Wie laufen euren OGSen?

Wir sind gerade am Überlegen, wie wir uns bei uns mit Schuleintritt unseres Kindes organisieren.
Ich bin selbst Lehrerin an einem Halbtagsgymnasium und die OGS bei uns ist eine reine Aufbewahrungsstätte. Wem irgendwie an dem Wohlergehen seines Kindes gelegen ist, gibt sein Kind nicht dorthin. Das ist exakt so traurig wie es sich anhört und lässt mich generell skeptisch gegenüber OGSen generell sein.

Die OGS an der zukünftigen GS unseres Kind liest sich jetzt erstmal toll und die Leitung ist eine Nachbarin von uns, auf die ich sehr hohe Stücke halte und die in höchsten Tönen schwärmt. Erfahrungen anderer Eltern habe ich umzugsbedingt nicht. Es gehen wohl 80% der Kita in OGS, nach dem Unterricht gibt es Mittagessen eines Restaurants, dann Hausaufgabenzeit mit dem Klassenlehrer und anschließend eine AG oder Freispiel. Das hört sich für mich ziemlich genial an.

Unser Kind liebt die Kita über alles, ist Einzelkind und liebt die Kita in dem Sinne, dass der perfektes Kitatag derzeit so aussieht, dass es erstes Kind in der Kita und letztes Kind in der Kita ist. Es hat aber zeitgleich Sprachprobleme (Logopädie) die mich erwarten lassen, dass ggf. zumindest der Deutschunterricht kein Selbstläufer wird. Zumal Schule ja auch was anderes als Kita ist.

Wir haben jetzt die Option, ihn in die OGS zu schicken. Das ist zwar ein Kostenfaktor (300€/Monat) aber natürlich entspannter, falls es auch mit OGS in der Schule laufen sollte und unser Kind es dort genauso liebt wie in der Kita. Dann ist es aber verbindlich vom 7/7:30-16 Uhr in der Schule jeden Tag. Für einen Erstklässler ziemlich viel.
Alternativ könnte ich ihn 2x Tage die Woche abholen und zwei Tage mein Mann. Einen Tag die Woche könnte man über einen Babysitter abdecken. Bei sehr notwendigen Terminen könnten wir uns dann auch mal freigeben, im Regelfall müssen aber beide dann noch im Homeoffice zuhause weiterarbeiten, unser Kind könnte sich also eigentlich nur neben uns an den Schreibtisch setzen. Dafür wäre es halt nach dem Unterricht zuhause.

Wie läuft das mit euren Erstklässler ab? Für was würde ihr euch auf Grundlage meiner Beschreibung und euren eigenen OGS-Erfshrungen entscheiden?

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Unsere ogs hat vor der Schule keine Betreuung.

Nach dem Unterricht gibt es 2 Arten:

Einmal nach der letzten Stunde bis 13.30 Betreuung ohne Mittagessen.

Oder nach der letzten Stunde bis 16.30 ogs,
Abholen kann man ab 15 Uhr.
Natürlich auch mal eher wenn was ansteht.
Mittagessen ist dabei.
Außerdem gibt es Ags.

Mein Sohn ist in der langzeitbetreuung und hole ihn meist zwischen 3 und 4 ab. Ich frage ihn morgens immer.
Nur einmal war ich um kurz vor halb 5 da. Da ich mit dem Auto in einer Schafherde stand 😂😂😂

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Also ich finde, es ist wie überall.

Nur weil etwas Bestimmtes draufsteht (hier "OGS"), ist ja nicht überall das Gleiche drin.

Das gilt auch für KiTas & eigentlich alles im Leben...

Wenn es für euch passt oder passen könnte, probiert es doch einfach aus. Das Kind den halben Tag beim Homeoffice zuschauen zu lassen, scheint mir wenig zielführend...

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„Wem irgendwie an dem Wohlergehen seines Kindes gelegen ist, gibt sein Kind nicht dorthin“

Da nicht jeder die Wahl hat, ob sein Kind schon früh nach Hause kommen kann oder in der Betreuung bleiben „muss“, finde ich diesen Satz nicht sonderlich empathisch. Vielmehr sollte allen Beteiligten der Schule daran gelegen sein die Betreuungssituation zu verbessern.

