Wir war es für euch, als kleinere Geschwister kamen?

Hallo zusammen,

Meine Frage richtet sich in erster Linie an diejenigen, die als Ältesten geboren worden sind und dann ein Geschwisterchen nach kam. Wie war es für euch? War es schön und unkompliziert? Habt ihr euch vernachlässigt gefühlt? Was war gut und nicht so gut von den Eltern? Wie war euer Altersunterschied?

Ich bin als Einzelkind aufgewachsen. Ich habe Sorge mit einem zweiten Kind meiner Tochter nicht mehr gerecht zu werden.

Danke für eure Erfahrungen.

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Meine Schwester ist 6 Jahre jünger, ich hab also aktive Erinnerung. Ich hab mich wahnsinnig gefreut, hatte mir ewig ne Schwester gewünscht 😅

Eifersucht war eigtl kaum Thema! Nur ein einziges Mal hab ich wohl zu meiner Mutter gesagt „warum willst du mit mir kuscheln, dafür hast du doch jetzt das Baby!“ 😂 aber das war’s auch schon. Bis heute (bin 31, sie 25) haben wir ein sehr enges Verhältnis.

Ich durfte aber auch direkt alles: wickeln, tragen, KiWa schieben… Joa. Also es war echt schön. :)

Wir haben grade die 2. bekommen, sie ist 2 Wochen. Motte wird im März 4. Und bisher macht sie es großartig! Sie war nur einmal merklich „eifersüchtig“, als ihre geliebte Cousine nicht mit ihr spielen wollte, sondern lieber Baby gucken. Da stand sie da und hat Rotz und Wasser geheult (und ich fast mit). Aber auch das lies sich dann abfangen 😅

Bin gespannt, wie es weiter geht. Aber schon in der SS war die Liebe zur Schwester groß und daran hat sich nach Geburt nichts geändert, im Gegenteil ;)

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Danke für deinen Beitrag! Und hoffe, dass bei dir baldiges Weiterschlafen möglich ist :)

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So ist es halt mit neugeborenem 😂 grade wird die große wach. 🙄😂😂

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Ich war 12 als mein Bruder kam. Es war die Erfüllung meines größten Wunsches und bis heute zählt der erste Moment als ich meinen Bruder sah zu meinen Top 3 Erinnerungen (neben der Geburt meines Sohnes und der Hochzeit mit meinem Mann). Eifersucht oder Streit gab es nie, dafür war der Abstand einfach zu groß. Ich liebe ihn von ganzem Herzen und bin so froh, dass es ihn gibt.

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Das hast du so schön geschrieben, dein Text rührt mich sehr ❤
Mein Sohn (3 Jahre) ist aktuell auch noch sooo verliebt in seine kleine Schwester (3 Monate) und erzählt jedem, dass er jetzt "nie wieder alleine ist, weil er hat jetzt seine Mausi". Ich hoffe, die Verbindung bleibt so stark!

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Ich war 3 Jahre und 4 Monate als mein Bruder geboren wurde und habe 0 Erinnerung daran oder an die Zeit alleine mit meinen Eltern.
Zeitgleich zur Geburt meines Bruders kam ich in den Kindergarten und meine Mama hat sich große Sorgen gemacht, dass ich mich vernachlässigt fühle oder abgeschoben, aber das war wohl alles nicht so. Ich fand es im Kiga immer großartig!

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Meine Schwester ist 6 Jahre jünger als ich. Es war schwierig meine "Einzelkindrolle" aufzugeben. Und zum Glück ist es eine Schwester und kein Bruder geworden. Wenn schon wollte ich unbedingt eine Schwester, mit einem Bruder hätte ich noch weniger anfangen können.

Aber meine Schwester war ein Schreikind. Laut Erzählungen meiner Mama bin ich also immer "geflüchtet" und war wie damals üblich draussen in der Nachbarschaft spielen.

Mittlerweile sind wir aber ein Herz und eine Seele. Das fing aber erst spät an, so ca als sie 10-11 war und ich fast erwachsen. Davor waren unsere Interessen zu unterschiedlich.

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Schön, dass ihr noch zusammengewachsen seid. Danke fürs Teilen!

