Kind (7) verweigert essen

Mein sohn ist 7 Jahre alt und verweigert essen und trinken.
Er würde am liebsten den ganzen Tag nur Brot und friachkase essen.
Ständig muss er erinnert werden zu trinken.
Von alleine kommt er nie.
Mittag essen ist immer ein Kampf.
Gemuse und Obst eine reine Katastrophe!!
Langsam mach ich mir sorgen da er sowieso sehr klein ist und nicht gerade viel wiegt.
Laut Kinderarzt unter dem Durchschnitt.
Was kann ich tun? Soll ich ihm sanostol geben damit er wenigstens genügend Nährstoffe hat?

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Wie soll dein Sohn Freude am Essen entwickeln, wenn bei euch derart viel Angst und Sorge damit verbunden ist, und vermutlich auch Kämpfe?
Er ist fast 7, alt genug um sich mit gesunder Ernährung und was der Körper braucht auseinanderzusetzen. Alt genug um Eigenverantwortung zu lernen.
Lasst euch vom Kinderarzt berechnen, wie viel Flüssigkeit täglich für deinen Sohn notwendig ist.
Diese Menge MUSS er trinken. WAS er trinkt bestimmt er. (ausgenommen Kaffee, Alkohol und Redbull natürlich, Cola oder ähnliches würde ich auf 1 Glas die Woche beschränken), ob es nun Saft, Milch, Orangina, Sirup, Wasser oder Tee ist, seine Entscheidung.
Essen: lass ihn mal drei Monate essen worauf er Lust hat. Kein Gemäkel am Tisch, keine Kämpfe, sondern er entscheidet frühzeitig was er essen will. Ich meine damit durchaus auch Chips, Kekse usw. Oder eben Frischkäse mit Brot. Kocht miteinander, das worauf er Lust hat, backt usw.
Nach 3 Monaten lasst ihr eine Blutentnahme machen, lasst nachschauen ob und was fehlt. Vermutlich wird nichts fehlen. Wenn doch, findet gemeinsam Lösungen/Vereinbarungen.
Sein Ernährungshorizont wird sich so oder so die nächsten Jahre massiv erweitern, warum nicht jetzt ihm beibringen, auf sich selber zu hören, zu achten, eigene Bedürfnisse zu spüren, statt fremddiktiert und ohne Freude und Neugier essen zu müssen.

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Eigene Bedürfnisse zu spüren ist jedoch schwierig, wenn der Körper durch Aromastoffe und Geschmacksverstärker und sonstige Zusätze in unserer Nahrung, ständig in die Irre geführt wird. Wenn man sich ungesund ernährt, entstehen ungesunde Gelüste, bzw. interpretiert man sie falsch. Wenn Kinder Lust auf Süßes haben, greifen sie nicht nach Obst, sondern nach Zucker bzw. Softgetränken. Viele Menschen interpretieren die Signale des Körpers falsch, sonst hätten wir nicht so viele ernährungsbedingte Krankheiten.

Trotzdem würde ich mein Kind natürlich nicht unter Druck setzen, aber es sanft in die richtige Richtung schubsen, würde ich schon, es einbinden und darüber aufklären, was gesund für uns ist. Gesunde Ernährung sehe ich schon als meine elterliche Verantwortung. (Die userin übernimmt diese auch, weil sie aktiv nach Hilfe sucht.)

Grüße

Grüße

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Ein Kind mit sehr engem Ernährungshorizont und Untergewicht gehört normalerweise nicht zur Klientel der Fastfood-Lebensmittel-Chemie-Fresser. Im Gegenteil, Aromaintensität und -vielfalt wird abgelehnt.
Zudem halte ich es bei einem untergewichtigen Esser für nicht soooo dramatisch, wenn ihn mehr nach Brot, Frischkäse und womöglich Saft, Milch, Chips und Schokolade gelüstet als zu Gurke, Wasser und Äpfeln.
Es gibt Lebensphasen, da ist Zucker oder Fett von grösserer Wichtigkeit als Rohkost.

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Hey du!

Wie ist denn sein Verhalten in Bezug auf Essen sonst so gewesen? Ist es schon immer schwierig?

Mein großer ist von Anfang an nen schwieriger Esser. Er hat schon immer sehr ausgewählt gegessen und war immer sehr schlank. Unser kinderarzt war recht entspannt, Größe und Gewicht haben zusammen gepasst.
Wenn er mal krank war, fand ich das schon schwierig, grad Magen Darm.
Aber wir sind da immer gut durch.

Heute probiert er gern. Und isst auch deutlich mehr bzw. unterschiedliche Dinge.

Ich würde nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten. Wir haben den Druck raus genommen! Das war gut. Vertrau deinem Sohn. Sprich vielleicht noch mal mit dem Arzt.
Versuch selbst entspannt zu bleiben und lass ihn mit kochen. Probieren mag er vielleicht aus dem Topf. Vielleicht auch nicht. Lass ihn. Essen soll Genuß sein, kein Zwang.

