Hab ich das richtig verstanden? Ihr ward noch gar nicht mit dem Wohnwagen unterwegs?
Dann würde ich das auf jeden Fall erstmal testen, bevor ich aus meinen Träumen Tatsachen mache. Am besten erstmal 2 Wochen und dann auch mal länger, 6 Wochen oder so.
Campen findet nicht jeder so toll...
Und dann würde ich wirklich äußerst kritisch überlegen, ob mein Traum für die Kinder wirklich so traumhaft ist, keine Freunde, keine weitere Familie, kaum Hobbys, kein Rückzugsort.
Gerade für den Teenie ist das schon ganz schön fordernd und einschränkend...ob er weiß, was da auf ihn zukommt?
Ich bin ehrlich, für mich persönlich wäre das nichts. Ich liebe Urlaub, gern auch länger, im einfachen Zelt und alle paar Tage irgendwo anders. Aber für ein ganzes Jahr wäre mir viel zu viel.
Ich brauche langfristig einfach mehr um mich rum, als nur Familie.
Die „Testreihe“ läuft sozusagen gerade an. Wir stehen noch sehr am Anfang unserer Überlegungen, daher ja auch die Frage nach Euren Gedanken und Erfahrungen.
Zu den Kindern mache ich mir keine großen Sorgen. Die Zeit mit uns werden sie großartig finden, da zweifle ich kein bisschen dran. Denn ehrlich: Am Wichtigsten sind mit Abstand wir. Das schließt ab und an mal Heimweh nicht aus, aber WIR sind zusammen. Und Hobbys werden durch unvergessliche und unvergleichliche Erlebnisse ersetzt. Für den dörflichen Turnverein ist nach diesem Jahr immer noch Zeit. Und der Teen: Das ist einfach Typsache denke ich. Stand heute ist, dass er gerne Zeit mit uns und seinen Geschwistern verbringt. Und damit „arbeiten“ wir erstmal.
Ich glaube, dass man das gar nicht wirklich beurteilen kann, wenn man nicht schon mal ausgiebig Campingurlaub gemacht hat.
Fahrt ein paar mal mit Wohnwagen und Kindern in den urlaub und schaut, ob euch das überhaupt gefällt. Und fahrt nicht nur zwei Wochen an die Adria (wobei das sicher ein guter Einstieg ist), sondern macht wirklich mehrere Wochen einen richtigen Roadtrip.
Dann erst könnt ihr gemeinsam entscheiden, ob das was für euch ist und ob sich weitere Planung überhaupt lohnt.
Bedenkt auch, dass es nirgends in Europa in den Wintermonaten zuverlässig so warm ist, dass man den Wohnwagen nur zum Kochen und schlafen nutzt. Da sitzt man dann zwangsläufig gemeinsam auf wenigen qm und das findet auch nicht jeder toll.
Irgendwie fehlt mir die Info, wie viele Kinder ihr habt und wie alt die sind.
Zum Zeitpunkt der Reise haben (hätten, ist ja im moment noch theoretisch) wir zwei Vorschulkinder, das Ältere nach Rückkehr dann in der 1. Klasse und einen Teenie, der gerade seinen 10er-Abschluss geschafft hat.
Meins wäre das nicht, einfach weil ich der absolute "Heimscheisser" bin. Aber probiert doch einfach, was wie für euch passt! Die vielgelobten Sciherheiten sind aus meiner Sicht eine Fiktion. Wirklich sicher bist du bei dir, in deiner Kraft und ja, auch in deinen Träumen.
Alles Gute!
Heimscheißer 😂😂😂
Sicherheit ist echt oft reine Fiktion - selbst erlebt, als meine Sicherheit sich in Luft auflöste…. Aber wir sind bereit, einen erstaunlich hohen Preis für dieses Gefühl der Sicherheit zu zahlen.
Danke für Deine Gedanken!
Wenn ihr Bock drauf habt und das finanziell mit Notfallpuffer machen könnt, macht es! Sind die beiden kleinen auch erstmal in der Schule wird es ja nicht einfacher und dann wartet man bis zur Rente mit sowas… und was dann ist weiß ja niemand.
Aber Wohnwagen ist die denkbar schlechteste Variante, damit fällt freistehen selbst dort aus, wo es heute noch erlaubt oder geduldet ist und selbst das ist so wenig geworden und auch Stellplätze sind fast nie für Wohnwagengespanne. Fähren und Brücken sind mit Gespann auch ganz schön teuer.
Ich würde das im Wohnmobil machen und mindestens Stellplätze nutzen, mit Kindern ist das nochmal was anderes, auch vom Sicherheitsaspekt, als alleine. Allein mit Hund stand ich in Europa auch oft wild, aber das ist vorbei.
Ihr wart aber generell schon mal campen? Das ist ja nur halb so romantisch, wie man sich das so vorstellt, wenn man sich das bei Insta anschaut.
Auf die romantischen Bilder falle ich (fast) nicht rein. Nee, dass es eng ist, auch mal drei Tage regnet, sich alle auf den Keks gehen oder Kind zwei das Eis auskübelt, ist mit eingeplant. Das alles gibt’s zuhause ja auch.
