Hilfe, wie Mutter von festem Freund erzählen?

Hallo zusammen,

ich heiße Annabel und bin 20 Jahre alt. Ich stehe zurzeit vor einem großen Problem.
Meine Mutter ist alleinerziehend mit mir und ich bin ihr einziges Kind. Jetzt habe ich seit etwa 3 Monaten einen festen Freund. Ich kannte ihn schon lange davor, sie kennt ihn nicht persönlich sondern nur von meinen erzählungen in denen es halt immer nur ein Freund für mich war.
Jetzt zu meinem Problem: Ich konnte ihr bisher nicht von meinem Freund erzählen. Meine Mutter hat riesige Angst davor sich mit Corona anzustecken und deswegen konnte ich Freunde in den letztem 3 Jahren immer nur spärlich treffen. Größere Parties oder ansammlungen sind jetzt nicht verboten, das möchte sie auch nicht, aber sie sagt immer was für ein schlechtes Gefühl sie dabei hat wenn ich da hingehe und ob wir nicht noch ein bisschen durchhalten können bis es sich irgendwann mal beruhigt. Dem zu folge war ich schon ewig nicht mehr mit Freunden untewegs. Zur Uni gehts nur mit Maske. Wir sind beide mehrfach geimpft, sie hat aber eine Vorerkrankung die nicht unbedingt super ist für eine Cororna Infektion.
Daher habe ich mich mit meinem Freund immer heimlich getroffen, was soweit ging, aber jetzt wo wir zusammen sind nervt es mich einfach nur noch mit der heimlichtuerei.
Jetzt steck ich halt ein bisschen in der Sch*** weil wenn ich ihr jetzt erzähle, dass ich seit 3 Monaten einen Freund habe mit dem ich mich immer heimlich getroffen habe, ist das Vertrauen natürlich hinüber. Meine Mutter ist auch nicht die Person, die sich unbedingt darüber freut, dass ich einen Freund habe, weil sie der Meinung ist dass man eher unabhängig bleiben soll und sich nicht an irgendwelche Männer ranhängen soll. Sie würde es unabhängig der Situation vermutlich sowieso viel zu frühr für einen Freund finden, ich finde aber 20 ist ein legitimes Alter.

Meine Idee war es meinen Freund vorsichtig in mein Leben vor ihr gleiten zu lassen, also ich treffe mich ein paar mal offiziel mit ihm und irgendwann sage ich dass wir jetzt zusammen sind. Aber dadurch, dass ich mich ja nicht mit Leuten treffen soll wegen Corona, wird das ganze schwierig umzusetzen. Das zieht mich zurzeit ganz schön runter, weil je länger ich es geheim halte, desto blöder wird die ganze Situation. Mein Freund versteht das ganze auch nur annähernd und kann die Corona Ängste von meiner Mutter nicht ganz nachvollziehen.

Meiner Mutter schießen immer sofort die Tränen in die Augen, wenn ich sage dass ich zu xy gehe und fragt mich dann wie wir das mit Corona machen, meistens läuft es darauf hinaus dass ich dann ein schlechtes gewissen habe und gar nicht gehe. Ich möchte sie hier nicht als manipulativ darstellen, ihre angst ist echt und sie schießt dann einfach über das Ziel hinaus.

Vielleicht hat hier jemand einen ratschlag für mich, weil ich echt nicht weiß was ich machen soll. Ich Danke euch für einen Ratschlag :-)

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Deine Mutter sollte sich dringend Therapieren lassen. Sie möchte warten bis es sich beruhigt? Na, da kann sie lange warten. Es wird IMMER Krankheiten geben. Und zwar nicht nur Covid.

Ich würde da nicht um den heißen Brei herum reden. Direkt raus damit. Du lebst dein Leben und hast jemanden kennengelernt. Fertig. :)

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Ich habe halt Angst dass danach das Vertrauen für immer zerbrochen ist. Ich habe an sich ein sehr gutes und enges verhältnis mit ihr aber das würde sie vermutlich bis ins Mark erschüttern und enttäuschen#zitter

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Das wird sie überstehen. Du bist Erwachsen und nicht mehr ihr kleines Mädchen. Sicher ist es für manche Eltern schwierig loszulassen. Aber schau doch mal, das tut dir nicht gut. Ihr ebensowenig. Wenn es so schlimm bei ihr ist, muss sie sich professionelle Hilfe suchen. Mach ihre Last nicht zu deiner.

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Hallo!

Deine Mutter tut dir gar nichts gutes damit, dass sie dich nicht dein eigenes Leben leben lässt. Es wird immer Krankheiten, etc. geben. Sollst du jetzt ein Leben lang auf Gesellschaft verzichten?
Spiel mit offenen Karten, alles andere macht keinen Sinn.
Gesund ist das nicht was deine Mutter macht.

