Wohnort Familie weit weg

Hallo zusammen,

wir sind vor 5 Jahren beruflich bedingt 500 km weg von unseren Familien und Freunden gezogen.
Wir haben uns so gut es geht eingelebt. Unser großer Sohn geht zur Schule und wir haben einige Bekannte. Uns wird nicht langweilig.

Allerdings machen wir uns Gedanken über die Zukunft.
Wie habt ihr Eure Eltern unterstützt bei solch einer Entfernung im Alter. Geht das überhaupt?

Sollen wir uns jetzt nochmal verändern? Wir sind beide 35 und die Eltern 60-65.

Beruflich würde es mittlerweile gehen.

Danke

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Eure Eltern arbeiten ja noch? Wisst ihr schon was sie planen im Ruhestand? Sie könnten ja auch in eure Nähe kommen.

Ich persönlich würde das Umfeld der Kinder nicht ändern, wenn es kein Notfall ist. Schon gar nicht für Eventualitäten in vielleicht 10-15 Jahren.

Ich bin die einzige von 3 Kindern, die noch in der Nähe der Eltern wohnt. Meine Eltern sind um die 70. Bis jetzt geht es noch ganz gut. Wenn es nicht mehr geht, dann müssten meine Eltern vom Dorf weg zu mir in die Stadt, wenn sie meine Hilfe wollen und eigentlich auch, wenn sie externe Hilfe brauchen. Bei uns geht es nicht ums einkaufen oder mal zum Arzt, das würde ich schon irgendwie hin bekommen, aber es wird keiner das 1000qm Grundstück pflegen.

Aber in Summe seh ich es so: wollen sie meine Hilfe, dann in meiner Gegend.

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Die Eltern möchten nicht in unsere Nähe ziehen.

Habe versucht zu klären wie sie es sich vorstellen, das wird aber abgeblockt von beiden Seiten.

Die Schwiegereltern fühlen sich noch jung.

Meine Eltern sagen, das wird man dann sehen. Eher Heim als weg von ihrer Heimat....aber natürlich sind sie schon traurig, dass dann keiner der Kinder da wäre.

Wir sind ja weggezogen....

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Meine Eltern sind in etwa die gleiche Entfernung von zuhause weggezogen.

Die Mutter meines Vaters haben meine Eltern hierher geholt als es angefangen hat, dass sie Hilfe brauchte.

Die Eltern meiner Mutter sind zu meiner Tante gezogen als sie etwas hinfällig wurden, sie hat sich dann zu 99% um sie gekümmert. Meine Mutter ist hingefahren so oft es ging, aber schön war das nicht. 1000km alle zwei bis drei Wochen zu fahren ist einfach unheimlich anstrengend und das hätte zum Ende hin insbesondere bei meinem Opa auch nicht mehr gereicht. Er hat tägliche Unterstützung gebraucht und die konnte meine Mutter bei der Entfernung nicht leisten. Dank meiner Tante konnten aber sowohl Oma als auch Opa bis zu ihrem Tod in ihrem Zuhause bleiben ohne einen Tag ins Heim zu müssen. Wäre sie nicht gewesen, hätten Oma und Opa entweder ebenfalls hierher ziehen müssen oder ins Heim gemusst.

Aus dieser Erfahrung habe ich für mich beschlossen, dass ich auf keinen Fall hier wegziehe so lange meine Eltern noch leben. Ich möchte sie im Alter unterstützen können und das kann ich nur wenn ich in der Nähe wohne. Noch sind sie fit, aber irgendwann kommt sicherlich die Zeit wo sie mich brauchen werden und dann möchte ich für sie da sein.

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Ich wohne ca 300 km von meinen Eltern entfernt.
Wie das mal im Alter sein wird - keine Ahnung. Wenn es nur um so etwas geht wie einkaufen gehen, kann man das mit Lieferdiensten etc regeln.

Wenn es um richtige Pflege geht, dann sehe ich mich weder in der Pflicht noch in der Lage dies zu übernehmen, dafür gibt es dann den Pflegedienst oder das heim falls es mal so weit kommt.

Ich würde an eurer Stelle nicht euch und vor allem euer Kind entwurzeln um zu euren Eltern zu ziehen, weil vielleicht evtl irgendwann eure Hilfe nötig sein könnte…

Und ich sehe es wie die vorschreiberin ; wenn eure Eltern Hilfe brauchen dann müssen sie eben zu euch ziehen.

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Meine Eltern sind in jungen Jahren das ein- oder andere Mal umgezogen, bis sie dann im Alter von 28 & 30 Jahren ein Haus gebaut haben. Ca. 400 km von meinen Großeltern entfernt (die Eltern meines Vaters sind in genau der Zeit recht kurz hintereinander verstorben)
Meine Großeltern sind dann ca. 25 Jahre später, im Alter von 82 & 85, in die Nähe meiner Eltern gezogen. Eltern auf dem Dorf, Großeltern im "Hauptort" mit Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten. Dann hat mein Opa auch seinen Führerschein freiwillig abgegeben, den brauchte er nicht mehr, da er ja jetzt einen "Fahrdienst" hatte. Er ist 6 Jahre später, mit 91, zuhause gestorben, meine Oma blieb noch ein paar Jahre in der Wohnung, bis sie für die letzten 3-5 Lebensjahre (sie wurde 97) ins Heim ging. Auch da hat meine Mutter sie häufig besucht.
Der Umzug war meinen Großeltern nicht leicht gefallen, aber er war freiwillig, bzw. sie hätten früher oder später eh aus ihrer Wohnung im 4. Stock ausziehen müssen (kein Aufzug), und dann war ihnen egal, ob 2 Straßen weiter oder 400km weit. Und sie mochten die Gegend, wo meine Eltern wohnen, die Landschaft, sehr.
LG

