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So ähnlich war es bei Freunden auch, anfangs.
Dann ging sie wieder arbeiten und er in Elternzeit.

In der Zeit wuchs er zum 'Musterpapa', weil er aus Erfahrung lernte. Keine Mama im Hintergrund, die es hätte auffangen können. Rhythmus und Routine spielten sich ein.

Wenn sie dann abends kam oder mit dem Kind spielen wollte, sagte dann er: * hat schon gegessen, jetzt dies, dann das, bitte nicht mehr aufdrehen, * bekommt dann noch sein Fläschchen und dann geht es ins Bett.

Letztlich haben sich dann beide eingegroovt und Kind fing an mitzusprechen.


Ich selbst bin froh, dass ich stillen konnte. Nichts gegen Fläschchen, ich war selbst Flaschenkind.
Meine Befürchtung war, dass ich das mit der Temperatur, Erfahrung usw. nicht hinbekommen hätte. Die Fläschchen, die mein Kind bekommen hat, haben andere gemacht :-)
Wickeln musste man mir erst mal zeigen. Wie ich mein Kind halten kann, erfragte ich mir von einer anderen Mutter aus dem Krankenhaus.

Im Krankenhaus habe ich dann unter Aufsicht geübt, dass ich es zu Hause super alleine konnte. Ich brauchte aber Übung.


Bei gravierenden Schnitzern und Dingen, die dem Kind wirklich schaden können, würde ich noch mal in Ruhe darüber reden.
Kommen diese ständig/täglich vor, müsste er diese ohne dich können?
Könntest du das im Zweifel übernehmen und er macht in der Elternzeit vieles andere?
Gibt es Gedankenstützen, damit er es lernen kann, Rhythmus einspielen usw.?

Für meine Vergesslichkeiten mache ich mir Hilfsmittel, wenn sie wichtig sind.
Oder übe sie so lange, bis ich es aus dem Schlaf heraus kann.

Intuitiv und Bauchgefühl ist auch sehr viel. Vieles ist aber auch Routine. Vor Fläschchen habe ich vermutlich auch deswegen "Angst", weil ich keine Routine und somit keine Erfahrung habe. Wenn andere es machen, finde ich es super.

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Ich bin auch etwas schockiert über einige Antworten...
Was ist denn, wenn er dem Kind eine viel zu große Flasche gibt? Oder er sich aussperrt und dem Kind deswegen was passiert, weil es allein in der Bude ist? Es einen hitzschlag bekommt, weil er es irgendwann mal im Auto vergisst?
Ganz ehrlich, ich hätte meinem Mann bei jedem dieser fehltritte die Hölle heiß gemacht, damit es sich bei ihm getrennt, das sowas nicht zu tolerieren ist. Denn wie mir scheint, kommt sowas bei der TE ständig vor, sonst würde es ihr nicht so große Sorgen machen. Und das bedeutet, er lernt scheinbar nicht aus seinen Fehlern!
Ich würde da auch klipp und klar sagen, solange das nicht rund läuft, gehe ich nicht zur Arbeit. Du kannst ja, wenn ihr gemeinsam zuhause seid, ihn alleine machen lassen. Da hat er genug Zeit, sich zu beweisen. Aber wenn er immer wieder die gleichen Fehler macht und nichts dabei lernt, dann hätte ich auch kein Problem damit ihm offen zu sagen, dass du die Verantwortung nicht an ihn abgeben kannst.
Es geht hier ja nicht um verdrehte Kleidungsstücke oder ein Kind, das du abends mit dem Mittagessen im Gesicht begrüßt - sondern um wirklich ernste Dinge. Und ich finde, da kann man auch nicht salopp sagen, der wächst da rein, lass ihn doch einfach alleine mit dem Kind. Denn wenn er es schon nicht hinkriegt während du da bist (und er sich so Gedanken machen muss, das ihn jemand auf die Finger schaut), wie soll dass dann erst werden, wenn er alleine mit dem Kind ist? Diese Verantwortung gegenüber meinem Kind könnte ich nicht ablegen, denn in dem Moment hätte ich es ja dieser Situation ausgeliefert, weil ich weiß, ich lasse es bei einer Person (egal ob das nun der Papa oder Hans Wurst ist), die es einfach nicht gebacken kriegt, ihn grundlegend zu versorgen.

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ganz genau.

die urbia muddis die das als "schusselig" abtun, scheinen nicht die hellsten zu sein.

