Mal wieder Familie

Mein Bruder ist letzte Woche nachts ins KH gefahren, weil es ihm nicht gut ging. Es sollte ein Schock gemacht werden , damit das Herz wieder in den richtigen Rythmus kommt. Er wollte mich als Angehörige im KH haben um eine zweite Meinung zu bekommen.
Klar bin ich ziemlich aufgelöst da rein gefahren und habe ihn unterstützt.

Ich bin jeden Tag zu ihm gefahren hab ihn unterstützt. Oft war auch meine Mama dabei.
Er hat grosse Angst und sagt mir dass er wohl schwer krank ist und nicht mehr heimkommen wird. Das war alles seine eigene Diagnose. Er dachte er hat irgendwo einen Tumor.
Gründonnerstag ruft er mich an, er sei so krank, er will in ein Hospiz. Übrigens alles Eigendiagnose.
Er hing immernoch am Monitor, um das Herz zu überprüfen und zu gucken ob die Medis wirken.

Tja und Donnerstags nachmittags ruft meine Mutter an, sie holt ihn jetzt heim, was er denn über Ostern im KH soll, da wird ja eh nichts gemacht. Da hab ich ihr gesagt, wenn Du den jetzt da raus holst bin ich aus dieser Nummer raus. Sie sind dann zusammen zum Hausarzt gefahren, der ihn sofort wieder zurück ins KH geschickt hat.
So dacht ich sei er im KH.

Bis ich zufällig am nächsten Tag mit meiner Mutter telefoniert habe und sie mir gesagt hat er sei daheim. Ich hab gedacht ich trau meinen Ohren nicht. Keiner hielt es für nötig mich zu informieren ?????
Ach ja ich soll mich doch nicht so anstellen, sie war halt auch völlig durch den Wind. Hat es vergessen und das wichtigste sei doch jz. Dass er daheim ist. Und es ist doch alles gut.

Dann hab ich sie gefragt, wieso denn mein Bruder mich nicht mal kurz informiert hat? Eine what’s app hätte ja gereicht.
„Naja Du wirst halt was blödes zu ihm gesagt haben, deshalb wird er sich nicht gemeldet haben“

Gestern ruft sie an ob ich mich wieder beruhigt habe. Naja hab gesagt, dass das alles nicht meine Welt ist wie das abgelaufen ist.
Da sagt sie doch zu mir ich wäre eh die ganze KH Woche blöd zu ihr gewesen.

Die letzten zwei Tage ging es mir gut damit. Heute bin ich super traurig, weil meine Mama nie nie nie hinter mir steht. Im Gegenteil ich kriege noch eine auf den Deckel. So war es schon immer.

Jetzt weiss ich nicht, wie ich noch damit umgehen soll. Verstehen tut sie meine Seite ja nicht. Da kommt nur jaaaaa mein Gott, das war jetzt halt so. Ist doch alles gut.
Sie würde wieder alles unter den grossen Teppich kehren. Wie immer.
Aber ich hab da keinen Bock mehr drauf.

Es tut weh.

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Ist Dein Bruder minderjährig oder entmündigt? Falls nein, wird es seine Entscheidung gewesen sein, nach Hause entlassen zu werden.
Hast Du eine medizinische Ausbildung, die Dich qualifiziert eine zweite Meinung im Krankenhaus abzugeben? Wieso überlasst ihr drei es nicht den Ärzten den gesundheitlichen Zustand Deines Bruders zu beurteilen?

Irgendwie fehlen da Hintergrundinformationen - irgendwas scheint bei Deinem Bruder psychisch im Argen zu sein, wenn er aufgrund einer Eigendiagnose ernsthaft ins Hospiz möchte.

Grüsse
BiDi

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Was genau hat denn dein Bruder nun? Ist er wirklich tod krank? Dann lass ihm den Wunsch dort zu sein wo er möchte. Ist alles nur eingeredet? Warum schickt der Hausarzt ihn ins Krankenhaus?

