Wie fühlt man sich „komplett“?

Hallo,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, wenn nicht bitte verschieben. Wir haben vor fast 6 Wochen unser zweites Kind bekommen und eigentlich waren auch nur zwei Kinder geplant, aber irgendwie kann ich mir im Moment sehr gut in ein paar Jahren ein drittes Kind vorstellen.
Jetzt weiß ich aber nicht ob es nur die Hormone sind oder ob ich mich tatsächlich noch nicht komplett fühle. Habt ihr das gespürt dass ihr als Familie komplett seid oder war eine reine Entscheidung?

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Ich hatte immer das Gefühl "da fehlt noch jemand". Als wenn man irgendwie auf jemanden wartet. Und das Gefühl kam recht schnell nach der Geburt vom zweiten Kind.
Nach der Geburt vom letzten Kind hatte ich dann das Gefühl "Da bist du ja endlich".
Klingt komisch aber so lässt es sich am besten erklären.
Ein weiteres Kind kann ich mir gerade nicht vorstellen. Ein Leben mit drei Kindern hatte ich immer im Kopf. Mit vier irgendwie nicht. Deswegen denke ich, wir sind komplett.

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Ein bisschen von beidem. Ich wollte immer zwei Kinder. Kurz nach dem ersten Kind war ich mir sicher, dass es ein "Einzelkind" bleiben wird (Einzelkind in Anführungszeichen, weil mein Mann bereits größere Kinder hat). Aber nach zwei Jahren haben wir uns dann doch für ein zweites, gemeinsames Kind entschieden und danach habe ich für mich gefühlt: Jetzt ist es gut und richtig.

Die Einzelkind-Entscheidung zu Beginn war zwar da und greifbar, aber vom Gefühl her noch nicht so 100% sicher. Das war noch nicht ganz rund, nicht das, womit ich mich in der Zukunft wie selbstverständlich gesehen habe.

Ich finde Zeit wichtig in dem Sinne, dass ich mir für diese weitreichende Entscheidung genug Zeit gelassen habe. Direkt nach der Geburt hätte ich nichts entscheiden wollen und vermutlich auch nicht richtig können. Erst als alles eingespielt war und ich wieder zu mir gefunden hatte, habe ich klar gesehen.
Jetzt sind bereits wieder ein paar Jahre ins Land gegangen und es fühlt sich immer noch genau richtig an. Es gibt keinerlei Bedürfnis mehr, irgendetwas ändern zu wollen.

Manchmal denke ich etwas wehmütig an die Schwangerschaft und Babyzeit zurück. An die ersten Momente mit unseren Kindern, ihren Geruch, die ersten und intensiven Berührungen mit diesen kleinen Wesen von damals oder auch einfach meine Gefühle während all dem. Aber das ist keine Sehnsucht nach einem weiteren Kind, einer weiteren Person, sondern einfach die sentimentale Erinnerung an das wunderbare Gefühl.

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Ich könnte mir vorstellen, dass es bei dir einfach eine Mischung aus beidem ist.

Ich kann ja nur vin mir bzw mir und meinem Mann sprechen.
Wir wollten immer zwei Kinder. Das war gesetzt, wir hatten uns ein entsprechendes Auto gekauft (noch bevor ich mit unserer Tochter schwanger war), dass Haus bzw Umbau war mit zwei Kinderzimmern geplant.
Und dann kam unsere Tochter. Ich war vorher schon nicht 100% gesund, nach der Geburt hatte ich eine schlimme wochenbettdpression, bis heute kämpfe ich mit einer rezidivierenden Depressionen. Es kam corona, was uns beide an den Rand der Belastung gebracht hat.
Aber immer haben wir fest über Nummer 2 gesprochen, weil es ja so geplant war. Aber gefühlt haben wir es beide nicht. Wenn ich uns betrachtet habe, war da immer da ein zufriedenes Gefühl. Da war kein zweites kind mehr. Und wenn ich mich, meinen Zustand und unsere Belastung betrachtet habe, sprach alles dafür, dass wir zu 3. Bleiben.
Irgendwann haben mein Mann und ich im Auto gesessen und wir haben ehrlich über unser Gefühl zum zweiten Kind gesprochen und es geht uns gleich.
Wir drei. Das war dass, was wir gefühlt haben.
Kein 2. Kind.
Letztes Jahr hat eine bauchspiegelung dann ergeben, dass die endometriose dafür gesorgt hat, dass es ohne Unterstützung auch nicht mehr gehen würde. Bei mir hat diese Diagnose nichts ausgelöst. Ich war nicht traurig oder verzweifelt. Und spätestens da wusste ich, dass wir komplett sind.

Treff jetzt keine Entscheidung, aber wenn ihr euch ein 3. Kind vorstellen könnt, warum nicht.

