Schöne Kindheit?

Hi zusammen
Ich wollte mal wissen, ob ihr eine schöne Kindheit hattet? Und was ihr bei euren Kindern jetzt anders macht als eure Eltern ?

Ich hatte eine sehr schöne Kindheit . Kann mich an sehr wenig negatives erinnern . Meine Eltern haben uns geliebt. Wir durften oft bei Ihnen im Bett schlafen, schreienlassen gab es nicht usw.. 💖

Jetzt als erwachsene gesehen gibt es jedoch Sachen die ich nicht gut fand. Zum Beispiel wurde nicht soviel wert auf zahnhygiene gelegt, Resultat schlechte zähne. Oder keine regeln beim TV gucken. Wir mussten nichts im Haushalt machen. Wir wurden nicht gefördert. Glücklicherweise waren wir trotzdem gut in der Schule. Jedoch hätten wir sicher mehr Potential gehabt. Aber das war nicht so wichtig für meine Eltern.
Meine Mutter sagt oft wir waren halt einfach Kinder. Und so soltte es sein Sie sieht vieles eher locker. Schokolade hat ja nicht viel Zucker.. usw..

Meine Eltern haben uns gut erzogen und ich bin wirklich sehr dankbar. 💖 Bin auch nicht nachtragend oder so, nur möchte ich eben für meine Kinder einiges anderes machen.

Und hier frag ich mich dann - werden meine Kinder auch eine gute Kindheit haben, wenn es bei uns etwas strenger hergeht? Ich hatte doch eine schöne Kindheit, weshalb will ich es anders machen?

Aber für mich gibt es einfach Regeln. Tv Zeit. Helfen beim aufräumen. Zähneputzen ist ein Muss. Sûssigkeiten ja - aber begrenzt. Jeden Tag gibt es bei diesen Themen Diskussionen mit den Kids und ich fühl mich danach immer als schlechte Mutter.

Wie handhabt ihr es?
Danke und lg

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Ich hatte eine super schlechte Kindheit. Vater Alkoholiker hat mich und meinen Bruder misshandelt. Als ich 18 Monate alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Im Alter von 4 Jahre übernahm mein Bruder(7) die Misshandlungen meines Vaters vorbildlich und ließ mich diese gute 10 Jahre spüren. Damit meine Mutter arbeiten gehen konnte wuchs ich zum Glück bei meiner Oma und meinem Oma auf. Meine Mutter hatte ständig wechselne Partner, bis sie ihren zweiten Mann kennengelernt hat. Er war Schizophrenie und hatte Psychsoen. Auch er übte Gewalt an mir aus, sogar in Gegenwart meiner Mutter. Sie sagte nichts, hielt immer zu ihrem mittlerweile Exmann. Als ich 8 war,missbrauchte mein Bruder mich immer wieder,bis er mich schließlich mit 10 vergewaltigt hat. In der Schule wurde ich gemobbt, weil ich hässlich bin... Meine Mutter unterstützte mich 0, erst als ich drohte mich umzubringen, durfte ich die Schule wechseln.Auch zu Hause bekam ich nie die Wertschätzung, die ein Kind gebraucht hätte. Liebe gab's nur unter Bedingungen, Vorwürfe und Verachtung hingegeben gratis.Ich spielte Keyboard, mein Stiefvater fühlte sich sooo genervt davon, dass das Keyboard bei meiner Oma stehen musste,meine Mutter war auf der Seite ihres Mannes.
Ich fing irgendwann an mich tief selbstzuverletzen und entwickelte eine Essstörung, eine Mischung aus Bulimie und Magersucht, war schwerst depressiv und musste mich 18 dann ausziehen,weil ich es mit dem Stiefvater nicht mehr aufhielt. Mitte des Monats konnte ich mich nur noch von Leitungswasser ernähren und mein Kühlschrank diente nur als Deko. Meine Mutter hätte Unterhalt zahlen müssen, das tat sie aber nicht... Tja Bafög und Kindergeld reichten gerade für die Miete, Auto und 50 Euro blieben für Nahrung übrig. Mein Vater zahlte auch meistens nie Unterhalt. Ich war in der meisten Teeniezeit aufgrund des Untergewichts in Krankenhäusern und Kliniken. Irgendwann kam ans Licht was mein Bruder mir antat, meine Mutter stellte mich als Lügnerin dar und ich hätte nun die Familie zerstört, weil ich keinen Kontakt mehr zu meinem Bruder wollte und bis heute auch nicht habe. Während der Schwangerschaft trennte sie sich von ihrem 2ten Mann. Ich dachte unser Verhältnis würde evtl besser aber es ist noch schlechter. Sie bekommt meine Tochter niemals ohne meine Aufsicht, alleine schon wegen meinem Bruder der wegen Drogendelikten und Diebstähle im Maßregelvollzug saß bzw noch etwas sitzt .
Achso durch die Essstörung habe ich kaum eigene Zähne.22 wurden mir gezogen und im Oberkiefer sitzt eine Prothese. Implantate sollen natürlich kommen, Kosten 22.000 Euro Dank einer Versicherung zahle ich nur 4.000 Euro dazu aber schön ist das nicht . Eine Ausbildung kann ich nie bestehen,da ich mit diesem Liebesentzug so traumatisiert bin, dass ich Prüfungssituationen nicht bestehe. Arbeite als Helferin in der Pflege.. Ich möchte keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter, aber schaffe den Absprung nicht... Ich mache zum Glück alles anders in der Erziehung bei meiner Tochter, sie bekommt unwahrscheinlich viel Liebe und Aufmerksamkeit und all dies ohne Bedingungen . Gewalt gibt es hier nicht.
Das einzige was mich bei mir unwahrscheinlich stört ist, dass wenn sie mich irgendwann so übersprapaziert(sehr willenstarkes Kind) werde ich lieder irgendwann etwas lauter :(