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"Was ist denn, wenn er dem Kind eine viel zu große Flasche gibt? "
Was soll denn dabei passieren? Entweder die Hälfte wird weggeschüttet, weil das Kind die Menge gar nicht trinkt oder das Kind trinkt sie und sie war doch nicht zu groß. Oder aber das Kind trinkt sie und spuckt einen guten Teil wieder aus. Nichts davon ist lebensbedrohlich.
Oder hältst du dich immer strikt an die Empfehlungen auf den Packungen bzgl. der Menge? Dir ist bewusst, dass das Richtwerte sind? Ich hab mich anfangs dran gehalten und hatte ein sehr hungriges Kind. Bis mir die Hebamme sagte, dass ich problemlos mehr machen dürfe, wenn das Kind eben noch hungrig ist.

Hölle heiß machen? Bei dem Vorfall mit der Tiefgarage ja. Bei allem anderen würde ich dir als der Ehemann aber auch ein paar Takte sagen.

@ TE: wenn die Flaschentemperatur echt so ein Thema bei euch ist: schafft euch einen Wasserkocher an, der das Wasser auf die passende Temperatur erwärmt. Einmal morgens abkochen, danach nur noch passend erwärmen. Quasi idiotensicher. Ich glaub wirklich die Temperatur gefühlt habe ich fast nie.

Meine Erfahrung ist außerdem, dass es bei vielen Vätern "nicht so klappt" wenn die Mutter da ist eben WEIL die Mutter da ist und es eh besser weiß. Die Väter warten dann quasi innerlich schon auf die nächste Belehrung.

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Genau das ist es ja, er merkt

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Vorweg : Ich bin weder krank noch unterbelichtet, wie eine Userin es hier behauptet. Trotzdem ist mir als zweifacher Mutter schon mal eines unserer Kinder vom Bett gefallen. Ich stand dabei und es ging schneller, als ich gucken konnte. Das schlechte Gewissen und die Panik daraufhin waren groß. Das ist nie wieder vorgekommen.

Beim ersten Kind waren wir kurze Zeit nach der Geburt einkaufen. Ich stieg aus dem Auto und wollte ins Geschäft gehen, als mein Mann plötzlich sagte "Äh, hast du nicht etwas vergessen?" Ja, ohne meinen Mann wäre vermutlich erstmal ins Geschäft gegangen, ohne unser Kind aus dem Auto zu nehmen. War keine Absicht, einfach eine tiefsitzende Gewohnheit. Das ist mir danach nie wieder passiert, auch nicht beim zweiten Kind.

Ich bringe auch alleine den Müll raus, während unser Baby im Laufstall liegt oder nehme Pakete an, für die ich einen Schritt nach draußen gehen muss. Zwar ist mir noch nie die Tür dabei zugefallen, aber sag niemals nie. Dein Mann sollte immer den Schlüssel in der Tasche haben oder einen Zweitschlüssel hinterlegen.

Trotz all dem bin ich in meinen, aber auch in den Augen anderer eine soweit gute Mutter, die sich fürsorglich kümmert und nur das Beste für ihre Kinder möchte. Manche Dinge passieren einfach, danach kommen sie nicht mehr vor, weil man fortan ganz genau darauf achtet.
Es gibt vielleicht Mütter, denen das (noch) nie passiert (ist). Die haben stattdessen sicher andere Ecken und Kanten wie jeder Mensch. Die Mütter, die ich kenne, hatten selber schon das ein oder andere Missgeschick, zumindest weiß ich es von denen, die darüber reden können.

Die Sache mit dem Parkhaus hätte mir auch Angst gemacht, doch ich vermute, dass dein Mann zukünftig sehr genau darauf achten wird.
Du kannst ja auch nicht immer dabeisein. Auch im Kleinkindalter können solche Dinge passieren und noch ganz andere.
Redet miteinander.

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Ich erachte mich auch nicht als dumm. Immerhin hat es zum Studium und zwei Staatsexamen gereicht. Meine erste Maus ist mir vom Bett gefallen. Meine erste Maus war mal in der Wohnung und ich draußen. Ich stand in der Tür, weil eine Nachbarin klingelte und ein Windstoß kam. Ich war nicht vorbereitet, die Tür knallte mir in den Rücken und dann ins Schloss. Baby ein Glück im Bett sicher. Ich bin eine sehr bedachte Mutter, die immer dazu neigt sämtliche Gefahren auszuschalten.
Meine Tante hat mal ihr Baby im Maxi Cosi im Hof meines Vaters stehen lassen und ist los gefahren. Der Mann meiner Freundin hat die Milch des Babys mit der des Kleinkindes vertauscht. Ergo Säugling bekam mit 2 Wochen Kuhmilch.
Die Mutter meines Stiefvaters hat versehentlich dem Neffen meines Stiefvaters eine falsche Tablette gegeben.

