Wie organisiert ihr euch (Kinderbetreuung, Arbeit)

Hallo
Wir haben folgende Situation: mein Mann arbeitet 3 Schichten, z.T. auch am Wochenende. Ich arbeite 50% in einer Psychiatrie. Meine Arbeitszeiten wechseln aber meistens komme ich nicht vor 23.00 heim. In den Wochen in denen mein Mann Frühdienst hat ist es kein Problem, bei Nacht-oder Spätdiensten schon. Wir brauchen also regelmässig Betreuung für unsere drei Kinder (alle unter 5 Jahre alt) in den Abendstunden. Bis jetzt übernehmen meine Eltern viel, aber ich bin mir nicht sicher wie lange ich ihnen das noch zumuten möchte.
Gibt es hier vielleicht Familien mit ähnlichen Arbeitszeiten? Wie organisiert ihr euch? Über Ideen wäre ich sehr dankbar.
Ach ja, Babysitter habe ich schon versucht zu finden, leider erfolglos aufgrund der Zeiten.

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Gleich vorweg: den ultimativen Tipp kann ich dir nicht geben.

Bei uns lief/läuft es ähnlich. Wir haben zwei Kinder im Kita Alter. Ich arbeite Vollzeit im Schichtdienst und mein Mann im Außendienst mit teils recht spontanen Terminen und auch Übernachtungen.
Allerdings haben wir keinerlei familiäre Unterstützung hier, da alle weit weg wohnen.
Hier klappt es nur mit extremer Organisation, der Unterstützung durch eine Freundin, die einen Bürojob hat (und dadurch spontan einspringen kann) und durch die extreme Freundlichkeit meiner Kollegen und meines chefs. Ich kann oft Dienste tauschen oder in Absprache auch mal später kommen oder eher gehen, trotz Arbeit im OP. Außerdem hat unsere Kita nette Öffnungszeiten von 6-17 Uhr.
Das ganze hat jetzt 1,5 Jahre funktioniert.

Allerdings haben wir nun trotzdem die Reißleine gezogen, weil es eben nicht nur funktionieren soll, sondern auch schön sein soll.

Ich habe auf 32h reduziert und mein Mann hat einen neuen Job, wo zumindest die ganz spontanen Termine und viele Übernachtungen wegfallen. Nun ist es deutlich entspannter.

Ich weiß, mein Beitrag ist keine Hilfe, aber vielleicht hilft es schon ein wenig zu wissen, dass es auch bei anderen nicht optimal läuft ;)

Lg

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Bei uns ist es im Augenblick etwas entspannter, da ich in Elternzeit bin. Nach unserem ersten Kind war es bei uns aber auch ziemlich anstrengend mit der Orga. Mein Mann arbeitet von 11 bis 20 Uhr, damals sogar noch 13 bis 22 Uhr. Ich arbeite von 7.30 bis 15.30 Uhr. Familienzeit war eine Weile gleich null... Ich hatte manchmal abends berufliche Verpflichtungen, dafür musste mein Mann sich dann halbe Tage frei nehmen. Nicht ideal, aber ging nicht anders. Schön war es aber nicht, wir hatten null Familienzeit außerhalb des Wochenendes. Das mit dem Freinehmen ist das einzige, das wir als Option gesehen haben, auch, wenn es doof ist.

Mittlerweile bin ich wieder in Elternzeit und mein Mann bemüht sich jetzt um einen Job mit etwas familienfreundlicheren Arbeitszeiten. 😬 Ist aber schwierig, weil der aktuelle Job gut bezahlt ist und meiner sehr schlecht 😅 weswegen er nicht wirklich im Gehalt runter gehen kann.

Familie haben wir auch nicht in der Nähe, das Familienmitglied mit der kleinsten Entfernung wohnt ca. 700km entfernt. Babysitter haben wir auch nicht...

Du bist nicht alleine. 🙂

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wir hatten ein Aupair!

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Unsere Mitarbeiterin hat eine Kinderfrau die ins Haus kommt und sich um Kinder und Haushalt kümmert.

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Hallo,

das klingt tatsächlich schwierig. Wie oft pro Woche würdet Ihr denn eine Betreuung so spät am Abend benötigen? Derjenige müsste ja wahrscheinlich auch das komplette Abend-Programm mit Euren Kindern gestalten, oder?

Ich hatte während meiner Schulzeit sowie meines Studiums auch fortlaufend "Babysitter-Kinder", das hat super funktioniert. U.a. auch über mehrere Jahre zwei Geschwister, die anfangs im Baby- und Kleinkindalter waren. Mit den beiden war ich (trotz wirklich viel Erfahrung im Umgang mit Babys und Kindern) gut ausgelastet, ein weiteres so junges Kind hätte ich mir eher nicht zugetraut. Und unsere drei Kinder "umgekehrt" in dem Alter tatsächlich auch keiner/m Schüler*in oder Student*in anvertraut. Mal zum Spielen zu Hause am Nachmittag, während man selbst in der Nähe ist vielleicht, aber nicht regelmäßig abends, wo die Kinder dann erfahrungsgemäß auch müde werden und auch mal entsprechend "quengelig".

