Schwiegermutter kritisiert mich ständig

Mein Mann und ich sind seit 5 Jahren verheiratet und ich mag meine Schwiegereltern sehr. Seit einiger Zeit kritisiert mich die Schwiegermutter aber immer mehr. Sie hat sich schon immer ungefragt eingemischt, vor allem in Sachen Erziehung, aber auch in allen anderen Bereichen, aber letzte Woche hat es sich an einem Tag so geballt, dass ich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen soll. Zum Beispiel:

- Ich müsste dringend mein Auto putzen, SIE hat ihres sogar mit der Zahnbürste und innen geputzt vorgestern. Der Dreck wird sich in die Felgen einbrennen und SIE hat sogar das meines Mannes (ab jetzt X) früher geputzt, wenn er schlief.

- Meine Wäsche liegt in Xs Zimmer, weil ich dort bügle (wir haben eigene Zimmer). Das macht sein Zimmer chaotisch.

- Xs Schuhe sind dreckig und so habe ich ihn auf die Arbeit gehen lassen, das fällt auf die Frau zurück.

- ich habe zu viele Kleider, obwohl ich nie welche kaufe und sie sich jede Woche.

- Ich muss in ein paar Wochen beruflich weg und habe immer noch nicht gepackt und dem Kind Kleider hingelegt für wenn ich weg bin, sie macht sowas Wochen vorher.

- Ich soll dem Vierjährigen endlich Nahrungsergänzungsmittel geben, sonst sieht er weiter aus wie ein Kind aus einem Kriegsgebiet.

- Das Kind hatte seine Schuhe falsch an, ich sagte, ich kritisiere es nicht, weil er es alleine geschafft hat, es ist deshalb mit dem Fahrrad gefallen.

Muss ich das einfach so ertragen? Sie sagt offen zu meinem Mann, dass er viel zu viel zuhause tut, obwohl er ganztags arbeitet. Ich arbeite 2/3. Er hat mich glücklicherweise total verteidigt, aber wie gehe ich in Zukunft damit um?

1

So schwierig es auch ist, dir wird nichts anderes übrig bleiben, als mal eine deutliche Grenze zu setzen.

Wenn sie das nächste Mal etwas in die Richtung sagt: "Du Gertrude, mir ist aufgefallen, dass du dich in letzter Zeit ständig in meine Angelegenheiten einmischst. Ich entscheide selbst, wie ich mein Leben führen und wie X und ich unsere Ehe führen und die Aufgaben im Haushalt verteilen, geht dich auch nichts an. Bitte hör auf, das ständig zu kommentieren."

Und danach dann konsequent jedes Mal etwas sagen, wenn sie sich wieder einmischt: "Gertrude, ich hatte dir doch gesagt, dass ich das Thema nicht mit dir diskutieren möchte." "Gertrude, lass uns bitte das Thema wechseln." "Bei dem Thema kommen wir nicht auf einen Nenner."

Ich bin auch ziemlich Harmoniebedürftig, aber irgendwie reicht es auch mal. Die Frau trampelt gerade ganz schön in deinem Vorgarten herum und es wird Zeit, einen Zaun zu errichten, um die Blumen zu schützen (bildlich gesprochen). Ich würde mir auch wirklich die Sätze genau vorher überlegen und vorher einüben. Das hilft mir in solchen Situationen immer. Viel Erfolg! ☺️

2

Danke für deine ausführliche Antwort und die guten Tipps. Ja, leider wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als sie immer wieder zu stoppen. Mein Mann macht das auch, dann kommt natürlich immer, dass sie es ja nur gut meint.

Ich muss da wirklich die Backen zusammenkneifen und ihr das ganz deutlich sagen. Natürlich habe ich Angst, wie unser Verhältnis dann wird. Meine Mutter lebt nicht mehr und somit hat mein Kind auch nur eine Oma. Aber es geht wirklich nicht, dass sie alles kritisiert, unser Kind ja auch, das habe ich nur in dem Beispiel nicht geschrieben.

Es tut weh, dass ich einsehen muss, dass unser Verhältnis doch nicht so liebevoll ist wie ich mir immer vorgemacht habe.

3

Für mich hören sich deine Beispiele ganz stark nach einem komischen, veralteten Frauenbild an: Die Frau ist für den Haushalt zuständig, wenn der Mann keinen saubere Kleidung hat, fällt das auf die Frau zurück, der Mann verdient die Brötchen und darf sich dann zurücklehnen Zuhause.

Vielleicht ist es gar nicht so, dass ihr kein gutes Verhältnis habt oder sie dich nicht mag. Ich glaube eher, dass sie ihre Glaubenssätze auf dich projiziert. Sie hat verinnerlicht, was sie tun muss, um eine gute Ehefrau zu sein. Für ihren Sohn wünscht sie sich ebenso eine gute Ehefrau. Ihr definiert das in eurer Ehe aber anders für euch, das schnallt sie aber nicht, weil sie da nicht aus ihrer Haut kann. Also ich glaube gar nicht, dass sie das böse meint. Aber eine Grenze braucht sie trotzdem, da es dich ja trotzdem belastet.