Meine Großeltern sind leider verstorben aber ich bin überglücklich mit dem Vater der Tochter zusammen, bald heiraten wir und im August kommt unser zweites Wunschkind

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Ou mann das ist wirklich schrecklich und es tut mir sehr leid. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute💖

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Ich hatte auch eine tolle Kindheit und mache dennoch Dinge anders als meine Mutter.
Manches mache ich wieder wie meine Oma ;-) wenn man sie dazu rechnet hatte ich sowieso quasi zwei Mütter.

Zum Beispiel musste ich nach der Schule nie direkt Hausaufgaben machen. Ich bin sehr jung eingeschult worden und meine Mama meinte, dass ich nach dem Unterricht erstmal spielen sollte... Im Gegenzug erinnere ich mich an unendlich nervige Diskussionen, wann ich denn endlich Hausaufgaben mache - denn natürlich habe ich sie den ganzen Nachmittag vor mir hergeschoben.
Bei meinen Kindern habe ich "Hausis direkt nach dem Mittagessen" von Anfang an eingeführt. Das hat auch nichts mit "strenger" zu tun. Wir haben es als "macht man so" eingeführt. Im 1.Schuljahr gab es auch bei jedem Kind mal Tränen - aber seither läuft es soooo unproblematisch, dass wir den Kindern insgesamt einen Gefallen getan haben.

Anderes Beispiel Haushalt:
Meine Mutter war neulich ganz erstaunt, wie gut die Kinder sich in unserer Küche auskennen. Ähm, ja, klar, die wohnen ja hier... Und ich bin sicher, dass es den Kindern nicht die Kindheit verdirbt, wenn sie gelegentlich die Spülmaschine ausräumen. Im Gegenteil, im Lockdown war das ihr täglicher Job und sie waren so stolz drauf!

Viele Wege führen zum Ziel. Und es gibt doch nichts besseres, wenn Eltern und Großeltern es verschieden aber beide gut machen!

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Vielen Dank für deine Antwort !

