An die Hundehalter

Hallo liebe Community

Vor ca. 8 Jahren habe ich mich mit meiner besten Freundin zerstritten. Nun haben wir seit einigen Monaten wieder Kontakt und treffen uns sehr häufig und ich schätze es sehr, sie wieder in meinem Leben zu haben. Vor ca. drei Jahren hat sie sich einen Hund zugelegt (Golden-Schäfer Mischling).

Nun zu meinem "Problem": Ich bin überhaupt kein "Hundemensch". Versteht mich nicht falsch, ich finde Hunde und ihr Verhalten sehr niedlich, könnte auch nie einem Tier Leid zufügen. Aber ich habe Hunde gar nicht gern in meiner Nähe.
Einerseits weil ich Angst habe, dass sie meine Tochter beissen könnten. Denn ich kann als "Fremde" nie wissen, wie der Hund erzogen ist und meiner Meinung nach kann auch ein gut erzogener Hund mal "falsch" reagieren, beispielsweise wenn ein Kind mal versehentlich ins Auge fasst oder ähnliches. Diese Angst hat wahrscheinlich auch mit einem Erlebnis aus der Kindheit zu tun, welches jedoch zum Glück glimpflich ausgegangen ist.
Andererseits weil ich den Geruch und die Haare widerlich finde. Ich muss zugeben, dass ich aber auch sonst einen Putz- und Hygienefimmel habe.


Ihr Hund war bei den meisten Treffen dabei, ich war auch oft bei ihr zu Hause. Ich "mag" den Hund eigentlich, aber ich kann einfach meine Einstellung nicht ändern. Jedes mal wenn ich bei Ihr zu Hause war, wechsle ich bei mir zu Hause sofort die ganze Kleidung und wasche meine Hände gründlich.
Wenn ich meine knapp zweijährige Tochter bei den Treffen dabei hatte, war der Hund bis jetzt glücklicherweise nicht dabei.
Nun ist es aber so, dass sie immer öfter davon spricht, mal zu mir nach Hause zu kommen und auch von längeren Ausflügen mit mir und meiner Tochter.

Der Hund ist, soweit ich das beurteilen kann, nicht extrem folgsam, aber auch nicht extrem eigensinnig. Er jagt beim Spazieren beispielsweise anderen Tieren nach, obwohl er das nicht dürfte, schleckt die Kaffetassen des Besuchs auf dem Couchtisch ab, und wenn er aufgeregt ist, steigt er natürlich auf hinauf beim Begrüssen etc.
Aber auf Platz und Sitz etc. hört er gut, wirkt auf mich auch nicht aggressiv.

Nun habe ich folgende Fragen, insbesondere an die Hundehalter:

- Wie würdet ihr euch fühlen wenn jemand euch bitten würde, den Hund nicht mitzunehmen, wenn ihr bei dieser Person beispielsweise eingeladen seid?
- Worauf muss man beim Umgang zwischen Kindern und Hunden achten? Mir ist natürlich klar, dass ich mein Kind beaufsichtige und versuche, dass sie den Hund nur respektvoll behandelt etc.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich mag Tiere und versuche sie stets respekt- und würdevoll zu behandeln.

Vielen Dank für eure Antworten

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Hi, aktuell habe ich keinen Hund (mehr), hatte aber jahrelang einen, der mein ein und alles war. Trotzdem wäre ich im Leben nicht auf die Idee gekommen, ihn irgendwo mit hin zu nehmen, ohne, dass mir jemand ausdrücklich gesagt hätte, dass ich ihn mitbringen kann/ soll/ darf. Wenn mir jemand gesagt hat, er solle zuhause bleiben (warum auch immer), dann ist der Hund halt zuhause geblieben. Er konnte gut alleine bleiben und ich habe dann um den Besuch herum organisiert. Ich war dann weder beleidigt noch sauer oder so.
LG

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Wie würdest du denn reagieren wenn die Freundin dir sagen würde, dass sie nicht möchte dass du dein Kind mitnimmst?

Ich finde der Ton macht die Musik. Ich habe leider im meinem Umfeld bei eigenen Mitt-50ern sehr unangenehme Hundeerfahrungen. Das hat mich sehr erstaunt da ich Hunde immer toll fand und selbst zwei hatte und ich Hunde wirklich geliebt habe.
Aber nachdem mehrere Personen in meinem Umfeld nun Hunde als "Kinderersatz" haben, nachdem die Kinder ausgezogen sind, kann ich nun die Aversionen gut verstehen. Das ist echt abschreckend.

