Familie grenzt mich aus wegen meines "gefährlichen" Jobs

Ich bin Im Krankenhaus tätig, und daher täglich mit vielen unterschiedlichen Menschen im Kontakt, Patienten, Angehörige, Kollegen.
Seit Corona bin ich für meine Familie eine "Persona non grata" , ich werde gemieden und nur noch als potentielle Gefahr wahrgenommen, andere mit Corona anzustecken.
Klar, bin ich geimpft, wie alle in meiner Familie auch, aber trotzdem kann man ja Übertragen sein und Geimpfte können sich so auch bei Geimpften anstecken.
Ich dachte wenn alle geimpft sind, beruhigt sich das Thema wieder, aber nein, leider nicht.
Jetzt hat mein Vatee einen runden Geburtstag, ich bin ausdrücklich gebeten worden nicht zu kommen, meine Schwester, die Lehrerin ist, darf such nicht kommen, wird aufgrund ihres Berufes auch komplett ausgeschlossen.
Auch meine Kinder und der Sohn meiner Schwester werden konsequent gemieden, da sie zur Schule gehen, sich mit Freunden treffen, wieder zur Disko gehen etc.
Ich habe meine Eltern seit Weihnachten 2019 nicht mehr gesehen, ich hatte gehofft dass mein Vater und jetzt zu seinem Geburtstag dann doch treffen will.
Er rief mich an und sagte, dass einige ältere Menschen kommen, klar seine Geschwister mit Partner und Freunde, und er es nicht verantworten kann, dass wir da einen Ausbruch verursachen.
Ich hatte dann den Vorschlag gemacht, dass meine Schwester und ich wenigstens am Nachmittag kurz zum Gratulieren kommen, aber da sagte er, nein, nicht nachdem einer seiner ehemaligen Kollegen trotz Zweifacher Impfung letzten Monat an Corona gestorben ist und seine Frau immer noch beamte wird.
Außerdem sagte er, dass sich in seinem Umfeld Impfdurchbrüche häufen, meiner Meinung nach zu erwarten, gerade bei Älteren, aber für ihn anscheinend Grund genug, mich nicht sehen zu wollen.
Ich bin sehr traurig darüber, und habe die Hoffnung aufgegeben, meine Eltern in nächster Zeit wenn überhaupt nochmal wieder zu sehen.
Außerdem weiß ich auch nicht, wie ich mich nach den Aussagen überhaupt verhalten sollte, ich fühle mich einfach nur abgelehnt und ungerecht behandelt.
Es sind doch meine Eltern, warum sind sie so zu mir?

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Nachtrag: Ich nehme ihnen übrigens ihre Angst nicht wirklich ab, hätten sie richtige Angst, dann würden sie keine Feier ausrichten! Laß dir das mal durch den Kopf gehen.

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Zusatz: auch ein Schnelltest vorher beruhigt ihn nicht, der würde nicht zuverlässig genug anschlagen.

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Liebe Oggila,

Es tut mir sehr leid für Dich, ich könnte mir vorstellen, dass Dich das sehr verletzt.

Ich möchte nicht über das Verhalten Deiner Familie urteilen, das steht mir nicht zu. Aber es macht mich sprachlos und fassungslos.

Eine konstruktive Idee hätte ich noch: darfst Du vielleicht mit FFP2 Maske kommen?

Liebe Grüße und alles Gute Dir!

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Hallo,

Du könntest anstatt eines Geschenks einen pcr Test vorschlagen. Was ist denn mit Treffen draußen mit Abstand? Ich käme mir auch abgelehnt vor. Das tut mir leid für dich.

LG marci

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Hallo,

Was erwartest du denn, wenn man seit knapp 2 Jahren nur zu hören bekommt wie gefährlich Corona ist und dass man Kontakte zu andren Mensch vermeiden soll. Die Hysterie und Angst wird auch nie mehr komplett verschwinden.

