ADS mit zwei Kindern

Hi, mich würde Mal interessieren ob AD(H)S'ler unter euch sind und wie ihr euer Familienleben, insbesondere mit zwei Kindern gemanagt bekommt.
Ich kenne mein Leben ohne die klassischen ADS Symptome nicht.
Was mich am meisten stört , ist meine fehlende Zeiteinteilung und enorme Unordnung.

Ich bin mir sicher, eine gute Mutter zu sein! Aber was meine "Ordnung" angeht bin ich absolut kein gutes Vorbild. Ich möchte, dass meine Kinder hier "besser aufwachsen" . In einem Umfeld, dass Strukturen schafft und ein Gefühl von Wohlbefinden.
Ich brauche für viele alltägliche Aufgaben wirklich lange und häufig auch Pausen von diesen, fühle mich schnell ausgelaugt.
Und dann eben dieses riesen Chaos..
Mein zu Hause ist nie sauber und ordentlich und das in einem Ausmaß, dass mich selbst stört.
Ich schaffe es aber nicht, hierfür ein System zu entwickeln, die Dinge im Blick zu behalten.
Ich habe "schübe" in denen ich total viel Energie habe und Lust etwas im Haus zu machen, aber das ist selten.
Es ist zum Teil wirklich extrem, zb. Haben wir Treppen die zum Teil so verstaubt sind, dass dort Fußabdrücke zu sehen sind. Häufig habe ich keine Unterwäsche im Schrank weil ich einfach nicht gewaschen habe. Das Badezimmer ist zum Teil so verdreckt, dass ich über 2/3 Stunden zum richtigen säubern brauche. Es liegt immer einiges an Zeug rum.
Ich bin schon froh dass sich kein Müll auf dem Boden sammelt und man sich noch eigner Maßen frei bewegen kann.

Nun bin ich aktuell mit dem zweiten Kind schwanger.
Es ist mir wirklich ein großes Anliegen, dass meine Kinder in einem ordentlichen Umfeld aufwachsen. Damit meine ich nicht, dass alles wie geleckt sein soll. Aber ich möchte, dass man eine Grundordnung schafft und beibehält, in allen Bereichen.

Das Problem sehe ich ja auch an anderen Stellen.
Ich weiß meistens nicht, wann welcher Müll abgeholt wird, habe wenig Übersicht wann und was eingekauft werden muss ( macht mein Mann dann zum Glück meistens), ich lasse wichtige Briefe oft Monate, zum Teil sogar jahrelang liegen und werde dann irgendwann sehr böse überrascht, ich schaffe es nicht mich gut um meinen Körper zu kümmern also zb. Sport zu treiben oder mich regelmäßig gesund zu ernähren, über meine Finanzen habe ich auch keine Kontrolle

Ich habe einfach ein riesiges Chaos an jeglichen stellen.

Wie geht ihr damit um ? Habt ihr in irgendeiner Form Unterstützung oder kleine "Helferlein"?

Mein ADS- Männchen in mir sagt "Who Cares?- solange ich irgendwie durchs Leben komme.."
Aber das Mama-herz schreit: " tu etwas, damit es deinen Kindern gut geht und sie nicht verschwommen durchs Leben gehen !"

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Hey!

Puh, das klingt richtig heftig.

Ich bin so wie du- Ordnung, Sauberkeit, Struktur fallen mir schwer.

Ich habe 2 Kinder und habe mit der Medikation wieder angefangen. Ich mache jedes Wochenende richtig sauber und unter der Woche das gröbste.

Für mich klingt es so, als solltest du eine Therapie beginnen, in der du dir Strukturen aneignest und medikamentös nach der Schwangerschaft eingestellt wirst.
Deine Kinder hast du ja auch vor Augen. Die sollten schon in einem sauberen Umfeld aufwachsen. Außerdem brauchen sie ja auch Struktur- vor allem, wenn sie auch adhs haben sollten. Und auch du möchtest doch anders leben.

