Mutter geht immer feiern in Clubs, ich muss babysitten

Hi,

meine Mutter ist seit 3 Jahren in einen komischen Freundeskreis. Sie geht seitdem einmal im Monat richtig feiern in Clubs. Sie ist 42 und ich 24. Sie hat einen 5 Jährigen Sohn aus 2. Ehe. Auf meinen Bruder muss ich ständig aufpassen. Als ich zuhausw gewohnt habe hieß das für mich dann immer ich muss zuhause bleiben, während sie die ganze Nacht weg ist. Sie kam dann immer erst um 5-6 Uhr morgens nach Hause und musste schlafen. Hieß mein ganzes Wochenende ging drauf. Sie lieh sich zudem manchmal meine Anziehsachen aus und das störte mich enorm! Ich durfte nie feiern gehen als ich es mit 18-19 Jahren wollte. Ich bin vor 1,5 Jahren zu meinem Freund gezogen und passe einmal im Monat auf meinen Bruder übers Wochenende auf. Wenn ich nicht kann ist sie total beleidigt und schlecht drauf. Sagt Sachen wie „Ich wünschte ich hätte euch euren Vätern überlassen“. Sie beneidet den Lifestyle ihrer Freundinnen welche keine Kinder oder schon erwachsene Kinder haben und lässt das meinen Bruder oft spüren. Sie ist immer total genervt von ihm und das bricht mir mein Herz. Jetzt fragt sie wieder und ich habe zugesagt für kommendes Wochenende, weil ich sie nicht verärgern will. Sie ist arbeitslos und hat sich generell, meiner Meinung nach ins negative Verändert nur rastet sie aus wenn man ihr sagt dass ihr Lebensstil nicht in Ordnung ist.. Wie handel ich am Besten? Manchmal geht sie vom Feiern mit Männern nach Hause und ich muss dann auch den Sonntag mit meinem Bruder verbringen, wenn ihr Besuch länger bleibt.. Ich fühle mich eher wie ihre Mutter.. Erledige auch fast alle ihre angelegenheiten weil sie schlecht deutsch spricht. Was mach ich damit sie ihr Verhalten überdenkt? Ich babysitte meinen Bruder vorallem damit er nichts von allem mitbekommt.

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Hallo,

es ist toll, dass Du Dich um Deinen kleinen Bruder kümmerst und für ihn da bist. Von Eurer gemeinsamen Zeit wird er, auch perspektivisch, sehr profitieren.

Verpflichtet bist Du dazu nicht, es ist völlig okay, wenn Du an einem bestimmten Wochenende mal keine Zeit hast. Ebenso musst Du Deiner Mutter natürlich nichts leihen, egal, ob Deine Kleidung oder andere Dinge.

Aus fachlicher Sicht ist Deine Mutter früh Mutter geworden. Und als ihr Kind dann allmählich erwachsen wurde, hat sie ein weiteres Kind bekommen, um das sie sich nun wieder mindestens 18 Jahre lang kümmern muss. Ihr scheint leider zwischenzeitlich eingefallen zu sein, dass sie selbst dabei irgendwie "zu kurz kommt" und wahrscheinlich wenig Gelegenheit hatte, ihre Jugend/ihr junges Erwachsenenalter nach ihren Wünschen zu gestalten. Im Idealfall überlegt man sich das grundsätzlich vorher, vor allem, wenn man Kinder mit einem so extremen Altersunterschied bekommt.

Grundsätzlich ist das ihre Sache, ebenso wie die wechselnden Bekanntschaften, etc. . Das Ganze bekommt an der Stelle einen "Haken", an der sie Euch (vor allem Deinen noch so kleinen Bruder) emotional herabwürdigt, indem sie solche Äußerungen tätigt wie mit Euren Vätern. Auch ein permanentes "genervt sein" und ein Kind abweisen ist auf die Dauer schädlich für dessen Entwicklung. In emotionaler Hinsicht ist dadurch Dein Bruder durchaus gefährdet (was sein Selbstwertgefühl, aber damit verbunden auch seine eigene Geduld und seine Frustrationstoleranz betrifft). Geht er regelmäßig in den Kindergarten?