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Wie alt ist dein Bruder? Hat er einen Vormund, oder kann er selber entscheiden?
Ist er entlassen worden oder hat er sich selber entlassen? Was hat er denn nun?

Wenn er erwachsen ist, dann verstehe ich das Bohei von deiner Mutter und dir nicht. Dann kann er ja nun selber entscheiden und eine eigene Meinung haben, oder deine oder die eurer Mutter.

Oder ist er allgemein psychisch nicht auf der Höhe?

Bearbeitet von witchperfect
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Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist er ein Hypochonder....zumindest geht es arg in die Richtung.

Und deine Mutter "deckt" das alles? Würde zumindest erklären, warum sie dir an die Karre fährt und jetzt halt so tut, als wenn alles okay wäre. "Das ist jetzt halt so!" ist dahingehend ja nun ein ein einfaches, aber effektives Totschlagargument. Das der Hausarzt ihn gleich wieder zurück in die Klinik schicken wollte, das liegt vielleicht nicht an der Schwere der Erkrankung, sondern daran, das auch er sich abgesichert (!) aus der Verantwortung nimmt.

Wenn ich das jetzt auch richtig evrstanden habe, dann willst du aus der Spirale aussteigen....was vollkommen richtig und wichtig ist.
Ob deine mutter jemals an diesen Punkt kommt, das ist fraglich. Und damit musst jetzt einfach lernen zu leben....du kannst sie nicht ändern, aber du kannst/musst dich, deine Einstellung und eine Haltung zu all dem ändern. Um aus diesem ganzen Konstrukt auszusteigen brauchst du vielleicht auch professionelle Unterstützung, damit du eben lernen kannst damit umzugehen udn dich eben zukünftig nicht mehr vor den Karren spannen lässt.

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Hallo Butterstulle,
Ja genauso ist es. Mein Bruder ist ein Hypochonder, lebt mit meinen Eltern im Haus. Allerdings in einer eigenen Wohnung.
Meine Mutter deckt das ganze und fährt immer lieber mir an den Karren, als mal zu mir zu stehen.

Und JA ich will schon soooo lange aus dieser Spirale aussteigen und renne immer doch gleich wieder wenn jemand um Hilfe schreit. keine Ahnung, wieso ich immer meine, ich hätte die Verantwortung für meinen ledigen Bruder.

In zwei Wochen fängt meine Therapie an. Ich hoffe, das wird mir helfen, da raus zu kommen.

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Ich finde du hast für deinen Bruder getan was du konntest. Aber er will sich offenbar nicht helfen lassen, gedeckt von deiner Mutter die dieses Spiel mitspielt. Also würde ich mich, wie du auch schon wolltest, rausnehmen. Wenn er zukünftig jemanden braucht soll das doch Mutti übernehmen du scheinst ja eh der De... zu sein. Sorry aber dir noch an den Karren fahren finde ich nicht fair. Du hast sicherlich nicht das erste Mal geholfen. Dein Bruder braucht auch Hilfe, aber wohl eher an anderer Stelle und die Frage ist auch wo die Auslöser dafür sind. Also hilft ihm deine Mutter nicht sondern macht ihn noch kränker.

Du wirst bestimmt Vorwürfe kriegen aber so kanns ja auch nicht weitergehen.

Ela

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Welche Diagnose hat dein Bruder erhalten? Wurde er entlassen oder ist er auf Revers heim? Wie auch immer, wenn er erwachsen und mündig ist, ist es seine Entscheidung.

Im Endeffekt klingt es jetzt so als hätte dein Bruder nichts dramatisches,wenn es dir und deiner Mutter nur um den Ablauf geht.

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Vorhofflimmern hat er. Aber nach seiner Diagnose halt Irgendeinen Tumor, so dass er bald sterben muss.
What’s app krieg ich halt auch hier und da von ihm ob’s gerade gut geht oder nicht. Mich triggert das einfach nur.