Halte durch, es wird sich verändern!
Liebe Grüße

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Ich stimme dir völlig zu. Meine Große (9) ist
ein Fliegengewicht. Sie war auch immer sehr heikel. Oftmals gab's gefühlt jeden Tag Nudeln ohne Sauce, einfach nur Nudel. Mittlerweile probiert sie immer mehr und findet Gefallen daran.
Ich selbst war als Kind nicht anders.
Meine Mutter hat mich nie gezwungen etwas zu essen was ich nicht möchte und das war einiges. Heute esse ich fast alles.
Darum geb ich dir völlig recht, dass essen ein Genuss sein sollte.

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Hallo

Was sagt der Kia dazu?

Ich gehe mal davon aus das er gesund ist.

Kein gesundes Kind verhungert vor einem vollen Teller.

Zu trinken würde ich ihm einen Smoothie am Tag geben.
Kakao ist auch gut.

Wenn er Brot und Frischkäse würde ich ihm den ganzen Tag geben.

Nach ein paar Tagen hat er keine Lust mehr auf so eintöniges essen.

Soweit es geht lass ihn helfen in der Küche, Paprika usw. Schneiden und auch naschen.


Wenn nichts hilft musst du dir Hilfe holen.

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Ich schließe mich bambuswald an. Wir hatten auch so eine gehabt. Wir haben den Druck rausgenommen und sie machen lassen. Nach ca. 6 Monaten, wollte sie auf einmal andere Sachen probieren. Heute ist sie fast 14 Jahre und total normal gewichtig.

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Also ich kann dir aus eigener Erfahrung erzählen, dass es nicht gut ist, mit Nahrungsergänzungsmitteln anzurücken. Ich war als Kind auch sehr schwierig mit dem Essen und irgendwann kamen auch solche Dinge, die wollte ich erst recht nicht und das hat mir richtig Panik gemacht. Schlimm war aber auch, wenn ich einfach freie Hand bekam - ich wäre alleine niemals auf die Idee gekommen, mich besser um mich zu kümmern! Ich war ein kleines Kind, naiv und habe einfach Nein zu allem gesagt, ohne das ich die Konsequenzen gesehen habe - konnte ich in dem Alter auch einfach nicht, da hat es auch nichts gebracht, dass mir das Hinz und kunz lang und breit erklärt haben.

Am besten war, wenn der Alltag ganz normal weiter lief. Keine extra Würste beim Essen, es wurde normal aufgedeckt, zum Frühstück gab es Brot oder Müsli, Mittag eben warmes Essen, zum abendbrot wieder Brot. Entweder ich habe etwas von dem gegessen, was da war, oder ich hatte Pech gehabt. Ich hatte immer nur wenig Hunger, aber so habe ich wenigstens verschiedene Dinge gegessen und hatte keine Mängel mehr. Und irgendwann wurden meine Portionen auch wieder größer. Aber das ging nur ohne Druck, ohne, das mir jemand ständig sagte, iss iss iss.
Was das Trinken angeht, das vergesse ich noch heute mit 30. Stell deinem Sohn einfach zu jeder Mahlzeit ein Glas hin, biete es ihm zwischendurch an.

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Hallo.

Meine Tochter ist auch 7 und sie war und ist auch so wie dein sohn. Obst und gemüe gar nicht. Nur erdbeeren im sommer. Und auch nur die selbst gepflückten. Sonst gar nichts. Im kindergarten jeden tag toast mit frischkäse oder kinderbrötchen. Heute nimmt sie jeden tag salami auf toast mit. Letztens fragte sogar jemand in der schule warum sie immer das gleiche mit hat. Mittags gibts entweder nudel mit soße oder maggi oder pizza.
Am anfang hab ich immer druck gemacht. Mittlerweile lass ich es sein. Sie ist auch sehr klein und schlank. Aber passt im verhältnis.
Jetzt ist es so dass sie mal probiert aber gaaaanz selten. Mittlerweile isst sie auch mal ein hähnchenflügel und vor 2 wochen das erste mal nen hamburger. Aber nur mit hack ohne alles.
Klar macht man sich sorgen, gerade weil die vitamine vom obst und gemüse fehlen. Aber man kann es ja nicht in sie reinzwängen.
Ich denke mir immer, es kann nur besser werden.
Achja süßes geht übrigens immer😂

Also einfach hoffen, dass es besser wird. Wie gesagt, sie probiert mehr aber mag es dann doch nicht
Vielleicht kommt das noch.
Trinken tut sie übrigens viel. Da bin ich ganz froh drum.

