Würdet ihr nochmal ein zweites Kind bekommen?

Ja/Nein? Mich würden hier insbesondere die Meinungen von Menschen interessieren, die aus verschiedenen Gründen nicht jahrelang zuhause bleiben können/wollen, sondern zeitnah (also maximal 6 Monate elternzeit) vollzeitnah (also mindestens 35h) wieder in verantwortungsvollen Positionen (insbesondere Führungspositionen) arbeiten müssen.
Wir hätten sehr gerne ein zweites Kind und die obejktiven Voraussetzungen sind super- aber ich bin diesen Winter schon mit unserem Einzelkind quasi auf der "Abschussliste" durch dauerkrank (auch vom Kind, eher aber von mir durch Ansteckung beim Kind). Wir haben keine Großeltern o.ä. die ein krankes Kind betreuen. Das wird mit 2 Kindern ja nicht besser. Noch so ein Winter und ich bin allerdings meinen Job los...noch ein Jahr warten können wir allerdings nicht mehr, uns läuft Alterstechnisch die Zeit davon.

Würdet ihr nochmal das zweite Kind bekommen?

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Hallo,

die Frage ist doch: Willst du ein Kind? Also um seines selbst willen? Um es aufwachsen zu sehen usw.?
Wenn der Wunsch von Herzen kommt, dann findet sich auch eine Lösung für den Job.

Ich stand auch schon vor einer ähnlichen Entscheidung.
Es war Ende 2019, unsere Kinder fast 2 und 5 Jahre alt, ich noch in EZ. Das 3. war ab Sommer 2020 geplant. Dann kam zufällig ein Jobangebot von meinem Arbeitgeber. Ich bin gelernte Erzieherin und habe das Angebot bekommen die Leitung einer kleinen eingruppigen Kita zu übernehmen. Parallel dazu wurde gebaut, die Gruppe zog in den Neubau und weitere Gruppen wurden dort eröffnet.
Mein Traumjob und Kinderwunsch… wie soll das gehen? Ich habe den Job angenommen.

Der Kitaneubau steht inzwischen längst (140 Plätze). Wir werden sogar ein Familienzentrum und bekommen einen Anbau.
Ich habe die Kita mit aufgebaut, eingerichtet, das Team aufgebaut usw. - es ist auch „mein Baby“.
Der Kinderwunsch blieb trotzdem immer. Nach zwei Volltreffern bei K1 und K2 hat es bei K3 am Ende fast 2 Jahre bis zur Schwangerschaft gedauert. Das war dann im Sommer 2022. Ich habe noch bis 31.12. gearbeitet und bin dann ins BV bzw. Mutterschutz.

K3 ist jetzt 6 Wochen alt. Liegt gerade schlafend auf mir und für keinen Job dieser Welt würde ich meine Kinder eintauschen.

Bis September bin ich voll daheim. Zum neuen Kigajahr bin ich als Minijobber angestellt. Werden dann bei den Teamsitzungen dabei sein und mich ca. einmal pro Woche mit meiner Vertretung treffen um alles wichtige zu besprechen. Und bei so Sachen wie Vorstellungsgesprächen.
Ab September 2024 werde ich dann in TZ wieder anfangen, erst mit wenigen Stunden und die dann flexibel erhöhen wie es dann eben passt.

Wir haben aber auch familiäre Unterstützung, mein Mann kann HO machen (auch Führungsposition, inkl. Geschäftsreisen), ich kann auch HO machen. Und wir haben beide extrem familienfreundliche und familienunterstützende Arbeitgeber!
Wäre das nicht der Fall, würde ich mir einen anderen Job / Arbeitgeber suchen bevor ich für den Job den Kinderwunsch aufgebe.

Unabhägig von der Frage 2. Kind ja oder nein finde ich es ein Alarmzeichen, wenn du dir ständig etwas einfängst und dann sofort für 1-2 Wochen ausgeknockt bist. Dem würde ich eher mal auf den Grund gehen - Nährstoffmangel? Zu viel Stress? Übernimmst du dich, weil typische deutsch „man darf nicht krank sein“ und schleppst dich halb krank und vollgepumpt mit Ibu & Co zur Arbeit?

