Über uns wohnt eine Familie mit einem Kind. Der Junge rastet dauernd aus, weint, schreit, wirft Gegenstände, knallt Türen. Er ist 4 Jahre alt. Ich weiß, dass das in dem Alter nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Trotzdem nervt es mich. Vor dieser Familie hat dort ein alleinstehender Herr gewohnt, es war total ruhig, herrlich. Jetzt dauernd Terror, oft schreien die Eltern zurück, das nervt mich dann noch mehr, obwohl ich irgendwie verstehe, dass man auch schon mal die Nerven verliert.
Erschwerend ist, unser Kind war nie so, unser Familienleben war/ist sehr harmonisch.
Wir ziehen bald aus und werden dann keinen mehr über uns haben.
Man könnte meinen, dass ich daher nun entspannter sein kann. Aber ich werde eher genervter, habe schon gar keine Lust mehr, mit dieser Familie im Treppenhaus zu reden, wenn man sich mal trifft und nenne das Kind innerlich nur noch „Terrorkind“.
Ich weiß, das Problem hat sich bald erledigt, aber ich wollte trotzdem mal fragen: Habt ihr Tipps für mich, die Sichtweise zu ändern/innerlich wieder netter zu denken? Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ansprechen will ich die Eltern nicht, was sollen sie auch tun. Außerdem haben wir das schon in Bezug auf andere Dinge gemacht, die gestört haben und da habende ihr Verhalten auch versucht zu ändern. (Das Haus ist leider insgesamt sehr hellhörig, ein Grund, warum wir ausziehen.)
Genervt obwohl ich nicht genervt sein will
Naja, abgesehen davon dass es nervig IST, wenn ständig über einem gebollert und gebrüllt wird, könntest du dich fragen, was dich persönlich daran so stört, wenn ein anderes Kind sich laut und frei äussert. Du ziehst ja einen Vergleich mit euch („unser Kind war nie so, unser Leben war/ist sehr harmonisch.“)
Für manche gehören zB laute Auseinandersetzungen zu einem harmonischen Familienleben dazu, wo man nichts zurück hält und quasi durch „reinigende Gewitter“ wieder zusammenfindet. Vielleicht fehlt dir da ja was?
Sehr schwer zu sagen.
Ansonsten bist du vielleicht einfach auch sehr ruhendürftig und das ist vollkommen ok.
Einfach noch ein paar Monate durchhalten..
Eine interessanter Gedanke. Wenn ich ihn verfolge, merke ich, dass mich eher das Gegeneinander-Anschreien der Familie stört. Die Eltern wirken oft genervt auf mich. Ich höre sie zB oft „brüllen“: Du gehst jetzt auf dein Zimmer! Und dann geht verständlicherweise das Geheule erst richtig los.
Wahrscheinlich stört mich dieser Erziehungsstil. Da könnte ich mich vielleicht innerlich versuchen weniger „einzumischen“ und zu urteilen.
Und ja, klar, ich bin ruhebedürftig 😁. Das muss ich wohl auch akzeptieren…
Da würde ich wahrscheinlich auch zusammenzucken, wenn ich die harsche Reaktion der Eltern mitbekäme.. Allerdings frage ich mich manchmal, was jemand über uns denkt, der uns vielleicht auch mal durch Wände hört.. Ich bin eine sehr liebevolle und bedürfnisorientierte Mutter und habe schon extrem viele Fehler gemacht und mein Kind in schlimmen Phasen angebrüllt. Absolut nichts, worauf ich stolz bin. Will sagen: bloss weil die Eltern falsch reagieren, heisst das nicht, dass das Kind eine unglückliche Kindheit oder „schlechte“ Eltern hat. Wenn ihr eh bald auszieht könntest du ja mal mit den Eltern ins Gespräch kommen, wie es so geht.. Vielleicht legen sich dann deine Bedenken etwas und du kannst ruhiger bleiben, wenn es wieder laut da über euch zugeht.
