Zweites/drittes Kind - Abstände bei Problemen in Schwangerschaft

Ich wusste leider nicht, welche Überschrift ich wählen sollte, deswegen möchte ich euch meine Gedanken kurz schildern.

Mein Mann und ich haben den Wunsch, insgesamt drei Kinder zu bekommen (natürlich weiß ich, dass immer etwas letztendlich anders laufen kann, als geplant).

Unser erstes Kind haben wir nun vor 5 Monaten bekommen und die Schwangerschaft war der absolute Alptraum - leider wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich auch in Folgeschwangerschaften erneut viel liegen werden muss. Wir hatten uns immer vorgestellt, die Kinder im Abstand von circa 2 Jahren zu bekommen.

Nun frage ich mich, ob das nicht egoistisch wäre, da unser erstes Kind ja noch gar nicht verstehen könnte, warum ich auf einmal nicht mehr alles mit ihm unternehmen könnte und nur "rumliegen" würde, höchstwahrscheinlich verbunden mit Krankenhausaufenthalten (und damit natürlich auch längeren Trennungen über Nacht, was für mich alleine schon total schrecklich wäre).

Mittlerweile haben wir aus diesem Grund überlegt, ob es nicht sinnvoller wäre, die Kinder im Abstand von 3-4 Jahren zu bekommen (mit dem Gedanken konnte ich mich sogar sehr gut anfreunden - unsere Kleine hätte vorerst die volle Aufmerksamkeit, würde es kognitiv verstehen, sollte ich erneut strenge Bettruhe halten müssen und wir könnten die Zeit viel stressfreier genießen. Ich denke, im Erwachsenenalter machen ein paar Jahre Unterschied auch nichts aus - Ich könnte zudem nach meinen 2,5 Jahren Elternzeit erst noch einmal zumindest Teilzeit arbeiten gehen, was finanziell auch Vorteile für eine erneute Elternzeit hätte).

Aber wie ist es in der Kindheit? Können wir bei Familienausflügen, Urlauben, etc. überhaupt jedem gerecht werden? Von Kind 1 zu 3 wären es ja dann, sollten wir es nach dem zweiten erneut so handhaben, bis zu 8 Jahre Altersunterschied. Ist das dann nicht blöd für die Kinder und sie könnten mit geringerem Abstand viel schöner miteinander spielen?

Vom Alter her müssen mein Mann und ich uns noch keine Gedanken machen - das dritte Kind bekäme ich dann, sollten wir den großen Altersabstand wählen (und es natürlich auch klappen, was man ja nie weiß) mit 34.

Wir haben natürlich noch etwas Zeit, es uns zu überlegen, aber gerade ich mache mir da jetzt schon Gedanken drum. Vielleicht könnt ihr ja mal eure Erfahrungen mitteilen oder mir neue Gedankenanstöße geben.
Vielen Dank schonmal im Voraus 😊!

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Hallo,

wir haben sehr große Abstände bzw. größere Abstände.

Kind 1 war 11 Jahre lang Einzelkind bis Kind 2 kam.

Kind 1 war 16 Jahre und Kind 2 war fast 5 Jahre als Kind 3 kam.

Wir haben die Abstände so nicht bewusst gewählt, unser Lebensweg lief einfach nicht so „geradlinig“ wie bei anderen (Kind 1 sehr früh bekommen, dann erstmal Beruf vorangebracht, studiert, geheiratet, dann Kind 2, Haus gebaut, wieder studiert und dann Kind 3) Letzlich war da immer noch der Kinderwunsch, den wir auf unsere Lebenssituation angepasst haben und nicht auf das Alter der Geschwister, sprich in den „stressigen“ Phasen unseres Lebens, war uns nicht nach weiteren Kindern;-)

Ja, gerade das älteste Kind ist in dem Sinn kein Spielpartner für die jüngeren aber trotzdem ist da eine ganz enge Verbindung. Im Urlaub/ Freizeit jedem gerecht zu werden, ist oft schwierig, allerdings gibt es dann einfach auch mal Exklusivzeit für das einzelne Kind mit Mama/ Papa oder beiden.

Meine Mama hatte bei mir eine sehr schwierige Schwangerschaft, wurde dann erst (unfreiwillig) acht Jahre später mit meiner Schwester schwanger und musste so gut wie die ganze Schwangerschaft liegen. Ja, war ätzend für mich, ich durfte aber zu der Zeit mittags als auch mal Fernsehen oder hab mich mit Freunden verabredet, meine Großeltern haben auch viel übernommen. Zu meiner Schwester hab ich (als Erwachsener) ein super Verhältnis. Als Kinder mal mehr, mal weniger.

