Tabuthema - "Lieblingskind/er"

Hallo,

ist das eigentlich ein Tabuthema? Ich denke schon, oder? Da wird glaube ich nicht offen drüber gesprochen oder? Es vielleicht sogar verneint/verleumdet?

Meint ihr, jede Mutter und jeder Vater haben bei mehr als einem Kind ein Lieblingskind daunter?

Ich bin ehrlich, aber auch nur anonym. Ich verneine es öffentlich sowohl vor anderen Menschen, als auch bzw. vorallem vor meinen Kindern.

Ich habe 4 Kinder und mein zweitältester Junge ist (leider) mein Lieblingskind. Er war einfach seit Baby schon immer ein ganz lieber und gutmütiger Junge, welches sich auch bis jetzt hinzieht. Ihm fällt es sehr schwer frech oder respektlos zu sein und redet immer wie ein kleiner Professor. 😂 Er macht auch gewisse Gestiken, so daß sein großer Bruder ihn "schwul" nennt. Ich finde das niedlich.
Wenn wir beide alleine sind, dann lachen wir uns über alles mögliche einen ab und sind total albern. Ohne Ende!

Mein Mann hat es schon immer gemerkt und sagt mir auch immer leise "Ja, ich weiß, er ist dein Liebling". Dann tu ich aber so, als stimmt das ja nicht wirklich. Und komischer Weise ist er ausgerechnet bei meinem Mann nicht das Lieblingskind. Sondern unser größter Sohn.

Ich muss aber ehrlich sagen, lieben tu ich natürlich alle meine Kinder ganz doll. Aber bei meinem 2. Sohn und mir stimmte irgendwie schon immer die Connection total.

Unsere Tochter, 7 Jahre, ist leider ein oftmals schwieriges und auch freches Kind. Ich verzweifel oft total an ihr und hoffe, ihr Weg schlägt bald anders ein. Aber sie hat viele Seiten, die ich so schlimm finde und nicht ausstehen kann. Tut mir leid, wenn ich das so ehrlich sagen muss. Aber ich hätte nie gedacht, das sie so wird. Natürlich liebe ich sie auch unglaublich und sie kann auch eine ganz tolle sein und hat auch gute Seiten. Aber momentan ist es oft nicht leicht. Aber vielleicht ist es auch ein etwas schwieriges Alter...

Wir haben nochmal ein Baby bekommen und er bedeutet mir auch unglaublich viel. Ist auch wieder so ein ganz lieber kleiner Kerl. Er hat auch gesundheitlich in den ersten Wochen einiges durchstehen müssen, was uns irgendwie sehr eng aneinander geschweißt hat. Bzw. mich an ihm. Ich hänge an ihm wie eine Klette und kann ihm auch nie böse sein. Keine Nacht bin ich zu müde für sein Geschrei und habe eine Engelsgeduld. So war es damals auch bei unserem 2. Sohn...

Nun ja, was sagt ihr zu diesem Thema?
Bin ich eine Rabenmutter oder ist das ganz normal?

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Ein lieblings Kind hab ich nicht wirklich. Die nerven alle 5 😛🥰
Aber mir wird immer wieder mal angedeutet, ich wäre ihre lieblings Mama 😅😉

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😂

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Für mich die beste Antwort.
#verliebt

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Um ehrlich zu sein: ich finde das schlimm. Ich habe bisher nur ein Kind, das zweite ist unterwegs. Aber ich bin mir sicher: Kinder merken das. Vielleicht rührt daher auch das Verhalten deiner Tochter.

Meine Mutter hat auch immer ganz bewusst die mittlerer Tochter bevorzugt, weil sie vom Wesen so ist wie dein Junge. Das hat uns Geschwister so geprägt, das wir heute kein so gutes Verhältnis zu ihr haben, außer natürlich ihre Lieblingstochter.

Jeder hat mal solche Gedanken - aber ich an deiner Stelle würde Himmel und Hebel in Bewegung setzen, dass alle Kinder gleich geliebt und behandelt werden, weil sie genau das verdient haben!

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Nein, ich lasse das meine Kinder nicht spüren. Ich komme selbst aus einem Elternhaus, wo mein Vater uns das sehr hat spüren lassen.

Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich denke Eltern mit nur einem Kind wissen hier in dem Fall nicht wovon ich spreche. Deswegen empfindest du es vielleicht gerade auch als sehr schrecklich.

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kinder spüren es trotzdem, Empathie kann man nicht verbergen

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Ich bin gespannt auf Antworten. Ich selbst kann das bisher noch nicht so sagen. Meine Große ist 11, die Kleine 1. Natürlich kenne ich die Große einfach schon 10 Jahre länger, und sie gleicht mir sehr. Die Kleine ist aber ein totaler Sonnenschein. Ich gehe davon aus, dass ich für beide immer unterschiedlich empfinden werde, aber dass ich hoffentlich kein Lieblingskind haben werde.

Ich denke, dass das trotzdem verbreitet ist. Meine Eltern hatten auch ganz klar ihre Lieblingskinder, mein Vater gibt das im Nachhinein auch direkt zu (die Kleine war halt ein Nachzügler und so ein süßes kleines Nesthäkchen...).