Liebe Grüße
Schoko

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Bei mir herrscht oft weniger Chaos je weniger ich Zeit habe. So habe ich schon immer funktioniert. Ich brauche Zeitdruck und dann arbeite ich sehr fokussiert und schaffe sehr viel. Leider laugt es auch ziemlich aus und die Tage drauf habe ich kaum Energie oder Lust. So sehe ich oft lustlos dabei zu wie das Chaos wieder überhand gewinnt.

Mein Problem ist auch das ich Abwechslung bei meinen Aufgaben brauche. D.h. manchmal bin ich hin und her gerissen wohin ich meine Energie stecken möchte. Mal ist es der Haushalt, mal Aussortieren, mal Garten, etc..

Irgendeine Ecke/ Bereich sieht immer schlimm aus. Und irgendwie verlagert sich das Chaos immer nur.

Ich arbeite immer noch täglich dran mich selbst zu maßregeln bis es zur Gewohnheit wird. Bspw. Bevor ich nach unten gehen das Bett machen oder das Bad so zu verlassen wie ich es betreten habe. Manche Sachen funktionieren gut und an manchem muss ich noch arbeiten.

Z.B. muss ich immer noch gegen meinen inneren Drang ankämpfen "Dinge müssen keinen festen Platz haben" (funktioniert nur in der Küche bei mir).Gerade meinen Kindern möchte ich es mitgeben und so Versuche ich mich gerade in deren Zimmern daran zu halten.

Mein Haushalt wird niemals wie geleckt aussehen (nur wenn meine Mutter da war). Gefühlt funktioniert es aber seit ich ein Kind habe besser als mit keinem Kind und seit ich zwei Kinder habe besser als mit einem Kind. Ich habe eher Angst davor wie es wieder werden wird wenn beide mal ausziehen.

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Woran liegt das mit dem "weniger Zeit= weniger Chaos"?
Das könnte auch auf mich zutreffen, weil ich bei weniger Zeit/viel tun mehr im "Lauf" bin.
Inwiefern hilft mir dieser mögliche Erkenntnis aber?
"Ind Bad gehen bevor ich es verlasse"... Landet deine Kleidung auch auf dem Boden bevor du zb. Duschst und bleibt gerne mal liegen?

Sich Maßregeln...ich glaube da fehlt mir einfach die Selbstdisziplin. Ich bräuchte vermutlich noch Mal bzw. Mal, weil es das bei mir nicht richtig gab, jemanden der mich wie ein Kind kontrolliert und durch diese Dinge begleitet. Um so albern es klingt...

Darf ich fragen wie alt du bist ?

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Und was hast Du schon unternommen, um besser mit Deinem ADS klarzukommen? Verhaltensschulungen? Medikation?

Meine Helferlein sind ToDo Listen mit Prioritätenvermerk bzw Termin, bis wann es fertig sein muss, feste Routinen und Strukturen (jeden Freitag wird das Bad geputzt, jeden tag nach dem Essen mache ich bis 21 Uhr Küche, und wenn das Geschirr dann schon erledigt ist, wasch ich nen Schrank ab), Gespräche mit einer Therapeutin und mit anderen ADSlern in Reallive. Ich lade auch regelmässig Freunde ein, damit ich gezwungen bin, aufzuräumen,

Bearbeitet von ADDwhocares
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Ich habe über meine Lebenszeit ca. 10 Jahre eine Verhaltenstherapie gemacht, allerdings nicht mit dem Schwerpunkt auf diese Diagnose.
Vor Medikation habe ich Respekt, weil es ja doch auch persönlichkeitsverändernd sein soll.

To do listen... Schaffe ich wenn es hoch kommt einen ganzen Tag

Mit Plänen kann ich nicht umgehen
Ich habe schon x Pläne in verschiedener Form erstellt aber nach dem erstellen hat sich das dann auch schon wieder erledigt.