An eurer Stelle würde ich es auch ein stückweit von eurem Background abhängig machen. Habt ihr Familie die aushelfen kann oder ist dein Mann flexibel beim arbeiten? Ich denke schwierig ist das für ein Kind immer, mit zunehmenden Alter sind sie natürlich etwas verständiger, können sich auch mal etwas mit sich selbst beschäftigen oder gehn auch mal zu Freunden.

Liebe Grüße

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Eigentlich komplett richtig, die Kinder-Planung auf die Umstände anzupassen. Ich wäre da gedanklich auch gerne flexibler 😅.
Aber es ist gut zu hören, dass gemeinsame Aktivitäten (oder auch Exklusivzeit) trotz großem Abstand möglich sind und die Kinder untereinander ein enges Band haben (welches nicht altersabhängig sein muss)!

Großeltern haben wir beiderseits, der Papa ist arbeitstechnisch leider nicht so flexibel. Mein Gedanke ist eher, dass es der Kleinen nicht gut gehen könnte, wenn ich so wenig mit ihr machen kann und sie den Grund noch nicht versteht. Da bin ich doch ein bisschen die Sorte "Glucke" und möchte die Zeit auch einfach mit ihr genießen.

Ich merke gerade, je mehr ich darüber schreibe, dass ich mit einem größeren Abstand total fein wäre 🙈😅.
Danke dir !

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Ich verstehe überhaupt nicht, warum man sich so viele Gedanken um den Abstand macht.

Ich hatte auch eine grottige Schwangerschaft und wusste, ich will in diesem Zustand kein aktives Wickelkind betreuen. Die zweite Schwangerschaft war schlimmer, also umso besser.

Ob du jedem Kind gerecht werden kannst, hängt doch auch nicht vom Alter ab. Ein kurzer Abstand bedeutet nicht automatisch dieselben Interessen oder Friede, Freude, Eierkuchen. Meine Schwester ist 8 Jahre jünger. Nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht und wir verstanden und verstehen uns immer sehr gut.

Ich würde Kinder nur so bekommen, wie ich es mir als Mutter/Vater selbst zutrauen würde. Mir persönlich war ein kurzer Abstand zu anstrengend und ich bin glücklich so. In der Familie haben wir einmal 15 Monate, einmal zwei Jahre. Die Mutter mit dem kleineren Abstand wollte es unbedingt so, traut es sich aber aktuell nicht zu, 3 Tage hintereinander alleine auf die Kinder aufzupassen. Die anderen zwei Kinder sind so unterschiedlich und ständig am Streiten, sodass Unternehmungen nicht so spaßig sind.

Natürlich kann ein kurzer Abstand auch ganz gut funktionieren. Da müssen die Eltern dann aber entsprechend entspannt und fit sein. Eine Liegendschwangerschaft ist vorerst keine gute Voraussetzung. (Könnte dein Mann dann überhaupt den Part übernehmen, täglich mit deinem Kind rauszugehen oder zu spielen?)

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Danke für deine Anregungen. Irgendwie hast du ja Recht, es ist nicht nur altersabhängig, ob Geschwister sich verstehen oder nicht.
Ich bin selbst als Einzelkind aufgewachsen und kann mich diesbezüglich wahrscheinlich gar nicht genau in Geschwisterbeziehungen reinversetzen, deswegen frage ich mal nach außenstehenden Meinungen. Von Freunden hört man ja auch total unterschiedliche Ansichten zu deren Verhältnissen.

Mein Mann kümmert sich sehr viel und intensiv um die Kleine, wenn er zu Hause ist und als entspannt würde ich uns auch bezeichnen. Allerdings arbeitet er auch lange, sodass das meiste mit der Maus natürlich an mir hängen bleibt - was, wie du sagst, bei einer Liegeschwangerschaft mehr als ungünstig wäre.

Bearbeitet von Lolalisa3
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Kann man bei verordneter Bettruhe und Kind nicht ne Haushaltshilfe über die KK beantragen?

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Wir haben drei Kinder in 4 Jahren bekommen. Jede Schwangerschaft war furchtbar. Jeweils ab der 17.SSW Wehen, Gebärmutterhals fast weg, liegen, alle drei Frühchen.
Ich fand es rückblickend gut so - und machbar. Ich bin aber auch sehr belastbar, mich bekommt man kaum KO. Zusätzlich bin ich immer optimistisch und gut gelaunt. Ich hätte es schwieriger gefunden einem 3 oder 4-jährigen Kind zu erklären, was da los ist. Oder älter. Einem Kind, was alles versteht und sich extreme Sorgen macht.

Ich denke, dass da jeder Mensch und jede Familie anders tickt.

