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Ich finde es nachvollziehbar, das du so fühlst. Ich bin mir sicher, das du weißt, das sie es nicht böse meint. Aber gegen Gefühle kann man nichts machen.

Ich kenne so etwas auch.
Meine Kinder sind dunkelhäutig und gerade als sie noch kleiner waren, wollte man öfter mal mit der Hand über die Wange streicheln. Aber es stimmt, in solchen Momenten sagt man einfach nichts. Weil man mit sich total im Zwiespalt ist. Auf der einen Seite möchte man es nicht und auf der anderen Seite weiß man genau, daß es nur lieb gemeint ist bzw. gar nicht böse gemeint.

Solange es ein Streicheln am Arm ist und dein Sohn da nichts gegen hat, würde ich es dabei belassen. Bzw. alles was er selbst auch gern möchte, belassen. Sobald er es nicht mag und dir auch sagt, musst du natürlich offen mit der Nachbarin sprechen. Aber versuch dich auch etwas von ihm abzugrenzen. Nur weil du Berührungen nicht zulassen magst, heisst es nicht, das dein Sohn auch so ist oder so wird. Er muss lernen soetwas allein zu entscheiden und nicht du für ihn.

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Ich kann nur von mir sprechen. Als Kind kannte ich so ziemlich alle älteren Herrschaften aus der Nachbarschaft und viele davon gaben mir das Gefühl, dass sie mich mögen und sich freuen mich zu sehen. Sie steckten mir mal Kleinigkeiten zu und ich durfte ihren Hund streicheln etc. Dabei gab es durchaus auch den berühmten Kopftätschler oder Handdrücker von den Omis.

Das ging von kleinauf so bis zum Teenageralter und darüber hinaus, sofern diese Nachbarn dann noch lebten.
Ich habe mich nie davon bedrängt gefühlt, hätte es aber ziemlich gut zeigen können, wenn es mich gestört hätte, gerade in den jüngeren Jahren, wo es noch keine ausgeprägte Moralvorstellung oder ein Schamgefühl in meiner Vorstellung gab.
Wie reagiert denn dein Kind darauf?Versucht es sich loszureißen? Versteckt es sich hinter dir? Weint es?

Trotz dieser Beziehung zu den Nachbarn bin ich übrigens nie auf die Idee gekommen, mit fremden Leuten mitzugehen. Die Nachbarn kannte ich durch meine Eltern, die mir durch den normalen Kontakt signalisieren, dass diese Leute lieb sind. Sie waren mir durch den Kontakt vertraut.
Mit Fremden wäre ich nie mitgegangen, weil meine Mutter mir das schon früh beigebracht hat. Das konnte ich ganz gut unterscheiden.
Und in ganz jungen Jahren gab es eigentlich auch keine Situationen, in denen mich jemand hätte mitnehmen können, da im Kleinkindalter immer jemand von meinen Eltern dabei war.
Alleine draußen gespielt habe ich erst gegen Ende der Kindergartenzeit.

Aufgrund dieser Erfahrungen finde ich deine Sorge eher unbegründet und das Verhalten auch nicht übergriffig, solange es deinem Kind nichts ausmacht. Sollte es deinem Kind etwas ausmachen, es jedoch selber nicht in der Lage sein, das deutlich zu sagen (merkt man als Mama oder Papa ja eigentlich recht gut), würde ich die Frau darum bitten, es zu lassen, weil es sich damit nicht wohlfühlt.

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Meine Tochter ist 46 Jahre alt und kommt heute noch im Sommer so gerne her, in ihre alte Nachbarschaft, wo sie viele noch kennen und mit Hallo begrüßen.. Hier sind soviele Kinder aufgewachsen, die hinter allen Häusern "zuhause" waren, überall mal was zu trinken oder Kekse bekamen und tatsächlich auch
mal angefasst wurden. Sogar Anschisse gabs gratis, wenn sie sich daneben benahmen, war auch in Ordnung, störte niemand und war so bequem; man wusste, irgendeiner sieht immer, wenn ein Kind vom Baum fällt und man wird informiert.
Man nimmt mit vielen Verboten und Animosiäten Kindern auch viel weg, aber gut, ist eben heute so, ist aber schade und so unentspannt.
Gottseidank sind die Kinderfamilien, die hier wieder wohnen, sehr entspannt. Eine aus Pakistan, eine aus Eritrea und einmal Einheimische - und keine Mama ist eingeschnappt, wenn man dem Kind was gibt - oder auch mal die Nase putzt 😎 und es vielleicht sogar schnell mal kurz streichelt. Immerhin war ich auch während Corona da, wenn ich mal schnell ein Kind reingeschoben bekam zum Aufpassen. Alles nur ein Echo.
LG Moni

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So ist es bei uns auch gewesen. Eine der Frauen von damals (ca. 25 Jahre ist es her) hat neulich noch etwas Selbstgestricktes meiner Mutter für meine Kinder mitgegeben, obwohl sie mittlerweile wirklich Mühe damit hat und mich schon ewig nicht mehr persönlich gesehen hat. Mich hat das richtig berührt und so kam noch die ein oder andere gemeinsame Erinnerung von damals hoch.