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Du meinst ich soll ihr einfach von meinem Freund erzählen?

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Ja.
Einfach mitteilen. Es gibt da jemanden den du sehr magst, es hat sich mehr entwickelt, ihr habt euch verliebt. Und du hoffsts sehr, dass sie sich für dich freuen kann (ganz wichtig dieser Nachsatz, denn damit kommt sie in die Bringschuld!).

Deine Mutter hatte keine (oder gar keine) gute Beziehung zu deinem Vater? Wo steckt der denn in der Geschichte?

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Sorry, das klingt nicht gesund von deiner Mutter. Sie kann sich ja so gut es geht vor Corona schützen, aber dir nicht das Leben verbieten. Da wär ich lieber egoistisch als mir mit 30 denken zu müssen, dass ich Teile meiner Jugend verpasst hab aus Rücksicht auf (die Macken) meiner Mutter.

Meine ist ähnlich und als ich noch zuhause gewohnt hab, habe ich mich ihr sehr angepasst. Sie hasst spätes Weggehen, findet, die Leute sollten sich nicht nachts draußen rumtreiben oder gar was trinken, auch tagsüber in Cafés usw. abgammeln ist unnötig. Keine Sozialkontakte. 20 ist übrigens das perfekte Alter für den ersten Freund, ich war 19. (Den konnte sie natürlich auch nicht leiden, worunter die Beziehung gelitten hat.)

Auszuziehen war eine Befreiung und unser Verhältnis hat eine Weile gebraucht sich zu erholen. Hab kein schlechtes Gewissen, wenn du Dinge anders machst/siehst als deine Mutter, das muss sie respektieren. Kompromiss kann ja z.B. sein, dass du deinen Freund nicht triffst, wenn er mal Erkältungssymptome hat.

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Hey, danke für deine Antwort.
Ja so ein Kompromiss wäre natürlich ihn nicht zu treffen wenn er krank ist, aber so weit muss ich erstmal kommen. Für sie ist er einfach nur ein Kumpel mit dem ich lose kontakt auf whatsapp habe. Und ich bin so verzweifelt wie ich diesen Sprung, ihr zu sagen dass ich einen festen Freund habe, machen soll. :-(

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Diese absurde Angst davor, deine Mutter einzuweihen, zeigt doch, wie sehr ihre Winkelzüge bei dir auf fruchtbaren Boden gefallen sind.
Du fühlst dich wegen Dingen schuldig, über die sich normale Eltern mit ihren Kindern zusammen freuen.

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Hallo :)

Ich verstehe, dass du deine Mutter nicht verletzen willst. Aber in meinen Augen hat deine Mutter ein sehr manipulatives Verhalten.
Sie will dich nur für sich alleine haben. Corona ist da nur die perfekte Ausrede.
Ich war in einer ähnlichen Situation: Als ich meinen (jetzt Mann) Freund kennengelernt habe, hat meine Mutter immer gedacht, dass es ja vorbei geht. Er durfte 3 Jahre lang nicht zu uns nach Hause. Und das nur, weil er nicht die richtige Staatsangehörigkeit hat... Sie hat sich nämlich für mich einen Osteuropäer gewünscht und nicht einen Deutschen. Sie kann sich ja nicht mit ihm unterhalten und sie Leben ist ja ganz anders.
Es kamen immer blöde Sprüche. Als ich mal mit 23 mit ihm in den Urlaub gefahren bin, hat sie mich als Schlampe bezeichnet. Eine Entschuldigung habe ich bis heute nicht gehört.
Jetzt bin ich 30 und mit unserem ersten Kind schwanger. Sie hat es irgendwie akzeptiert aber im tiefsten Herzen findet sie es immer noch schrecklich, dass mein Leben nicht so gelaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hat.
Deswegen mein Rat: Wenn dein Freund ein guter Kerl ist, dann sind die Gefühle deiner Mutter egal. Du wirst sonst nicht glücklich in deinem Leben. Irgendwann mal wachst du auf und hast nur für deine Mutter gelebt.

Alles Gute!

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Hast du schonmal daran gedacht auszuziehen ? Hast du die Möglichkeit oder bist du noch im Studium ? Das Verhalten deiner Mutter klingt leider gar nicht gesund und was aber viel schlimmer ist, ihre Ängste behindern dich am leben.
Du solltest dringend wieder an der Normalität teilnehmen und Freunde treffen etc.
Natürlich sind die Ängste deiner Mutter echt, aber sie sind nunmal irrational, denn man muss ja irgendwann wieder ins normale leben zurück und man sieht doch das Corona nicht mehr als bedrohlicher als Grippe eingestuft wurde.