Alles Liebe euch.

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Wir haben zwei Kinder. Ich habe mir immer viele Kinder gewünscht, bin wirklich der Typ Großfamilie. Meinem Mann hat es nach zwei Kindern gereicht.

Die Jahre vergingen, ich habe oft über ein 3. Kind nachgedacht. Irgendwann wurde der Abstand zu den anderen beiden Kindern größer und wir in der Tagesgestaltung immer freier. Dann plötzlich war der Wunsch leiser und irgendwann weg.

Ich denke, es ist biologisch gesehen vorprogrammiert, dass man sich immer weiter fortpflanzen möchte, wenn die ersten Kinder so gut gelungen sind. Die ersten Jahren sind auch mit die schönsten Jahre, alles ist so neu und zauberhaft.

Komplett sind wir schon immer. Als Einzelperson, als Paar, als Eltern von einem Kind und auch als das zweite Kind kam.

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Bei uns war sofort klar nach #2 dass jetzt gut ist. Eins von jeder Sorte (wie der Zufall halt spielt), beide soweit gesund, was will man mehr? Ich kann mir, auch aus medizinischen Gründen, absolut kein 3. vorstellen und er auch nicht.

Warte ab und schau mal, du musst das ja nicht sofort entscheiden :)

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So frisch sind es definitiv die Hormone.
Wenn du in ein paar Jahren immer noch den Wunsch hast (und dein Mann natürlich auch) ist der Wunsch „echt“.

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Ich kann mir unter "komplettfühlen" überhaupt nichts vorstellen.
Ich war ohne Kinder auch nicht unkomplett.
Nach dem 4. (3. lebenden) Kind wollten wir halt keine weiteren mehr.

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Sehe ich auch so, man fühlt sich doch nie unkomplett oder anders auch nie komplett. Es gibt immer noch irgendwas, was man gern erreichen/erleben will. Ich finde das hat auch nichts mit Kindern zu tun.

Vielleicht triggert mich das Thema aber auch, weil ich einfach nach einem Kind gar keine Entscheidungsfreiheit habe und die Körper meines Mannes und mir festgelegt haben, dass es kein weiteres geben kann.

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Ich glaube die TE meinte explizitdie Familie, wann man sicher sein kann das die Familienplanung fertig ist.
Man muss nicht jedes Wort auf die goldene Waage legen :-D natürlich ist man auch als kinderloser Mensch komplett und absolut vollwertig.

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Ich frage mich das tatsächlich auch.
Wir haben 3 Kinder und irgendwie könnte ich mir noch 1-2 vorstellen und auf der anderen Seite ist es auch schön dass die kleinste im Oktober zwei Word und selbstständiger und Man dann auch wieder „coolere@ Sachen etc. machen kann und ein weiteres Mäuschen würde wieder Einschränkungen (für alle) bedeuten und ganz geschweige von dem Gefühl „man wird nicht allen gerecht“..

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Oh, ich weiß noch wie es mir so kurz nach der Geburt unserer zweiten Tochter ging. Sie war so süß und pflegeleicht und hat soooo unendlich gut gerochen und sie war so leicht und einfach nur zum Knuddeln. Das war für mich klar, ich bekomme definitiv noch ein drittes Kind!
Dann wurde die kleine älter, es kamen die Schübe, die Zähne, sie wurde mobil und vor kurzem fing sie auch an zu sprechen (ist jetzt 18 Monate) und jetzt ist mir sowas von klar, ich bekomme definitiv KEIN drittes Kind! 😂
Was ich sagen möchte: warte mal ab wie sich alles entwickelt. Die Kinder werden älter

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Zu früh abgeschickt 🤦‍♀️

Also, die Kinder werden älter, die Anforderungen größer. Die Kinder werden zwar auch selbstständiger und man selbst wieder freier, aber es kommen auch solche Dinge dazu wie Schule, Hobbies etc bei denen man unterstützen oder sie hinfahren muss. Für mich ist das alles mit zwei gut zu leisten, bei drei würde es für mich persönlich schon schwierig (Respekt vor allen die es machen!)

Wenn ihr in ein paar Jahren immer noch den Wunsch nach Nummer 3 habt, hindert euch ja nichts daran. Wer weiß, vielleicht kommt auch bei mir der einfach noch einmal zurück, aber aktuell ist er nicht da. Wenn ich früher schwangere gesehen haben (auch nach meiner ersten Tochter, vor der zweiten) war ich immer neidisch und (da es bei uns nur mit Unterstützung durch ICSI geklappt hat und ein sehr steiniger Weg war) es hat mir immer einen Stich versetzt. Jetzt ist das nicht mehr so. Das denke ich höchstens „gut das du schwanger bist und nicht ich“ 😅