Unser größeres Kind springt hier mittlerweile auch frei in der Nachbarschaft herum. Ich ertappe mich ehrlich gesagt schon ab und zu dabei, dass ich etwas ängstlich bin bei gewissen Dingen, aber gedanklich rufe ich mich dann immer wieder zurecht und denke an früher zurück und wie wohl ich mich dabei gefühlt habe, durch die Gegend zu streunen, ohne dass jemand meckerte oder mich in Watte packte. Man muss auch mal loslassen können.

Und ja, den Anschiss von fremden Müttern kenne ich auch und habe den einen oder anderen besonders eindrucksvollen bis heute noch gut in Erinnerung. 🤭

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Ich glaube da kann man nicht sagen ob du übertreibst oder nicht. Wenn du das als grenzüberschreitend empfindest, dann ist das für dich auch so!

Ich kann dir nur sagen wie die Situation für mich wäre. Also ich würde dieses getästschel ganz stark davon abhängig machen wie mein Kind sich dabei fühlt. Merke ich das es meinem Kind unangenehm ist dann würde ich es sofort unterbinden. Merke ich aber das meinem Kind das nichts ausmacht oder es die Aufmerksamkeit sogar schön findet würde ich sie lassen und das Gespräch mit meinem Kind suchen. Ich würde darüber sprechen, dass der Körper mei em Kind gehört und es selbst entscheiden darf wer ihn anfasst und wer nicht. Und wenn es das nicht möchte darf und soll es das auch äußern. Und da spreche ich jetzt von bekannten Personen. Selbst Oma Opa etc.
Bei ganz fremden Menschen ist die Sachlage ja eindeutig.
Und dieses mit der Nachbarin mitgehen, wenn wenn Kind die Nachbarin kennt und ich mich gut mit ihr verstehe, dann gebe ich meinem Kind zu verstehen das es mitgehen darf wenn ich das erlaube und sonst nicht.
Meine Tochter wird in meinem Beisein auf der Straße auch von fremden Menschen abgequatscht weil sie süße Sonnenbrille oder ein süßes Kleid anhat. Merke ich es ist ihr unangenehm zeige ich ihr körperlich das ich da bin, bedanke mich freundlich und gehe weiter.
Das alles trifft jetzt natürlich auf ein älteres Kind zu das auch schon in der Lage ist zu sprechen.
Aber du als Mama wirst ja schnell merken ob es deinem Kind unangenehm ist oder nicht.

Wenn du das nicht möchtest dann sprich in einer ruhigen Minute mit der Nachbarin und erklär es ihr.
Man muss keine blöden oder unangenehm Situationen (grade wenn ein Kind involviert ist) ertragen um dem anderen kein schlechtes Gefühl zu geben. Aber alles natürlich in einem Freundlichen Ton. Sie meint es ganz sicher nicht böse

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Das finde ich einen total guten Ansatz!

Mein Körper gehört mir bedeutet ja auch, selbst zu entscheiden, Berührungen zuzulassen, die die Mutter lieber unterbinden würde.

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Unterbinde das Anfassen zumindest bis du ihn selbst fragen kannst, ob er das ok findet (wenn nicht, dann weiter unterbinden).
Ich fand sowas als Kind immer ganz schrecklich und meine Eltern haben oft nichts gemacht.

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Ich kann dich irgendwie verstehen. Mir ist das noch nicht oft passiert, aber neulich beim Einkaufen saß mein Sohn im Einkaufswagen und schäkerte mit der Kassenfrau, die die Selbstbedienungskasse n beaufsichtigte. Dabei hat sie ihm über den Arm gestrichen.
Ich bin da wirklich hin uns her gerissen. Auf der einen Seite finde ich das super nett und möchte ja auch, dass mein Kind positive Erfahrungen mit fremden Erwachsenen macht. Aber auf der anderen Seite dachte ich auch sofort, ob es denn nicht auch ohne anfassen ginge..
Ich persönlich habe da schon eine innere Sperre, fremde Kinder, die ich zum 1. Mal sehe und mit denen ich vielleicht 30 Sekunden kommuniziere, einfach anzufassen und Körperkontakt aufzuzwingen. Das mache ich noch nicht einmal bei mir bekannten kleinen Kindern, außer natürlich, wenn sie auf mich zukommen. Darüber hinaus denke ich auch an die Eltern, weil ich einfach davon ausgehe, dass manche das nicht gut finden. (Und hier kann man auch wieder mit dem C Argument kommen, wobei ich mich da auch auf Pre-C Zeiten beziehe)
Manche Menschen scheinen sich solche Gedanken nicht zu machen.
Ich muss mir wirklich mal überlegen, wie ich dazu stehe und ob ich da in Zukunft was sagen würde..