Ich verstehe aber auch deine Angst um das Verhältnis zu der Oma deines Kindes. Aber ich hoffe mal, dass sie so viel Reflexionsvermögen besitzt, um das Verhältnis nicht längerfristig deshalb zu verändern. Ich finde die Grenzsetzung auch für eure Tochter wichtig, da die ja nicht das komische Frauenbild der Oma übernehmen soll und sie ihr Gerede ja im Moment auch immer mitbekommt. Für sie ist es toll, eine Mama zum Vorbild zu haben, die ihre Grenzen setzt und für sich und die Familie einsteht 😊

weitere Kommentare laden
8

Zu jedem dieser Aussagen kann man doch was sagen. Machst du das nicht?

10

Doch, aber scheinbar zu nett oder sie sieht es s als Ausrede, weil ich ja faul bin und sie alles schafft. Zum Beispiel:

Es ist mir nicht wichtig, ob mein Auto sauber ist, ich habe keine Zeit dafür.

Mein Mann: wenn ich polierte Schuhe wollte, würde ich sie selbst polieren.

Es ist wichtig, das Kind beim anziehen nicht zu kritisieren, sonst versucht er es nicht mehr.

Und so weiter… Es kommt dann jedesmal entweder ein „aber“ oder dass SIE das alles trotzdem schafft und sie sieht, dass mein Mann kurz vorm Burnout sei.

19

Es gibt einen kleinen, sehr effektiven verbalen Trick.
„Aber“. Sobald Du das Wort hörst, klinkst Du Dich ein. Nicht den Satz abwarten, direkt: „Kein Aber“.
Wenn Du fies bist, (und das kannst Du sehr freundlich sagen, man muss es nicht beissen) sagst Du, dass das Wort Aber in Eurem Haus zu oft gefallen ist/ihr es abgeschafft habt/challengst sie, ob sie auch nen Satz ohne schafft- und erklärst das Wort quasi für Tabu.

Mit „aber“ schaffst Du blanke Kritik und Widerspruch ab. Spannenderweise gehen die Leute dann meist in die Lösungsorientierung. „Kann ich Dir dabei helfen?“ Und Mei, wenn sie dein Auto putzen will…. würde ich nicht nein sagen.

Neben den super Vorschlägen oben ist auch das ein Trick, ihr das Wasser an ihrem Meckerfluss abzugraben. Du verbietest ihr ein Wort, das wird sie vielleicht blöde aber nicht als Angriff auf sich empfingen. Tatsächlich unterbrichst Du aber ihr ganzes Verhalten damit. Klingt irre, funktioniert aber sehr sehr gut.

weiteren Kommentar laden
12

Sie lässt sich auch von überall beeinflussen: in der BILD stand… der Doktor hat gesagt… im Fernsehen haben sie gesagt, man muss…
Der Enkel von Y kann aber schon…

13

Hey
Also ich hab fast seines Thema mit meinem
Mann 8 Jahre zusammen und im Sommer 2 verheiratet
Meine Schwiegermutter hasst mich von Anfang an
War sogar empört das ich schwanger wurde
Mittlerweile mach zwei Jahren Funkstille meiner Seits meinem Kind zuliebe da man ja nie weiß wie lange die kleinen Großeltern haben
Sehe ich über vieles hinweg
Unser Sohn 19 Monate ist ab und an mal den Tag über bei den Großeltern
Er darf dort alles selbst über Tische und Bänke laufen egal ob mit oder ohne Schuhe
Wenn wieder kligscheisser Sprüche kommen dann Konter ich
Nein darf er nicht
Keine Baby Sprache er soll normal sprechen lernen kein gulli gulli usw
Unser Sohn hat bei uns Grenzen und so soll es auch bei Großeltern sein
Diese hatten ihre Zeit in der sie selbst Kinder bekamen und diese erzogen etc
Besonders meine Schwiegermutter weiß wenn es ihr nicht passt kann sie gehen denn sie weiß wo der Maurer das Loch gelassen hat
Entweder meine Regeln Erziehung etc oder Kontakt wird auf ein Minimum begrenzt
Habe auch schon einiges hinter mir und nur Konsequenz hilft

15

Was antwortest du denn bisher drauf?

Ich würde freundlich antworten, dass es heute eben anders läuft und da Nix „auf die Frau zurück fällt“. Und es schön ist, wenn sie ihr Auto putzt, du das aber aktuell eben nicht geplant hast. Wenn der Dreck aus dem Innenraum sich in die Felge einbrennt, kannst du damit leben 🤪 (mir ist klar, dass sie den Bremsstaub meint und ja, das kann uU schon passieren).

Ich würde also freundlich, aber klar meine Meinung dazu sagen, aber auch nicht diskutieren.

Sie kennt es eben anders und macht sich Sorgen, daher verteilt sie ungefragt Ratschläge. So würde ich es interpretieren. Und ggf auch mal drüber nachdenken (man kann einem Vierjährigen sagen, dass er sich super die Schuhe angezogen hat, sie aber falsch rum sind, ich sehe da z.B. keinen Widerspruch. Motte hat ständig Entenfüße, wir weisen sie immer darauf hin!).