Von außen betrachtet würde Deine Mutter in dem Kontext Beratung benötigen. Einmal um zu erfahren, was ein Kind im Alter Deines Bruder braucht (sozial-emotional) und um einen Blick auf ihre eigene Biografie zu werfen (woher kommen ihre Unzufriedenheit und das Bedürfnis, etwas nachzuholen). Dann kann man mit Unterstützung schauen, wie man beide Interessen bzw. vor allem die Bedarfe Deines Bruders, "unter einen Hut" zu bekommt.

Bei allem Wunsch nach "Freiheit und Jugend" ist Deine Mutter auf jeden Fall zuerst verpflichtet, sich um Deinen Bruder zu kümmern, und zwar verlässlich und nicht nach Tagesform.

Beratung (zunächst auch für Dich) gibt es bei Erziehungsberatungsstellen verschiedener Träger (Caritas, Diakonie o.ä.) oder beim zuständigen Jugendamt Eurer Stadt. Ganz wichtig finde ich auch, dass Dein Bruder regelmäßig einen Kindergarten besucht.

Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter?

Viele Grüße!

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Ich finde, du vermischt da 2 Dinge:

Zum ersten:
warum sollte eine 42jährige nicht einmal im Monat (ständig??) ausgehen dürfen? Soll sie bitte allabendlich strickend vorm Fernseher sitzen und "Traumschiff" schauen oder wie stellst du dir ein "angemessenes" Leben einer 42jährigen vor? Auch wenn für dich der Gedanke seltsam ist, dass deine Mama so hart feiert - sie hat genauso ein Recht darauf, wie jeder andere Mensch, auch wie du. Und es ist absolut nichts daran auszusetzen, vor allem, weil 1x im Monat ja nun wirklich nicht ständig ist und das Kind ja betreut ist🤷‍♀️.

Zum zweiten:
Das eigentliche Problem sehe ich hier eher an Ihrem Umgang mit dem Kind (wenn sie es ihn wirklich so sehr spüren lässt) und mit Dir. Das hat aber nur am Rande mit der monatlichen Party zu tun. Wie schaut ihr Leben generell aus? Gibt es einen Vater zum Kind? Wo ist der? Für mich liest es sich so, als stecke sie gerade ganz schön in einem Umbruch oder einer Sinnkrise?

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Ist es aber Aufgabe der Großen Schwester,aufzupassen,wenn Mama feiern will ?

Ich denke nicht

Evt Mal im absoluten Notfall..aber gewiss nicht regelmäßig!!!

Meine Große ist fast 16. Nie würd ich auf die Idee kommen,wegen privatem Spass,sie als Babysitter zu benutzen .

Außer,sie bietet es selbst an .

Ist doch nicht ihr Job

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Dann muss die Tochter das klar kommunizieren und die Mutter sich einen anderen Babysitter suchen.🤷‍♀️

Wahrscheinlich war die Tochter einfach die naheliegendste Wahl, da der Junge sie gut kennt und sich bei ihr wohl fühlt.

Ich kenne einige Mütter, bei denen das große Kind das kleinere babysittet, wenn wir ausgehen. 🤷‍♀️ Nur dass es hier für alle Seiten ok ist.

Die TE hat sich irgendwann mal darauf eingelassen und nun geht die Mutter (natürlich zu Unrecht) davon aus, dass sie das immer macht. Und solange sie nicht klar und deutlich "nein" sagt, sondern immer wieder umkippt, ist für die Mutter wahrscheinlich alles chic.

Aber das meinte ich ja oben: das Weggehen ist nicht ht das Problem, sondern der Umgang mit dem Kind und mit der TE - so wie das jetzt läuft, ist das natürlich mehr als bescheiden...

Bearbeitet von edge-of-reason
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Nein, du bist nicht verpflichtet, der regelmäßige kostenlose Babysitter für deinen Bruder zu sein. Ist nett, wenn du es Mal tust, aber es ist nicht deine Aufgabe. Zumal ich ein ganzes Wochenende auch wirklich lange finde. Und ich finde es groß von dir, dass du so viel für deinen Bruder machst.

Kannst du mit deiner Mutter darüber in Ruhe sprechen? Weiß sie,dass es dir zu viel ist? Gibt es Alternativen?

Was sagt denn der Vater des Jungen dazu? Könnte er ihn vielleicht öfter nehmen?

Hast du das Gefühl, dass dein Bruder vernachlässigt oder schlecht behandelt wird? Du könntest vielleicht bei einer Beratungsstelle nachfragen, wie du am besten vorgehen kannst.