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Guten Morgen,

Also ich denke vom Abstand zu den Geschwistern hat jeder eine andere Meinung. Wir haben zwischen den drei Kindern immer ca. 2,5 Jahre wenn das Kind dann geboren wurde/wird.

Mein Großer hatte für sein Alter viel Verständnis. Auch das "vom Thron stoßen" hat er für sein junges Alter gut aufgenommen und ist der Beschützer seines kleinen Bruders geworden. Er wurde von Anfang an mit einbezogen in Pflege etc. (Natürlich nur wenn er wollte).

Tja und mein zweiter Sohn ist vom Charakter schon Mal ganz anders 😅 er will Mama für sich alleine. Er stößt den großen Bruder, den Papa, die Haustiere einfach jeden weg, der mich umarmen will. Wenn das Kind kommt wird er bestimmt nicht so verständnisvoll sein, wie mein Großer . Muss er aber auch nicht.

Ja es ist immer ein Stück weit egoistisch weitere kinder zu bekommen. Nicht jedem Kind gefällt es, mit Geschwistern aufzuwachsen und teilen zu müssen.

Und obwohl meine zweite Schwangerschaft schwieriger war als die erste, muss man sich halt auch ganz oft zusammen reißen. So abgedroschen das klingen mag. Die dritte ist bis jetzt zum Glück entspannt. Hoffe sehr, das bleibt so. Der kleine hat noch keinen Kita Platz, der große halbtags also muss ich einfach funktionieren.

Freunde von uns haben einen kleineren Abstand und kommen super klar, für mich wäre das gar nichts gewesen. Zu groß wäre für mich aber auch nichts. Ich will nicht nochmal von vorne anfangen, wenn die anderen schon "aus dem Gröbsten" raus sind.

Daher ganz individuelle Entscheidung.

LG

Bearbeitet von judydm
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„ Ja es ist immer ein Stück weit egoistisch weitere kinder zu bekommen.“

die einzelnkinder die ich kenne (also mittlerweile erwachsene), sagen alle sie haben darunter gelitten und haben sich geschwister gewünscht. also ich finde überhaupt nicht dass das egoistisch ist :)

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Ab einem gewissen Alter gehe ich da voll konform. Wenn man meinen Großen fragt, will er seinen Bruder auch nicht mehr missen. Aber man muss bei einem 2 jährigen (wie bei uns von K2 auf k3) damit rechnen, dass er so gar kein Bock auf ein Geschwisterlein hat.

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Ich hatte leider eine sehr schwierige erste SS, unser Mädchen war ein Frühchen und sie hat es nicht geschafft. 30. SSW.
Ich hatte eine schwere Schwangerschaftsvergiftung. Ich war knapp 6 Monate später wieder schwanger. Sehr gute SS. Kind sogar übertragen. Dann wieder schwanger. Unsere Kids sind 27 Monate auseinander. Für uns ideal. Die selben Interessen.
Ich habe Bekannte deren Kinder sind zum Teil schon einige Jahre auseinander und dass finde ich persönlich anstrengend. Haben wir nicht gewollt und ehrlich gesagt jede Schwangerschaft ist anders. Ich hätte auch bei meiner zweiten und dritten SS eine Schwangerschaftsvergiftung haben können, ist aber alles ganz anders gekommen. Die SS waren überhaupt nicht mit der ersten SS zu vergleichen.
LG Gabi

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Ohje mein Beileid! Schön, dass du nun mit deinen beiden Kids so happy bist! 🍀

Bei mir handelt es sich leider um anfängliche Blutungen, wahrscheinlich aufgrund von Gelbkörperschwäche - dementsprechend habe ich leider auch unser erstes Baby verloren - sowie um eine Gebärmutterhalsverkürzung wegen schlechtem Bindegewebe. Hier hoffe ich, dass mir eine Cerclage oder ein Pessar-Ring beim nächsten mal vielleicht ermöglichen, mobiler zu bleiben oder zumindest nicht erneut im Krankenhaus zu landen 🙈. Aber dass sich das alles wiederholen wird, ist leider vorauszusehen.

Bearbeitet von Lolalisa3
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Das tut mir leid. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe und Gute für eine weitere Schwangerschaft und Geburt.

