Hallo ihr Lieben,
ich bräuchte mal andere Blickwinkel zu einer großen Veränderung, die für meine Familie eventuell ansteht.
Mein Mann hat nach längerer Suche (über 1 Jahr nach dem Abschluss) einen Job gefunden, für den wir weit weg ziehen müssten, ans andere Ende von Deutschland. Wir haben zwei Kinder (4 und 1,5) und meine Familie wohnt zwar in der Nähe, aber viel Unterstützung haben wir deshalb nicht. Im Notfall hätte ich aber hier Hilfe.
Der neue Job erfordert von meinem Mann regelmäßige Dienstreisen von 2-3 Wochen, und mir graut es ehrlich gesagt davor, dann in der neuen Heimat komplett auf mich allein gestellt zu sein.
Es ist fast entschieden (bis auf die Unterschrift auf dem Vertrag) und ich liege wach und frage mich, ob das nicht ein großer Fehler wird. Ich habe zugestimmt, weil ich wenig Alternativen für ihn hier in der Region sehe, das hat sich in der langwierigen Jobsuche im Umkreis gezeigt... Wir werden also sowieso umziehen müssen. Ich kann außerdem meinen bisherigen Job weiterhin im Home Office machen.
Wer hat von euch Erfahrungen mit Umzug für den Job des Partners und/oder vielen Dienstreisen gemacht und mag diese teilen?
Danke & Viele Grüße 🍀
Umzug für Job des Partners - ja oder nein?
Mein Mann hat sich in einem Beruf umorientiert, der in unserer alten Heimat nicht gesucht wurde.
Und trotzdem hatte ich es nie auf den Schirm, dass wir weggehen müssten. Er arbeitete eben auf Montage und war das Wochenende zu Hause.
Oder auch nur alle 2-4, je nach Auftragslage. 5 Jahre habe ich das mitgemacht und ihm dann die Pistole auf die Brust gesetzt.
Er sollte sich was suchen, wo wir zusammen sind und er regelmäßig zu Hause.
Hat er dann auch. 320Km von der Heimat entfernt.
Das saß, sag ich dir.
Es war aber auch DER Job, von dem er geträumt hatte, in der Firma in die er unbedingt wollte.
Tja, also Sachen, Katzen und Kinder eingepackt und ab ging die weite Reise.
Anfangs viel es mir schwer. Ich kannte niemanden, war einsam und meine Familie fehlte mir sehr. Mein Mann hatte ja gleich einen Job, kam also raus und ich hatte die Kinder zu Hause (Coronajahr) - einen im Home Schooling, ein Kita-Kind. Klar, war ich dadurch ausgelastet aber es fehlte was.
Richtig gut wurde es erst, als ich einen Job gefunden hatte und wieder raus kam´. Hier lernte ich auch endlich einige kennen und es entwickelten sich schöne Bekanntschaften und Freundschaften,
Jetzt 3 Jahre später - will ich hier nie wieder weg. Ich fühle mich Pudelwohl und weiß auch den Abstand zur Familie zu schätzen.
Einmal im Monat besuche ich die Familie für ein Wochenende.
Bzgl. Dienstreisen - die macht mein Mann auch. In der Zeit plane ich eben mit Freundinnen was oder Kurzbesuche bei der Familie.
Hallo Rapheli,
Danke für deine Antwort! Wie alt sind deine Kinder inzwischen?
Ich könnte mich ohne Probleme in der Freizeit beschäftigen, wenn mein Mann nicht da ist... Ich habe eher Respekt davor, die Kinder über 2-3 Wochen alleine zu betreuen. Mein Mann schlägt vor, ein Au pair oder anderweitige Hilfe zu suchen und so zu probieren, ob es für uns passt.
Meine Kinder sind 16 und 7 Jahre. Das Baby (10 Monate) wurde hier geboren.
Also mitten in der Schule und Kita gewesen, als wir weggezogen sind. Hat prima geklappt. Beide haben hier Freunde gefunden und sind angekommen.
Da ich es durch die Jahrelange Montagearbeit meines Mannes eh gewöhnt war, oft und viel alleine zu sein, stört mich das absolut nicht, wenn er mal länger nicht da ist. Muss man aber eben auch so wollen/mit klar kommen.
Eine Au Pair bzw. Haushaltshilfe kann echt sehr entlassten.
Ich bin zwar nicht 100e Kilometer umgezogen, aber doch so weit um hier neue Kontakte und einen neuen Job finden zu müssen. Hat alles wunderbar geklappt.
Aller Anfang ist schwer, das war es auch für mich. Doch wenn man erstmal angekommen ist, neue Freunde und Bekannte findet, dann beginnt die Verwurzelung.
Mit unseren Kindern waren wir sowieso schon immer auf uns alleine gestellt. Die kamen aber erst einige Jahre nach meinem Umzug.
Nach guten 20 Jahren ist hier meine zweite Heimat entstanden.
Wir sind erst im Sommer 200 km umgezogen mit 2 Kindern (9 und 11).
Allerdings nicht "nur" wegen des Jobs meines Mannes, sondern weil wir aus der Großstadt raus wollten, wo es auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt hoffnungslos war.
Wichtig sind finde ich folgende Punkte:
- verbessert sich außer der Jobsituation noch etwas?
- Wohnsituation (mehr Platz, ruhigere Gegend...)?
- gibt es gute Kinderbetreuung, Schulen, Freizeitangebote...?
- gibt es Ärzte, Logopäden etc.?
Prinzipiell kann ein Umzug eine neue Chance sein.