Lg

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Hast Du mal versucht zusammen mit ihm zu kochen? Zumindest am WE. Es gibt auch tolle Kinderkochbücher, vielleicht macht ihn das neugierig auf mehr?

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Wie war das Essverhalten früher?

Anders? Wann wurde es so? Wie kam es dazu?

Schon immer "mäkelig"?
Ist er gesund?
- Unverträglichkeiten?
- Tendenz Autismus?
- Druck/Angst der Eltern?

Ich war immer sehr mäkelig, dünn, klein usw.
Meine Mutter meinte auch immer, sie müsse mich zwingen, drängen usw.

Nun
1. als Erwachsene wurde bei mir eine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt.
Was meine Mutter als perfektes Essen ansah, war für mich Qual
- intuitiv, weil ich es nicht vertrug
- ihre Reaktion, der Druck, ihre Angst usw.

2. ihre Reaktion auf mein Essverhalten.

Seit sie tot ist, blühe ich auf. Ich esse, ich probiere, ich trinke.
Die Angst, mir könnte jemand im Nacken sitzen und mich drängen, gängeln, Druck machen etc. ging weg.

In guter Atmosphäre probiere ich gerne etwas. An schlechten Tagen bleibe ich bei dem, was ich kenne. a) Verträglichkeit b) Erinnerungen. Der Druck von früher prägte.

Aus Angst, wir könnten eine Essstörung entwickeln oder uns nicht gesund ernähren, haben meine Geschwister eine Essstörung entwickelt.
Bei mir war es sehr knapp. Ganz gesund würde ich bei mir nicht sagen, aber Störung zum Glück auch nicht.

Das satt-Gefühl brachte ich mir selbst bei (als ich ausgezogen war)
Wirklich genießen kann ich, seit sie tot ist bzw. mich auf Neues einlassen.

Noch besser, seit ich eine Ernährungsberatung hatte, die sich speziell zu meiner unverträglichkeit auskennt.



Gibt es andere Probleme, die dahinter stecken?

Z.B. dass er als Kleinkind mit Sonde ernährt werden musste oder schlecht aß, wegen Infekt, Atemnot oder sonstigem?

Das kann durchaus prägend sein. sowohl für ein Kind, als auch für die Eltern.


Wenn er kern gesund, fit und sonst alles in Ordnung ist, bis auf Größe Gewicht, würde ich ihn mal machen lassen. Druck rausnehmen.
Hängt es ihm nach einiger Zeit zum Hals raus, wird er selbst probieren. Dazu braucht er aber auch die Erfahrung, dass der Druck wirklich raus ist und nicht nur 1-2 Tage und dann fängt es wieder von vorne an.

Gibt es Hinweise darauf, dass wirklich etwas im Argen liegt,
würde ich mit dem Kinderarzt sprechen und ggf. um eine Überweisung bitten.
Kindergastroenterologe oder Ernährungszentrum, falls es das gibt.

Hilfe bei der Ursachensuche, um da ansetzen zu können
und Tipps, wie man dann damit umgehen kann, damit es eben keine Esstörung wird , da das eigene Verhalten das unterstützen kann. Auch wenn die Ursache eine andere ist, kann die eigene Angst, Sorge, Maßstab dazu beitragen.
Um da für sich selbst einen guten Weg zu finden, damit das Kind einen guten Weg finden kann, kann auch bei körperlichen Ursachen, Tipps im Umgang damit helfen.

Bei gesundem Kind auch, um den Druck rauszubekommen.

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Hallo,

Also mein Kind ist noch nicht in diesem Alter aber ich kann dir nur von meiner Kindheit berichten. Meine Mutter hat uns auch das Essen quasi aufgezwungen. Entweder das was auf dem Tisch steht oder nichts. Das führte dazu dass ich stundenlang heulend am Esstisch saß bis sie mich irgendwann mit "geh mit aus den Augen" aufstehen ließ.

Manchmal hab ich mir was in den Mund gestopft bin auf Toilette und hab es wieder ausgespuckt. Das führte irgendwann dazu dass ich nur noch einen Apfel oder einen joghurt am Tag gegessen habe und es sich eine Essstörung entwickelte. Ich fand gefallen daran, so dünn zu sein und wog bis zu meinem 18.. Lebensjahr 40 kg.

Mit 20 habe ich meinen heutigen Mann kennen gelernt, der mir den Spaß am Essen vermittelt hat. Ich liebe mittlerweile das Essen, was nicht gleichgesetzt ist, dass ich Übergewicht habe o. Ä.

Es hat aber ganz schön lange gedauert bis ich wieder ein normales Verhältnis zu Essen hatte. Wenn ich eins daraus gelernt habe dann das mein Kind niemals zum Essen gezwungen wird.

Dein Sohn verweigert ja keine Nahrung, wie dein Titel beschreibt. Er isst nur nicht das, was Du gerne hättest....