Geh in dich und frag dich selbst, was willst DU (bzw. dein Mann und du)? Wie stellst du dir euer weiteres Leben vor? Wie groß ist der Wunsch nach einem 2. Kind? Nimmst du dafür Veränderungen ins Kauf oder ist alles im Moment so gut wie es ist und eigentlich möchtest du (ihr) nichts ändern?

Alles Gute euch =)!

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Danke für deine Antwort! Der Job ist leider weder in TZ machbar noch könnte ich ihn bei längerer Abwesenheit behalten. Der AG ist eigentlich sehr familienfreundlich, meine Krankheiten waren einfach deutlich zu viel diesen Winter. Das mit dem Signal habe ich schonmal gelesen und muss darüber in Ruhe nachdenken. Ich habe alles ausprobiert, gerade am Anfang des Winters versucht, mich in Ruhe auszukurieren. Das Problem war nur, dass nach den 1,5 Wochen halt direkt der nächste Infekt aus der Kita kam - ich war also teilweise 3,5-4 Wochen zuhause, weil die Infekte fließend ineinander übergingen. Entspannend war es durch den Stress auf der Arbeit auch nicht, im Gegenteil, und mein "Ansehen" als Führungskraft die nie da ist ist dann auch irgendwann schmal. Also versuche ich es jetzt mit durch die Krankheit durcharbeiten - aber auch das funktioniert nicht weil ich nie gesund bin und auch meine volle Leistung nicht abrufen kann.

Ich möchte gerne ein zweites Kind, aber finanziell ist es nicht möglich dass ich länger zuhause bleibe da ich der Hauptverdiener bin und es auch wenig Sinn macht, das andersherum zu machen. Mein Mann ist ein super Papa und sein Beruf ist durch HO sehr gut mit unserem Kind vereinbar.
Elternzeit einreichen geht aber auch nicht - was wäre finanziell ja noch viel schlimmer bei einer Schwangerschaft. Und mit Arbeit und Kind befürchte ich, dass es noch schlimmer wird mit den Krankheiten als vorher. So eine Zwickmühle.

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"Schwabenmami" hat rundum recht!
Bitte sprich mal mit Deinem Hausarzt. Du rasselst von einem Infekt in den anderen, weil Dein Immunsystem wohl auf dem Zahnfleisch daherkommt. Das hat meistens physische UND psychische Gründe, die wohl vorrangig angegangen werden müssen, bevor Du über ein Kind nachdenkst.
Meine Tochter hat in der Coronahochburg Altersheim gearbeitet - und fing sich 3 Jahre nichts ein. Hier im Haus hab ich kleine Kinder, die einen Infekt nach dem anderen anschleppen und die es aber gewohnt sind, dass ich sie auch mal knuddel. Die Kinder von Freunden waren auch schon öfter schniefend und hustend da, keine Ansteckung.
Ich weiß es noch aus meiner Zeit mit schwierigen Arbeitsverhältnissen, da sah das auch ganz anders aus.
Ich arbeitete immer Vollzeit und hatte zwei Kinder. Kein familiäres Netzwerk, aber eine tolle Tagesmutter, die sie auch krank übernahm, außer bei schwer Magen-Darm und hohem Fieber - alles andere wurde im gesamten "Pflegekinderpaket" auskuriert, sie hatte ja 5 Pflegekinder.
LG Moni

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Hallo!

Ein zweites Kind definitiv! Ich finde, dass sich Geschwister extrem viel geben. Klar es gibt Streit etc. aber sie lernen unheimlich viele Sozialkompetenzen. Zudem (das ist meine Erfahrung) haben sie immer einen Spielpartner (wenn der Altersabstand stimmt). Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht.

Was allerdings die Jobsituation betrifft: ist es bei dir schon doof. Andererseits sage ich mir: wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.

Wäre die Frage nach 3 oder 4 Kindern aufgekommen, wäre meine Antwort etwas anders ausgefallen 😅 Derzeit zumindest 😅

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Und bei größerem Abstand? Bei uns werden es schon 6-7 Jahre sein - eben, weil ich immer dachte lieber nochmal warten weil halt immer irgendwas war :/. Jetzt habe ich den Salat, dass wir uns endlich final entscheiden müssen. Für meinen Mann steht die Entscheidung fest, aber ich fürchte mich echt vor dem nächsten Winter :/

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Unsere beiden Großen sind 7 Jahre auseinander. Ich würde es nie wieder so machen. Im Endeffekt sind es zwei Einzelkinder. Sie spielen nicht miteinander, da die Interessen viel zu unterschiedlich sind. Der jüngere der beiden möchte zwar schon mit der Großen spielen, sie ist aber nur genervt. Am schwierigsten finde ich die Wochenendgestaltung und Urlaube. Es da beiden recht zu machen oder etwas altersadäquates anzubieten ist kaum möglich. Also ich habe es schon häufig bereut und würde rückblickend nicht mehr so viel Zeit ins Land gehen lassen.