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Ich habe zwei Kinder und beide sind Lieblingskinder. Lieblingssohn und Lieblingstochter.
Mein Sohn ist 14 und mit ihm habe ich natürlich mehr Zeit verbracht. Er war auch immer schon sehr höflich, schlau, unkompliziert. Meine Tochter (3,5) ist wild, mutig, schlau und eigensinnig auf eine lustige und liebenswerte Weise, also vom Wesen her anders als er.
Mein Sohn ist auch in der Pupertät völlig unkompliziert. Gute Noten, gutes Benehmen, verständnisvoll, hilfsbereit, höflich und immer, wenn ich mir Gedanken mache ob er was vielleicht nicht schaffen könnte, macht er still und leise sein Ding und erreicht sein Ziel. Ist schon sehr entspannend.
Wenn unsere Tochter in die Pupertät kommt, können wir uns warm anziehen. Davon gehen wir jetzt zumindest aus.
Ich liebe beide absolut gleich. Jeder ist auf seine Art und Weise einzigartig und fantastisch und ich finde es sehr spannend zu sehen in welche Richtung ihr Lebensweg gehen wird.
Kinder haben sehr feine Antennen. Die merken, wenn jemand den anderen lieber mag. Kein schönes Gefühl.

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Rabenmütter sollen tolle Mütter sein und hätten glaube ich das "Problem" nicht ;-)

Ich habe es auch nicht, denn ich habe nur ein Kind und das ist mein Lieblingskind :-)

Ich finde es aber persönlich nicht tragisch. Es ist nun mal so, dass man zu einigen Menschen mehr Draht hat also zu anderen. Auch bei den Kindern. Aber ich würde es deswegen nicht als "Lieblingskind" bezeichnen und das Wort auch nicht in den Mund nehmen. Wichtig ist eben, dass man das nicht zeigt, auch nicht unterbewusst und da musst du schon aufpassen. Dein Mann sieht es doch auch, warum nicht deine anderen Kinder? Vielleicht ist deine Tochter gerade deswegen ab und an ätzend? Fehlt da Aufmerksamkeit? Sie sieht nicht welchen Spaß du mit Sohn 2 hast, den du mit ihr nicht hast?
Sicher?

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Meine Kinder sind noch klein (23 und 9 Monate) und ich habe mir darüber auch oft Gedanken gemacht, gerade weil die Große das Papakind ist, während die Kleine und ich unzertrennlich sind. Die Große war schon immer recht eigenständig und auch eigenwillig, zudem groß und schwer, sodass ich sie zunächst wegen den Geburtsnachwirkungen nicht gut versorgen konnte und in der Schwangerschaft wurde es auch alsbald beschwerlich. Der Papa hat sie aber unzählige Stunden herumgetragen, getan und gemacht. Sie ist immer noch laut, fordernd und aufbrausend, aber eben sehr lebendig. Ich liebe es ihr zuzusehen und zuzuhören - ein Quell des Lebens, aber auch absolut zugänglich für Logik. Für ihren Vater wird es zunehmend schwerer zu ertragen, weil ihm die Geduld fehlt und ich ihn immer daran erinnern muss, dass sie es nicht absichtlich tut. Mir gelingt es hingegen sie herunterzubringen und zu beruhigen. Ich bin da sehr lethargisch und ihr bleibt keine andere Wahl. Sie bleibt aber dennoch ein Papakind.
Befindet Kleinen ist es ganz anders. Sie ist das unkomplizierte Kuschelbaby, wie es im Buche steht. Sie könnte den ganzen Tag getragen werden, feiert es, wenn ich mit ihr in der Trage nur spazieren gehe und beruhigt sich sogar, wenn sie unterwegs quengelig ist und ich sie mir mal eben auf den Rücken schnalle. Sie ist unendlich geduldig, leise und bringt ihre Forderungen nur mit stillem Protest durch. Sie ist stundenlang alleine in der Wohnung unterwegs (auf dem Spielplatz auch, aber da sind wir nicht so lange), guckt sich alles an und kommt häufig nur an, wenn sie müde ist (dann kommt sie zu mir) oder wenn die Windel voll ist (dann kommt sie zum Papa 😂). Sie kommt automatisch auf ihre Kosten, weil sie eben in der Trage auf den Hunderunden schon genug Kuscheleinheiten bekommt.
Sie tut mir oft Leid, weil sie zwar alles bekommt, was sie braucht, man aber wirklich darauf achten muss, weil sie ansonsten auch untergehen könnte. Sie hält lieber noch die zweite Wange hin als Ansprüche zu stellen. Weiß jemand was ich meine? Im Gegenzug ist sie für alles unendlich dankbar und freut sich den ganzen Tag: wenn wir Straßenbahn fahren, wenn ihr Leute zu winken, wenn man ihr einen neuen Baustein hinhält, wenn sie ein Stück Papier zum spielen bekommt.. Wenn sie etwas nich will, dann bleibt sie still und wartet, bis man selbst darauf kommt. Das komplette Gegenteil von der Großen.
Eigentlich müsste sie mein Lieblingskind sein: Einfach, man kann sie den ganzen Tag knuddeln oder sie saust in der Gegend herum. Aber sie ist es nicht. Ich mag an ihr ihre Fähigkeit mit wirklich kleinsten Dingen glücklich zu sein und mit sich selbst zufrieden zu sein und ich bewundere es, dass sie sich quasi seit Geburt an selbst beruhigen kann (hinlegen, Hände gucken, einschlafen - so ein Kaliber ist sie 😂). Mittel- und langfristig mache ich mir um sie aber keine Sorgen. Sie ist mit sich im reinen und solange wir (oder jemand anderes) das nicht zerstört, dann wird sie sehr sicher ihren Weg gehen und zufrieden werden. Ich bin eher besorgt, ob die Große mit ihrer Art im Leben zufrieden sein wird oder überall aneckt. Daher sind wir gedanklich schon immer eher bei der Großen. Sie bindet halt deutlich mehr Ressourcen. Aber: Wir lieben beide Kinder und versuchen beide gleich zu behandeln bzw. So zu behandeln, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Die Bedürfnisse sind nur andere, weswegen es manchmal so wirkt, als bekäme ein Kind mehr.
Was mir aber wichtig ist (mein Mann denkt da praktischer), ist, dass beide Kinder materiell Ähnliches bekommen und nicht das Gefühl haben nur die alten Sachen von der Schwester auftragen zu müssen. Das bezieht sich v.a. Auf die Kleidung. Von Spielsachen her kaufen wir ohnehin sehr gerne gebraucht.
Also ich glaube ein Lieblingskind habe ich nicht. Ich habe aber ein Kind, was mir von ihrer Persönlichkeit deutlich näher ist.