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Meine kleine liebt es zu helfen und die Spülmaschine auszuräumen, dass macht sie seitdem sie laufen kann. Jetzt ist sie 2 Jahre und 8 Monate. Möchte mit kochen und backen, Tischdecken. Mal gucken wie es in ein paar Jahren ist. 😄😅🙈

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Ich habe meine Eltern sehr geliebt. Meine Kindheit war allerdings durchwachsen.

Meine Eltern haben viele tolle Sachen mit uns gemacht, sich viel mit uns beschäftigt, uns gefördert, immer spielerisch.
Fernsehzeiten waren als wir kleiner waren begrenzt, Süßigkeiten gab es am Wochenende, manchmal aber auch so eine Kleinigkeit zwischendurch 😋
Alles in allem waren sie sehr locker drauf. Wenn es Verbote gab, waren die logisch nachvollziehbar.

Aaaber sie haben sie extrem viel gestritten und das war wirklich grauenvoll. Manchmal haben sie 2 Wochen nicht mehr miteinander geredet, es sind auch mal Teller geflogen und sie haben einander ausgesperrt 🙄

Das ist aber nichts, was ich ihnen im Nachhinein übel nehme, denn sie waren auch nur Menschen und alle Menschen machen Fehler.

Im Großen und Ganzen werde ich es genauso machen wie sie, nur ohne Streitereien mit meinem Mann 😄

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Meine Eltern haben 3 Kinder bekommen sich aber leider nie mit uns beschäftigt. Weder gebastelt, noch gesungen, noch irgendwelche Ausflüge gemacht. Sie verbrachten ihr ganzes Leben mit arbeiten ( unter der Woche) und fernsehen ( das ganze Wochenende). Wir Kinder verbrachten unsere Kindheit im Hof.
Das möchte ich definitiv anders handhaben, deshalb sind mir gemeinsam Aktivitäten wichtig!
Außerdem stritten sie oft und meine Mutter schrie oft auch uns Kinder an.
Trotzdem haben meine Eltern nicht alles verkehrt gemacht, es gab immer frisch gekochtes Essen, saubere Kleidung, Interesse an unseren Schulnoten, Ausbildung etc.
Es war also kein Horror, aber auch nicht schön.

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Unsere Eltern haben auch eher wenig mit uns gespielt oder was unternommen . Das fand ich damals aber überhaupt nicht schlimm. Wir hatten uns zum spielen oder andere Kinder .

Im nachhinein finde ich es jedoch schon etwas traurig . Wenn ich jetzt sehe wie viel Freude meine Kinder daran haben wenn ich mit ihnen bastle oder einen Ausflug mache .
Aber meine Mutter hatte einfach viel zu tun und es fehlte ihr an Möglichkeiten . Daher verstehe ich es.

Was unternimmst du schönes mit deinen Kindern ? 🥰 finde ich schön dass du das machst! Lg

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Irgendwie traurig, dass man das Mindestmaß als „gute Eigenschaften“ (gesunde Ernährung, saubere Kleidung) wahrnimmt.

Ich meine, sie bekamen ja aus einem guten Grund Kinder, hoffe ich? 😅

Trotzdem schön, dass du ihnen so reflektiert gegenüber treten kannst 😊

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Ich hatte jetzt im Nachhinein betrachtet eine schöne Kindheit.
Ich kann mich natürlich nicht mehr an alles erinnern, aber ich weiß, dass ich es meinen Eltern auch nicht immer leicht gemacht habe.
Natürlich sieht man es als Kind in der jeweiligen Situation immer anders wie jetzt, aber meine Eltern haben eigentlich alles richtig gemacht.
Sie haben mich zu Selbstständigkeit erzogen, haben alles gegeben was Sie konnten und waren immer für mich da. Ich konnte mich einfach auf Sie verlassen.
Wenn ich im Teeniealter unterwegs war, wusste ich, dass egal wo ich bin, mein Papa mich abholt. Das haben die Eltern meiner Freundinnen nicht so gemacht. Und auch heute noch, muss ich nur nach Hilfe fragen und bekommen sie dann auch. Andersrum selbstverständlich auch.