In der OGS meiner Tochter gibt es eine Hausaufgabenbetreuung, hier ist jedoch lediglich eine OGS-Mitarbeitende anwesend. Es wird also weder korrigiert, noch sinnvoll unterstützt. Daher macht meine Tochter ihre Hausaufgaben nach Möglichkeit zuhause.

Es gibt allerdings einige AGs zur Auswahl, die Kinder haben die Möglichkeit über die Musikschule der Stadt an einem Tag der Woche ein Instrument zu erlernen (Auswahl aus zwei Instrumenten und selbstverständlich mit extra Kosten verbunden).

Meine Tochter ist übrigens ebenfalls Einzelkind, sie ist dennoch froh, wenn sie so früh wie möglich nach Hause kommen kann und einfach das machen kann, wozu sie Lust hat.

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Ich wünschte ja auch es wäre anders, aber bei mir an der Schule ist es leider so (habe dort mehrmals während Mitarbeitermangel ausgeholfen und es war wirklich errschreckend). Aber weiterführende Schule ist natürlich auch nochmal was ganz anderes und die Schule ist auch in einer anderen Stadt.
Die AGs an der Schule sind wohl eher sowas wie Naturentdecker-AG, SpieleSpiel-AG oder sowas, also nichts wo man ein Imstrument oder so lernt. Ich fände wohl 2 Tage OGS für den Start ganz gut, aber das ist wohl nicht möglich.

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Hier ist es leider ähnlich, und die Kritik darf man ja schon noch äußern. Meine Freundin ist Fachleiterin an der Grundschule, und kennt entsprechend verschiedene Schulen im Umfeld. Sie selbst als Grundschullehrerin sagt: wenn man nicht muss, besser lassen. Sie schickt ihre Tochter übrigens aus Mangel an Alternativen ab nächstes Jahr in die OGS. Wir haben für zumindest dieses Jahr es geschafft die OGS zu umgehen, und wenn ich sehe wie mental vollgestopft mein Sohn nach vier Stunden Schule nach Hause kommt bin ich froh, ihn nicht jeden Tag bis mindestens 15 Uhr dort verwahren lassen zu müssen.

Bearbeitet von larus1234
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Ich finde das ein sehr schwieriges Thema!

Früher habe ich immer gesagt, dass meine Kinder auf gar keinen Fall in den ersten beiden Schuljahren in die OGS gehen werden. Ich bin selbst Grundschullehrerin und weiß daher nur zu gut, was für eine große Umstellung die Einschulung für die Kinder ist und wie anstrengend ein langer Tag in Schule und OGS für die Schulanfänger ist.

Durch verschiedene, so nicht planbare Entwicklungen besucht unsere Erstklässlerin (1. Kind) nun den gebundenen Ganztag. #huepf

Bei uns gibt es 2 Abholzeiten, wahlweise um 15 Uhr oder um 16 Uhr. Freitags schließt die OGS für alle um 15 Uhr. Unsere Tochter ging bisher jeden Tag bis 15 Uhr, seit neuestem hat sie 1x in der Woche AG bis 16 Uhr.

Unsere OGS ist durch den gebundenen Ganztag mit eurer wahrscheinlich nicht so ganz vergleichbar, weil im Nachmittag teilweise noch Unterricht stattfindet und die Kinder früh zum Mittagessen gehen. Grundsätzlich gibt es dort aber Essen, Hausaufgabenbetreuung (zum Teil mit der Klassenlehrerin), AGs, Freispielzeit und gruppeninterne kleine Aktionen (Basteln, Ausflug zum Spielplatz u.ä.)

Unsere Tochter geht ganz gerne hin, aber die Tage sind schon lang für sie. Andererseits ist die erste Frage, wenn sie nach Hause kommt, ob sie zu den Nachbarskindern zum Spielen rüber kann. Also ihr Bedürfnis nach sozialen Kontakten ist danach immer noch nicht gestillt. Aber die Nachmittage sind so kurz. Bis wir mal zu Hause sind, sie was gegessen hat... Oft will sie dann erstmal eine Pause in ihrem Zimmer machen... Und auch wenn die Hausaufgaben gemacht sind, was bei ihr zum Glück wunderbar klappt, ist es doch von der Schule gewünscht (und ja auch sinnvoll), dass man wenigstens nochmal 10 Minuten Lesen übt und ggf. auch ein bisschen Kopfrechnen. Das ist schon ganz was anderes als früher, wenn ich sie um halb 3 aus der Kita abgeholt habe und sie dann wirklich bis zum Abendessen ZEIT hatte.