Alles gebildete Menschen. Jeder macht Fehler. Ist menschlich.

Jedem der oben genannten Bsp passierte das jedoch nur ein Mal und weder beim selben noch bei weiteren Kindern jemals wieder. Dahin gehend scheint der Mann schon sehr zerstreut und ich kann die Bedenken verstehen. Tja nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Entweder weiter selber in Elternzeit bleiben oder Vertrauen lernen und hoffen, dass alles gut wird.

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Hallo,
Hatte eine laaange Antwort getippt und nun ist sie weg. :(
In kurz: ich finde manches vertretbar, vom Bett rollen und Flasche falsch temperiert ist Kategorie „sollte nicht passieren, aber passiert eben irgendwann mal den Meisten“. Baby vergessen aber nicht und ich kam deine Sorge verstehen!
Daher aus hausärztlicher Sicht ein paar Gedanken: ist dein Mann ansonsten auch so „Tüdelig“, zB in seinem
Job? Mein Mann ist zum Beispiel oft mit dem Kopf bei anderem (Arbeit) und einfach abgelenkt, er nimmt dann das „kinderhüten“ als simpel wahr und dann geht ihm vieles durch weil er gedanklich nicht richtig dabei ist. Bei der Arbeit passiert ihm das weniger. Das ist sicher eine häufige und relativ harmlose Erklärung.
Aber hat du das Gefühl es ist allgemein eine Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsproblwmatik? Gibt es weitere Probleme, zB motorisch? Könnte eine psychische Erkrankung hineinspielen (konkret eine Depression)? Gibt es Schlafbeschwerden oder schnarcht er? Wie ist es mit Alkohol oder Medikamenten, insgesamt Missbrauch? Gibt es frühe Demenzen in der Familie? Das wären meine „red flags“, falls du Entwässerung dieser Fragen mit „ja“ beantwortest, sollte er sich einmal gründlicher durchchecken und ggf behandeln lassen!
Ich hoffe die Antwort hilft etwas weiter!
Liebe Grüße!

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Ein Punkt noch: mit Kindern musst du die Aufmerksamkeit permanent bei mehreren Dingen haben, das ist wahnsinnig anstrengend und fällt gerade Männern, die es gewöhnt sind, sehr fokussiert bei einer Sache zu sein, schwer. In diesem Falle hilft wohl nur die Wohnung möglichst sicher zu gestalten mit Eckenschutz, Herdschutz, gesicherten Steckdosen, angedübelten Kommoden und Regalen (ganz wichtig, dass nichts kippt!), weggeräumten Putzmitteln und Spülitabs, Reserveschlüssel usw.

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Danke für deine Antwort, körperlich und psychisch ist er gesund. Er ist ständig mit den Gedanken woanders bzw. Denkt nicht mit wenn er etwas tut, deswegen passieren ihm die gleichen Dinge auch immer wieder. Er bummelt und träumt viel, oft bekommt er nix von seiner Umwelt mit, sieht nix, hört nix weil er mit den Gedanken woanders ist.

Er hat mir sooooo sehr versprochen sich mehr zu bemühen wenn wir ein Kind haben. Inzwischen, so schlimm es sich anhört bereue ich es manchmal mit ihm ein Kind gezeugt zu haben.

Dumm ist er nicht, er hat Telematik studiert und auch allgemein ist er sehr gebildet. Der hausverstand blieb da leider auf der Strecke....

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Hallo,

ich bin auch etwas irritiert, wenn ich hier einige Antworten lese.

Natürlich sollte auch der Papa dazu lernen können, Erfahrungen machen dürfen und es ist sehr vorteilhaft, dass Papas die Dinge eben anders regeln.
Aber dass was dein Mann "verbockt" find ich jetzt gar nicht lustig. Im Gegenteil - ich fände es verantwortungslos ihn so mit dem Kind alleine zu lassen.

Habt ihr darüber schon mal geredet?
Was sagt er dazu?
Lernt er aus seinen "Fehlern"?

"Augen zu und durch" halte ich jetzt nicht für den besten Weg. Das hat ja nichts mehr mit Missgeschicken zu tun, sondern ist grob fahrlässig.

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Normalerweise gehöre ich zu den Muddis, die sagen „Lass den Papa auch mal machen“, aber bei deinem Mann sehe ich es ein wenig anders. Da hätte ich auch so meine Bedenken.