Wir hatten früher wirklich wenig Geld und das war für mich damals immer eine Katastrophe, weil ich natürlich Freundinnen hatte, die mehr Geld hatten und somit auch mehr bekommen haben. Ich glaube aber, dass mir das sehr viel mitgegeben hat. Ich habe immer hart dafür gearbeitet, dass ich keine Geldsorgen haben muss, habe früh angefangen mein Geld selber zu verdienen und mir alles selber finanziert. Haben mich noch nie auf Geld von anderen ausgeruht oder verlassen.

Ich wäre froh, wenn ich es mit zukünftigen Kindern genauso hinbekommen würde.
Ich bin stolz auf meine Eltern und Sie auch auf mich 🫶🏻

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In der Summe hatte ich zwar eine schöne Kindheit, aber trotzdem gibt es etwas, dass ich komplett anders mache als meine Mutter...
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass sie ständig an ihrem Äußeren rumgemeckert hat und sich zu dick fand. Ihr unglückliches Gesicht im Spiegel hat sich mir bis heute eingeprägt. Im Sommer trug sie keine Röcke, Kleider gingen nur, wenn sie sehr lang waren. Und das, obwohl sie eine völlig normale Figur hatte.
Zu mir hat sie zwar immer gesagt, dass ich hübsch bin, aber ihre permanente Selbstkritik hat trotzdem Spuren hinterlassen. Denn irgendwie bin ich mit der Idee groß geworden, dass man als Frau nur etwas wert ist, wenn man gut aussieht. Und das tut man nur, wenn man dünn ist. Also habe ich angefangen zu hungern. Irgendwann, nach langem Kampf und mehreren Therapien ist es mir gelungen, andere Verhaltensweisen zu entwickeln. Netter mit mir zu sein. Wenn ich mich heute auf Fotos sehe, dann könnte ich immer noch weinen, weil das Mädchen darauf mir so leid tut. Anstatt ihr Leben zu genießen war sie damit beschäftigt, sich selbst zu bekämpfen.

Als Mama einer Tochter betrachte ich es daher als meine Aufgabe ihr vorzuleben, dass ich zufrieden mit mir und meinem Körper bin.
Ich muss nicht immer alles super toll an ihm finden, aber ich rede nett über ihn. Wertschätze ihn.
Mein Bauch ist nicht labberig, sondern ein weicher kuscheliger Mama-Bauch.

Und ihr sage ich, dass sie stark ist, schlau ist und schön. Jeden. einzelnen.Tag. Damit sie nicht so lange braucht wie ich, um es endlich glauben zu können.

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Darf ich fragen wie alt du warst? Also wann hast du das wahrgenommen , dass sie sich ständig zu dick gefühlt hat?

Ich finde es „beängstigend „ wie wir Eltern unsere Kinder beeinflussen können. Deine Mutter meinte es ja nicht böse, sondern es war einfach ihr eigenes Problem . Das sie dann leider auf dich übertragen hat.

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Na klar darfst du :) ich war etwa 6 Jahre alt, habe ihr immer zugeschaut, wenn sie sich geschminkt und angezogen hat.
Genau, es war absolut ihr Ding, sie war auch nicht wie manch andere Mutter mir/meiner Figur gegenüber kritisch. Aber ihr Selbsthass hat irgendwie ausgereicht und wie ein Vorbild im negativen Sinne gewirkt.

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Meine Kindheit war in Ordnung, es war viel schönes dabei und wir wurden geliebt. Allerdings hatten meine Eltern immer hohe Erwartungen an uns, haben zu viel bewertet und waren nicht wirklich Menschen, denen ich mich mit Sorgen anvertraut hätte. Die Erziehung war für die 90er eher traditionell/autoritär. Der Grundsatz war "wir lieben euch und tun alles für euch, wenn ihr so seid, wie wir es erwarten".