Das mit dem Freunde einladen klingt gut 😀

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Hallo,

du schreibst, du hast "Respekt" vor einer Medikation wegen der Möglichkeit einer Persönlichkeitsveränderung.

Nach meiner Meinung verbaust du dir hier eine Chance, besser in deinem Alltagsleben mit deiner Erkrankung zurechtzukommen.

Viele der ADS-Medikamente sind recht kurz wirksam und du kannst sie - eine entsprechende Anleitung und Erfahrung vorausgesetzt - auch bedarfsgerecht einsetzen.

Für mich spricht nichts gegen einen medikamentösen Behandlungsversuch, ggf. auch in mehreren Anläufen. Du kannst die Medikation in Absprache mit deinem Arzt doch jederzeit wieder absetzen, wenn du merken solltest, es treten unangenehme Nebenwirkungen oder eine unerwünschte Persönlichkeitsveränderung ein.

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Hi,
mein Mann hat ADHS und wir haben eine 10 Monate alte Tochter. Er kämpft schon auch ganz schön. Allerdings bin ich sehr strukturiert und übernehme den organisatorischen/planerischen Teil und bringe Struktur in unseren Alltag. Innerhalb dieser Struktur „ funktioniert“ mein Mann auch einigermaßen gut. Deshalb wäre meine erste Frage nach deinem Mann. Kann er nicht gewisse zusätzliche Aufgaben übernehmen? Post durchsehen zum Beispiel oder einmal in der Woche das Bad putzen (mein Mann und ich teilen den Haushalt. Er hat bestimmte Aufgaben die er sehr routiniert erledigt.) Falls es finanziell möglich ist wäre eine Putzfrau sicher auch eine gute Idee. Seit unsere Tochter auf der Welt ist kommt alle 2 Wochen jemand, das entlastet uns enorm. Oder hast du Familie in der Nähe, die dich unterstützen kann?
Zum Thema Ernährung kann ich dir nur raten, dich einmal aufzuraffen, vorzukochen und einzufrieren. Das spart so viel Zeit.
Außerdem tragen wir alle Termine in einen gemeinsamen online Kalender ein. So ist wenigstens halbwegs sichergestellt, dass mein Mann nichts übersieht. Du könntest da ja auch einmal in der Woche als wiederkehrenden Termin „Wäsche“ eintragen. Vielleicht hilft das ja.
Für den Müll könntest du einen Plan machen und in der Küche aufhängen. Oder du delegierst den Müll an deinen Mann 😉
Außerdem könntest du es mit einer Verhaltenstherapie versuchen.
Aber, und das finde ich wirklich wichtig zu betonen: eine gute Mutter sein und eine glückliche Kindheit haben hat nichts mit sauberen Treppen und geleerten Mülleimern zu tun. Also sei nicht zu streng mit dir.

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Was genau sind denn die Punkte die bei deinem Mann im Fokus stehen ? Womit tut er sich besonders schwer?

Leider ist mein Mann auch ein ziemlicher Chaot.
Er macht viele Dinge in unserem Alltag wie einkaufen, kochen den Garten usw. Aber sowas wie Briefe, bleiben auch bei ihm liegen.

Und wenn ich mir sein Arbeitszimmer ansehe...oh je 🙈 auch das reinste Chaos.

Termine wie Arzt oder Friseur bekommen wir meist Recht gut hin. Feste Strukturen und Pläne dagegen gar nicht. "Montags ist Badezimmer-Putztag"- vergiss es. Ich plane gerne feste Termine für orga/Termine, Haushalt, Sport, Familienzeit, Hobby usw. Auch schön mit Pausen, so dass es nicht überfüllt ist oä.
Aber wenn ich es schaffe mich daran irgendwann auch nur Mal ne Woche auf zwei zu halten, Stelle ich mir selbst ne Urkunde aus 🙈


Lieben Dank für deine letzten Worte 😘

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Naja, das ist eigentlich normal, da sich neurodiverse Personen gerne mit anderen Neurodiversen umgeben :)

Ich kann Dir nur raten, weiter eine Verhaltenstherapie zu versuchen, frag doch mal ganz gezielt nach Hilfen für Dein Problem. Es gibt auch viele Bücher, aber da was raten ist schwer, da jeder ja was anderes ansprechend findet.