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Meine Eltern wohnen ca. 800km von mir entfernt (2 Bundesländer auseinander). Außerdem würden sie das auch gar nicht wollen, dass ich ihretwegen oder aus Altersgründen wieder in meine Heimat ziehe. Sie wissen wie wohl ich mich hier im Norden und in meiner jetzigen Wohnsituation fühle. Warum daran was ändern? Natürlich ist es schade wenn man den Eltern im Alter nicht helfen kann. Mein Bruder wohnt nur eine Stadt von meinen Eltern entfernt. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass er sie vielleicht später noch unterstützen könnte. Meine Schwiegereltern werden wohl auf Dauer nicht ums Altersheim herum kommen. Zumindest meine Schwiegermutter. Die braucht jetzt schon ärztliche und psychologische Unterstützung. Das wäre weder für meinen Mann, noch für mich tragbar. Gerade wenn wir später noch ein Kind haben wäre das eine zusätzliche Mehrbelastung. Was mit meinen Schwiegervater ist weiß ich ehrlich gesagt nicht. Keine Ahnung wie das in Zukunft aussieht, aber bisher hab ich nicht den Eindruck, dass es da verpflichtend wäre sich darum zu kümmern.

Als zukünftiges Elternteil würde ich Selbiges auch nicht von meinen Kind erwarten. Natürlich begleiten einen die Eltern ein Leben lang und man unterstützt sich (sofern das Verhältnis gut ist - zu meinen Vater hab ich bspw. gar keinen Kontakt mehr, aus diversen Gründen) untereinander, aber ich finde die Einstellung als absolute Red Flag, dass man als Eltern gleichzeitig davon ausgeht im Alter versorgt zu werden. Zumal es auch auf die Schwere der späteren Alterskrankheiten ankommt. Ob man die überhaupt psychisch und körperlich tragen kann.

Das mag für viele egoistisch klingen, aber da geht das eigene Wohlbefinden vor. Ich finde es freilich bewundernswert wie sich manche Kinder aufopfern. Jedoch sehe ich diesen meist auch an wie sie sprichwörtlich mitaltern durch diese Mehrbelastung. In einem Tempo wie sie in meinen Augen nicht gesund sein kann.

In meinen Augen muss das jeder für sich entscheiden ob er sich diese Last auf Dauer aufbürden möchte.

LG Salia

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Ich wohne zur Zeit 80 km von meinen Eltern weg, mein Partner 650 von seinen.
Demnächst, nach unserem Umzug wird es umgekehrt sein, ich fast 700 km weit weg, er noch 60 km.
Unterstützung im Alltag ist nicht möglich bei den Entfernungen, selbst 60 km sind zuviel wenn man den ganzen Tag arbeitet.
Es beschränkt sich auf gelegentliche Besuche 1 oder 2 mal im.Monat , im Moment bei meinen Eltern, wobei diese sogar mit Mitte 70 meist noch zu mir kommen.
Sie wissen dass sie sich fremde Hilfe holen müssen, wenn sie diese brauchen.
Ich hab da mit meinen Eltern schon vor 15 Jahren ganz offen drüber geredet, wie sie sich das vorstellen wenn sie mal Hilfe im Alltag oder sogar Pflege brauchen.
Die waren da sehr realistisch und haben gesagt, dass sie von mir weder Hilfe im Alltag erwarten und schon mal gar keine Pflege.
Das wird dann durch Haushaltshilfe oder Pflegedienst geregelt werden.
Beide haben auch erklärt dass sie wenn sie bettlägerig wären, ins Heim gehen.
Die Eltern meines Partners sind Anfang 70 und top fit.
Wenn diese mal Hilfe zwischen drin brauchen, kann man da sicher am Wochenende mal hin und nicht mehr nur monatlich.
Ansonsten sind die Erwartungen da auch klar besprochen worden.
Sie würden zwar nicht gerne ins Heim, wissen aber auch nach dem Gespräch, dass ihr Sohn sich nicht vorstellen kann, sie zu pflegen, von daher ist da auch geklärt, dass ein Heim dann trotzdem notwendig wäre oder eine 24 Stunden Pflegekraft.
Aber wer weiß ob das jemals notwendig wird oder ob wir dort wohnen bleiben.
Mit der Hilfe der Kinder im Alter kann man nicht rechnen, man muss sich so aufstellen dass es auch ohne geht.
Ich sehe es an meinen Kindern Tochter wohnt 150 km weit weg und bald fast 2000km.
Sohn bisher nur 70, aber auch das wird sicher nicht so bleiben, er will nach Kanada, wer weiß was danach kommt.
Also regelmäßige Hilfe im Alltag ist auf die Distanz nicht möglich., das geht nur wenn man im gleichen Haus oder zumindest im gleichen Ort wohnt .
Wichtig ist, offen über die Vorstellungen und Erwartungen zu sprechen, daran hapert es mM nach meistens.

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Ich würde euch vorschlagen, das einfach mal mit ihnen zu besprechen. Also was sie vorhaben, wenn sie mal Hilfe benötigen.
Meine Eltern sind zwar noch lange nicht hilfsbedürftig, meine Schwester und ich haben es dennoch schon mal angesprochen. Ich lebe momentan im Ausland, meine Schwester lebt auch 4 Stunden Fahrt entfernt. Meine Eltern wollen später in ein betreutes Wohnen im Ort ziehen, ein Platz ist schon vorreserviert. Sie wissen, dass wir beide nicht in der Lage sind, sie später einmal zu pflegen, wir arbeiten beide Vollzeit und ich bin ehrlich, ich traue mir das auch nicht zu.
Verändern würde ich mich nur für mich und nur dann, wenn meine (zukünftigen) Kinder damit einverstanden sind.