Kannst du mit einem Kompromiss leben? Ich finde bei einem Besuch bei dir zuhause kannst du gut sagen, dass du in deinem Haus keine Hunde haben möchtest (solange du nicht selbst ne haarende Katze hast, sollte das auch für jeden noch so verliebten Hundebesitzer verständlich sein).
Bei einem Treffen bei ihr oder einem Spaziergang durch den Wald fände ich es jedoch sehr unhöflich und ggf. Schon echt übergriffig wenn du erwartest das der Hund weggesperrt wird. Da würde ich dann lieber beim Haus bei ihr ne Hundehaarallergie erfinden und dort nicht hingehen oder sagen, dass du Spaziergänge nicht so gut findest, ob ihr nicht lieber ins Schwimmbad wollt oder so.

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Auch die haarende Katze ist kein Grund zu erwarten, dass ich meine Hunde einfach mitbringen darf... Eigentlich ist die haarende Katze sogar ein guter Grund, meine beiden "Katzenliebhaber" erst recht nicht mitzubringen 🐶🐱🥩

Ich bringe meine Tiere prinzipiell in keinen Haushalt, in dem andere Tiere wohnen, es sei denn, die Tiere konnten sich auf neutralem Boden kennenlernen UND meine Hunde wurden explizit mit eingeladen.

Ich weiß nicht, woher immer diese Annahme kommt, Tiere dürften bedingungslos in Tierhaushalte mitgebracht werden. Die meisten Tiere wären bei meinen Hunden jedenfalls nur einmal zu Besuch 😬

@TE: auf einen Waldspaziergang nehme ich meine Hunde selbstverständlich mit, da hat mir auch keiner was zu sagen. Auf einen Ausflug zum Spielplatz nehme ich meine Hunde selbstverständlich NICHT mit, da Hunde dort (meiner Meinung nach) nix verloren haben... Bei einem Waldspaziergang mit anschließendem Spielplatzbesuch wirds schwierig 😅

Also das Ziel bestimmt darüber, was ich tue, da braucht mir aber auch eigentlich niemand sagen, was sich gehört und was nicht 😉 das gilt - leider - nicht für alle Hundebesitzer 🙄

Von mir könntest du jedenfalls Verständnis erwarten.

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Ich finde auch, gerade in einer Freundschaft kann man sich auch arrangieren. Es könnte ja tatsächlich auch mal sein, dass die Freundin nur was mit der Mutter und ohne Kind machen will. Genauso könnte es sein, dass die Mutter eben mal ohne Hund sich treffen möchte, warum auch immer. So lange man sich abspricht und alle einverstanden sind, muss da kein Riesen Fass aufgemacht werden. Ich persönlich finde Menschen komisch, egal ob Eltern, die sagen „Wenn mein Kind nicht mit darf, komm ich auch nicht!“ oder Hundebesitzer, die sagen „Wenn mein Hund nicht mit darf, komm ich auch nicht“.
Es kommt doch immer drauf an, was man machen möchte. Bei einem Kinobesuch würden zum Beispiel beide stören, Hund und Kind.
Bei einem Schwimmbadbesuch passt der Hund nicht, und wenn man sich im Hundepark trifft, passt eventuell das Kind nicht, wenn es noch klein ist und weil ja ich andere Hunde da sind, die man nicht einschätzen kann.
Man kann auch Unternehmungen machen, wo alle irgendwie reinpassen, zum Beispiel einfach spazieren gehen.

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Mein Bruder hat 3, zeitweise 4 (einer in Pflege) Hunde. Alles Golden Retriver. Und ich bin ehrlich, ich möchte die 4 Hunde nicht daheim haben. Meine Eltern erlauben es bei ihnen, aber dann bleib ich nicht lange (mein Bruder wohnt weiter weg, hätte aber Betreuungsmöglichkeiten; das will nur seine Frau meist nicht…).

In der Familie meines Mannes gibt es auch Hunde, aber niemand bringt den ungefragt mit, auch nicht auf Ausflüge (wobei es mir da meist egal ist).