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Lass dich in die Hypochondrie nicht mitreinziehen. Dein Bruder ist für sich selbst verantwortlich. Bei Hypochondern dreht es sich immer um sie selbst. Alles
andere nehmen sie nicht wahr. Merkst du doch selbst.
Differenzieren ob er wirklich was hat oder nicht ist schwierig.
Fakt ist aber seine psychische Erkrankung. Aber auch da muss er selbst aktiv werden.
Zu irgendwelchen Eigendiagnosen würde ich nicht mehr kommentieren.
Er zweifelt selbst Ärzte an.

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Hallo,
Es ist wie es ist und in deinen vielen anderen Beiträgen hast du öfters erwähnt das du im Grunde fertig bist mit deiner Familie, das es weh tut, aber du es nicht ändern kannst und wohl akzeptieren musst, das du eh nicht mehr um Hilfe gebeten wirst oder sie anbietest.
Und doch! Stehst du immer wieder dort wo du jetzt bist. Du bist doch fast 50 Jahre und solltest einen eigenen Erfahrungsschatz aufgebaut haben, der dir in solchen Situationen hilft.
Natürlich tut es weh wenn deine Mutter und dein/deine Bruder/Brüder nicht so sind wie du es gern hättest, das gute Verhältnis, die Liebe.
Wer möchte das nicht?
Aber irgendwann musst du doch einsehen, das es das in eurer Konstellation nicht so gibt und ich habe das Gefühl das du das auch nicht in deiner Therapie aufarbeiten kannst.
Ich wünsche dir das du zu einem zufriedenen Leben finden kannst 🍀

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💯

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Warum dein Bruder dich nicht informiert hat, wird wohl er dir beantworten können. Warum fragst du das deine Mutter? Darauf kann man ja fast nur eine blöde Antwort geben.

So ganz verstehe ich das Problem aber auch nicht. Dein Bruder braucht dich für eine zweite Meinung (bist du Arzt?), und am Ende bekommst du keine Info mehr. Das Hühnchen ist also mit deinem Bruder zu rupfen, nicht mit deiner Mutter.

Ist er denn nun krank? Hat er sich selber entlassen? Neigt er zu so Psychodingen wie den eigendiagnosen und dem Hospiz?

Ist er minderjährig oder meistert sonst sein Leben selber?

Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht wirklich. Oder mir fehlt da was in der Beschreibung. Vielleicht kannst du da ja nochmal was zu schreiben. Was hat deine Mutter jetzt mit deinem Bruder zu tun?

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Sag ich doch, wenn er verzweifelt ist und mich braucht bin ich da. So wie im KH, als er einen Angehörigen haben wollte. Aber wenn er sich selber entlässt braucht er mich plötzlich nicht mehr.
Sicher, er muss mir nicht sagen wenn er aus dem KH raus geht. Er ist alt genug. Seine Antwort war, dass er mich angerufen hat um mich zu informieren, aber das Handy hat nicht funktioniert.
Wäre halt toll gewesen, wenn ich mittags rein gefahren wäre zum besuchen und hätte dort erfahren müssen, dass er sich entlassen hat.
Findet ihr das normal? Ich nicht.

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Ich vermute, dass bei euch mehr vorgefallen ist, als das.

Ich war vor kurzem 5 mal im Krankenhaus, für 6 OPS, und nein, da hab ich nicht all meine Geschwister sofort informiert. Da hatte ich anderes im Kopf. Und letztlich meldet man sich doch bevor man ins Krankenhaus fährt (würde ich in Zukunft wohl so machen). Dann weiß man, ob derjenige Lust hat, und überhaupt noch da ist.

Im Ausgangspost dachte ich, du seist sauer auf deine Mutter, daher meine Nachricht vorher.