Vielleicht wäre da Jemand älteres (Leih-Oma, "Kinderfrau") eher geeignet als ein jüngerer oder auch schon "studentischer" ;-) Babysitter. Möglicher Weise werdet Ihr über ein Familienbüro Eurer Stadt oder auch eine Kirchengemeinde (Frauen- oder Seniorengemeinschaft, Chor, ...) ein Familienzentrum o.ä. fündig. Ein Aupair wäre ggf. auch eine Option? Oder gibt es eine Nachbarin, die sich die Betreuung Eurer Kinder zu den Zeiten vorstellen könnte? Bzw. Jemand anderen aus Eurer Verwandtschaft?

Oder hast Du vielleicht alternativ die Möglichkeit, Deine Arbeitszeiten perspektivisch an die Deines Mannes anzupassen und "umgekehrt"? Mein Mann hat bis letztes Jahr etwa 13 Jahre lang im Wechseldienst gearbeitet, meist 24 Stunden, auch an Wochenenden und Feiertagen. Das hat uns organisatorisch oft vor Herausforderungen gestellt mit drei kleinen Kindern, vor allem, als ich ungeplant auf einer Vollzeitstelle "gelandet" bin (hatte betriebliche Gründe). Abends war ich überwiegend zu Hause, aber gerade die Randzeiten nach Kita- und OGS-Schluss waren oft schwierig. Wir hatten viele Jahre eine Tagesmutter, seit unser ältestes Kind etwa ein dreiviertel Jahr alt war. Sie konnte zumindest die Ferien- und Randzeiten oft abdecken, aber auch nicht immer. Termine am Abend konnte ich meist so vereinbaren, dass mein Mann an den Tagen Frühdienst hatte. Wir haben uns aber entsprechend oft "die Klinke in die Hand gegeben", zu 95% klappte das gut.

Ich drücke Euch die Daumen, dass Deine Eltern Euch noch eine ganze Weile unterstützen können und Ihr davon abgesehen zeitnah zusätzliche/anderweitige Unterstützung findet #blume!

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Kann dein Mann auf komplett Frühdienst umstellen?
Meine Mutter konnte das als sie meinen Bruder bekommen hatte, das ist aber schon sehr lange her.
Umgekehrt habe ich auf meiner Arbeit (ebenfalls Wechselschicht) gefragt ob ich vorübergehend nur Spätdienste machen kann und das wurde mir ohne Probleme gestattet.
So hat mein Mann von 7:30-16 Uhr und ich von 16-22 Uhr gearbeitet, dazwischen hat eine Stunde die Oma (nebenan) übernommen.
Theoretisch hätte ich den kleinen auch im Auto mitnehmen können und mein Mann wäre zu meiner Arbeit gekommen und wäre mit ihm direkt wieder heimgefahren. Das ging aber nur weil unsere Arbeitsstellen zufällig nur 3 Minuten voneinander entfernt sind.
Jetzt bin ich wieder im BV und danach in Elternzeit.
Danach ist der Plan erstmal dass mein Mann und ich eine Weile beide 60% arbeiten: er an drei vollen Tagen die Woche, ich an zwei vollen Tagen unter der Woche + jedes zweite Wochenende, solange das Baby noch nicht in Betreuung ist.

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Hallo,

Mein Mann arbeitet auch in 3 Schichten, ich mach eigentlich nur Frühschicht. Da gerade Personal Ausfall ist, arbeite ich am Wochenende auch ab und an Spätschicht. Blöd, wenn mein Mann Sonntags in die Nachtschicht muss, da haben wir dann ein Problem weil er um 21.00 fährt und ich erst gegen 22, 22.30 zu Hause. Diese Situation wird jetzt erst kommen und ich hoffe, das es mit Schwiegermutter dann klappt.

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Hallo,
wir haben eine ähnliche Situation. Mein Mann Schicht, 24h unregelmäßig und leider häufig. Mein Mann kann keinerlei regelmäßige Betreuung übernehmen
Ich hatte bis vor kurzem auch Schicht ( 3 Schicht system) in 40Prozent. War ultra Stress,haben keine familiäre Unterstützung und drei Kinder
Ich habe nun eine neue Stelle, arbeite Montag und Mittwoch bis 17 Uhr, Dienstag und Donnerstag bis 13 Uhr 25 Wochen Stunden.
Ich habe nun keine Wochenende, Nächte, Feiertage mehr
An den beiden langen Tagen kommt eine Kinderfrau. Holt die jüngeren von der Kita um 14:30 und betreut bis ich gegen 18 Uhr Zuhause bin. Sie ist eine liebe Dame Anfang 60 und eine Art Oma zusätzlich für die Kinder

Es ist immer noch ziemlich knackig,aber deutlich besser als wir beide Schicht hatten.
Ohne externe Betreuung geht es leider nicht

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Hallo, frag doch mal an der Uni/Gymnasium nach einem Babysitter. Da dürften die Betreuungszeiten keine so große Rolle spielen, wenn es später wird.
Mich hat eine junge Medizinstudentin immer Mal wieder gerettet, wenn es abends eng wurde.