Beim Wohnmobil dachten wir an folgende Nachteile:
- weniger flexibel was Parkplätze (Einkauf, Ausflüge) angeht
- weniger Platz
- weniger Stauraum
- deutlich teurer, da geeigneter Wohnwagen auch schon vorhanden und WoMo mit 5 Schlafplätze selten und unfassbar teuer ist
Wir würden in ein Zugfahrzeug mit 8-9 Plätzen investieren, damit die Kinder bei Fahrten einen Tisch haben und der Teen - falls er mag - dort schlafen kann. Frei stehen ist ja wirklich nicht mehr so einfach… ich denke, da müssen wir uns noch sehr einlesen.
Dann richtet euch aber darauf ein, dass ihr überall Campingplätze nutzen müsst. Das wäre ja so gar nicht in meinem Sinne. Gerade um Feiertage und in Ferienzeiten muss man da an vielen Orten auch noch reservieren oder längere Zeiträume buchen. Außerdem immer nur 80 fahren, da kann man nicht ein einziges Mal zügig dem Wetter davon oder einer Fähre hinterherfahren.
Platz und Stauraum wird immer zu wenig sein, egal wie viel man davon hat 😉
Wir haben das auch überlegt, so lange die Kinder noch klein sind. Für uns käme aber nur die Variante in Frage, dass wir uns von Ferienhaus zu Ferienhaus hangeln - also ein paar Wochen hier, ein paar Wochen da... Wohnwagen ist keine Option. Man hängt einfach so eng aufeinander. Das ist vielleicht als Paar schön, aber mit kleinen Kindern nervt es vermutlich schnell, und wenn es tagelang regnet sind alle zusammengepfercht. Außerdem ist mein Mann sehr groß, der kann sich das absolut nicht vorstellen. Hinzu kommt, dass damit gerade im Süden viele Gegenden zum Problem werden - mit diesen riesigen Dingern sind gerade kleine Dörfer und Co. keine Option. Teilweise kommst du ja gerade mit einem Fiat 500 durch toskanische Örtchen Das würde mich total nerven, dort so beschränkt zu sein, und die ganze Planerei wann man wo welchen Stellplatz hat...es ist ja gerade in den gefragten Gegenden oft so, dass man sich nicht einfach irgendwo hinstellen kann und gute Plätze rar sind.
Also letztlich werden wir es wahrscheinlich nicht machen, weil es romantischer klingt, als es vermutlich wäre Und ich würde mich ärgern, so viel Geld auszugeben und dann nicht die Zeit meines Lebens zu haben. Zumal du mit Kindern auch nicht weißt, ob es wirklich so locker-flockig wird. Zu zweit könnten wir uns das ganz gut vorstellen, aber auch dann nur mit Auto und festen Unterkünften. Bis das eine Option ist, setzen wir einfach auf tolle Urlaube. Die sind uns auch einiges an Geld wert und es ist ein überschaubarer Zeitraum.
Hi, ich selbst habe keine Erfahrung. Aber meine Freundin hat das gemacht. Ein halbes Jahr allerdings „nur“, bevor die beiden Zwillinge in die Schule kamen.
Ein Kind war schon in der Schule und es gab noch ein Baby.
Sie würde es wieder machen, sagte aber auch dass manche Dinge ganz schön hart waren. Bei ihnen hat die Mama die Post beaufsichtigt, und mit Vollmacht die Schulanmeldung ausgefüllt. Meine Freundin hatte aber auch vorher schon mit der Grundschule gesprochen und auch die Schuluntersuchung konnte vorher gemacht werden.
Sie sind in einem ausgebauten Bulli gefahren und hatten zusätzlich ein Zelt mit. So haben verschiedene Kinder immer mal draußen im Zelt geschlafen.
Alle haben die Zeit wirklich sehr genossen, spannende andere Familien und Orte kennengelernt, viel gelernt. Aber die Rückkehr in den Alltag war schon schwierig. Vor allem, weil es 1 oder 2 Wochen vor der Einschulung war.
Wieder normaler Alltag, Hektik, laute Umgebung, nicht frei sein können in den eigenen Entscheidungen….
Der große hatte für die Zeit einen Lehrplan, den er abarbeiten musste. Aber das würde bei deinem ja wegfallen.
Ich würde es machen, nach einem vielleicht 2 oder 3 wöchigen Probelauf. Dann wisst ihr, ob das wirklich euer Ding ist.
Ihr Tipp: sich wirklich auch mal Zeit allein nehmen, jedes Kind hatte eine eigene Klamottenbox und das Zelt war wohl wirklich Gold wert (auch für die Zweisamkeit der Eltern 😍)
Vielen Dank für Deine Erfahrungen! Und spannend zu hören, dass es mit „so vielen“ Kindern unterschiedlichen Alters geklappt hat. Das macht mir Mut zum Weiterdenken
Ich kann ganz viel "Kritik" bzw. Bedenken hier nicht verstehen. Gerade den Teenie betreffend: Ich wäre sofort mit meinen Eltern losgefahren in dem Alter (auch heute mit 38 würde ich nicht zögern) und kenne auch viele Teenies, die in dem Alter bewusst ein Auslandsjahr machen...
