Ab wann ist man definitiv zu alt für ein Kind?

Hallo zusammen,

ich bin selbst Mitte 30 und mit dem zweiten Kind schwanger.
Am Wochenende habe ich eine Reportage über Ü50 Mütter gesehen.

Da ging es um eine Mutter (52) und einen Vater (70), die einen Kinderwunsch hatten und sich diesen durch eine Einzellen- und Samenspende im Ausland auch erfüllt haben.

Karriere etc. ging vor. Kinderwunsch kam erst, als es zu spät war. Kind war in der Reportage bereits 6, die Eltern fast 60 und 80!

Ich habe mich während der Reportage gefragt, ob so ein später Kinderwunsch nicht zu egoistisch ist? Die Mutter hat gemeint "Wenn ein Kinderwunsch besteht, dann sollte alles gemacht werden, was technisch möglich ist!" Die beiden wirkten die gesamte Zeit über überfordert auf mich. Sie sehnten sich irgendwie nach Ruhe und einem gemütlichen Schachspiel, während sie nicht nachvollziehen konnten, dass der kleine Junge rumgezapptelt hat.

Kann man hier eine Frage nach der Moral überhaupt stellen? Ist es der Wunsch nach einem Kind stärker, als die Frage, wie es dem Kind damit geht?

Ich will hier niemanden verurteilen oder andere Lebenskonzepte in Frage stellen. Und ich bin mir sicher, dass hier die Liebe zum Kind ausschlaggebend ist! Dennoch würden mich eure Gedanken zu dem Thema interessieren.

Viele Grüße

Ab wann ist man eurer Meinung nach zu alt für ein Kind?

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Ich habe nicht abgestimmt. Ich bin mit 27 und mit 42 Mutter geworden und habe außerdem noch 2 Stiefkinder. Also 4 insgesamt.
In ein paar Wochen werde ich 45. Und nein, ich fühle mich definitiv nicht zu alt für ein weiteres. Ich möchte aber dennoch keins mehr, weil eben schon 4 da sind.
Ich werde auch nie auf 44 geschätzt. Meistens auf Mitte 30.
Ich bin der Meinung wer mit Ü45 noch ohne Hilfsmittel schwanger wird ist auch nicht zu alt dafür. Bei mir hat es bei beiden im 1. ÜZ geklappt! Und ich hatte Bilderbuchschwangerschaften.

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Hallo,

ich finde diese Frage wirklich sehr schwer zu beantworten.

Meine eigene Altersgrenze ist sehr niedrig. Ich wollte bis 30 "fertig" sein - wäre aber wohl auch bis 35 mitgegangen, hätten die Umstände nicht gepasst.

Andere denken ab 35 überhaupt erst über Kinder nach und finden es völlig ok, wenn Frauen mit 42 zum ersten Mal Mutter werden.

Davon abgesehen, dass verschiedene Menschen ganz unterschiedliche Grenzen haben, gibt es eben auch den biologischen Aspekt. Es sagt sich leicht, dass man nicht mehr nachhelfen soll, wenn es nicht mehr klappt. Aber ab wann klappt es denn nicht mehr? Ist das bei der 35-Jährigen, die verfrüht in die Wechseljahre kommt der Fall? Oder erst 5 Jahre später? Wenn es in Ordnung ist, mit 49 Jahren noch Kinder zu bekommen, warum ist es das mit 50 nicht mehr? Es lässt sich schwer abgrenzen, ab wann Kinderwunschbehandlung notwendig ist, WEIL man "zu alt" ist.

Natürlich ist die Liebe zum Kind etwas sehr wichtiges, aber ich persönlich habe für Kinderwunsch Ü40 wenig Verständnis. Muss ich aber auch nicht. Leben und leben lassen.

LG

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Hallo,

ja das ist ein sehr schwieriges Thema und ich finde man kann es nicht anhand einer Zahl festmachen. Wir sind doch alle zu unterschiedlich. Ich es gibt sicher die einen die mit 20 schon die perfekten Mütter sind, aber mit 40 überfordert. Und die Anderen die mit 20 selber noch Kinder sind, aber dafür später noch voller Elan mit den Kleinen über den Spielplatz hüpfen. Es gibt halt ein geistiges sowie ein körperliches Alter und das muss halt stimmen und ist für jeden ganz individuell.
Für mich persönlich wäre halt nur der Gedanke schlimm, dass aufgrund meines Alters mein Kind relativ schnell ohne Eltern aufwachsen müsste.