Also ich bin schon dafür - dein Haus, deine Regeln. Du kannst es ja durchaus auf deinen Putzfimmel schieben. 😅 wir haben ne Katze (die aber eigtl klar kommt mit Hunden 😂), daher lehnen wir hundebesuch ab, zumindest meistens.

Wenn du deine Freundin besuchst, musst du dein Kind halt immer im Blick haben…

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"mein Bruder wohnt weiter weg, hätte aber Betreuungsmöglichkeiten; das will nur seine Frau meist nicht…"

Bei uns bin ich diejenige, die (längere) Fremdbetreuung für die Hunde ablehnt 😅 sowas hat in der Regel gute Gründe. 4 Tiere, eins davon zur Pflege, die haben sicherlich ihre Baustellen...

Bei uns sind es folgende:
1. Wir haben ein sehr dominantes Rudel. Schwiegermutter läuft gerne mit den beiden... Aber sind wir mal ehrlich: im Griff hat sie sie nicht. Gar nicht. Mir ist immer ganz mulmig, wenn sie die Tiere hat... In meinen Augen eine tickende Zeitbombe 🫣
2. Wir haben ein sehr dominantes Rudel... Ja, nochmal 😉 lässt man denen zu viel durchgehen, reißen binnen weniger Gassigänge Sitten ein, da brauche ich Tage, wenn nicht Wochen, um die Tiere wieder "glatt zu bügeln". Macht mir keinen Spaß und, sind wir mal ehrlich, den Tieren auch nicht.
3. Der Rüde kränkelt. Nix Wildes, aber viele Kleinigkeiten. Das arme Tier muss nachts oft raus, braucht seine Medikamente etc usw. Wir hatten auch schon Phasen, in denen er sich über Monate hinweg Nacht für Nacht eingepinkelt hat... Dem Hund ist das sterbenspeinlich (ja, ist so!), daher verschweigt er das Malheur gern, manchmal versucht er sogar selbst sauber zu machen (🤦). Ich kenn den Hund, ich wache schon bei den ersten Anzeichen auf, springe aus dem Bett und lasse ihn raus.

Kann ich das anderen wirklich zumuten? Und andersrum: kann ich es dem Hund zumuten, dass er nicht bemerkt wird? Mein Mann sagt: sein Pech (das des Hundes), ich sage: der Hund geht nur in Fremdbetreuung, wenn bei uns die Hütte brennt...

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Das ist gar nicht vorwurfsvoll gemeint, es ist völlig ok, wenn sie die Hunde nicht Fremdbetreuen wollen. Nur dann können wir uns eben nicht sehen 😅 ich möchte sie halt nicht im Haus, grade WEIL sie auch nicht unkompliziert sind.

Einer mochte keine kleinen Kinder, legte sich ständig in den Weg und wenn ihn Füße berührten, schnappte er. Ja, brauch ich mit Kleinkind halt nicht daheim. Inzwischen ist dieser Hund verstorben (an Altersschwäche, er hatte ein tolles Leben bei ihnen ^^).

Es ist „nur“ mein Halbbruder und er wohnt direkt neben seiner Mutter. Sie betreuen öfter deren Hund mit, weil der Mann seiner Mutter schwer krank ist und da eben öfter Termine anstehen. Während der Arbeitszeit oder auch sonst betreut die Mutter aber durchaus die Hunde und ist vertraut, also „zumutbar“ ist es schon. Aber sie möchten nicht und das ist für mich ok!

Also treffe ich sie bei meinen Eltern und dort uU ohne meine Kids. Oder eben draußen zum Spaziergang. Es finden sich ja Lösungen ;)

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Ich habe Hunde und zwar wesentlich kleinere als deine Freundin. Und ich sperre sie in ein anderes Zimmer ein, wenn Besuch mit Kleinkindern kommt. Ganz einfach, weil Menschen vorgehen und auch ein lieber Hund Kinder im Spiel umstossen kann oder an ihnen hochspringen kann und dann aus Versehen mit den Krallen im Gesicht verletzen kann. Das ist Bekannten passiert: der eigene Hund hat dem Kind ganz nah am Auge einen Kratzer zugefügt. Nur, weil er spielen wollte.

