nicht alle ganz eng zu jeder Zeit), der durch Schule, Studium, mehrere Jahre in einer neuen Großstadt und jetzt in der neuen Großstadt entstanden ist. Einige auch über meine Tochter. Ich treffe mich regelmäßig mit meinem verschiedenen Freundinnen und wir machen auch Ausflüge mit der Clique oder so. Bei den meisten meiner Freundinnen ist es ebenso. Es gibt da welche mit riesen Freundeskreisen und welche mit 2-3 Freundinnen, aber keine mit keinen. Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt schwieriger ist in deinem Alter mit 3 Kindern und wenn man vielleicht auch nicht in einer Großstadt wohnt. Trotzdem würden mir einfallen: Sportkurse, Tanzkurse, ehrenamtliche Aktivitäten oder je nach Alter der Kinder, Kurse mit den Kindern? Oder Kurse bei der VHS? Ich habe, wenn ich irgendwo neu war immer auch Leute über Facebook kennengelernt, habe in den jeweiligen Gruppen zb "Neu in München" einfach Anzeigen ala "Huhu Freunde gesucht" aufgegeben. Man mußte dann zwar auch einige "daten", aber irgendwer ist immer hängengeblieben mit dem eine Freundschaft entstanden ist. Aber man muss sagen, ich bin auch eher Richtung extrovertiert (aber auch nicht stark). Meinen Mann, eher introvertiert, geht es ein bisschen ähnlich wie dir. Er trifft sich aber ab und zu mit Kollegen, macht Sport und trifft sich da schon mal mit dem Leuten und hat auch ein, zwei Freunde, aber eben deutlich weniger als bei mir, was mir auch leid tut. Aber zb den Sport hätte er nicht angefangen, wenn ich ihn nicht dazu gedrängt hätte, er ist manchmal sehr passiv. Vielleicht ist das auch ein Grund bei dir?

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Wir haben ein relativ großes soziales Umfeld. Irgendwie hat es sich immer einfach ergeben und einige sind auch kinderlos 😅

Eine Freundin ist zum Beispiel eine Ex-Freundin meines Ex-Freundes 😂😂 Kontakt zu diesem Ex hat keiner mehr inzwischen, aber wir 2 (sie war nach mir seine Freundin und er und ich hatten noch Freundschaftlichen Kontakt) haben uns einfach super gut verstanden und inzwischen sind wir 8 Jahre befreundet. Sie ist Single und kinderlos 😂

Mein Mann hat über Umwege auch paar Kumpels kennen gelernt, von denen sind eigtl alle noch kinderlos, weil sie auch recht jung sind noch. Aber es ist immer schön und ich hab mich sogar auch schon mit ihnen auf einen „Kaffee getroffen“ (sie helfen öfter was am Haus oder an den Autos, grade wenn mein Mann auf Montage ist oder lang arbeiten muss). Keine Ahnung.

Hier ist es irgendwie immer recht zwanglos - wer kommt, ist da und jeder ist quasi jederzeit willkommen. Manchmal ist es stressig in unseren Leben, aber keiner ist da sauer, wenn man sich mal weniger meldet. Braucht jemand Hilfe, ist jeder sofort parat. Das ist einfach richtig schön :)

Mit den Freunden mit Kind muss man natürlich schon etwas besser organisieren. Aber auch das geht 😁

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Hallo.
Bei mir das gleiche.

Meine beste Freundin ist die Ex von ex.
Kennengelernt haben wir uns erst danach.

Komisch wie das Leben manchmal Spiel.

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Ich bin auch um die 40 und habe genau eine Freundin aus meiner Schulzeit, die 4 Autostunden entfernt wohnt und da 3 Kinder hat. Ich hab auch mehrere Kinder. Entsprechend sehen wir uns 1x im Jahr. Andere Freunde von früher sind 800 km entfernt.

Ich lese auch immer etwas neidisch, wie hier bei Urbia die Mütter tagsüber mit einer Freundin Kaffee trinken. Sowas habe ich nicht.

Ich habe Bekannte. Heißt, die würden nicht an meinen Geburtstag denken, aber manchmal findet etwas in größerer Gruppe statt, und mit Glück werde ich eingeladen.

Aber ja, ich denke auch manchmal, ich müßte vielleicht nochmal aktiver hinter manchen Leuten her sein. Manchmal sind es welche, die man nicht so auf dem Schirm hat. Also nicht unbedingt andere Mütter, aber vielleicht die nette Nachbarin, die 20 Jahre älter ist.

Bei meinem Partner ist es auch so, der hat hier in der Gegend keinen einzigen Freund. Ich glaube, er leidet da aber auch nicht drunter.

Ich kenne es auch, dass man Mütter kennenlernt, und denkt, hey, sympathisch, aber ganz schnell schläft es ein, oder ich hab das Gefühl, nur ich bemühe mich.

Ich glaube, gerade in unserem Alter sind die Leute einfach "saturiert". Sie haben einen Freundeskreis und wenig Interesse, neue Freunde kennenzulernen. Jeder Mensch hat nur eine bestimmte Menge Energie, die er in andere Menschen investieren kann. Und da ist dann oft kein Platz mehr frei.