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>>Für mich persönlich wäre halt nur der Gedanke schlimm, dass aufgrund meines Alters mein Kind relativ schnell ohne Eltern aufwachsen müsste.<<

Ja, das finde ich auch. War in der Reportage auch so. Zwar war der Sohn dann finanziell voll abgesichert, aber von seinen Eltern (Großeltern gab es dann ja auch schon nicht mehr) hat er wenig.

Mein Schwiegervater war 45, als mein Mann kam. Nun ist mein Mann 36 und mein Schwiegervater 80. Von seiner Enkelin bekommt er wenig mit. Ihm ist alles zu laut, er kommt nicht mehr mit, hört schlecht, möchte viel Ruhe. Alles verständlich. Mein Mann findet das sehr schade, da er gerade selbst in einer Phase ist, in der er sich gerne mehr mit seinem Vater ausgetauscht hätte.

Auf der anderen Seite kenne ich auch einen älteren Vater, der noch topfit ist und meinem Mann in Sport Konkurrenz macht ;-)

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Ich finde die von dir beschriebenen Eltern der TV-Reportage eindeutig zu alt zum Kinder kriegen. Außerdem ist es für mich ein Unterschied, ob eine Schwangerschaft noch auf natürlichem Weg möglich ist oder ob man durch künstliche Befruchtung nachhelfen muss. In letzterem Fall habe ich ehrlich gesagt wenig Verständnis, wenn Frauen mit Ende 40/Anfang 50 durch eine Eizellspende eine Schwangerschaft erzwingen möchten. Es macht nämlich meines Erachtens schon Sinn, dass Frauen ab einem bestimmten Alter keine Kinder mehr bekommen können. Daher sollte man auch nicht aufgrund des technischen Fortschritts versuchen, diese Grenze ständig zu verschieben. Ich denke auch, dass es für die Kinder teilweise peinlich sein muss, wenn die Eltern ständig für die Großeltern gehalten werden und sie deshalb gehänselt werden.

Ansonsten ist es für mich aber normal, wenn Frauen mit Anfang 40 noch Kinderwunsch haben und diesen auch umsetzen. Ich kenne mehrere Frauen, die in diesem Alter sogar ihr erstes Kind oder noch einen Nachzügler bekommen haben. Ich hatte bei keiner der Frauen den Eindruck, dass sie überfordert sind.

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Hey!

Also ich finde ab 45 ist schon so eine Grenze.
Ich selbst hätte gerne schon zwei drei Jahre früher Kinder gehabt, habe einen Sohn mit 34 bekommen. Jetzt werde ich 36 und wenn wir ein zweites wollen möchte ich nicht mehr lange warten.... wenn ich jünger wär würd ich mir wegen dem zweiten jetzt mehr Zeit lassen. Aber ja, es passt so wie es ist :)

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Hallo,

Ich war 37 und mein Mann 45 als unser Sohn geboren wurde. Wir hatten eine lange Kinderwunschzeit hinter uns und freuten uns, als er endlich auf der Welt war.

Aber jetzt (bin jetzt 43 und mein Mann ist eben gerade 51 geworden) merke ich auch, wie wir eben nicht mehr so wie die jungen Eltern alles mitmachen können / wollen. Gerade mein Mann will doch eher öfter Ruhe und lesen, als mit ihm durch den Garten jagen ect. ...

Ich sag mal so: Es war gerade noch rechtzeitig... Von daher wäre bei mir die Grenze bei 40...