Vieles war toll.. die gemeinsamen Ausflüge und Campingurlaube, Spieleabende, wunderschön gestaltete Festtage und Rituale. Meine Mutter war Hausfrau und wir hatten ein "heiles" Zuhause.

TV-Konsum und Süßigkeiten waren begrenzt (am Wochenende gab es aber beispielsweise immer Kuchen und auch öfter mal Nachspeisen, zu Weihnachten haben wir viele Plätzchen gebacken, im Sommer öfter Eis gegessen - es war halt immer eher gemeinsames genießen), Zähne putzen wurde streng kontrolliert und im Haushalt mussten wir auch viel helfen. Klar hat mich manches daran gestört (ich hätte mir mehr Mitspracherecht gewünscht, z.B. welche Tätigkeiten man im Haushalt übernimmt), aber eine schöne Kindheit geht durch sowas doch nicht kaputt.

Was ich für eine noch schönere Kindheit gebraucht hätte, wäre mehr Respekt und Verständnis bezüglich meiner Emotionen, Bedürfnisse und Grenzen gewesen. Zuhören, offener sein, weniger schimpfen und strafen, solche Dinge.


Ich mache vieles anders als meine Eltern. Wir erziehen ohne Strafen und ich versuche möglichst wenig zu schimpfen, was mir aufgrund meiner eigenen Kindheit echt schwer fällt. Bisher schlafen die Kinder (4 und 1,5) bei uns im Familienbett, das wäre für meine Eltern nie in Frage gekommen. Auch schreien lassen finde ich schlimm, meine Eltern haben das schon manchmal gemacht.

Freien Zugang zu Süßigkeiten und Bildschirm haben die Kinder bisher nicht, aber ich weiß noch nicht, wie wir das in welchem Alter handhaben wollen. Ich erwarte Mithilfe im Haushalt, habe aber nicht vor diesbezüglich Zwang oder Strafen einzusetzen, auch später nicht.

Wenn du dich regelmäßig schlecht fühlst, würde ich versuchen nochmal in mich zu gehen, warum ich diese Dinge so mache und warum ich mich dabei schlecht fühle und dann nochmal neu entscheiden, welche Regeln sein müssen und welche nicht.

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Ich denke Erziehung wird zum Teil auch sehr geprägt von der eigenen Kindheit und ob sich dies negativ ausgewirkt hat. Ich hatte als Kind ganz genau die gleichen Erfahrungen wie du. Sogar die Aussage, dass man einfach Kind sein sollte. Und ehrlich, ich fand das klasse! Bis auf die Tatsache, dass mir die mangelnde Zahnhygiene negative Konsequenzen verursachte, fand ich alles andere gut und möchte diese vielen Freiheiten an mein Kind auch so weiter geben. Es gibt nur 1 Bedingung: es sollte grundsätzlich auch von Seiten des Kindes funktionieren und die Freiheiten nicht komplett ausgenutzt werden. Aber wenn mein Kind gut in der Schule ist, darf er zum Beispiel gern soviel TV schauen wie er will. Süßigkeiten vorenthalten werde ich auch nicht, solange er sich nicht nur noch davon ernährt. Den Haushalt sehe ich als die Pflicht von uns Erwachsenen an, immerhin haben wir bestimmt wo und wie wir wohnen und nicht unser Kind. Einzig Zähneputzen sollte schon sein, da achte ich aber von Anfang an drauf und somit ist es schon Gewohnheit geworden.

Soweit ist zumindest meine Theorie. Mein Kleiner steckt noch in den Kinderschuhen, im wahrsten Sinne. Mal sehen, ob mein Plan für die nächsten 15 Jahre so haltbar ist. 😁

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"Aber wenn mein Kind gut in der Schule ist, darf er zum Beispiel gern soviel TV schauen wie er will."

Da steckt aber schon eine krasse Erwartungshaltung drin, meinst du nicht? Wenn das Kind ein totaler Überflieger ist darf es tun was es will? Hauptsache, die Noten stimmen? Wenn sich das Kind aus irgendwelchen Gründen in der Schule schwer tut schaust du genau hin und begrenzt den Fernsehkonsum?