Ich würde es nicht allzu sehr als (böswillige) Kritik sehen. Auch wenn’s nervt, verstehe ich total ;)

16

Mein Gott - der Frau fehlt offensichtlich eine Aufgabe.
Am allerbesten fährst du natürlich, wenn du sie gar nicht ernst nimmst und über den Quatsch lachst. Aber über den Punkt seid ihr vermutlich schon hinaus, wenn Äußerungen in der Menge und in dem Ton.

Ich werde an irgendeiner Stelle dann ziemlich wütend, was sehr hilfreich ist, weil ich dann auch mit entsprechender Schärfe und Strenge "Jetzt ist aber mal gut!" nachdrücklich und lauter als sonst sagen kann. Dann noch ein paar Sätze, dass du dir die ständige Krittelei in deinen eigenen 4 Wänden verbittet. Die ist Gast bei euch, gibt es gar keinen Anstand und Benehmen mehr? - So in der Art.

So ein Donnerwetter hilft dann für einige Zeit.

17

Ich sage meistens entweder, dass wir es anders machen, keine Zeit für gewisse Dinge ist (zum Beispiel Auto blitzeblank halten und Fenster wöchentlich putzen) oder dass es Quatsch ist, wie zum Beispiel, dass mein Sohn unterernährt ist und man ihm deshalb Nahrung reinzwingen muss.

An besagtem Tag bin ich zum ersten Mal auch etwas laut geworden, weil sie mich während eines Gesprächs mit meinem Vater, der kurz da war, immer wieder mit Zeug genervt hat, zum Beispiel, ob sie den leeren Wäschekorb in den Keller bringen soll, den könnte man ja wieder holen, wenn die Wäsche abgehängt wird, sonst steht er unansehnlich herum.

Versteht man die Situation, wenn man nicht dabei war? 🤔

Da habe ich kurz geblökt, was eigentlich alle gleichzeitig von mir wollen. Kurz darauf ist sie ziemlich einsilbig nachhause gefahren.

18

Ihr habt ja schon mehrfach deutlichere Signale gesetzt.
Ich würde die nächste Stufe zünden.

Sprech Dich mit Deinem Mann ab - und er nimmt sie mal in Ruhe und deutlich auf die Seite.
„Mama, mir fällt in letzter Zeit immer mehr auf, wie offen und tiefgreifend Du meine Frau kritisierst. Das geht nicht. Du bist nicht das Mass der Dinge. Sie macht es super und ich möchte dass Du Dich zurückhältst mit so Verhalten. Du vertreibst uns da grade.“
Wenn sie sich rausredet: nein. Gut gemeinst ist der kleine Bruder von Scheisse. Sie soll ihren Rand halten.
Eine deutliche (!) Ansage von ihm.

Und ab da kriegt sie von Euch beiden Grenzen, wenn sie wieder damit anfängt, da hat jemand weiter oben schon tolle Beispielsätze genannt.

Warum Deinen Mann ins Boot holen? Während ich der Meinung bin dass wir alle gross sind, muss sie spüren, dass sie da bei euch beiden gerade auf Grund läuft. Bei ihrem Frauenbild wird die Meinung ihres Sohnes auch deutlich mehr Gewicht haben als Deine oder sie fasst es gar als Affront auf dass Du ihre grandiose Lebenserfahrung zurückweist.

Bremst sie ein. Einmal kurz nen verbalen Schlag ins Genick, bei Rückfall nachsetzen. Und hoffen, dass sie nicht zur ganz ekligen Sorte gehört, die sich davon nicht beeindrucken lässt.

Du hast Dir das lang genug gefallen lassen. Es reicht. Zieht ne Linie…

Am Rande, könnte ich wählen, das wäre für mich ein Grund im nächsten Leben als Mann zur Welt zu kommen.
Hey, kann ich Dir helfen? Komm, machen wir zusammen. Bei uns Frauen ist grad das Gegenteil der Sport. So viele Frauen sind im Grundsatz so drauf, dass sie sich lieber gegenseitig fertig machen. Es nervt. Klink Dich aus dem Spiel aus… sie soll sich ein anderes Hobby suchen, bei Dir stänkern ist ab sofort von der Liste.

Bearbeitet von Butterfee
21

Ich hatte das mit meiner Schwiegermutter auch schon.
Sie kritisiert aber weniger mich, dafür umso mehr meinen Mann.
Ich war dann vor kurzem einmal so genervt davon, dass ich sagte, dass es jetzt auch mal reicht und ob sie endlich mal fertig ist, mit dem Kritisieren.
Dass man sich das ja gar nicht mehr anhören könne.
Sie ist dann aus allem Wolken gefallen und warf mir vor, sehr empfindlich zu sein. Man dürfe ja überhaupt nichts mehr sagen.
Da mussten mein Mann und ich erst mal lachen.
Mein Mann meinte dann, dass sie manchmal tatsächlich aus dem Kritisieren gar nicht raus kommt und dass das sehr anstrengend sei.
Offenbar war ihr das gar nicht klar und seither bemüht sie sich sehr, weniger zu meckern 😃