Gute Oma trotz Abgrenzung ?

Hallo...ich bin neu hier, rübergewechselt aus der BrigitteCommunity, die ich vermisse...
Also, ich bin 69, habe eine Tochter (39) und einen Sohn (37) Unsere Tochter hat 2 (superlebendige) Töchter von 7 und 3. Sie wohnen eine Autofahrstunde entfernt.
Wir alle haben ein gutes und liebevolles Verhältnis zueinander, was mich sehr glücklich macht, weil ich das von meiner Ursprungsfamilie her nicht so kenne.
Deshalb hatte und habe ich einen sehr hohen Anspruch an mich, was mein Mutter-und Omasein betrifft. Was ich mir wünsche, auch mit der Unterstützung von euch, ist, ein gutes Gefühl bezgl des Maßes an Unterstützung für meine Tochter zu haben. Ich fühle, dass ich sie zu wenig unterstütze, sie sieht es nicht so, bzw. sie wünscht sich generell mehr Unterstützung, findet unser Verhalten aber in Ordnung. Wenn die andere Oma die beiden Enkellinnen übers Wochenende zu sich nimmt, bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen, mich tröstet nur der Gedanke, dass sie 12 Jahre jünger ist als ich. Bei uns haben sie noch nie übernachtet...es ist mir ehrlich gesagt zu anstrengend, aber darf ich so empfinden? Sehr wahrscheinlich ja, aber ich möchte mit mir im Reinen sein...wie gehen andere Omas damit um?
Wünsche euch ein schönes Wochenende
Maggy

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Natürlich darfst du so empfinden aber alles hat nunmal seinen Preis.

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Für mich gilt, dass ich nicht wünsche, dass Menschen für mich ständig ihre eigenen Grenzen überschreiten. Also ist mein Gedanke dazu, gib was Du kannst und was Du willst. Bei einer Autofahrt von einer Stunde kann man beispielsweise nicht erwarten, dass man sich jede Woche sieht.

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1 Std. ist doch gar nichts. Das pendeln andere zur Arbeit. Oder das brauche ich um meine Freundin zu besuchen, dir auf der anderen Seite der Millionenstadt wohnt.

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Du trittst gerade mit Deiner Argumentation den besten Beweis an, dass viele Menschen nicht fähig sind, sich basierend auf ihrer Position in Andere einzufühlen. Aus meiner Sicht kann es der TE mit 69 eventuell zu viel sein, einmal die Woche zu den Enkeln zu fahren.

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Hallo Maggy!

Natürlich kann man eine gute Oma sein, auch wenn man nicht so unterstützen kann, wie man möchte.

Wir sehen Unterstützung seitens der Großeltern nicht als selbstverständlich an und schätzen diese dementsprechend sehr #liebdrueck.

Bei den einen Großeltern, die auch schon älter sind, finden zum Beispiel keine Unternehmungen, Urlaube etc. statt. Wir können dort maximal für ein paar Tage im Jahr vorbeikommen und sind auch herzlich Willkommen. Wir schätzen die Großeltern trotzdem sehr. Letztendlich sind sie ja auch nicht für die Betreuung zuständig.

Einziger Unterschied ist tatsächlich hier die Stärke der Bindung zwischen dem Enkelkind und den Großeltern. Unser Kind hat zu den anderen Großeltern eine stärkere Bindung, da diese mehr Zeit (zum Beispiel gemeinsame Urlaube) mit ihm/ihr verbringen.

"Wir alle haben ein gutes und liebevolles Verhältnis zueinander."

Das ist doch letztendlich das, was zählt #herzlich.

VG Sternen-Himmel

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Wie hättest du es denn gerne? Hättest du gerne, dass die Enkelinnen bei dir mal übernachten? Wenn ja, vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass zumindest anfangs immer nur eine von ihnen bei dir übernachtet und die andere das nächste Mal?

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Hi,
jede/r ist anders Belastbar.

Meine Eltern sind Jahrgang 1938 und 1939. Sie hatten sehr oft die Enkel, 2002, 2004, meine sind von 2006 und 2010, zum Übernachten da. Meiner von der. 6. Woche an, 14 Tägig.