Mich macht tatsächlich das Campen stutzig. Wart ihr bisher auch campen? Dann nur ohne Wohnwagen? Es ist ja doch so ganz anders und der sehr sehr sehr begrenzte Raum würde mich persönlich auf Dauer sehr stressen. Nicht für eine Woche oder zwei... aber monatelang. Nein, da bekomme ich schon beim Gedanken Platzangst.
"Ich wäre sofort mit meinen Eltern losgefahren in dem Alter (auch heute mit 38 würde ich nicht zögern) und kenne auch viele Teenies, die in dem Alter bewusst ein Auslandsjahr machen..."
ch auch! Aber mit meinen Eltern wäre das nicht zu machen gewesen, vor allem mit meiner Mutter nicht. Die war immer sehr auf Sicherheit bedacht.
Ich habe mit mir selbst gewettet: wenn Du diese Frage auf Urbia stellst kommt als erstes "SCHULPFLICHT" - DER heilige Gral der guten Deutschen....
...Nerv!
Schau auf ein Weltreise/ Auswandererforum und poste dort.
Dort gibt es echte Tipps und Erfahrungen. Urbia ist kein Ort für Pläne jenseits des Mainstreams...
Der heilige Gral 😂
Ist schon was dran… Danke für den Tipp mit dem Forum, da schau ich mich mal um.
Machen!
Ich habe nur eine "Auszeit light" genommen, d.h. sechs Monate, einige Zeit zu Hause, aber so viel mit Rad und Zelt unterwegs wie möglich war, selbst wenn manche Ziele nur im nahen Umfeld lagen. Aber den Tagesrhythmus wieder selbst bestimmen zu dürfen, Zeit für Kind/Kinder zu haben, mit den Jahreszeiten zu leben, sich spontan entschließen zu dürfen in der nächsten Woche wegzufahren... war Gold wert und wirkt nachhaltig.
Danke für Deine Erfahrung!
Ich bin auch überzeugt, dass diese Reise etwas ist, was ich bereuen würde, nicht gemacht zu haben. Im Tausch gegen…. Ein weiteres „normales“ Jahr mit allen Verpflichtungen, die der Alltag so verlangt. Eigentlich ein wirklich schlechter Tausch.
Mein erster Gedanke war, was der Teenie dazu sagt und wie ihr die Befreiung von der Präsenzpflicht in der Schule hinbekommen wollt. Habt ihr euch darüber Gedanken gemacht? So einfach ist das nicht. Selbst wenn man es rechtlich irgendwie hinbekommt, das Kind im Homeschooling selbst zu unterrichten, ist der Grundschulstoff ja etwas ganz anderes, als z.B. die Vorbereitung auf einen Abschluss oder generell der Stoff der Oberstufe. Ich würde mir nicht zutrauen, das Kind auf ein Abi in Chemie o.ä. vorzubereiten. Was sagen eure Kinder zu den Plänen?
Befreiung: Ist abhängig von der Begründung sowie der Offenheit der Schule. Da der Teenie aktuell ein solider 1er-2er-Kandidat ist und ich einen guten Draht zur Schule habe, sehe ich da Chancen. Es ist noch zu früh für die konkrete Frage, aber ich werde ggf zur „richtigen“ Zeit mal vorfühlen.
Abgesehen davon wollen wir nicht von der Präsenz befreien, sondern ein ganzes Jahr generell von der Schulpflicht. Ich KÖNNTE zwar tatsächlich alles im Homeschooling beibringen - will ich aber nicht. Wir alle werden ganz viel jenseits von Schulwissen lernen, und Geographie, Sprache und die Koch-AG gibt’s gratis dazu
Was sagen die Kinder: Die Kleinen sind noch zu klein, um da wirklich eine Meinung zu zu haben. Abgesehen davon entscheiden das aber auch wir Eltern nach bestem Wissen und Gewissen. Der Teen war tödlichst beleidigt bei der Vermutung, dass er das vielleicht gar nicht mit uns und dem „kleinen Gemüse“ machen wollen würde. Ich will nicht sagen, er hat schon eine Packliste, aber weit weg ist es nicht 😂
Die Aussetzung der Schulpflicht für ein Jahr ist oft gar nicht so dramatisch. Es kommt immer darauf an, was man in der Zeit macht - und ihr wollt ja offensichtlich nicht nur Playstation spielen Ein Studienkollege meines Mannes arbeitet bei irgendeiner internationalen Organisation, frag mich nicht was, aber da stand auch ein einjähriger Auslandseinsatz an, der einen Jahr dauern sollte und in drei oder vier Länder führte, was die Eltern auch als Anlass genommen haben - sie haben der Schule einen genauen Plan gemacht, wo sie sein werden, was man da so "bildungstechnisch" erleben kann, und die Kinder haben monatlich eine Art Bericht für die Schule verfasst, mit Fotos und so. Einfach dass man gesehen hat, dass die eben nicht nur endlos chillen Fand ich eine coole Lösung, aber kommt natürlich sehr auf die Schule an, ob die sich auf sowas einlässt.