Man muss andererseits auch bedenken, dass heutzutage - jedenfalls bei uns - so viele Kinder bis in den frühen Nachmittag in OGS oder Kita sind, dass vor 15 / 16 Uhr einfach kaum Verabredungen zum Spielen möglich sind.

Teilweise sind die OGSen auch so überlaufen, dass man später gar keinen Platz mehr bekommt, wenn man sich im 1. Schuljahr dagegen entscheidet. Das wäre an einer anderen Schule so gewesen, die wir uns angesehen haben. Wenn sich dann an den eigenen Arbeitszeiten etwas ändert, oder auch das Kind einfach den Wunsch äußert, mit den Freunden in die OGS zu gehen, hat man ggf. ein Problem.

Ihr müsst halt auch überlegen, wenn ihr euch gegen die OGS entscheidet, dass Erstklässler generell wirklich kurze Schultage haben. Bekommt ihr das hin, wenn er, sagen wir mal, 4x pro Woche bis halb 12 Unterricht hat und 1x bis halb 1? (Hab die Stundentafel jetzt nicht exakt im Kopf, aber so ähnlich ist das, meine ich.) Ich weiß nicht, wie viele Stunden du selbst unterrichtest, aber die Kleinen sind schon echt früh zu Hause... Oder gibt es bei euch alternativ noch sowas wie eine verlässliche Halbtagsbetreuung/ Übermittagsbetreuung?

So, das ist jetzt echt lang geworden... Ich habe mit dem Thema selbst noch nicht so ganz abgeschlossen und frage mich manchmal, ob wir mit unserer Tochter richtig entschieden haben.

Vielleicht konnte ich trotzdem ein bisschen helfen.

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Vielen Dank! Ja, du sprichst genau die Themen an, die mich beschäftigen.

Wir könnten es zwar rechtzeitig abholen, aber eben nicht wirklich etwas unternehmen. Sondern wirklich nur abholen und zum Hausaufgaben machen neben uns setzen und ggf. Fragen beantworten. Aber nicht Freunde treffen, Ausflüge machen, gemeinsam Einkaufen gehen oder so. Das eben erst regulär ab 16 Uhr. Schwierige Entscheidung...

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Guten Morgen,

ich habe Einblick durch Bekannte, die dort arbeiten, in zwei Formen:
Einmal Ganzag und einmal Tagesheim.
In der Ganztagsschule bei uns kann man je nach Bedarf (allerdings dann verbindlich) jeden Wochentag so buchen, wie man ihn braucht. Also entweder jeden Tag gleich lang (bis maximal 18 Uhr) oder jeden Tag unterschiedlich. Man kann in Halbstunden-Intervallen buchen.
Von AGs habe ich aufgrund von Personalmangel NOCH NIE was von gehört. Es gibt feste Mittagsessenzeit und feste Hausaufgabenzeit für die einzelnen Jahrgangsstufen, sonst nur Freispiel.
Die Qualität des Mittagessens ist unterirdisch… Und wie die Hausaufgaben-Betreuung aussieht… NAJA.
Sachen wie Lesen üben und natürlich Einmaleins lernen, Gedichte auswendig lernen usw. fällt komplett weg, darüber hinaus, wenn ein Kind in der Hausaufgabenzeit nicht fertig wird, muss es den Rest am Abend zu Hause machen… Es ist einfach keine Ruhe dort, die Hausaufgaben werden zwar gemacht, aber nicht wirklich korrigiert, das bleibt an den Eltern abends hängen.

Im Tagesheimist es etwas besser, da gibt es auch Mittagessen und Hausaufgaben und es gibt noch paar Aktivitäten mit den Kindern wie Sport (Fußball, Tanzen, Hauswirtschaft, also Plätzchen backen usw.)
Die Hausaufgaben werden meiner Einschätzung etwas besser gemacht und mit den Kindern wird noch extra geübt.
Die maximale Betreuungszeit ist bis 17:30 und man kann unkompliziert früher abholen und nicht nur im halbstündigen Intervall.

Berufsbedingt musste mein Sohn seinerzeit im Hort sein, maximal bis 17 Uhr. Rückblickend würde ich es heute anders machen, ich weiß nur nicht wie man das anstellen könnte.