Sie waren die Überbrückung in der Mittagspause Kindergarten, 12 bis 14 Uhr.
Sie waren die Überbrückung Kindergartenende bis einer von der Arbeit kam.
Sie sind mit 2010 1, 5 Jahre, jede Woche zu Logo und Ergo, 35 km weit gefahren. Sie haben ihn 2 Jahre, jeden Montag ins Karate gefahren.

2006 wurde vom Opa zum KFO Termin gefahren, da wir beide Arbeiten waren, und der KFO hat bis 17 Uhr auf, wir keinen ÖPNV.

Die SM von meiner Schwester ist von 1940, und konnte nie die Kids, auch nur eine Stunde hüten, aber auch keiner der 3 Geschwister vom Gatten...............war halt so. Aber das Verhältnis ist inzwischen trotzdem gut.

Meine SE wohnen 1 Std. Fahrtzeit weg, die haben sich auch total eingebracht. Auch dort haben meine Jungs regelmäßig geschlafen, wie auch die anderen 2 Enkel.

Andere Bekannte, deren Großeltern waren noch jung, und sind Vollzeit arbeiten gegangen, da ging es auch nicht. So ist das eben.

Meine Eltern hat das "junge Gemüse" gut getan. Jetzt zieht der Enkel von 2020 bei Ihnen ins EG, mal schauen.

Müsste meine Mutter sich nicht endlich mal von so vielem Kram trennen, würde sie sich mehr freuen.

Andere haben so früh ihre Eltern schon verloren, auch diese Woche wieder, mit 61 Jahren ist die Mutter und Oma verstorben. Sie wird nichtmal die Einschulung ihres einzigen Enkels miterleben, keine Konfirmation, kein aufwachsen.

Du schreibst, Ihr versteht euch gut, dann ist doch alles fein! Oder macht sie dir Vorhaltungen und ein schlechtes Gewissen?
Bist Du da, wenn Not am Mann ist?
Schläfst Du mal am WE bei Ihnen, wenn sie mal ordentlich essen gehen und ins Kino gehen wollen, oder hälst du dich komplett raus?

Ob ich mal so für die Enkel da sein kann, wie meine Eltern? Keine Ahnung! Ich will mit Rente oder Lottogewinn, eigentlich 600 km entfernt an die Nordsee ziehen.........

Alles Gute

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Danke euch, ja wie hätte ich es gerne? Eigentlich ist es ja gut so wie es ist, und diese ewigen Selbstzweifel gehören einfach zu mir...und ja, im Notfall bin ich auf alle Fälle für meine Tochter da, das ist selbstverständlich....

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Ich glaube es ist besser klar zu formulieren was man kann und was nicht, anstatt viel zu planen (tollste Erlebnisse, Urlaube, Unterstützung etc) und dann nichts zu machen oder nur halbherzig und am Ende frustriert, zu sein.
Nur wenn man klar seine Grenzen absteckt, kann eine Beziehung funtionieren, weil man die andere Partei einschätzen kann und nicht an unerfüllten Erwartungen erstickt.

Wenn man hier im Forum die unzähligen Beiträge bedenkt, die sich mit dem Thema "Oma/Opa/ Familie unterstützen nicht" beschäftigt, findet man viele Wünsche, Anforderungen oder Ansprüche die unausgesprochen im Raum stehen und einen normalen Umgang nicht möglich machen. Jeder möchte etwas anderes, aber es fehlt an klaren Strukturen.
Du liebst deine Familie und kannst gewisse "Dinge" geben und bis zu einem gewissen Grad Hilfe leisten. Dadurch das du weißt, was du kannst und möchtest schaffst du Klarheit. Verläßlichkeit ist ein sehr wichtig. Tätigkeiten die man will und kann, erfüllt man mit viel größerer Begeisterung. Wenn du das machst, ist alles gut.