Hallo,
Ich selber habe 3 Kinder und das 4 ist auf dem Weg. Und ich kann dir sagen, dass mein 3 jähriger leider so ähnlich ist. 😅 Er ist ein kleiner Terror matz. Da er so stur ist. Er schreit oft wenn er was nicht bekommt, aber Türen werden bei uns nicht geknallt. Noch dazu die 1 jährige Maus. Die auch sehr laut sein kann und die 7 jährige kann auch mal laut werden. Aber ich nehme das meistens schon gar nicht mehr so war, bzw bin es gewohnt. Klar, ich lasse meine Kinder nicht rumbrüllen, aber wenn sie streiten, dann streiten sie. Wenn sie weinen dann weinen sie.
Warum ich das erzähle, um deine Sichtweise ein bisschen zu ändern. Nicht jedes Kind ist so ruhig wie deines und das muss es auch nicht. Wir Eltern können nicht rund um die Uhr schhhh sagen oder raus gehen damit die Nachbarn glücklich sind. Andersherum sage ich bestimmt nichts, wenn mein Nachbar laut Musik hört.
Letztens kam ein Nachbar 2 Stockwerke unter mir hoch und behauptete ich würde meine Kinder im hausflur spielen lassen😂 ich solle auch die Kinder in der Wohnung in den Kinderwagen setzen😂 ich habe ihm freundlich aber direkt gesagt, dass er die 5 Minuten bis ich mit den Kids losgehen wohl ertragen wird, dass es im Flur lauter ist.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich kann dich schon auch verstehen. Und du willst ja auch nicht genervt sein. Vllt hilft dir meine Sichtweise etwas. Kinder sind Kinder.
Liebe Grüße und gute Nerven bis zum Auszug😇
Dein Beitrag klingt fröhlich, nach viel Leben, Ich glaube, das fehlt mir bei meinen Nachbarn. Da ist soviel Geschimpfe. Wenn mein Kind Freunde hier hat, geht es natürlich auch rund, es wird gealbert und gelacht.
Genau so eine Nachbarin wie dein Nachbar will ich nicht sein 😬😊. Danke für deinen Beitrag!
Das kann ich verstehen. Leider gibt es auch Eltern die mit selbstbewussten Kindern überfordert sind, da wird dann eben oft rumgebrüllt. Für mich wäre das auch nicht schön, wenn ich dauernd die Eltern mit dem Kind schimpfen höre. Solange du aber nicht das Gefühl hast, dass es dem kleinen da oben schadet. Würde ich auch nichts sagen. Wir stecken ja nicht in der Haut der Familie.
Bald hast du es geschafft 😇
Vielleicht würde Dir ein Mantra helfen?
"Es ist, wie es ist."
Vielleicht ein zweites eigenes Kind, das sich komplett anders verhält aks dein harmonisches etstes? 😅 Nicht ganz ernst gemeint, aber n bissl schon. Ist leider Gang und gäbe, dass Erwachsene von normalem kindlichen Verhalten genervt sind. Oft ist's in der eigenen Kindheit begründet.
Erstaunt mich, wie viele das "normal" finden. Ich habe selbst solche Nachbarn, konnte aber bisher nicht herausfinden, ob sie einen- oder sogar zwei Stockwerke über mir wohnen (und dann gibts noch mehrere Wohnungen pro Etage). Vornehmlich, weil nach jeder Aufführung von einer Sekunde auf die andere Totenstille herrscht, während sich das Kind zuvor minutenlang die Lunge aus dem Leib brüllt und der Vater(?) zurückschreit. Ich hadere mit mir, ob ich nicht doch mal die Polizei informiere, aktuell würden die aber mit der Info "irgendwo ein- oder zwei Stockwerke über mir" vermutlich eher wenig anfangen können.
Ich würde versuchen, den Auszug zu beschleunigen. Ihr seid mit dieser Familie nicht kompatibel, fertig. Falls das gar nicht geht, wäre mein Weg, wenig daheim zu sein, solange das Kind daheim und wach ist.