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Omas habt ihr nicht offenbar. Dann würde ich das Kind mittags heimkommen lassen. Und abends weiterarbeiten. Oder zur Not vom Spielplatz aus. Und Hobbys für nachmittags suchen.

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Unsere OGS betreut ab 7:30 bis 17:00 sowie in den Ferien. Wir sind sehr begeistert. Angemeldet ist meine Tochter bis 16:00, ab 14 Uhr kann sie aber zu jeder vollen Stunde alleine nach Hause bzw. Wir können sie ab dann jederzeit abholen. Momentan geht sie um 14 Uhr alleine nach Hause wo dann meist mein Mann ist. Sie haben Hausaufgaben Betreuung und unglaublich viele AG Angebote: kochen, Chor, Tanzen, Yoga, bastel, Theater und Gitarren AGs. Die werden aber erst ab der 2ten Klasse angeboten, die erst Klasse haben einfach Freispiel in der Betreuung um ganz in Ruhe anzukommen.
In den Ferien werden auch tolle Angebote geboten: freizeitpark, rad-touren, Ausflüge zu Spielplätzen, Minigolf, Zoo besuche und vieles mehr.
Wir sind echt sehr glücklich, die Betreuuer sind sehr nett, sehr zugewandt und haben einfach spaß an ihrem Job. Die anderen städtischen Schulen hier haben leider auch eher eine Betreuung wie von dir beschrieben mit sehr steifen Zeiten aber auch vielen AG angeboten.

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Wenn ihr nachmittags zu Hause seid, würde ich das Kind erst mal nicht in die OGS geben. Das bietet mehr Möglichkeiten.

Ihr müsst nachmittags nicht die Dauerbetreuung anbieten, aber ihr seid als Ansprechpartner da, für Fragen bei den HA oder anderweitig. Dafür muss das Kind aber auch nicht die ganze Zeit neben euch sitzen, wie du es ausdrückst. Es kann Hobbys nachgehen, Freunde treffen, lesen, sich allein beschäftigen....

Wenn es bis 16.00 Uhr in der OGS ist, hätte es sich mit Vereinssport oder anderen Hobbys hier in der Gegend erledigt. Die Kurse für die Kleinen finden hier alle ab 14.00 Uhr statt, die späten Zeiten sind für die Älteren reserviert.
Freunde treffen nach 16.00 Uhr ist auch eher schwierig, vielleicht im Sommer machbar.

Auch wäre ich mir bei der dürftigen Informationslage sehr unsicher, ob genau diese OGS wirklich "gut" ist. Bei den meisten Grundschulen, die ich kennengelernt habe, ist die HA-Betreuung nachmittags nicht zielführend. Die Kinder sitzen dann abends zu Hause an den HA zum fertigstellen oder korrigieren.
Kann natürlich sein, dass diese GS eine löbliche Ausnahme darstellt. Aber da würde ich mich noch mal ausführlich mit Eltern unterhalten, deren Kinder bereits länger dort sind.

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Ich bin ebenfalls Lehrerin. Aber an einer Gesamtschule. Mit Schulalter haben wir uns die Betreuung der GS angeschaut und waren entsetzt. Morgens (ab 8.05) war Betreuung der gesamten Klasse. Das war prima. Teilweise ebenfalls in der 5. Std. Danach. Tja, Mittagstisch und Betreuung. Reine Aufbewahrung. Sogar bis 17.00. Könnte man aber früher abholen. Ich habe dann reduziert auf 70%. Wir waren der beide der Meinung, dass es für eine Erstklässlerin bis 13.00 reicht. Sie kommt nach Hause, Essen, HA und Nachmittagsprogramm. HA laufen hier zu Hause gut. Viele Bekannte haben ihre Kinder in der Betreuung. Da kommen die Kinder gegen 16.00 nach Hause und machen erst mal die HA, die sie nicht gemacht haben in der Betreuung- also fast alles. Da ziemlich viele schwierige Kinder in der Betreuung sind, haben die Betreuer wenig Zeit für die HA der anderen…
Wenn dein Kind eh etwas Schwierigkeiten hat, würde ich dir - zumindest- für das 1. Jahr empfehlen, ebenfalls zu reduzieren.
Der Grund, warum ich reduziert habe und nicht mein Mann, ist, dass ich hier im Ort arbeite und mein Mann ziemlich weit weg.