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Guten Morgen,
als meine kleine Schwester geboren wurde, war ich wohl sehr eifersüchtig. Obwohl ich schon keine Windeln mehr brauchte, gab es plötzlich wieder verstärkt "Unfälle".
Als wir etwas größer waren, habe ich sie oft gehauen und fand es total blöd, dass meine Freundinnen sie immer mitspielen lassen wollten.
Zeitweise hatte meine Eltern Angst uns alleine in einem Raum zu lassen, weil ich so heftig zugeschlagen habe. (Ich konnte damals wahnsinnig wütend werden und es nicht mehr kontrollieren.)
Rückblickend hatte ich als Kind ständig das Gefühl, dass sie der kleine Liebling meiner Eltern ist. Sie dagegen fand es sch*** immer zu hören, "wenn du so alt wie L. bist, darfst du das auch". Und das, obwohl wir in einem liebevollen Elternhaus groß geworden sind, mit Eltern, die sich alle Mühe gegeben haben, uns gleich zu behandeln.
Heute 37 und 34 Jahre alt, sind wir ein Herz und eine Seele. Ab der Pubertät wurde es besser und ich bin unfassbar dankbar sie zu haben.
Sie ist der Grund, warum ich über ein zweites Kind nachdenke ❤️

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Als Kind ist man diese Gefühle ausgeliefert, man kann sich noch nicht gut ausdrücken und weiß auch nicht wohin damit - schön, dass ihr euch später zusammengefunden habt und nun zusammenhält.

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Meine Geschwister sind 2 und 3 Jahre jünger als ich. Meine ersten aktiven Erinnerungen habe ich als ich etwa 5 war. Also aus meiner Sicht waren meine Geschwister immer da. Und ich liebe sie sehr.

Wobei meine Eltern sehr darauf geachtet haben, dass wir uns wirklich immer gleich behandelt fühlen. Meine Tante war wohl immer eifersüchtig auf meinen Vater und meine Mutter (Einzelkind) wollte unbedingt dass wir eines Tages eine bessere Beziehung zu einander haben. Hat sie auch geschafft.

Ein paar Dinge die bei uns anders liefen als bei meinem Vater/meiner Tante:
Wir hatten meist die gleichen Regeln fürs jeweilige Alter. Egal welches Geschlecht. Meine Tante als Tochter musste viel braver sein.

Meine Mutter hat immer unsere individuellen Stärken betont. Nie auf eine klassische Ausbildung bedrängt. Wir mussten uns in der Schule bemühen, aber wenn mal ne schlechte Note kam, war das ok, solange wir uns bemüht hatten. Es gab dann halt Hilfe von meinen Eltern oder externe für die nächsten Tests. Meine Oma hat versucht zu "motivieren" indem sie die Stärken des Geschwisters vor die Nase gehalten hat. "Dein Bruder kann das so gut. Gib dir doch mehr Mühe wie er zu sein." Mein Vater hats ignoriert. Meine Tante hasst ihn noch heute unterschwellig dafür. Meine Vater hat studiert und war der Goldjunge damit. Meine Tante hat ne andere Ausbildung gemacht. Liebt ihren Job und ist gut darin, aber meine Oma hat sie nie ernst genommen damit. Stehender Spruch meiner Eltern war: Macht ne Ausbildung. Egal welche. Wir freuen uns wenn ihr Spaß in eurem Job habt. Meine Schwester hasst noch heute alle meine Lehrer die sie mit mir verglichen haben in der Schule. Meine Eltern haben das meines Wissens nach nie gemacht.

Zu Weihnachten gab's fast immer die gleiche Anzahl an Packerln für jedes Kind. Versucht meinte Mutter heute noch bei den Enkeln, obwohl ihr das viel Stress macht und wir ihr sagen es ist nicht notwendig. Meine Oma hat es irgendwie geschafft, dass meine Tante sich bei Geschenken immer benachteiligt fühlt. Wie weiß ich nicht.

Natürlich gab es bei mir trotzdem solche Streitereien, weil ich als Älteste meine Sachen selbst tragen musste oder meine Schwester als Kleinste was nicht durfte der Rest schon. Wir waren ja trotzdem noch nur Kinder. Streitereien gehören dazu. Aber wir haben uns trotzdem immer geliebt und hätten uns vor anderen immer verteidigt.