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Ich bin zwar nicht diagnostiziert, aber eigentlich ziemlich sicher, dass ich irgendwie mit in die Kategorie falle.

Ordnung fällt mir seit je her schwer. Aber tatsächlich hat es sich enorm gebessert:

- ich räume Dinge sofort auf und versuche es auch meinen Kindern so beizubringen. Je mehr es sich stapelt, desto überforderter bin ich und desto mehr Zeit benötige ich. Das erforderte anfangs etwas Disziplin, aber seit inzwischen 5 Jahren setze ich das konsequent um und inzwischen macht es mich nervös, wenn was liegen bleibt. Einzig beim Papierkram bin ich noch nicht so diszipliniert. Aber da wird wichtiges sichtbar (!) an die Pinnwand beim Kalender geheftet und der Rest kommt an einen festen Platz und irgendwann sortiert 😅 aber im Alltag: ich räume leere Teller sofort weg, benutzte Stifte, Töpfe, etc.

- Wäsche war tatsächlich nie ein Problem, aber vielleicht hilft dir ein fester Waschtag pro Woche? Oder 2?

- Organisation: ein großer Wandkalender im Flur hat mir echt geholfen. Er hängt direkt gegenüber der Treppe und wenn wir morgens runter gehen, schaue ich da als erstes drauf und schiebe den Magneten auf den aktuellen Tag und sehe so sofort, was ansteht (Bücher in die Bücherei bringen, irgendwelche Überweisungen die fällig sind, Termine… Ich trage da echt alles ein 😅 auch Mülltonnentermine).

- Sauberkeit: wir haben inzwischen 2 Saug- und Wischroboter! Beste Investition! Der unten fährt jeden Abend um 20 Uhr und inzwischen weiß die ganze Familie (selbst die Einjährige) - startet das Ding, muss aufgeräumt sein! Klappt super! Und morgens ist es immer sauber und ordentlich!

- einkaufen: wir haben ne interaktive Einkaufsliste. Stelle ich oder mein Mann fest, dass was fehlt, schreiben wir es sofort drauf (ich mache die Butter leer, zockt das Handy und notiere es und nicht „oh, muss ich später aufschreiben“ - ich vergesse es sonst! Das muss Instant drauf!) so geht uns echt selten was ungeplant leer 😊

Bad putzen ist auch so einer meiner Endgegner. Wir wischen immer mal so im Vorbeigehen übers Waschbecken oder schrubben das Klo, wenn’s sich grade ergibt quasi. Meist gelingt es, bevor es eklig wird 😂 also eigentlich immer, zumindest im Gästebad ist es mir sehr wichtig. In „unserem Bad“ dann spätestens, wenn Dreck sichtbar wird.

Es ist nicht leicht, aber tatsächlich schleifen sich neue Routinen einfach ein. Hätte ich nie gedacht. Vielleicht helfen dir die Tipps ja :)

Ich hab übrigens auch 2 Kids (Mädels, 5 und 1). Der Großen fällt es auch eher schwer, direkt Ordnung zu schaffen, die Kleine macht es schon super für ihr Alter 😅

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Da sind ja viele gute Tipps dabei
Welche Saugroboter nutzt ihr?

Wir hören immer das Aufräumlied von Simone Sommerland, bevor das Kind ins Bett geht und räumen derweil auf. Das klappt echt gut

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Das Lied hören wir auch manchmal 😂

Oh ich weiß nicht, der war mal bei amaz*n im Angebot für 139€ und macht seine Sache echt super, sind top zufrieden 😂 ich glaube der heißt Tekom oder so? Keine Ahnung 🙈😂 müsste ich mal nachschauen.