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Sag einfach nein. Du wirst vermutlich arbeiten oder studieren, da brauchst du das Wochenende für DICH! Sag ihr frühzeitig, du machst den Babysitter nicht mehr.

Natürlich wird sie dir das nicht glauben, aber geh dann einfach nicht mehr hin. Und wenn sie dir den Kleinen dann bringen will, lass sie Sturm läuten, bis die Nachbarn was sagen.

Feiern ist ok, aber das Kind ist wichtiger. Und SIE hat sich für ihren Sohn entschieden, ich glaube nicht, dass sie dich vorher gefragt hat.

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Hallo. Deinen letzten Satz finde ich sehr wichtig und gut. Du übernimmst die Verantwortung für deinen Bruder, obwohl du das nicht musst. Du scheinst die einzige zu sein, die Interesse an dem Wohl des Kindes hat. Von daher finde ich es umso schwieriger wie du am besten agieren solltest. Ich persönlich würde dir empfehlen, den Bruder weiterhin zu nehmen. So wie du über deine Mutter berichtest, könnte ich mir vorstellen das sie niemals die Verantwortung ernst nehmen würde, und ihn das vielleicht sogar ordentlich spüren lässt. Denke weiterhin an das Wohl deines Bruders. Versuche zu unterscheiden wobei genau du ihr hilfst. Wenn es nur um ihre persönlichen Belange geht, würde ich die helfende Hand zurückziehen und klare Grenzen setzen. Ihr sagen, das du gerne für deinen Bruder da bist, es aber nicht einsiehst die Probleme einer erwachsenen Frau zu lösen.

Alles Gute für dich und deinen Bruder! 🍀

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Ich muss zuerst einmal sagen, dass ich es nicht viel oder absurd finde, als Frau und Mutter einmal im Monat feiern zu gehen.

Es gibt alleinerziehende Mütter, die nehmen jedes Wochenende mit.

Und ich finde es ansich auch nicht schlimm, wenn du dann auf deinen Bruder aufpasst.

Alles andere fällt etwas aus dem Rahmen. Z.B., das sie deutlich zeigt, das dein Bruder eher störend in ihrem Leben ist, oder du selbst nie die Freiheit zum Feiern oder anderen Dingen hattest.

Aber was soll man da jetzt machen. Sie hat da jetzt vor allem bestimmt auch den totalen Tunnelblick. Denn mit 42 ist man hart an der Grenze des älter werdens und sie möchte vielleicht nochmal etwas leben, sich begehrt fühlen oder sogar einen Mann kennen lernen.
Ich würde ihr den Spaß lassen, aber klar machen, dass du am Sonntag dann früh wieder los musst und sei es, du denkst dir aus, du müsstest arbeiten oder ähnliches.
Aber sie muss verstehen, das sie dankbar sein kann, dich als Babysitter für die Nacht zu haben, aber der Sonntag gehört dann auch wieder dir. Sollte sie dich nicht ernst nehmen, sagst du ihr, das du dann leider nicht weiter "babysitten" wirst.

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Klar ist einmal um Monat feiern eher wenig. Aber der Tochter, so kommt es bei mir an, zu sagen: du musst am Wochenende kommen, ich mach Party, ist doch reichlich dreist. Sie könnte ja auch sagen, ich möchte gern mal wieder feiern, könntest du am Wochenende auf deinen Bruder aufpassen? Dann müsste sie aber ein Nein akzeptieren oder ein "Ok, aber nur bis ein Uhr".

Ich habe früher ein paar Mal die Katzen bei meiner Mutter und meinen Schwester gesittet, aber die beiden haben IMMER gefragt und nie gesagt: du musst nächste Woche die Katzen versorgen. Und hätte ich abgesagt, wäre eine andere Lösung gefunden worden, das wäre ja auch so, wenn ich zb kurzfristig ins Krankenhaus gekommen wäre.

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Ja klar, das steht außer Frage. Aber ich glaube, die Rahmenbedingungen sind irgendwie anders und ich glaube, die Mutter kommt aus einer anderen Kultur (wie ich rausgelesen habe), da wird oft nicht "nett deutsch gefragt", sondern verlangt.

Ist natürlich nicht richtig, aber habe ja auch Tipps geschrieben.

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Hallo, Du schreibst, dass sie sich ohnehin negativ verändert hätte.
Woran merkst du das konkret?
Wie kümmert sie sich sonst um den kleinen Bruder, wenn sie für ihn zuständig ist?
Liebe Grüße