Soweit was mir schnell einfällt. Wobei es natürlich auch noch auf den Charakter der Kinder ankommt. Manche Geschwister mögen sich mehr andere weniger. Kann man als Eltern nicht immer was dagegen machen. Aber besonders mitn Vergleichen hat bei uns meine Oma viel zerstört.

Alleine dass du dir Gedanken darüber machst was du machen kannst, macht dich zu einem ganz anderen Menschen als meine Oma. Also wirst du das schon besser machen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Danke für deinen wertvollen Beitrag. Der ist sehr hilfreich für mich.

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Mein jüngerer Bruder war schon immer für mich mein liebster kleiner Schatz auf Erden. Er ist zwar jetzt riesig und auch erwachsen, aber ich muss ihn dennoch immer abknuddeln, wenn wir uns sehen.
Keiner kennt unsere Eltern so gut, die Macken sowie die tollen Seiten. Als er schwer erkrankte, habe ich mir ein weiteres Geschwisterchen gewünscht, um nicht alleine damit zu sein. Zum Glück geht es ihm wieder ganz gut. Dennoch hätte ich gerne noch mehr Geschwister.
Wir sind eine enge, unterstütztende Familie - da verteilt sich die Arbeit besser und die Liebe wird nur mehr.

Er ist 2 Jahre und 4 Monate jünger. Natürlich haben wir uns viel geärgert. Oft ging es von mir aus, aber wir haben auch sehr viel gespielt.

Bearbeitet von Joyx
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Das ist toll, wenn der Familienzusammenhalt so eng ist. Ein Glück, dass es deinem Bruder wieder besser geht. Hoffe, alles ist überstanden.

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Meine Zwillingsschwester kenne ich nicht, meinen 5-Jahre-jüngeren Bruder habe ich erst als Erwachsene kennengelernt.

Mit meinem Bruder, der 1,5-jahre jünger ist, war es durchgehend traumhaft. Er war mein allerbester Freund und wir wurden spöttisch immer als Siamesische Zwillinge bezeichnet, weil wir uns notgedrungen vor der Klassenraumtür trennen mussten, aber sonst wirklich alles (Freunde, Hobbies, Freizeit) zusammen machten.
Im erwachsenen Alter haben wir uns in Unterschiedliche Richtungen entwickelt, das hat unserer Beizehung geschadet. Ich sehe da aber auch viel Schuld bei unseren Eltern, die viele Dinge in unserer Onerdtufen/Studiumsstudium extrem falsch gemacht haben. Ich habe aber nicht die Hoffnung aufgegeben, dass sich das in ein paar Jahren wieder glättet.

Bearbeitet von Eekelelww
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Wieso kennst du deine Zwillingsschwester nicht, dass ist ja furchtbar traurig 😭

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Ja, das ist sehr traurig. Und ein schönes Beispiel dafür, dass Eltern nicht automatisch bessere Menschen sind, nur weil sie Kinder gezeugt haben :/.
Wir sind Halbgeschwister (also Zwillinge, die aber unterschiedliche Väter haben) und sie ist direkt nach der Geburt zu ihrem Vater gekommen und ich direkt nach der Geburt zu meinem. So haben wir uns nie kennengelernt, ob sie von mir weiß weiß ich nicht.

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Mein Bruder und ich sind 2 Jahre auseinander.
Da kann ich nur aus den Berichten unserer Eltern sprechen, dass es ohne große Probleme funktioniert hat. Keine Eifersucht oder so.

Unsere Schwester kam, als wir 8 bzw. 10 Jahre alt waren.
Wir haben uns sehr darüber gefreut und wollten gerne mithelfen. Das habe unsere Eltern uns auch erlaubt.
Natürlich gab es Momente, in denen wir genervt waren, weil das Baby gebrüllt hat, oder weil das Kleinkind unsere Spiellandschaft zerstört hat. Aber allgemein gesprochen waren wir glücklich.
Wir hatten oft Verständnis und meine Eltern haben unsere Schwester dann auch zurechtgewiesen bzw. aus dem Raum genommen, wenn sie uns gestört hat.

Ich habe mich nie vernachlässigt gefühlt.