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Hallo,

Ich habe selbst kein AD(H)S. Allerdings habe ich mir im Alltag ein paar "Helferlein" zugelegt, um den Überblick zu behalten bzw. eine Grundordnung zu schaffen:

- Putzhilfe (2 h pro Woche für die Grundreinigung)
- Mülltonnen-App, die mich abends an die Mülltonnen des nächsten Tages erinnert
- Briefe kommen in eine Ablage mit verschiedenen Fächern ("dringend" etc.)
- Einkaufs-App, die ich 1x pro Woche mit meinem Mann durchgehe

Vielleicht helfen dir ja ein paar Dinge von der Liste?

Alles Gute für deine Schwangerschaft!

Lg, babyelf (33+4 🩵) mit 👧🏻🧑🏻 an der Hand und ⭐⭐⭐👼🏻⭐⭐⭐ im Herzen

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hast Du denn überhaupt schon nach einem für Dich geeigneten System Ausschau gehalten und versucht das die anzugewöhnen?

Hast Du es schon mit strenger Routine versucht? Ich z.B. räume während dem Zähneputzen immer das Bad auf und wische über die Waschbecken +WC -- Am Wochenende geh ich erst aus dem Bad, wenn auch die Dusche noch geputzt ist.

Direkt nach dem Aufstehen mache ich fest 1-2 Haushaltsdinge (Wäsche anschmeissen,z.B) und nach jedem Mittagessen nehme ich mir einen neuen Raum vor um dort "aufzuräumen". So ist jeder Raum auch alle paar Tage mal dran.

Versuche doch einzelne Dinge direkt an Feste Zeiten zu kombinieren, - das klappt bei mir ganz gut ... udn ja: das wird auch mit Kind klappen, denn dazu musst du es nur in dei Trage packen oder wenn es geht auf den Boden mit irgend einem Spiel zeug legen.... -- sind ja nur Minuten-Tätigkeiten, und dreissig sekunden, bis die Dusche eingesprüht ist, kann jedes Kind auch mal jammern.... --

machst Du z.B. Handy-Listen (ich finde Google-Termine ganz passend - mit Erinnerungsfunktion für Müll oder andere Tätigkeiten, die ich mir für den Tag vorgenommen habe). ? Ich hab alles im Google-Kalender - wie Termine .... so hab ich alles auf einen Fleck und kuck da mehrfach täglich rein....

Bearbeitet von tr357
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Um deine erste Frage erstmal zu beantworten:
Ich denke dass ich seit bestimmt 20 Jahren immer wieder Versuche ein System zu finden dass gerade in meinen Alltag/Lebenssituation rein passt. Also ein noch größeres "ja" kann es hier nicht geben 🤭

Das was du beschreibst sind Routinen und genau diese fehlen mir und ich bekomme sie kaum- bis gar nicht etabliert. Nicht weil die Zeit fehlt, sondern weil ich den Blick dafür verliere. Selbst wenn ich klein anfange (Zähne putzen= Waschbecken und WC säubern) garantiere ich dir, dass ich es wenn es richtig hoch kommt 3 Tage mache und danach nicht mehr, weil es an einem Tag etwas gab, weshalb es nicht funktionierte und dann bin ich raus.
Zudem gibt es ja gefühlt Millionen dieser kleinen Dinge die ich etablieren musste und weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Selbst wenn ich es 3 Tage durchziehen würde, würde ich danach (im besten Fall) den Fokus verlegen und an einer anderen Baustelle arbeiten. Routinen sind aber nicht innerhalb von 3 Tagen "drin"
Und das geht dann eben mit allem so.

Mit meinem Kind bzw. Bald Kindern bekomme ich das schon geregelt. Da bin ich zuversichtlich. Ich habe ja auch schon eins. Aber das drum herum, die ganze Ordnung und Orga... Die reinste Katastrophe!

Und zum Thema Kalender:
Notizen im Handy sind ganz schlecht für mich, weil sie dort nicht sofort sichtbar sind.
Außerdem ist die gefahren groß das ich x andere Sachen am Handy mache statt mich mit meinen listen zu beschäftigen.