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Du schreibst es doch sehr nett.scheinst es auch gut rüber zubringen. Ich würde es glaub ich auf die Art auch versuchen mit ihr es zu klären. Die Frage ist, wie lange kann der Hund alleine bleiben? Ist es für sie stress ihn alleine zu Hause zu lassen?
Und vielleicht sagst du ihr es einfach, ich finde ja, das es jeder Hundehalter verstehen sollte, wenn man sich Sorgen um Hund und Kind macht.
Meine Eltern hatten einen labrador. Das Kind meines Bruders hat mal die Zunge untersucht. Also dem Hund ins maul gefasst, sie rausgeholt und angeguckt. Gott sei dank ist der Hund einfach abgehauen. Und nein wir haben die beiden nie nie nie alleine gelassen. Es ging so schnell. Der Hund hat einen festen Rückzugsort, wo kein Kind hin darf, weil Hund und Kind immer unberechenbar sind.
Das ist in en 4 Wänden von Besuchern sehr schwer zu ermöglichen.
Liebe Grüße

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Ich habe schon sehr lange Hunde, aktuell einen.
Ich lasse den Hund eigentlich immer zu Hause, wenn ich irgendwo eingeladen bin.
Wenn wir bei jemandem im Garten sind und die Umstände passen, würde ich fragen, ob ich ihn mitbringen darf.
Ich möchte auch nicht so gerne fremde Hunde bei mir zu Hause haben.

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Ich bin auch Hundehalter und es kommt auch für mich drauf an. Was ist wo geplant. Ist es der Wanderausflug in der Natur? Oder das gemütliche Kaffee trinken bei meinen Freunden und Bekannten. Ist es nur ein paar Stunden? Oder mehrer Tage. Ein paar Stunden bei einer Freundin, da können meine Hunde daheim bleiben (haben auch Freunde die aktiv die Hunde mit einladen), geht es um einen wochenendausflug mit Übernachtung, kommen meine Hunde auf jeden Fall mit oder ich eben nicht (hatten wir erst letztens die Diskussion). Wenn ich meine Verwandten in Ost- und Norddeutschland besuche, müssen die mit den Hunden leben, oder man trifft sich draußen. In den meisten Hotels und Ferienwohnungen ist es nämlich nicht erlaubt den Hund alleine zu lassen. Oder, wenn es nur 1-2 Stunden sind und das Wetter es zulässt lasse ich sie im Auto. Also abends oder bei 15 Grad bewölkt. Da gibt es einfach so viele Varianten und Möglichkeiten und Wünsche der Beteiligten, dass man das nicht pauschal sagen kann. Auch der Hund hat Bedürfnisse die man nicht vergessen darf. Aber ich finde es völlig legitim, als Bewohner zu sagen, man möchte keine Hunde in der Wohnung.
Liebe Grüße

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Hallo,
Ich finde, dass es selbstverständlich sein sollte, bei sich zuhause zu entscheiden, ob man Hundebesuch möchte oder nicht.

Wenn ihr euch zum Spaziergang trefft, wäre es schon ein bißchen merkwürdig, dass sie ihren Hund zuhause lässt.
Wenn du dennoch so Ängste hast, könntest du es ansprechen und sie bitten, dass sie dann außerhalb beim Spaziergang den Hund vllt angeleint lässt.
Da würde ich ganz offen mit ihr sprechen und versuchen, eine Lösung zu finden.


Ich habe ein Kind mit Allergie und habe meine Schwägerin gebeten, ihren Hund nicht mehr mit zu uns ins Haus zu bringen.
Ende vom Lied - sie ist tiefenbeleidigt, versteht es nicht und kommt nicht mehr...

Ich würde es als selbstverständlich ansehen, wenn jmd Angst oder Allergie hat, den Hund nicht dabei zu haben oder solange in einen anderen Raum zu lassen. Käme gar nicht auf die Idee, daraus ein Problem entstehen zu lassen.

Aber leider sind da die Ansichten vieler ganz anders...

Bearbeitet von Inaktiv
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Hi,

ich als Hundehalter nehme meine recht liebe Hündin zu den wenigsten Menschen mit und habe absolut Verständnis, wenn jemand das gar nicht möchte.
Jeder Hundehalter weis wieviel Dreck sein Hund macht.
Wir waren auch schon in Restaurants im Urlaub, da durften nur Hunde rein mit eigener Decke, die darauf liegen blieben.
Sag einfach sie macht dir zuviel Schmutz und du hast Angst im Umgang mit deiner Tochter. Zu einer Freundin sollte man ehrlich sein können.