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Ich frag nachher mal den Mann. Bin gespannt, wie der das sieht. Was sagt deiner denn dazu?

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Es ist die Nachbarin
Meine Kids gehen sogar allein rüber zum Fische gucken usw

Ich finde es total normal 🤷

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Wäre dir eine muffelige alte Dame lieber, die meckert, die Kinder würden im Pool zu laut juchzen und Spaß haben? So eine Nachbarin hatte ich nämlich mal. Sie liebe alte Dame deren Highlight des Tages es ist deinem 2jährigen die Vögel zu zeigen, ist mir dagegen sehr sympathisch. Das ist doch eine win win Situation!

Ich möchte später mal nicht einsam enden und wäre wohl selbst auch traurig, wenn so getan werden würde als wäre ich ne Schwerverbrecherin, weil ich das kleine Nachbarskind knuddel. Die Dame ist liebebedürftig und 2jährige Kinder sind es in der Regel auch. Und grade 2Jährige machen es sehr deutlich, wenn sie etwas nicht mögen. Übergriffig wäre es nur, würde der Junge es nicht wollen, sie aber darauf bestehen.
Die Dame scheint sich über das Kind zu freuen und nein, ich würde ihr diese Freude ganz bestimmt nicht kaputt machen wollen. Außerdem ist sie ja keine Fremde, sondern die Nachbarin. Vielleicht hat sie selbst als Kind so eine Liebe ältere Nachbarn gehabt und positive Erinnerungen daran.
Warum man daneben stehen muss, wenn die Frau dem Kind kurz die Vögel im Garten zeigt, verstehe ich auch nicht. Die Zeit würde ich nutzen und schon mal nen Kaffee aufsetzen etc. Oder um einfach mal kurz alleine aufs Klo zu können

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Ich bringe gerade zusammen mit meiner auch berenteten Nachbarin den beiden eritreischen Nachbarsmäusen, 2 und 4, deutsch bei....sooo niedlich 💕 "Omi" können sie schon, das hat ihnen die Mama schon beigebracht für uns beide. Unser heutiger Erfolg:"Nein, Sand nicht essen" 🤣🤣
In Eritrea ist es übrigens selbstverständlich, dass man nett zu Älteren ist, da würde es niemals zu Ablehnung und Gemaule kommen. Wenn mich die Kleine mal knuddelt, freuen sich die Mama oder Papa sogar. Andere Länder.......😏
LG Moni

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Wie sind denn die Signale des Kindes?

Wenn er mit will, würde ich sagen „ist okay, du darfst mit!“ Motte zumindest hat schnell kapiert, dass sie sich bei mir rückversichern kann.

Habe ich gemerkt, sie will nicht angefasst werden, habe ich für sie gesprochen und gesagt „sie mag grade nicht gestreichelt werden“ usw. War sie aber positiv der anderen Person gegenüber, habe ich nichts gesagt.

Ich bin nicht derjenige, der für sie entscheidet, was sie mag und was nicht oder wo ihre Grenzen sind. Aber ich bin ihr Sprachrohr und beim bewahren ihrer Grenzen verantwortlich.

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Ich kann aus deinem Text überhaupt nicht herauslesen, wie es deinem Kind mit der Situation geht. Das wäre für mich im Normalfall das entscheidende. Die einzigen Gründe, die mir einfallen, warum ich nicht das Kind entscheiden lassen würde, wären Abstand halten wegen Corona oder Misstrauen, dass jemand Fremdes vielleicht ungute Absichten hat. Aber um diese Themen scheint es hier nicht zu gehen.
Meine Kinder haben schon ab der Geburt klar gezeigt, ob sie etwas mögen oder als unangenehm empfinden. Wenn ich gemerkt habe, dass sie etwas nicht möchten, bin ich eingeschritten. Entweder habe ich mich körperlich vor mein Kind begeben, oder ich habe sowas gesagt wie "bitte nicht anfassen/nicht so nah, das mag er/sie nicht".

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Und warum machst du den Mund nicht auf wenn dir es nicht passt?

Es gibt weit aus schlimmeres und ja du übertreibt!