Aber selbst wenn ich einen riesen Kalender an meine wand am Eingang hängen würde und mit rot Anmale, Glitzer und Einhörner dazu klebe 😉...ich komme mit einem solchen system nicht klar.
Ich brauche feste Zeiten, damit ich eine Übersicht habe und hinterher komme, aber gleichzeitig bin ich mit diesen meist überfordert, weil immer etwas dazwischen kommt. Termine außerhalb des eigentlichen plans, Krankheit des Kindes das nicht gut Kita gehen kann, eigene Krankheit oder einfach enorme Antriebslosigkeit, der innere Schweinehund der sagt "kannste auch morgen machen"(und morgen ist es dann einfach zu viel) usw...

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oh, - das ist sehr schade..... ich schaue alle paar Stunden auf meinen Google-Kalender oder mein Trello ... und lösche immer alles erledigte und versuche jeden Tag einfach die Liste leer zu kriegen.... schade, dass du nicht so tickts.... denn das macht es mit so automatischen Terminen alle X Tage oder Wochen sehr einfach vom Handllng.... aber gut ist, dass Du dir dessen ja schonmal bewusst bist..... -- eventuell hilft dann doch eher Haushaltsmässig eine extrene Hilfe....

Oder ein Staubsauger-robotter, denn jedesmal wenn der "hängt" muss man den Boden aufräumen, dass er weiter fahren kann....

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Ich bin hochsensibel und mein Partner hat diagnostiziertes ADHS. Wir versuchen uns die Care-Arbeit gerecht zu teilen, aber nicht jeder kann alles gleich gut und wir richten uns nach den jeweiligen Stärken und Schwächen.

Was mein Partner leider nicht gut kann:
- Multitasking, also z.B. Kinder betreuen und gleichzeitig was im Haushalt erledigen
- aufräumen (leider lässt er alles liegen und die Kinder machen das gerne nach und ich bin die einzige hier, die aufräumt. Aber ich brauche ein ordentliches Zuhause ohne sichtbares Chaos, sonst geht es mir nicht gut)

Was mein Partner sich antrainiert hat und deshalb super klappt:
- strikt Kalender führen mit Erinnerungsfunktion am Handy (auch die Termine für die Mülltonnen sind da drin und er wird daran erinnert und übernimmt das zuverlässig)
- jeden Abend feste, klar umgrenzte Aufgaben übernehmen (Müll wegbringen, Abwasch machen..)

Was meinem Partner gut liegt und er besser kann als ich:
- einmalige Projekte umsetzen (ich mag lieber Routinetätigkeiten)
- Spaß mit den Kindern haben
- Energie für das allernötigste aufbringen, auch wenn wir alle gerade am Ende sind

Was mein Partner einfach nicht gut kann und ich immer übernehme:
- planen und packen für Ausflüge und Urlaube
- aufräumen
- Überblick über die Finanzen haben
- all die Kleinigkeiten im Kopf behalten (Kind 1 braucht Sandalen, Kind 2 einen neuen Helm..)

Also tatsächlich muss ich einfach mehr Mental Load übernehmen, aber mein Partner übernimmt fleißig mehr konkrete Aufgaben (z.B. putzt er das Bad, wenn ich einen Vorschlag mache, wann dafür Zeit übrig ist), während ich für den Ausflug packe, zieht er die Kinder um (Kleidung lege ich bereit) und cremt sie ein. Ich mache den Essensplan für die Woche und die Einkaufsliste, mein Partner macht den Einkauf mit App auf der er alles akribisch abhakt. Die Post mögen wir beide nicht. Am besten klappt es, wenn wir uns zu zweit 30min hinsetzen und alles gemeinsam erledigen. Mir macht die Post Angst und mein Partner vergisst oder übersieht bei der Bearbeitung oft wichtige Dinge, aber gemeinsam klappt es gut.