Und umgekehrt: wenn das Kind super in der Schule ist, könnte zuviel Fernsehen nicht trotzdem schaden, auf andere Art? Nervosität auslösen, weil zu viele schnelle Bilder aufs Gehirn einströmen, hibbelig machen, gesunde Bewegung verhindern, den Augen schaden...?

Bei "wenn die Schule passt" lese ich ziemlich viel Erwartungshaltung... ein Kind, dass die erfüllen kann, hat es leichter...

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Seit wann ist es eigentlich verkehrt Erwartungen ans Kind zu haben?! Selbstverständlich erwarte ich von meinem Kind gut in der Schule zu sein, denn gute Noten bzw eine gute Ausbildung sind der Grundstein für ein schönes Leben. Ich möchte auf keinen Fall einen Möchtegern-Influencer oder so einen 38 Semester studierten Hartz4 Empfänger heranziehen. 😜
Meine Erfahrung ist jedenfalls je früher man da ansetzt, umso leichter hat es das Kind später im Bildungsweg. Auch lernen will gelernt sein und lernen ist immer mit etwas Mühe und Aufwand verbunden.
Mein Kind hat nur den einen Job, nämlich Schüler sein, und ja, da erwarte ich, dass es sich anstrengt und das Beste gibt.

Wenn das Kind, meiner Meinung nach, massiv zu viel TV schauen würde, dass ich andere negative Effekte feststellen würde, dann würde ich natürlich intervenieren. Aber ich kann mir im normalen Familienalltag kaum vorstellen, wie das passieren könnte. Man hat ja Schulzeit, Hausaufgaben, Essenszeiten, gemeinsame Familienzeit und irgendwann geht's ins Bett, da ist überall kein TV dabei und somit bleibt auch gar nicht zu viel Zeit für TV übrig.

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Meine Kindheit war nicht allzu schön. Kein absoluter Horror, aber meine narzisstische Mutter hat mir viele Narben fürs Leben mitgegeben. Physische und psychische Gewalt waren nicht ungewöhnlich. Es gab Schläge, vor allem als ich klein war. Außerdem liebte meine Mutter es immer schon, sich über mich lustig zu machen, damit sie Lacher erntet. Dazu kamen viele Beleidigungen oder sonstige Schikanierungen. Ich musste zum Beispiel schon im Kindergartenalter mein eigenes Erbrochenes picobello aufwischen, wenn etwas bei Magen-Darm daneben ging oder ab Grundschule dafür bezahlen, dass sie mich mit in den Urlaub nehmen (musste dann mein Sparbuch mit Geburstagsgeld etc. leer machen). Nur um ein paar Beispiele zu nennen…
Mittlerweile habe ich emotional komplett mit meinen Eltern gebrochen. Wir sprechen uns regelmäßig und besuchen uns auch, aber wenn sie morgen nicht mehr wären, würde mich das nicht sonderlich treffen. Ich habe mich gefühlsmäßig komplett gelöst und bin damit sehr glücklich.
Natürlich haben meine Erfahrungen auch Auswirkungen auf die Erziehung meines Sohnes. Gewaltfreiheit steht für mich an oberster Stelle. Und ich bin auch eher der Typ, der „mal Fünfe gerade sein lässt“. Falls ich es dabei übertreibe ist mein Mann zum Glück ein gutes Korrektiv. Ich würde manchmal vielleicht zu viel durchgehen lassen, aber mein Mann holt mich frühzeitig wieder in die Verantwortung. Regeln und Grenzen setzen ist wichtig, aber eben liebevoll und mit dem Blick auf das, was das Kind wirklich braucht. Gemeinsam kriegen wir das bisher hoffentlich ganz gut hin.

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Liest sich für mich schon nach Horror 🙈 toll, dass du es schaffst, den Kreislauf zu durchbrechen, da kannst du sehr stolz auf dich sein!

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Danke! 🥹