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Mein Freund war beim ersten Kind 9 Monate zu Hause und beim 2 war er jetzt 8 Monate in Elternzeit.

Er wollte gerne lange Elternzeit machen, ich wollte früh wieder Arbeiten. Also warum nicht, da ich auch mehr Geld verdiene war es für uns klar.

Bei uns haben auch immer viele gestaunt das er so lange zu Hause ist. War uns aber egal, es muss ja für uns als Familie passen.

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Ich bin der Meinung das es in den Genen liegt.
Denken wir mal zurück.
Der Mann ging aus der Höhle und besorgte die Nahrung und erledigte die schweren Arbeiten, die Frau blieb in der Höhle und kümmerte sich um die Kinder und den Haushalt.

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Diese Annahme ist mittlerweile widerlegt. Höhlenfunde haben gezeigt, dass Frauen sehr wohl auf die Jagd gegangen sind.

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Tatsächlich ist die Wissenschaft inzwischen weiter, wie Dir meine Vorposterin bereits geschrieben hat. Und außerdem hat früher NIEMALS eine Frau allein das Kind umsorgt. Kinderbetreuung war immer Sache einer Gruppe von Menschen. Das Prinzip "Mami-kümmert-sich-ganz-allein-und-ausschließlich-ums-Kind" ist eine recht junge Entwicklung.

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Also wir haben das auch so gemacht. Allein die Tatsache, dass ich dir DAS antworte, ist schon ein Indiz dafür, dass es noch nicht "normal" ist. Denn wenn du sagen würdest "Ich wasche mir nach der Toilette die Hände" würden sicherlich die meisten denken "Hä und warum schreibt sie das jetzt? Ist doch normal!?"

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Guter Punkt! :-)

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Ich finde dieses übertriebene Abgefeier, wenn ein Mann länger Elternzeit nimmt bzw. sogar selbst voll zuhause bleibt sehr befremdlich, denn wie du bereits schriebst - bei der Mutter wird das nicht nur als selbstverständlich wahrgenommen, sondern es kommen eben sogar Reaktionen von wegen "das Baby gehört zur Mutter" etc. wenn ein Paar entscheidet, es anders zu handhaben.

Ich kenne allerdings auch ne Handvoll Väter, die sich selbst geradezu damit brüsten, auch mal Zeit mit Sohn/Tochter alleine zu verbringen (und nein, die Eltern sind nicht getrennt), dann wiederum wundert mich nicht, dass diese konservative Einstellung nach wie vor derart präsent ist.

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Schon beim Lesen fühlt es sich verdammt richtig für euch an.
Also lasst euch vom Umfeld nicht aus der Bahn werfen. Ich glaube die werden noch Augen machen.
Vielleicht ist es sogar eine gute Phase für deinen Mann um sich nach der Elternzeit neu zu orientieren, wenn ihm sein Job keinen Spaß macht. Vielleicht geht es sogar in die Richtung etwas mit Kindern zu machen?

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Wir werden uns sicher nicht davon abbringen lassen. :-)

Und bezüglich der Neuorientierung- daran habe ich auch schon gedacht. Er wäre unheimlich gerne Erzieher oder ähnliches geworden, hätte sehr gerne mit Kindern gearbeitet. Das blieb ihm leider verwehrt damals, und dann kam das Leben Schlag auf Schlag, er musste Geld verdienen, zum Teil seine Familie finanziell unterstützen. Sein Beruf ist kräftezehrend und anstrengend, dass er da keine Motivation finden konnte noch Abendkurse zu besuchen kann ich ihm nicht verdenken.

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Keine Meinung aber ein Erfahrungswert.
Mein Mann ist beim ersten 4 Monate mit daheim geblieben. Er war eh in einem Jobwechsel und als klar war dass der Kleine Startschwierigkeiten haben wird und der neue AG von sich aus gefragt hat ob etwas später anfangen auch ging haben wir dankend zugeschlagen.
Das hat es auch gebraucht. Das Kind war die ersten Monate sehr sehr pflegeintensiv.

Frag nicht nach Sonnenschein was da teilweise als Rückmeldung kam. 1880 lässt grüssen.

Tut was euch gut tut und sprecht nicht gross drüber vornweg. Schont die Nerven.

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Also ich muss sagen das eure Modell sicherlich nicht Standart ist, aber darauf kommt es auch nicht an. Es ist EUER Modell und wenn ihr damit klarkommt ist alles prima. Die Anderen haben euch eigentlich nicht zu jucken finde ich!

Macht weiter so.

Ela

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Bei meiner knapp 6 jährigen habe ich bis 7 Tage vor der Geburt voll gearbeitet und bin nach 3 Monaten wieder voll eingestiegen. Mein Mann hat seinen Job gekündigt und ist zuhause geblieben. Ok, es war nicht anders möglich da wir noch im Ausland gelebt haben und mein Gehalt und Extras einfach viel höher waren als seins. Aber wir sind wirklich nie ungläubig angeguckt worden. Obwohl diese Variante im Ausland doch sehr selten war und dort ein extrem veraltetes Rollenbild herrscht. Wir haben es einfach nie an die große Glocke gehängt. Dadurch war es einfach normal. Beim kurzen bin ich dann zuhause geblieben, einfach weil ich auch mal 1 Jahr aus dem Job wollte.. Dank corona sind d es nun 2 Jahre 🙈.
Ich verstehe allerdings nie warum man nicht einfach jeden so machen lässt wie er will... wurde mein Mann mehr verdienen würde ich gerne meine Stunden noch mehr reduzieren oder zuhause bleiben.. einfach weil ich es gerne bin. Allerdings bin ich da eher der Hauptverdiener. Und auch während seiner und meiner Elternzeit hat der andere genauso Haushalt gemacht, klos geputzt, gekocht und Windeln gewechselt. Wir sind auf Augenhöhe in allen Belangen in klassisch oder nicht..

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Hallo,
Kritiker gibt es doch immer, ganz egal, wie ihr euer Leben plant.
Gibst du deinen Job auf, bist du das rückständige Hausmütterchen.
Verfolgst du weiter deine Karriere, bist du eine Rabenmutter.
Verzichtest du auf Kinder, bist du egoistisch.
Darum kümmer dich um so ein Gerede doch gar nicht.
Es werden auch fast immer die Frauen angegriffen, der Mann macht es meistens richtig. Verdient er richtig Kohle, ist er ein toller Hecht. Bleibt er bei den Kindern daheim, ist er ein seltener Glücksgriff.
Das Traurige daran ist, daß es meistens Frauen sind, die andere Frauen angiften.
Aber wie schon gesagt, nicht darum kümmern, Ohren auf Durchzug und Thema wechseln.

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So "angefeindet" werde ich Gott sei Dank nicht, ich kann da auch ganz klar meinen Standpunkt vertreten, sollte es je dazu kommen. Und du hast Recht: Die obengenannten Reaktionen kamen komischerweise allesamt von Frauen, die mir nahe stehen. :-)

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Komische Reaktionen kriegst du immer. Manche Leute leben, um zu meckern.
Egal, welches Familienbild du wählst: Irgendjemand hat immer etwas auszusetzen (links rein, rechts raus). Oder er hebt etwas auf einen Schemel, was du überhaupt nicht als so großartig wahrnimmst (meine Devise: lächeln und nicken, sie meinen es nicht böse).