Wie geht es euch?

Hallo,

die Frage steht schon oben, einfach und doch so schwer. Wie geht es euch?

Bei uns ist das Jahr 2022 ein wirklich schlimmes Jahr gewesen, aus diversen Gründen und ich merke wie mir langsam die Kraft und die Puste ausgeht. Die ganzen äußeren Umstände und Krisen die unser Land und die gesamte Welt gerade durchmachen, private Probleme in der Familie, Sorgen bezüglich der Kinder, wirtschaftliche Sorgen, Stress in der Partnerschaft weil alle am limit sind.... es nimmt einfach kein Ende.

Die Frage ist, bin ich nicht resilient genug? Wie schafft man es nicht die Hoffnung zu verlieren? Immer weiter zu machen? Inzwischen habe ich auch körperliche psychosomatische Probleme, die laut meiner Ärztin durch den Stress kommen. Doch wie soll es besser werden? Wann wird es besser?

Vielleicht hat jemand hilfreiche Tipps.

Grüße

Milka

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Hallo milkasweet81,

ja, die letzten Jahre sind nicht einfach gewesen. So viel Unruhe, so viel Änderungen in unserer Welt. So viele Änderungen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte.
Es tut mir leid, dass Dir so viel auf einmal zu schaffen macht.

Mir persönlich hilft es immer, wenn ich mir jeden Tag klar mache, wo es mir gut geht, wofür ich dankbar sein kann. Dass ich mich über die kleinen Dinge des Lebens freue. Jede Minute ohne Stress versuche, zu genießen.
Natürlich klappt das nicht immer, aber oft. Und wenn ich mich frage, wie das alles weitergehen soll, sage ich mir, dass wir es hier doch echt noch in Summe wirklich gut haben. Es geht weiter. Immer. Irgendwie.
Das hilft mir persönlich oft und sehr.

Und die viele schlimme Presse lese ich nicht mehr regelmäßig - ein bisschen Vogel Strauss Taktik. Damit geht es mir besser.

Bei bereits so großen Sorgen und Stress wie bei Dir würde ich jedoch über professionellere Hilfe nachdenken.
Einmal entweder direkt in Richtung Ausgleich/ Entspannung einen Sport suchen wie Yoga oder Meditieren anfangen. Therapeuten sind ja immer schwer ausgebucht, von daher würde ich es mal über ganz gezielte Stressbewältigungstaktiken versuchen vorerst. Da gibt es ja 1000 Bücher und Selbsthilfeseiten online usw.

Ich wünsche Dir ganz viel Zuversicht und dass Du Deinen Weg da raus findest!
LG shealove

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Wir alle bewegen uns in der sogenannten VUCA-Welt und ich nehme an, dass es wohl das ist, was du ansprichst.

Du als Individuum musst auf dich selbst schauen und dich in dem Moment bzw. aus denjenigen Themen herausnehmen, die du nicht mehr bewältigen kannst.

Mir geht es gemischt, wenn ich auf 2022 zurückblicke. Das mit der Resilienz habe ich „gut“ hingekriegt; die Frage ist aber, wie lange noch und auf wessen Kosten. Dauernd muss ich mich gegen etwas oder jemanden abgrenzen. Dabei bin ich nicht der Typ dafür. Tue es trotzdem, damit ich nicht vor die Hunde gehe. Ein einziger Dauerkampf und es stresst.

Ich konnte dir wohl nicht wirklich helfen, aber ja, es geht mir so wie geschildert. Dir gute Besserung!

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Zusatz: Für mein Wohlbefinden mache ich täglich morgens Yoga (nicht lange), trinke leckeren Tee, gönne mir zeitweise kleine Dinge, lese Powerbücher, tausche mich mit Freundinnen/Kolleginnen über alles und nichts aus, gehe spazieren usw. In den Wintermonaten besonders wichtig, nach draussen zu gehen, da man sonst depri wird!

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Bezüglich der Krisen auf der Welt: ich konsumiere kaum noch News. Ich gucke einmal morgens ausführlich im Zeitonline und das war’s.
Ich kann eh nix ändern, wenn es einen Atomkrieg gibt. Also belaste ich mich gar nicht mehr mit den Sorgen.

Ich lebe so politisch korrekt wie es mir möglich ist und das muss dann reichen.

Ich mache mehr Pausen. Und ich setze die viel mehr als Priorität als früher. Haushalt kann auch später gemacht werden oder mal ein Tag liegen bleiben. Nach der Arbeit trinke ich erst Mal einen Kakao.

Wirtschaftliche Sorgen habe ich nicht, Gott sei Dank. Gesundheitlich war 2022 ne Vollkatastrophe, aber ich hab mir gesagt: Gut, ich hab gerade was Chronisches, aber ICH entscheide, wie sehr ich drunter leiden will. Ich versuche, der Krankheit nicht zu viel Raum in meinem Leben zu geben und strebe eine halbwegs friedliche Coexistenz an.

Was mir enorm hilft: viel und ausreichend zu schlafen. Unter 8 Stunden bin ich ein Zombie. Also gehe ich früh ins Bett und schalte alle Geräte aus. Wenn ich gut geschlafen habe, bin ich deutlich resilienter.