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Hallo,

Ich hab 2 Jungs und absolut kein Lieblingskind. Bzw phasenweise halt mal ein Kind, dem ich mich mal besonders nahe fühle bzw ein Kind, das ich grad auf den Mond schießen könnte- und nächste Woche ist es wieder anders rum. 😅🙈

Allerdings sieht es für andere wahrscheinlich so aus, als wäre der Kleine mein Liebling. Das liegt daran, dass
a) der Große immer schon sehr selbständig und offen war, der Kleine extremst an mir hängt
b) der Große eine selbstbewusste, aufgeweckt-intelligente Art hat, die bei allen Erwachsenen sofort gut ankommt- er ist das "Musterkind". Der Kleine dagegen ist sensibel, weinerlich, oft laut und fällt öfter auf. Allein schon, damit es nicht eskaliert, muss ich mich mehr um ihn "kümmern" - und wenn sich die anderen dann fröhlich mit K1 beschäftigen, würde K2 ja überbleiben, wenn ich ihn ignorieren würde- darum sind (grad im Kreis der Verwandtschaft) K2 und ich oft ein "Gespann". Aber ohne, dass das was über meine "Liebe " zu beiden aussagen würde. Der Große ist sooo toll und ich liebe auch ihn von ganzen Herzen und liebe es, mit ihm zu reden und zu kuscheln- nur das sehen die meisten halt nicht, weil sie nicht abends mit im Bett liegen 🤣

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Zum Glück habe ich einen Lieblingssohn und eine Lieblingstochter #herzlich

Dennoch steht mir mein Sohn (10) näher, weil er mir so unglaublich ähnlich ist. Es ist oft sehr schwierig mit ihm, aber er ist in toller, schlauer Junge mit einem feinen schwarzen Humor und ich liebe ihn einfach unheimlich.
Meine Tochter (5) ist ein wahrer Sonnenschein. Empathisch und super sozial. Sie hat immer ein Lächeln im Gesicht und ist die Fröhlichkeit in Person. Sie ist quasi das komplette Gegenteil meines oft motzenden und grummeligen Sohnes. ;-)

Aber beide sind auf Ihre Weise einfach liebenswert.

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Ich würde es nicht als Lieblingskind bezeichnen. Ich möchte keines meiner Kinder missen.
Es ist halt einfach so, daß man zu dem einen manchmal einen besseren Draht hat als zum anderen. Aber das ist (bei uns) nicht immer gleich. Es gab Zeiten, da war ich unserem ältesten Sohn sehr nah, konnte quasi fast seine GEdanken lesen, und dann gab es Zeiten da war es so beim andern Sohn.
Momentan ist unser Ältester näher am Papa - also wenn es Probleme gibt, ist eher der Papa Ansprechperson Nr. 1.
Der Jüngere kommt eher zu mir, wenn er Fragen oder Probleme hat. Infolgedessen hab ich mit ihm halt auch tiefsinnigere Gespräche und bekomm mehr mit von ihm.
Aber deswegen will ich keineswegs sagen, er wäre mein Liebling.

Die Kinder haben es, als sie jünger waren schon manchmal ausgesprochen "jaja, das is ja dein Liebling" - was ich aber so nie empfunden hab.

Immerhin hat unser Jüngster lt. eigener Aussage in seinem Freundeskreis die "Beste Mama der Welt" (wie ich durch vorgehaltene Hand erfahren hab) - das find ich super!