Bewerbungsverfahren Pflegekind

Hallo zusammen,

vielleicht kann uns hier jemand weiterhelfen oder hat schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht.
Mein Mann und ich waren jetzt seit April 23 im Bewerbungsverfahren für ein Pflegekind beim SkF. Seitdem hatten wir sechs oder sieben Termine, davon ein Kennenlerngespräch, drei zur Auswertung der Fragebögen, einen Hausbesuch und einen zur Reflektion unseres Urlaubs. Also wirklich weit sind wir in den letzten 5 Monaten nicht gekommen.

Während des letzten Termins hat man die Zusammenarbeit mit uns von jetzt auf gleich, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten was unsere eigenen Kinder betrifft, beendet. Zu kompliziert, um es jetzt mal eben näher zu erläutern. Zunächst nur vorübergehend, nun auch generell. Genaue Gründe hat man uns noch nicht erläutert, das Gespräch wurde uns allerdings schon angeboten.

Aber wie kann es jetzt für uns weitergehen? Können wir uns an unser hier zuständiges Jugendamt wenden und uns dort bewerben? Oder schließt sich das jetzt automatisch aus?

Bearbeitet von Nina89
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Ich kenne skf nicht.

Aber ihr hattet nur Gespräche? Und warum zum Urlaub?

Musstet ihr noch keine Dinge abgeben? Arztbescheinigungen, Führungszeugnis?

Wie stellt man sich die Meinungsverschiedenheit jetzt vor? Ist jemand laut geworden?
Man müsste schon wissen um was es geht?

Da ich nicht weiß was skf ist kann man wenig sagen, aber alle Träger für Pflegekinder arbeiten ja mit den jugendämter zusammen.
Ob ihr jetzt ganz raus seit, weiß ich nicht. Da du ja nichts sagst warum die Zusammenarbeit beendet wurde.

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SkF ist der Sozialdienst katholischer Frauen und als freier Träger im Pflegekinderdienst tätig.

Bisher hatten wir nur Gespräche. Warum wir unseren Urlaub reflektiert haben, weiß ich selbst nicht. Einreichen mussten wir bisher nichts. Soweit waren wir noch gar nicht.

Meinungsverschiedenheiten gab es insbesondere aufgrund der Einbeziehung unserer eigenen Kinder (9 & 5). Der Träger wollte, dass weder unsere Kinder noch die Verwandten von unserem Vorhaben erfahren. Da unser Sohn aber zunehmend gefragt und Interesse gezeigt hat, wo wir denn immer hinfahren haben wir ihm eben erzählt, was Sache ist.
Alleine das haben wir mit den zuständigen Sachbearbeitern dann schon eine dreiviertel Stunde reflektiert.

Im weiteren Verlauf des Termins ging es dann zunehmend um den leiblichen Vater unseres Sohnes. Unser Sohn weiß seinem Alter entsprechend darüber bescheid, dass er einen anderen Vater als unsere Tochter hat. Unsere Tochter hingegen wurde durch uns noch nicht so "aufgeklärt" wie der Große, da sie die Zusammenhänge einfach noch gar nicht weiter begreifen kann. Das wiederum passte dem Träger nicht und wäre nicht mit der Aufnahme eines Pflegekindes vereinbar da ja auch dieses eine völlig andere Herkunft mit sich bringt und Offenheit und Toleranz Grundvoraussetzung seien.

Somit hieß es beim letzten Termin wir sollten in Ruhe mit unserer Tochter sprechen, sie alles verarbeiten lassen und könnten uns dann wieder melden und wir schauen, wo wir stehen und wie es weiter geht.

Gestern kam nun eben ein Brief, das sich der Träger eine gemeinsame Zusammenarbeit mit uns auch in Zukunft nicht mehr vorstellen kann. Gründe können erst im persönlichen Gespräch erläutert werden.

Mir geht es hauptsächlich um ähnliche Erfahrungen. Ich weiß, dass die letztendlich Pflegeerlaubnis ohnehin nur das Jugendamt erteilen kann.

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Hi. Also wenn es so stimmt war das ja ne krasse Nummer. Als wenn ihnen eure Nase nicht gepasst hat. Kann es sein das ihr aussortiert wurdet weil dein Sohn nen anderen Erzeuger/Vater hat? Weiß j nicht ob da Kontakt besteht.

Bei uns sollen die Familie und Kinder einbezogen werden.denn die Kinder müssen auch einverstanden sein das ein weiteres Kind dazu kommt und das dieses nicht von Mama geboren worden ist sondern angenommen wird.
Was eure Kinder und Aufklärung betrifft. Mit 8 weiß der große Bescheid. Mit 5 kann man behutsam erklären das der große Bruder noch nen anderen Erzeuger hat aber ob das da wirklich verstanden wird mit 5 ? Klar man kann es immer mal nebenbei bei Fragen einfließen lassen. Aber eine intensive Aufklärung wäre doch schon Zuviel.

Sowas schließt aber doch kein Pflegekind aus. Würde mich zum Gespräch aufklären lassen und danach beim ja oder an der anderen Träger bewerben.
Lg

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Warum reflection zum Urlaub ?
Was waren denn das für Unstimmigkeiten ?
Ohne diese Infos fällt es schwer zu verstehen warum ihr abgelehnt worden seid.

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Ich könnte mir folgendes vorstellen:

Wenn ein Kind in Pflege genommen wird, ist es ganz wichtig, dass die Familie keine offenen Themen hat. Wie zb einem vorhandenen Kind erklären zu müssen, dass es einen anderen Vater hat. Das Thema Familie soll ganz offen kommuniziert werden. Wahrscheinlich war ihnen das ein Dorn im Auge. Und die Frage hat sich wahrscheinlich gestellt, warum ihr das noch nicht "richtig " erklärt habt und wie das dann bei einem Pflegekind läuft.

Gerade bei Pflege und Adoption ist es sehr wichtig immer offen zu sein und die Kinder aufzuklären. Mein Sohn konnte das mit 3 Jahren wiedergeben was es bedeutet.

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Ja, wahrscheinlich. Wir werden es erfahren, wenn wir zum Gespräch hin gehen.

Die Jugendhilfe in der Nachbarstadt, mit der ich gestern telefoniert habe, steht uns trotzdem sehr offen gegenüber und hat uns erstmal den Rücken gestärkt, das Gespräch zu suchen und sich dann mit den genauen Hintergründen in der Hand an den nächsten Träger oder das JA zu wenden.

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Sorry aber solche Verhaltensweisen kenne ich leider, nicht nur von uns, vom SKF. Wir haben letztendlich gewechselt und sind beim VSE gelandet und das war soooo gut, es verlassen den SKF immer mehr Familien aus unserem Umfeld, aus gutem Grund.
Es gibts so viele Träger, Jugendamt, Carotas, Evangelische Jugendhilfe usw.
Schaut euch um und sucht wen anders.
Ich finde es ist zwingend notwendig alle einzuweihen, schließlich sind ja auch alle „betroffen“ bei solchen Themen 🙂

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Ja da def. Familie und Freunde haben es bei uns gleich am Anfang erfahren. Unser Träger hat auch gleich gefragt beim ersten Gespräch ob das ein Thema ist womit jemand im Umfeld ein Problem hat. Denn die Kinder haben ja zwangsläufig dann Kontakt mit unserem Umfeld.
Es wäre ja nicht gut wenn da jemand dem Kind gegenüber nicht positiv eingestellt ist. Dann würde Ablehnung ja stattfinden und genau dies Soll ja verhindert werden.