Wenn du doch aber ausgenutzt fühlst, weil du öfter gebraucht und dann fallen gelassen wirst, ist das ja einfach zu beheben.
Dann spring nicht sofort. Du scheinst ihn ja so zu kennen.

Edit: habe gerade gelesen, dass dein Bruder Hypochonder ist. Dann verstehe ich das ganze noch weniger. Dann spring doch erst recht nicht und hilf nicht bei Zweitdiagnosen. Ins eine Ohr rein und ins andere Ohr raus. Maximal.
Gut, dass auch du dir Hilfe holst! Das Leben ist zu schön um es mit unnötigem zu belasten.

Bearbeitet von LittleProblem
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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz.
Du schreibst die ganze Zeit dir zu wünschen, das deine Mutter zu dir steht? Inwiefern? Wieso sollte sie sich gerade zwischen ihren Kindern entscheiden müssen?

so wie ich es lese ist dein Bruder krank (psychisch). Er lebt bei deinen Eltern. Die haben ein schweres Los und müssen versuchen ihren Weg damit zu finden.

Du hast deinen WEg/deine Ansicht gefunden. Sie ihre. Deine ist nicht die Richtige und muss daher von allen übernommen werden. Deine Eltern dürfen selbst entscheiden und dein Bruder auch. Lass sie, wenn es dir nicht passt.

Dass sie dich ncith informiert haben verstehe ich. Du hast doch klar gemacht wie deine Meinung ist und es war klar dass du meckern wirst, wenn du erfährst, dass dein Bruder zu hause ist. Ich hätte dich auch nciht angerufen.

Und dass du in dieser schweren Situation an deinen Eltern zerrst und irgendwie verlangst, dass sie sich auf deine Seite stellen und gegen den Bruder. Das finde ich sehr befremdlich und unangemessen. Dein Bruder ist krank, deinen Eltern leben mit ihm und leiden sicher auch. Zusammen versuchen sie einen Weg zu finden.

Und dann kommst du mit eifersüchteleien. "Warum haltet ihr zum Bruder, warum hört hier niemand auf mich, ich weiß es doch besser, warum bin ich jetzt die doofe?".

Und warum du ins KH gehst und den Gesundheitszustand deines Bruders bewertest verstehe ich auch nciht. Da sind doch Ärzte für das Medizinische und dein Bruder ist da um Entscheidungen zu treffen, die kein Arzt treffen muss. Ggf. können deine Eltern ncoh etwas mitreden, da sie ja mit ihm wohnen und seine Entscheidungen (je nachdem wie sie genau organisiert sind im Alltag) mittragen müssen.

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Ja Deine Antwort würde ja passen, wenn meine Eltern mich aus diesem Familienspiel rauslassen würden.
Aber meine Mutter zerrt immer und immer wieder an mir. Ich soll ihr doch mit ihm helfen, dass er seine Wohnung sauberer hält, dass er mal zum Arzt geht. Ich soll doch mit ihm reden, auf mich würde er ja hören usw.
Sie erzählt mir alles von ihm, aber wenn ich meine eigene Meinung sage, dann passt das auch wieder nicht.
Ja ist wohl so, ich werde sie nicht mehr ändern.

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Ah okay...das geht natürlich nicht. Es klingt bei euch tatsächlich nach ganz ungünstigen Verstrickungen in alle Richtungen.
Da ist glaube ich das einizig Richtige sich abzugrenzen. Aber ich weiß...das ist in der Praxis sehr schwer :-(

Bearbeitet von ERE-Katha333
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„Da hab ich ihr gesagt, wenn Du den jetzt da raus holst bin ich aus dieser Nummer raus.“

Hast du aber nicht getan. Hier hättest du dich weiterentwickeln können: dich raushalten - die Personen, die eh nie auf dich hören, walten lassen.

„Übe“ weiter und halt dich an deine eigenen Vorgaben. So lernst du deine Aktionen zu korrigieren.