Progesteronsubstitution in der Schwangerschaft bei nachgewiesener Gelbkörperschwäche

Guten Tag Frau Dr. Weigert,

ich bin 33 und habe seit dem ersten Kinderwunsch vor 5 Jahren eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche. Von ehemals 11 Tagen Hochlage bin ich mittlerweile bei 8/9 Tagen angekommen. Da noch mehr Unregelmäßigkeiten hinzukamen, habe ich meine Frauenärztin im Dezember 20 um einen Hormonstatus gebeten. Dieser ergab die Diagnose vorzeitige Wechseljahre (amh 0,25; Estradiol 22; fsh leicht erhöht), der Progesteronwert war nach Ovulation in dem Zyklus der Blutabnahme komischerweise in Ordnung (trotz einer 2. ZH von 9 Tagen).

Da wir gerne noch ein drittes Kind wollten und meine Ärztin meinte, wir sollen es nicht mehr auf die lange Bank schieben, habe ich mir die Gynefix ziehen lassen. Ich habe ein Rezept für Utrogest bekommen, welches ich in der zweiten ZH nehmen sollte, wenn wir ernsthaft loslegen (das war erst für Sommer geplant).

Um meinen Zyklus zu harmonisieren, habe ich Zyklustee getrunken und Yamswurzel eingenommen in der zweiten ZH (hat übrigens super funktioniert, Temperatur ist viel gleichmäßiger!). Nun bin ich doch tatsächlich direkt schwanger geworden ganz ohne Utrogest, und auch ohne merkbaren Zervixschleim (Östrogenmangel!) mit Verkehr 5 Tage (!) vor Eisprung.

Ich bin morgen in der 5. Woche, habe keine Schmierblutungen und mein Test vorgestern war auch schon recht deutlich. Die Sprechstundenhilfe meiner Frauenärztin sagte am Telefon, dass es nicht notwendig wäre, das Utrogestan jetzt anzufangen, wenn es mit der Einnistung geklappt hat. Und ich könnte ehrlich gesagt auch auf das Geschmiere verzichten.

Meine Fragen: Würde ich in jedem Fall Schmierblutungen bekommen, wenn ich einen Progesteronmangel habe? Stimmt die Aussage, dass wenn die Einnistung geklappt hat, dass dann genug Progesteron vorhanden ist? Ist das überhaupt möglich, wenn ich sonst nur eine 2. ZH von 8/9 Tagen habe? Temperatur ist (für meine Verhältnisse) oben, bei ca. 36,8. Sind die Abgänge aufgrund von Progesteronmangel immer ganz frühe "missglückte" Einnistungen oder auch in der 5., 6. ssw? Yamswurzel nehme ich jetzt noch weiter, spricht etwas dagegen?

Normalerweise versuche ich mich selbst in verschiedenste Dinge einzulesen, aber in dieser Sache komme ich nicht weiter; daher vielen Dank bereits jetzt für eine kurze Antwort!

VG
Cococo

1

hallo,
bei einer 2. verkürzten ZH und auch der vorherigen Progesteroneinnahme würde ich nun mindesten 200mg vaginal pro Tag empfehlen. Ob das letztlich wirklich was tut, darüber streiten sich die Experten und es gibt widersprüchliche Studien dazu. Auch die psychologische Wirkung ist nicht ganz auszuschließen. Wenn eine Schwangerschaft mit einer guten Eizelle sich so wie gedacht eingenistet hat, stimmt auch die Menge des Progesterons was der Gelbkörper synthetisiert, soweit hat also auch die Praxis Recht. Da yamswurzel in nicht kalkulierbarer Menge resorbiert wird würde ich das innerhalb einer Schwangerschaft nicht anwenden. Alles Gute, fw