Baby ärgert sich manchmal fürchterlich an der brust

Hallo Christina,

Mein Söhnchen ist 10 Wochen alt. Er wird voll gestillt, was von Anfang an super klappte. Er hat sehr oft Hunger und zeigt das immer sehr deutlich, ich reagiere auch immer sofort darauf. Er trinkt fast immer beide Seiten und das sehr zügig und gründlich leer.

Seit ca. anderthalb Wochen beginnt er sich manchmal schon nach kurzer Zeit fürchterlich aufzuregen - meckert mit der Brustwarze im Mund, "fiept" in hohen Tönen, drückt sich mit den Ärmchen von mir weg, zappelt und strampelt und überstreckt sich, pendelt mit dem Kopf hin und her (gerne noch mit Brustwarze im Mund, was echt wehtut) und wird ganz rot vor lauter Aufregung. Er dockt sich permanent ab, nimmt die Brust nur noch schlecht an, schnappt ständig zu und lässt gleich wieder los. Lege ich ihn daraufhin an die andere Seite, hier das selbe Spiel. Nehme ich ihn ganz von der Brust, weint er oft bitterlich. Weint er nicht, nehme ich ihn dann ca. zehn Minuten ganz weg, während derer er vor sich hin nörgelt, und probiere es dann nochmal. Das klappt mal und er trinkt dann normal, oft aber auch nicht und das Ganze geht von vorne los...
Wenn ich die Brust dann probehalber ausstreiche, spritzt es nur so - es dürfte also wohl nicht so sein, dass nichts mehr kommt. Seine Windeln sind auch immer gut nass, Stuhlgang hat er mehrmals täglich, seine Zunahme ist beinahe überdurchschnittlich und er ein ziemlich properer Kerl.

Was könnte der Grund für sein Gemecker sein? Langsam wird es sehr anstrengend, da er dann oft fürchterlich unzufrieden ist für lange Zeit und mir mit dem Geziehe und Gezerre auch ganz schön zusetzt...

Danke schon mal im Voraus!

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Spannend das macht mein kleiner Mann auch bin gespannt auf die Antwort

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Na auf die Antwort bin ich auch gespannt :-)

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Hallo ondelia

und hallo an die anderen die bereits mitlesen :)

Diese Phase oder diese Verhaltensweise wird tatsächlich häufig von Müttern berichtet, gerade mit Babys die so etwa auf die 3 Monate zugehen. Die beschriebenen Verhaltensweisen zeigen die Babys häufiger tagsüber, nachts ist es meist besser.
Manchmal wird es sogar die "Brustschreiphase" genannt. Allerdings würde ich nicht sagen, dass es eine solche Phase pauschal gibt. Denn die Gründe können unterschiedlich sein und meist kommen -gerade wenn es stärker ausgeprägt ist- mehrere Dinge zusammen.
Deshalb empfehle ich immer nicht per se zu sagen "ach das ist nur die Brustschreiphase", sondern auf Spurensuche zu gehen und auch Dinge wie mögliche andere Beschwerden (z.B. Infekt, Ohrenschmerzen, Zahnungsbeschwerden etc) auszuschließen ev auch gemeinsam mit Kinderarzt.

Das "Ziehen" an der Brust hat bei Kindern in diesem Alter häufig den Grund, dass der Milchfluss (nicht die Menge) dem Baby in diesem Moment entweder gerade zu schwach (z.B. Pause zwischen den Milchspendereflexen) oder zu stark ist.

Hier habe ich das mal etwas näher betrachtet
http://www.entspanntstillen.de/2016/03/29/hilfe-mein-baby-schreit-die-brust-an-warum-das-so-ist-und-was-du-tun-kannst/

Wenn keine anderen Beschwerden dahinterstecken, geht diese unangenehme Phase aber meist innerhalb einiger Wochen von selbst wieder vorüber.

Liebe Grüße
Christina

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Liebe Christina,

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und den Link! Das hilft mir sehr weiter, zu wissen, dass es (wahrscheinlich und wie so oft) nur eine Phase ist ;-)
Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass dem Kleinen dann der Milchfluss nicht stark genug ist; ich habe inzwischen das Gefühl, dass er dieses Verhalten vor allem dann zeigt, wenn die letzte Mahlzeit noch nicht lange her und die Brust sehr weich ist. Er isst einfach furchtbar gerne!

Dann werde ich mal weiter beobachten und hoffe, nach ein paar Wochen ist der Spuk vorbei.

Danke und herzliche Grüße,
ondelia