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Ist dein Kind wirklich so oft krank? Unsere waren das glücklicherweise nie. Weder mein Mann noch ich haben Kinderkrankentage. Wieviel hilft denn dein Mann?

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Mein Kind war häufiger krank, ja, das Problem bin aber vorallem ich. Jeder Infekt bei beim Kind 2 Tage Fieber sind, sind bei mir 1,5 Wochen Fieber mit Mandelentzündung/Mittelohrentzündung/Bronchitis/sonst was.

Mit unserer Beziehung ist alles super, sonst würden wir ja nicht über ein zweites Kind nachdenken. Aber ich bin derzeit Abteilungsleitung von etwa 300 MAs. Ich mache den Beruf sehr gerne und möchte ihn auch nicht aufgeben- aber ich muss als Leitung einfach immer verfügbar sein. Klar, 2 Tage krank geht mit Stellvertretung, aber nicht so andauernd wie diesen Winter. Und ich vermute, dass das mit 2 Kindern ja eher nicht besser wird :/

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Kann nicht dein Mann einspringen?

Die häufigen Krankheiten kommen nicht von ungefähr. Dein Körper sendet dir Signale, die beachtet werden wollen. Häufig kommt es vor einem Burnout zu gehäuften Krankheiten.

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Hallo,
Ich habe 2 Töchter, allerdings mit weitem Abstand. (9 Jahre)

Mit meinem neuen Mann habe ich meine 2.5 Jahre alte kleine Tochter.
Es wird kein weiteres geben.

Wir arbeiten beide in Führungspositionen und unser Kind ist ebenfalls dauerkrank. Zum Glück ist mein Mann überwiegend im Home Office und flexibel. Und zum Glück helfen uns die Schwiegereltern sehr, sehr oft. Denn wenn sie krank ist, dann auch gleich 1 Woche.

Ich gebe auch zu - ich möchte jetzt zusätzlich zu meinem Rabauken kein Neugeborenes was dazu führt, dass ich keine Zeit für mich, für die größeren Kinder und meinen Mann habe. Sowie für noch mehr Belastung bei der Betreuung sorgen.

Und mit meiner Erfahrung meines beinahe Pubertiers kann ich auch sagen - auch da möchte ich nicht zwei parallel. Da reicht mir eines - aber da kann ich mir die Unterstützung gut einteilen, deshalb geht es. Und sie ist ein netter Kerl, also überhaupt nicht böse. Das gibt es ja auch anders.

Ich glaube auch sicher sagen zu können, dass es ohne meine große Tochter auch kein zweites geben würde. Da sind mein Mann und ich uns auch einig, dass würde einfach nicht gehen.

LG

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Danke für deine Erfahrungen! Bei uns sind es eher 6-7 Jahre, also auch eher viel, und mein Mann ist quasi nur im HO. Aber das bringt halt nichts, wenn ich krank bin und irgendwann muss er halt auch mal arbeiten, auch oder gerade im HO. Aber "schön" zu hören, dass ihr auch die Probleme mit den Krankheiten habt.

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Ich habe jetzt zwar mit ja gestimmt, denn ICH würde in MEINER Situation jederzeit wieder ein zweites Kind bekommen. ABER: wenn wir keine Großeltern in der Nähe hätten, kein Homeoffice und eine Arbeitsstelle, wo krank sein bzw Kind-krank machen nicht geht, dann hätte es hier definitiv kein zweites gegeben. Denn leider ist es wirklich so: bringt Kind 1 was aus der Kita mit, bekommt es ein paar Tage später auch Kind 2, meistens dann, wenn Kind 1 gerade wieder in die kita geht 🙄

Bearbeitet von Jaaber
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Kindkrank bzw. Krank geht - aber einfach nicht in dem Umfang, in dem wir es leider diesen Winter gebraucht haben.