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Ich finde es völlig legitim zu sagen, dass dir das zu anstrengend ist. Und „unterstützen“ muss ja nicht heißen, dass du die Kinder über Nacht betreust. Es können ja so viele andere Dinge sein. Ich würde mich z.b. schon riesig freuen, wenn meine Mama so wie du in der Nähe wohnen würde und z.b. 1x pro Woche die Kinder von Kita/Schule abholen und bis zum Abendbrot betreuen würde, so dass ich einen freien Nachmittag habe an dem ich Sport machen kann, Freunde treffen, Erledigungen in Ruhe machen kann,…
Oder wenn du alle zwei Wochen am Wochenende am späten Nachmittag kommen würdest, Abendessen für die Kinder machst und sie ins Bett bringst, so dass ich mit meinem Mann einen regelmäßigen Date-Termin haben kann,…
Oder wenn du für sowas einfach spontan zur Verfügung stehen würdest.

Unsere Eltern/Großeltern wohnen leider mind. 2 Std. Fahrtzeit entfernt.

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Diese Vergleiche mit anderen bringen nichts ausser dass man sich schlecht fühlt.
Du solltest zu dir und deinen Grenzen stehen, klar sehen was es bedeutet diese zu ziehen und dann den Gedanken loslassen, was andere wohl tun können oder wollen.
Ich bin 51, mein Enkel ist 3 Jahre, meine Tochter 23.
Wir wohnen 700 km voneinander entfernt, wir sind beide umgezogen, anfangs waren es nur 150 km.
Also zu weit um im Alltag zu helfen.
Ich bin Oma , ja, aber ich möchte keine Rolle im Sinne von regelmäßiger Unterstützung übernehmen.
Ich hätte nicht die Energie um ein Kleinkind stundenlang um mich zu haben geschweige denn tagelang.
Meine Tochter und ich haben ein gutes Verhältnis, sie würde sich mehr Unterstützung wünschen, das haben wir auch besprochen dass sie da enttäuscht ist dass ich nicht mehr mache.
Aber....Ich kann damit sehr gut leben, es meinen Kindern, Enkeln oder auch Freunden eben nicht recht zu machen oder sie zu enttäuschen .
Das muss eine Beziehung aushalten, dass man vom anderen nicht immer das bekommt was man braucht.
Natürlich muss es ein Geben und Nehmen sein, und wer nichts investiert, wird alleine sein.
Aber was ich geben kann und will, das muss ich mit meinen Ressourcen abgleichen.

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Sehr weise...vielleicht erreiche ich ja auch mal diesen Zustand:-)

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Weise....nein.
Notwendig ja, wenn man wie ich krank ist und schon einige gesundheitliche Tiefschläge verkraften musste, lernt man sich abzugrenzen.
Ist einfach überlebenswichtig.
Ich musste früh lernen, mit meinen Kräften zu haushalten .Ansonsten zahle ich nämlich den Preis, der womöglich bedeutet, dass ich gar nicht mehr auf die Beine komme oder schlimmer.
Schon als meine Kinder noch klein waren, mussten sie lernen viele Dinge früh selbst zu regeln und dass ich nicht ständig im Alltag zur Verfügung stehe.
Für mich ist jeder Tag ein Geschenk und ich möchte mich nicht mit überzogenen Ansprüchen an mich selbst fertig machen. Ansprüche von aussen nehme ich zur Kenntnis, weise diese aber deutlich zurück, wenn sie mich überfordern.
Es schadet mir , wenn ich mich selbst ausbeute.
Ich liege dann da und kann nicht mehr...Das kann mir keiner gut machen oder durch Dankbarkeit aufwiegen.

Bearbeitet von Simse
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Wir haben zwei Kinder, 3 Jahre und 10 Monate alt. Die Großeltern wohnen alle fast 200 km entfernt. Selbst wenn sie näher wohnen würden, würde ich gar nichts erwarten. Hilfe in Notfällen ist und wäre uns sicher. Ob sie regelmäßig betreuen wollen würden, weiß ich nicht. Aber wir brauchen es nicht und erwarten würde ich es auf keinen Fall. Es sind unsere Kinder. Die Großeltern haben schon Kinder großgezogen und dürfen sich so einbringen, wie es von allen Beteiligten gewollt ist. Sind sie nur begrenzt belastbar ist das eben so. Schlimm finde ich das nicht und du wolltest deine Grenzen kennen und wahren.