Und ja du hast leider einen Job.wo das Risiko einer Infektion höher ist als in andren Berufen. Zu mindestens in den Augen der normalen Bevölkerung.
Auch in meinem Alltag werden bestimme Berufsgruppe und deren Kinder gemieden. Es ging soweit, da die Kita Leitung meiner Nichte bestimmte Kinder nicht mehr betreuen wollte, da die Eltern oder ein Elternteil in medizinischen Bereich bzw. Lehrer*innen arbeiten und somit das Risiko das diese Kinder das Virus mit in die Kita tragen sehr hoch war. Im Endeffekt ist die Leitung damit rechtlich nicht durchgekommen. Aber der Druck der Elternvertretung ist immer noch da.

Ich persönlich kann einen solche Denkweise nicht verstehen und unsere Familie tickt wie wir. Ich unterrichte Studenten und meine Schwägerin ist Lehrerin an einer Gesamtschule. Meine Eltern sehen uns trotzdem regelmäßig alleine um ihr Enkelkinder zu sehen. Auch in der HochPhase der Pandemie war es so.

LG Morgain

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Das tut mir leid. Komisch finde ich, wenn deine Eltern so ängstlich sind, dass sie dann überhaupt eine große Feier mit Geschwistern, deren Partner usw. ausrichten. Das passt ja irgendwie nicht so ganz zusammen. In gewisser Weise kann ich das Verhalten deiner Familie nachvollziehen, da ich auch sehr ängstlich bin, vor allem wegen meiner Kinder, die nicht geimpft werden können. Aber ein Treffen draußen mit Abstand oder mit Ffp2 Maske und Test ist doch eigentlich echt OK. Selbst wenn der Test falsch negativ wäre, hätte man ja immer noch die Maske als doppelten Boden.

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Angst frisst Verstand und das Ergebnis bekommen du und deine Schwester gerade präsentiert.

So leid es mir ür euch tut, aber ich würde garantiert nicht hinterherrennen und "Bitte, Bitte" machen. Ihr kommt eh mit Argumenten nicht an sie ran. Ich würde da noch einmal deutlcih auf den Tisch hauen und dann meiner Wege ziehen. Ja, auch wenn es die Eltern sind.

Du wirst ihre Einstellung nicht ändern können, aber du mußt deinen Weg und deinen Frieden damit finden und machen müssen....auch wenn es hart ist.

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Das tut mir sehr leid für deine Schwester und dich, dass eure Eltern euch nur noch als unglücksbringende Todesengel sehen. Meiner Meinung nach völlig übertrieben und bereits krankhaft, wenn sie persönlichen Kontakt nicht mal mit Test akzeptieren.

Eigentlich ja arme Menschen, wenn sie so in ihrer irrationalen Angst gefangen sind, dass sie wegen einer möglicherweisen(!) Erkrankung ihre Kinder seit 2 Jahren nicht mehr sehen wollen. Aber ich bin ehrlich, mich würde diese Ablehnung so verletzen, dass ich wohl dauerhaft auf Abstand gehen würde. Dass der Kontakt mit mir nicht einmal das minimale Restrisiko wert ist.

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Es tut mir leid, dass du das erleben musst. Ich verstehe, dass du dich abgelehnt fühlst. Leider macht Angst oft irrational, da helfen gute Argumente nicht weiter. Wir haben auch solche Fälle in der Familie - bei Kleinigkeiten total panisch bis hin zum Kontaktabbruch, aber in den Urlaub fliegen ist ok #kratz

Ich habe es aufgegeben, denn so langsam habe ich die Treffen draussen mit ständig ängstlichem Abschätzen des Abstandes satt. Wir sind geimpft und treffen uns mit Vernunft mit anderen (geimpften) Menschen. Ein Restrisiko bleibt, aber ohne geht es nicht. Wer das nicht möchte, den treffen wir eben nicht, auch wenn sie uns fehlen. Ich bin dieses Feilschen um "nur mit FFP2-Maske und PCR Test aber bitte auch Abstand und nur 7.3 Minuten im Freien" so leid.