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Bei der derzeitigen nicht mehr zuverlässigen Kinderbetreuung, nein, da würde ich gar kein Kind bekommen.
Kind krank ist ja nur ein Problem, die Betreuung insgesamt ist ja mittlerweile nicht mehr gewährleistet.
Ohne Großeltern und soziales Netzwerk, nur mit staatlicher Betreuung, nein, das funktioniert spätestens jetzt nicht mehr.

Bearbeitet von Simse
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Ein soziales Netzwerk haben wir, aber die nehmen verständlicher Weise kein Magen-Darm-Kind oder das typische "leichtes-Fieber-aber-sonst-fit-Kind". Verständlicherweise, mache ich bei den Freunden meines Kindes auch nicht.

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Hi,
nein, ich würde kein 2. mehr bekommen.

Ein Kind läuft mit, bekommt man immer untergebracht. Lässt sich gut mitnehmen, jeder hat mal "Kinder Aufsicht", der andere frei. 2 Kinder sind doppelt soviel Arbeit. Keiner hat mehr frei, bzw. es bleibt mehr an dem hängen, der früher daheim ist. Der Wäscheberg verdoppelt sich. Sind sie Teenager, beide Vollzeit berufstätig, kommt man mit Haushalt nicht mehr hinterher.

Ihr habt keinerlei Großeltern, auf die Ihr zurückgreifen könnt, ich würde es daher lassen.

Wie schon jemand schrieb, "Du pfeifst schon auf dem letzten Loch", wenn du jeder Krankheit mitnimmst, und doppelt solange damit herum machst, wie Dein Kind.

Corona und Homeschooling, hat mir den Rest gegeben. 2 Kinder, 3. und 8. Klasse und Vollzeit arbeiten. Großeltern die geschützt werden sollen, komplett für sie einkaufen, usw. Was habe ich Federn gelassen.

Genieße es, ein gesundes Kind zu haben, und nehmt lieber bei Wochenend Ausflügen noch einen Kumpel vom Kind mit, falls Du meinst, er bräuchte Gesellschaft.

Alles Gute

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Danke für die Antwort. Ich habe das Gefühl, dass wir fließend von Schreibaby zu Coronazeit zu Dauerkrank gerutscht sind ohne mal "atmen zu können".
Aber wenn wir uns jetzt gegen ein zweites Kind entscheiden, wird es das halt für immer gewesen sein :/.

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Fragt sich was für dich LANGFRISTIG wichtiger ist. Denke nicht an diesen Winter - denke etwas weiter. Ja vielleicht bist du deinen Job los. Aber du hast ein zweites Kind- ein Herzenswunsch (wenn es das ist).
Du wirst auch einen anderen guten Job bekommen. Ein weiteres kind bekommst du aber nicht einfach so.

Das ist meine Meinung. Ein Kind sollte ein Herzenswunsch sein.

Alles gute

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Ja, das lässt so leicht sagen. Ein zweites Kind ist für uns in unserer Lebenssituation aber nur finanzierbar, wenn ich meinen Job behalte. Mit zweitem Kind wird es ja nicht günstiger. Mein Mann verdient nicht so viel. Dieses "entweder oder" funktioniert leider nicht wirklich.

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Wenn dein Mann nicht so viel verdient, wäre es denn dann eine Möglichkeit dass du nach dem Mutterschutz wieder voll arbeiten gehst und er die Elternzeit nimmt? Diese Konstellation ist natürlich äußerst selten, aber wenn du mehr verdienst wie er (als Führungskraft nehme ich das mal an) und nur finanzielle Gründe gegen ein 2. Kind sprechen, dann würde ich diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen.

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Meiner Meinung nach sind 2 Kinder mit solch einem Job (ohne Hilfe von Großeltern) nicht machbar, ohne dass du die nächste 10 Jahre kurz vor dem Burnout stehst.
Willst du das ? Immer am Zahnfleisch daher laufen ?
Alternative wäre 2 Kind aber den Job erstmal hinten anstellen ( evtl. keine Führungsposition, weniger Stunden etc.).

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Das will ich absolut nicht, ich sehe jedoch derzeit aus verschiedenen Gründen keine Möglichkeit, den Job zu wechseln. Wir sind auf das Geld angewiesen, ein Rollenwechsel dass mein Mann Karriere macht und ich zuhause bleibe macht nicht wirklich Sinn und ist nicht finanzierbar.