Wir haben einen Staubsaugerroboter und das "Boden frei räumen" klappt gut. Da machen dann sogar die Kinder mit, die wollen ja auch nicht, dass die Spielsachen eingesaugt werden. Und die Kinder lieben es, mit einem Staubwedel die Treppe zu bearbeiten. So bewegt sich der Staub nach unten und wird vom Saugroboter entfernt.

Also meine Tipps sind:
- Staubsaugerroboter mindestens alle 2 Tage laufen lassen und vorher mit den Kindern Boden freiräumen (der restliche Staub wird von alleine aufgewirbelt und landet am Boden, deshalb sammelt sich gar nicht soo viel an)
- feste Termine für bestimmte Aktivitäten einplanen (Bad putzen, Post öffnen), oder wenn man es sich leisten kann an eine Haushaltshilfe abgeben
- Kalender mit Erinnerungsfunktion am Handy zuverlässig nutzen und wirklich alles direkt eintragen
- Listen nutzen und abhaken (tägliche Routine, Einkaufsliste, Packliste)
- mit dem Partner besprechen, wer welche Tätigkeiten übernimmt

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Ich bin nicht diagnostiziert. Denke aber, dass ich es habe. Aufgrund vieler vieler Dinge. Ich war immer die "Verpeilt" und frage mich bis heute, wie ich eigentlich mein Studium und alles geschafft habe. Bin als Kind auf Brücken Geländern balanciert und sowas. Immer Leben am Limit. Aufs Abi in der Nacht vorher gelernt usw. Hatte Klausuren nicht auf dem Schirm und musste die dann unvorbereitet schreiben, oft. Bin mal einen Monat zu früh zu nem Seminar gefahren und mal einen Tag zu spät am Flughafen gestanden, Langstreckenflug.
Seit ich Kinder habe, bin ich viel besser organisiert. Habe wirklich angefangen, alles in den Kalender zu schreiben. Trotzdem fällt es mir immernoch sehr schwer, Termine wahrzunehmen. Es kann sein dass ich um 9 Uhr sehe, dass ich um 10 nen Arzttermin habe, dann aber so in Gedanken bin, dass ich um 11 Uhr erst merke, dass ich schon wieder "versagt" habe. Es ist wirklich sehr anstrengend aber Übung macht den Meister :) Frage andere, ob sie dir bitte helfen können. Doch zu motivieren. Z.B deinen Mann. Oder eine Freundin. Ihr vereinbart etwas bestimmtes (Wohnzimmer putzen) und du musst ihr dann ein Bild davon schicken. Was mir immer sehr hilft ist es, auszumisten. Ich tendiere dazu, immer viel anzuhäufen. Frage mich immer, wo andere ihre Sachen haben. Andererseits schmeiß ich dann wichtige Sachen versehentlich weg.
Zeitenweise hatte ich feste Zeiten und Tage, an denen ich z.B eingekauft habe, gewischt habe, gekocht habe. Das hat mich aber total unglücklich gemacht weil ich mir selbst viel zu viel Druck gemacht habe. Überlege dir, was Priorität hat und was du wirklich leisten kannst. Kräfte mäßig. Dann gibt es halt 2x die Woche Nudeln mit Tomatensoße. Dafür nimmst du dir dann die gewonnene Stunde, um Wäsche zu sortieren. Setze dir ein bestimmtes Zeitfenster, z.B von 9-10:30 mache ich Wäsche, danach lege ich mich hin. Oder montags räume ich immer alles von Wochenende auf und dienstags wird gesaugt und gewischt. Mittlerweile sauge ich täglich und räume mehrfach täglich auf. Damit geht es mir viel besser. Mein größtes Problem war aber nie der Haushalt, sondern einfach die Unaufmerksamkeit und dass ich einfach oft in meiner eigenen Welt bin. Hab immernoch total Angst, mal meine Kinder irgendwo zu vergessen. Habe aber z.B auch nen Wecker um 12:30, dass ich zum Kindergarten los muss :D