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Hallo Kichererbse,
nein ausziehen ist leider finanziell nicht möglich, ich bin noch mitten in meinem Studium.
Das mit der Normlität ist halt so eine sache, weil sie sich selber nicht mit anderen Leuten trifft oder wenn dann nur im Freien. Sie hat aufgrund ihrer Vorerkrankung diese Ängste. Ich sehe es schon wie ihr alle hier, dass ich mein leben nicht nach ihr richten kann, aber sie ist schließlich meine mutter und ich möchte das gute Verhältnis, dass ich sonst mir ihr habe gerne aufrecht erhalten...#gruebel

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>>>aber sie ist schließlich meine mutter und ich möchte das gute Verhältnis, dass ich sonst mir ihr habe gerne aufrecht erhalten...#gruebel<<<

Aber zu welchem Preis?

Was genau tut denn deine Mutter für euer gutes Verhältnis?

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Diese Situation ist zu kompliziert und zu schwer, um sie allein tragen zu können.
Such Dir einen Therapeuten, der Dich begleitet. Du brauchst jemanden, der Dir Hilfe und Unterstützung gibt und irgendjemanden, der auch Deine Mutter dazu bewegen kann, sich einen Therapeuten zu suchen. Und auch wenn das gelingt, wird es schwierig werden, die notwendigen Stellschrauben wieder zu normalisieren. Deine Mutter hat eine Angststörung entwickelt und hat dich in eine Art Co-Abhängigkeit hereingezogen. Also Co-Angststörung. Sie schränkt Dein Leben ein, weil sie eine Angststörung hat.
Wie gut, dass Du einen Freund hast. Das ist mit 20 das normalste und beste der Welt. Es gibt keinen Grund, Schuldgefühle zu haben.
Es kann auch sein, dass Du Dich wirklich von Deiner Mutter "trennen" musst. Es kann sein, dass es für Dich und sie besser ist, wenn ihr nicht mehr so eng zusammen seid.

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Hallo

Setzt euch ruhig zusammen ihr zwei und dann sagtst dubes deiner Mutter. Sag ihr, das du auf Rücksicht zu ihr ihn am Anfang nur woanders getroffen hast, ihn ihr aber gerne vorstellen möchtest.

Corona gab es schon vor 2020 und wird es immer geben, genau wie andere Krankheiten. Sie kann sich nicht ewig davor verstecken.
Zumal Corona durch Impfungen und neue Varianten jetzt nicht mehr "gefährlich " ist.

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Ihr Lieben, ich hoffe euch alle erreicht meine Antwort.
Ich danke euch allen vielmals für eure zahlreichen Nachrichten und euren Rückhalt. Soviel unterstützung hätte ich gar nicht erwartet. Ich werde langsam aber sicher versuchen das Verhältnis zu ändern und die Abhängigkeit abzubiegen.
Wenn jemand von euch konkrete Ratschläge für die umsetzung im Leben hat, würde ich mich mehr als drüber freuen, da ich nach einem tränenreichen Vormittag gar nicht so richtig weiß, wie ich das angehen soll.
Nochmals vielen Dank an euch!! #herzlich

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Ich möchte dir da ans Herz legen, dir selbst Hilfe in Form eines Therapeuten zu suchen.
Sich aus eher ungesunden Beziehungen zu lösen, erfordert so viel Kraft.
Wenn es Eltern-Kind-beziehungen sind, man also im Grunde gar nichts Anderes kennt und dies als die Normalität betrachtet, erfordert es noch mehr Kraft. Da wirst du ggf Hilfe brauchen.
Auch kann es sein, dass dir über die Zeit noch mehr auffällt, was nicht "normal" läuft zwischen euch. Das kann schmerzhaft sein.
Ein Therapeut kann dich da auffangen und unterstützen.

Alles Liebe dir.

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Ach, als ersten Schritt, falls er für dich in Frage kommt: zieh aus. Das muss ja nix wildes sein, keine 3-Zimmer-Wohnung im Speckgürtel deiner Stadt. Vielleicht kann das auch ein WG-Zimmer sein, vielleicht kannst du auch Gelder beantragen...
Aber wenn du beginnst, eure Beziehung zu verändern, ist ein Ort, der nur dir gehört, sicher hilfreich.

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Hallo,

euer Verhältnis klingt äußerst ungesund. Mit der Begründung, sie vor Corona schützen zu wollen (ja Pech, mit den eigenen Waffen geschlagen), würde ich einen Auszug anstreben. Ihr habt keine WG! Das wäre die Sache mit der Gleichberechtigung und der Augenhöhe - ist bei euch aber nicht.

Auch Studenten können ausziehen, was ist mit Bafög, jobben gehen, nur kleinem WG-Zimmer? Wäre dein Studienplatz in einer anderen Stadt, hätte das ja auch funktionieren müssen.

LG