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Ich bin in einer sehr großen Familie groß geworden, ich habe 6 Geschwister (wir sind die 7 Zwerge🤣)
Wir haben einen Altersunterschied von 1-3 Jahren zwischen uns, ich bin Kind Nummer 4. Es war nie ein Problem für meine Eltern jedem gerecht zu werden, Eifersucht gab es nicht, Urlaube mehrmals im Jahr waren super schön. Egal welcher Altersunterschied war, wir haben immer mit jedem toll spielen können und haben bis heute ein tiefes Geschwisterband😇
Es gibt natürlich auch Familien mit weniger Kindern, die sich gar nicht gut verstehen, das ist halt immer unterschiedlich, man weiß nie wie es sein wird, ob sich alle gut vertragen, ob es viele Konflikte gibt etc. 🫣
Ich kann dir nur sagen, das bei uns der Altersunterschied egal war 😁

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Das hört sich richtig schön an, danke für die Antwort 😍.

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Schwierige Frage!
Abstand zwischen Kind 1& 2 & Kind 2&3 finde ich jetzt nicht schlimm.
Zwischen Kind 1&3 liegen dann halt 8 Jahren & was ich halt schon öfters beobachtet habe, ist das Kind 1 dann oft außen vor ist.
Z.b beim Spaziergang sind alle Augen nur auf das Baby & Kleinkind oder Kindergartenkind gerichtet & das größere Kind trottet lustlos hinterher (braucht ja auch nicht mehr soviel Aufsicht wie z.b ein Kindergartenkind) & wird nicht wirklich beachtet.
Familienunternehmungen sind dann vom Interesse/ Entwicklungsstand der Kinder her auch schwieriger unter einem Hut zu bekommen bei 8 Jahren Unterschied.

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Mal unabhängig vom Abstand würde ich einfach den Worst Case mal durchgehen.

Also angenommen es wird ein kurzer Abstand und die Schwangerschaft läuft schlecht. Wer betreut dann Kind 1wenn du viel liegen musst? Tagesmutter, Kita, Vater oder Großeltern? Dann klappt das sicherlich.
Wenn du allein bist und liegend ein Kleinkind betreuen musst, dann wird es schwierig.

Zum Abstand gibt es so viele unterschiedliche Meinungen 😄 Wir haben 5,5 Jahre. Hat Vorteile und auch Nachteile. Wie jede andere Variante auch.

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Betreuung durch Großeltern beiderseits wäre sicher gegeben und auch der Papa geht so super mit ihr um, muss allerdings viel arbeiten.
Mir geht es da eher darum, dass ich sie ja nicht "abschieben" möchte - sie würde das ja noch gar nicht verstehen und am Ende noch denken, ich möchte nichts mit ihr unternehmen. Ich habe da wirklich etwas Bedenken, dass unsere Bindung darunter leiden und es ihr einfach nicht gut damit gehen könnte.

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Kann ich verstehen, aber wie willst du (im schlimmsten Fall) liegend ein Kleinkind betreuen? Wenn die Schwangerschaft mies läuft, musst du jemanden haben, der hilft und natürlich wird sich da dann auch eine Bindung ergeben. Aber von Abschieben kann da ja keine Rede sein, auch wenn sich der Gedanke daran so anfühlt.

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Mein Denkanstoß:

Ich finde, man ist in erster Linie den Kindern verpflichtet, die man schon hat und nicht denen, die man gerne hätte.

Bewusst eine zweite Schwangerschaft zeitnah zu planen, wenn mehr oder weniger bereits vorher klar ist, dass du liegen musst und das gegebenenfalls nicht einmal daheim, sondern im Spital, finde ich tatsächlich unverständlich. Dies unter der Voraussetzung, dass du die Hauptbetreuungsperson für dein Kind sein möchtest. Etwas anderes wäre es, wenn ihr z.B. im Mehrgenerationenhaus wohnt und Oma/Opa eh einen Großteil der Kinderbetreuung abdecken sollen und so als sehr enge Bezugspersonen dastehen oder der Papa einen großen Teil der Betreuung daheim übernimmt.

Ein Kind mit 1-2 Jahren braucht in allem noch sehr viel Hilfe und Unterstützung und die kannst du nicht liegend von der Couch aus leisten. Die romantische Vorstellung stundenlang mit Kind auf der Couch Bücher zu schauen oder Kind malt stundenlang in Ruhe vor sich hin, das klappt einfach nicht (oder vielleicht bei ganz ganz wenigen Ausnahme-Kindern).

Davon ab lässt sich das Verhältnis der Geschwister untereinander eh nicht vorhersagen.

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Das sind eben auch meine Bedenken (obwohl Großeltern als enge Bezugspersonen vorhanden sind und der Papa so viel wie möglich mit ihr übernimmt). Je mehr ich darüber schreibe bzw. die Beiträge verfolge, desto sicherer werde ich, dass auch ein größerer Abstand für uns vollkommen okay wäre.
Mir fällt es nur immer schwer, mich von "ursprünglichen" Plänen zu verabschieden 😅.
Danke dir!

Bearbeitet von Lolalisa3