Wir bereuen es nicht. Bei uns hat es sich schon allein wegen der Wohnsituation gelohnt, da wir aus einer beengten Wohnung in ein Haus mit Garten gezogen sind.
Eure Kinder sind noch klein - ein großer Vorteil, denn sie werden sich schnell einleben und den Umzug gut wegstecken. Und auch du wirst über die Kinder leichter Anschluss finden (KiGa, Kurse....).
Das Einzige wobei ich Bauchweh hätte, sind die vielen Dienstreisen - das wäre für mich ein rotes Tuch. sind die zeitlich begrenzt, oder werden die "immer" sein, solange dein Mann dort arbeitet?
Ja, die Dienstreisen sind ein Bestandteil des Jobs, er müsste intern wechseln oder etwas ganz neues suchen, um das zu ändern.
Der Job wäre tatsächlich der Hauptgrund für den Umzug. Auch wenn es ohne Frage eine schöne Gegend ist, und mein Mann dort schon immer gerne wohnen wollte.
Dann würde ich es mir wirklich gut überlegen.
Ich persönlich würde nicht wollen, dass mein Mann einen Job annimmt, der so viele Dienstreisen beinhaltet - insbesondere, wenn die Kinder noch so klein sind.
Was, wenn ein Kind krank ist, dein Mann auf Dienstreise, du allein ohne Unterstützung....?
Außerdem finde ich es problematisch, wenn "nur" für den Job umgezogen wird....
Hast denn auch DU einen Vorteil durch den Umzug?
Und die Kinder?
Ich würde eine Pro- und Contra-Liste für den Umzug machen und genau abwägen.
Das mit den wenigen Jobs im Umkreis ist doch aber kein Argument, denn wenn er jetzt eh schon deutschlandweit sucht warum muss es dann ausgerechnet so ein Job sein? Wo er auch noch regelmäßig weg ist?
Das mit den Dienstreisen wäre ehrlich gesagt nicht mein Ding mit zwei so kleinen Kindern. Regelmäßig zwei bis drei Wochen weg und du bist dann daheim der Depp oder wie soll das laufen?
Dein jüngstes ist gerade mal 1,5 Jahre sowas kann er in ein paar Jahren machen wenn die Kinder aus dem gröbsten raus sind aber doch nicht jetzt.
Eine Freundin von mir hat 2Jahre mit 2Kids deshalb eine WE Beziehung gehabt, weil der Mann 600km weit versetzt wurde.
Nach 2Jahren sind sie dann alle umgezogen
hat gut geklappt für alle.
Eine ehemalige Erzieherin von unseren Kids wohnt hier gewohnt mit den Kids ab Schulalter und der Mann arbeitet seit ca. 20Jahren 800km entfernt. Er würde auch dorthin versetzt- hatte erst immer Hotelzimmer jahrelang ( Firmenkosten) und nach 3 Jahren ein Mini-Apartment... Er fliegt jedes WE hoch und dann wieder zurück.... Sie behalten das so bei... -- Die Kids waren in der Schule, als das anfing. Sie sagte mal, dass das gut lief für alle, auch die Kids und das sie aber da auch erst einen Rhythmus für entwickeln mussten.
Wobei die halt auch Glück haben, dass einiges vom AG gezahlt wird wie das Mini Apartment, Reisekosten anteilig irgendwie... etc.
Ich würde es erstmal nicht machen.
Hilfe von der Familie oder anderen, auch wenn es nur im Notfall ist, ist unglaublich wichtig. Da euer zweites Kind noch klein ist, merkt ihr das aktuell vielleicht noch nicht. Wenn mal beide in Kita und/oder Schule sind, wirst du sicher dankbar für die Notfallhilfe sein.
Dass du im Homeoffice arbeiten kannst, ist Fluch und Segen zugleich. Du hättest zwar dort direkt einen gesicherten Arbeitsplatz, gleichzeitig wird es dir schwerer fallen, Kontakte zu knüpfen, denn viele Kontakte entstehen auf der Arbeit.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass ihr schon wisst, dass dein Partner regelmäßig für längere Zeit abwesend sein müsste. Daher würde ich an seiner Stelle gar nicht erst unterschreiben und noch weiter suchen.
Erfahrung hab ich aus meiner Kindheit. Für uns war das normal. Mein Papa hat oft den Job gewechselt und wir sind umgezogen. Dienstreisen waren oft und selbst wenn nicht hab ich ihm eh nur gesehen damit er mich ins Bett bringt. Am Wochenende hat er auch aber toll gekümmert und er war ein toller Papa.
Meine Mama hat immer schnell Freunde gefunden. Ich bin mit meinem Mann auch jobbedingt umgezogen (wir waren beide mit Studium fertig und haben zusammen einen Job gesucht) und das war kein Problem.
Als Kind war das erst Recht kein Thema - ich hatte immer so schnell neue Freunde! Das war damals so schnell durch Kita und Schule!
Mach dir keinen Kopf und genieß das "Abenteuer".
Achso - meine Mutter hatte keine Hilfe aus der Familie - wir auch nicht. Es geht ohne - klar wäre es manchmal einfacher... Aber es war für alle auch so okay und schön! Ich genieße es immernoch länger (tagelang) zu Besuch bei den Großeltern zu sein und nicht nur ein paar Stunden...
Danke für den positiven Bericht 🍀
Was wäre die Alternative? Er weiterhin arbeitslos und zu Hause und du als Alleinversorgerin?
Ja, das wäre auf den Punkt gebracht die Alternative. Wir sind beide nicht glücklich mit der aktuellen Situation.
Warum ? Der Arbeitsmarkt ist gerade frei und man könnte für ein paar Jahre auch wo anders einsteigen