Ansonsten übe ich mich in Schicksalsergebenheit. An einigen Dingen kann ich nix ändern, also warum sollten sie mich belasten? Ist half gerade so. Die Dinge, sie ich beeinflussen kann, habe ich in die Hand genommen.

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Das hat Du sehr schön geschrieben. Genau diesen Weg gehe ich auch und es geht mir sehr gut damit.

Man muss sich klarmachen, dass man gewisse Dinge nicht ändern kann. Und dann daraus das Beste machen.

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Hast du jemanden, der dir beiseite steht?

Ich finde es extrem hilfreich, meinen Mann zu haben, mit dem ich mich über Sorgen immer austauschen kann.
Man kann sich gegenseitig aufbauen, ich finde "geteiltes Leid ist halbes Leid" trifft auf jeden Fall zu.

Das können aber auch Freunde, Geschwister oder eine Selbsthilfegruppe sein.

Ich finde auch "self-care" ganz wichtig. Nicht sich selbst aus dem Blick zu verlieren. Man kann nur für andere da sein, wenn man nicht selbst komplett am Boden ist.

Ich habe auch jahrelang meine Gesundheit vernachlässigt, weil immer etwas anderes wichtig war.
Jetzt achte ich wieder mehr darauf, habe mal mein Blutbild checken lassen, nehme Eisen und Vitamine und achte ein bisschen mehr auf mich.

2022 war für uns durchmischt - wir haben aber einen Lichtblick (neuen Job und evtl. neue Stadt), das stimmt mich optimistisch.

Ich versuche auch immer, das Positive zu sehen und - schon allein meinen Kindern zuliebe - schöne, kleine Dinge zu unternehmen.

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Uns geht es tatsächlich gut. Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir keine wirtschaftlichen Sorgen haben, wir alle gesund sind, wir ein schönes sicheres zu Hause haben. Ich habe einen Job, den ich mag. Ich versuche meinen Blick darauf zu richten, was gut läuft und wofür ich dankbar bin. Zu viele negative Gedanken sorgen auch für eine negative Grundstimmung.
Nachrichten und Medien konsumiere ich in der Dosis, wie ich sie gut aushalten kann. Wir leben so nachhaltig und umweltbewusst wie es uns möglich ist und wir spenden auch regelmäßig. Ich verschließe nicht die Augen vor dem Leid, aber es geht auch keinem besser, wenn man nur noch in Vorwürfen versinkt.

Was auch noch gut hilft: Ich vergleiche mich nicht mit anderen, sondern versuche einfach zufrieden zu sein mit dem was ich habe.

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Dieses Jahr fand ich auch echt ätzend. Weniger wegen der äußeren Umstände, privat gab es einfach einige Schicksalsschläge. Natürlich auch positives, aber eben nicht nur 😅

Trotzdem fühle ich mich eigentlich „ganz gut“. Ich bin dankbar für das, was wir haben. Ich versuche mir viel gutes zu gönnen. Das tut insgesamt wirklich gut 😅

Also - achtest du gut auf dich? Kannst du auch positives sehen? Gibt es etwas in der Zukunft, auf das du positiv blicken kannst?

Ich wünsche dir, dass es bald bergauf geht 😊

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Da bist du nicht die einzige. Dieses Jahr ist echt der Hammer. Es kommt einfach keine Ruhe rein, und das erlebe ich bei vielen Menschen.

Mir hilft, mir zu verdeutlichen, dass ich nicht allein bin. Energetisch ist dieses Jahr echt der Knaller. Ansonsten versuche ich auf das Positive zu schauen, Pausen einzubauen. Dabei bin ich manchmal auch unvernünftig und verprasse das Weihnachtsgeld lieber für eine Reise nach Portugal, ganz allein ohne Kinder statt es anzusparen. Aber ich brauche das so extrem...

Ansonsten hoffe ich wirklich drauf, dass das nächste Jahr besser wird.

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Mir geht es gut.
Ich lebe im Hier und Jetzt, lasse mich wirklich nur schwer ärgern. Ich tue es einfach nicht mehr. Das macht mein Leben so viel einfacher. Ich gehe gerne zur Arbeit und fühle mich da auch Wertgeschätzt. Bei meiner Familie ist das genauso. Mein Mann und mein Sohn melden mir immer wieder zurück wie schön und lieb sie meinen Einsatz für die Familie finden.
Nur meine Teenietochter schaut noch nicht über ihren eigenen Bauchnabel 🤪.
Sie zieht unheimlich viel Engerie, braucht sie aber auch, sie muss nach Mobbing, Schulwechsel und warten auf ein Therapieplatz, ja weiter am Leben teilnehmen. Und weiter zur Schule gehen. Das geht derzeit nur mit viel Support. Meist von mir.
Aber da halte ich mir vor Augen, dass Pubertät eher keine glückliche Lebenszeit ist durch die wir alle durch mussten. Sie hat leider schwerer, aber ich, wir, schauen schon, dass sie unter der Last nicht zerbricht.

Bearbeitet von das-erste-huhn