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Ich würde ihn zur Therapie schicken. Bei aller Liebe und bei allem Verständnis für Schussel aber wenn sowas ständig passiert und es ein manifestiertes Problem ist, bitte ihn darum. Ich kenne ähnlichen Fall (aber weiblich) - vergessen Kind anzuschnallen, vergessen Herd auszuschalten, vergessen Heizstrahler auszuschalten, vergessen badewasser kontrollieren, vergessen kind Fläschchen und windeln mitzunehmen bei ausflug über 5 stunden, etc etc. Und nicht einmal sondern all das richtig regelmäßig. Hab sie mal drauf angesprochen, war ihr zwar richtig peinlich aber hilft ja nix. Ihr selber fällt das gar nicht so auf. Sie hat ein aufmerksamkeitsdefizit und dein freund 100% auch wenn das verhalten so auffällig und manifestiert ist.

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...was ich noch gerne hinzufügen möchte:
Wenn ein Mensch einfach nicht lernfähig an dieser Stelle ist, ist es verantwortungslos, ihn dennoch mit dieser Situation alleine zu lassen. Egal, ob er dass will oder nicht.
Mein Mann z.b. wird nachts nicht wach, da könnten 100 Babys um ihn herum kreischen. Für mich der Grund, warum ich, solange meine Jungs nicht durchgeschlafen haben, nicht über Nacht wegbleiben konnte. Ihr Vater wäre niemals aufgewacht und hätte sich somit auch nicht um sie gekümmert. Wenn ich meinen Mann nachts wecken muss, dann muss ich ihn anschreien, zeitgleich an ihm zerren, das Licht muss an und selbst dann dauert es noch fast eine halbe Stunde, bis er aus seinem komatösen Zustand erwacht. Und das hat bei ihm nix mit Faulheit zu tun, falls das jetzt jemand ankreiden will. Es könnte brennen, es wäre das gleiche. Er kann nicht anders.
Und wenn der andere Vater an der Stelle seine Kompetenzen auch nach Monaten ebenfalls nicht erweitern kann, dann kann man ihn mit Kind nicht alleine lassen. Der tatterigen uroma würde man doch auch kein Kind anvertrauen, wenn sie nicht die Voraussetzungen erfüllt.

Ich finde es auch sinnfrei, da extra einen Wasserkocher zu kaufen. Das ist doch keine große Aufgabe, zu schauen, ob die Milch trinkbar ist. Entweder er bekommt es wie ein erwachsener Mann geschissen oder er kann die Verantwortung nicht tragen.

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"mein Mann hat das Baby in der Tiefgarage vergessen und ein anderes Auto hat es tot gefahren."


Abgesehen davon, dass so etwas das Herz einer Mutter und eines Vaters für immer zerbrechen würde, möchte ich dann die Kommentare hier lesen, die sagen "Naja, es war schusselig vom mann, aber ach, so etwas kann passieren."


NEIN! Es kann vielleicht passieren, aber es DARF nicht passieren!

Irgendwann passiert wirklich etwas und dann ist es zu spät. Dann fragt man sich, warum man nicht etwas dagegen getan hat. Obwohl man doch wusste, dass der Vater so ist.

Nur geht es hier nicht um irgendeine Kleinigkeit. Sondern im schlimmsten Fall ist das Kind dann tot. Und das ist nicht mehr rückgängig zu machen.


Steinigt mich, aber das ist meine Meinung.

Unfälle passieren, das ist klar. Aber man versucht doch alles, um sie zu vermeiden.
Ich kontrolliere immer extra, ob ich den Schlüssel dabei habe, wenn ich schnell den Müll raus bringe. (wohnen im Erdgeschoss), ich kontrolliere natürlich, ob ich das Baby im Auto habe, usw.
Milch nicht zu heiß - kann auch tödlich enden!


Ich hätte keine ruhige Minute, wenn das Kind mit dem Vater allein wäre und er sich nicht ändern kann.
Und ich würde es mir nie verzeihen, wenn dann wirklich was passiert.

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Ich wundere mich gerade auch ein bisschen. Man stelle sich vor, die Schwiegermutter hätte derartiges getan..... Da wird schon nach Kontaktabbruch geschrien, wenn sie es wagt, dem 1 1/2- Jährigen ein Teelöffel Sahne zu geben. Aber Hey.... Baby in der Tiefgarage vergessen. Was soll's?

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Unabhängig davon, dass sowas wie Baby außerhalb vom Auto in der Tiefgarage vergessen nicht vorkommen *darf* und der Mann mal zur Untersuchung müsste (wie schafft der seinen Job?), ist die Sahne kein gutes Beispiel, weil die normalerweise *absichtlich* verabreicht wird.