Grüssle

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Ein interessantes und gleichzeitig schwieriges Thema, dass wie so oft sehr abhängig von den eigenen Lebensumständen ist. Wenn ich daran denke, dass ich mir als junges Ding niemals hätte vorstellen können Richtung 40 noch ein Baby zu bekommen und jetzt?...na ja, rate mal wer gerade auf sein letztes Wunder hibbelt? 🙈 Ich habe mir immer 4 Kinder gewünscht, die ich gerne unter 30 bekommen hätte, aber das war mit meinem damaligen Partner nicht umzusetzen und so war ich glücklich und dankbar über und mit meinen zwei tollen Kindern und hab' das Thema begraben. Als ich vor 3 Jahren mit 36 dann meinem jetzigen Mann begegnet bin war der Gedanke sofort wieder da und wenn es nach mir ginge, könnte unser gemeinsames Kind inzwischen schon laufen...oder Fahrradfahren! 😂
(Wie Männer nunmal so sind, denken sie, dass man noch alle Zeit der Welt hat.) 🙄
Dass dem nicht so ist, haben wir dann dieses Jahr am eigenen Leib erfahren müssen. Aus diesem Grund würde ich jeder Frau raten, dass Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. Ich hoffe wirklich von Herzen, dass es in Kürze noch klappt, aber wenn nicht, dann muss ich mich schweren Herzens von dem Traum verabschieden. Ich persönlich möchte nämlich nicht älter als 40 sein, wenn das Baby kommt und somit habe ich meine maximale Hibbel-Grenze auf Ende des Jahres gelegt! (Was eigentlich Quatsch ist, denn ob man nun 40, 41 oder 42 ist, macht eigentlich keinen großen Unterschied!) Meine Schwester z.B. lästert gerne über diese 40er Mütter, hat aber selbst ihr drittes Kind mit 38 bekommen und da frage ich mich dann auch immer, ob ihr das zusteht!?! Na ja...lange Rede, kurzer Sinn. Wer sich fit fühlt und der Aufgabe noch gewachsen, der sollte selbst entscheiden wo seine Grenze liegt und wenn es bis 45 auf natürlichem Weg noch klappt, dann wird es einen Grund haben! ❤

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Ja, ich denke, es ist immer leicht zu reden, wenn man eben nicht in der Situation steckt ;-) So finde ich auch, dass Mütter Ü45 zu alt sind, aber wer weiß, wie ich mich mit 45 Jahren so fühle...

In der Reportage haben die gut betuchten Eltern bereits alles für das Kind geregelt, so dass es finanziell abgesichert war. Aber es hat keine Großeltern, mit 20 wahrscheinlich auch keine Eltern mehr. Und auch während der Reportage war zu sehen, dass die Eltern einfach nichts mehr mit so einem kleinen Kind anfangen konnten.

Der Junge war so lebhaft, das konnten die beiden nicht verstehen, warum er sich nicht auf das Schachspiel konzentrieren kann. Da ist mir dann die Frage nach dem "Ein Kind um jeden Preis" gekommen. Meiner Meinung nach in diesem Alter ein egoistischer Grund/Gedanke.

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Da stimme ich Dir voll und ganz zu! Das Beispiel ist ja zum Glück auch nicht die Regel und ich finde auch nicht gut, wenn ab einem bestimmten Punkt noch nachgeholfen wird. Aber wie gesagt, wenn man in seinem Leben sein Glück erst spät findet - denke da immer an Narumol und Josef von Bauer sucht Frau - und es klappt noch auf natürlichem Weg, dann freut mich das ungemein, dass der Mann das Wunder in seinem Leben wenigstens einmal erleben darf bzw. beide dann zusammen noch Eltern werden dürfen. ❤ Ich selbst habe mich, bevor wir angefangen haben zu hibbeln, auch gefragt, ob das - klingt vielleicht bescheuert - optisch noch passt, dass ich einen Kinderwagen schiebe!?! 🙈 Aber es kommt oft zu Situationen, dass mir jemand nicht glaubt, dass meine Mädels meine Töchter sind und dann denke ich: "Ja, man. Du gehst noch für ein paar Jahre jünger durch!" Worauf wartest Du noch?" 😂😂😂
Ich wünschte ich hätte diesen großartigen Mann viele Jahre früher lieben gelernt, aber ich denke wir haben uns gerade noch rechtzeitig kennengelernt um den Traum vom gemeinsamen Wunder noch umzusetzen zu können, wenn es denn so sein soll! 🥰

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Hallo,

also ich habe für mich früher immer gesagt, wenn Kind(er), dann bis ich 30 bin. Wenn ich bis dahin keines haben sollte, dann fange ich auch nicht mehr an.

Ich kann gar nicht sagen, wie genau ich auf diese 30er Grenze gekommen bin, das war mehr so ein inneres Gefühl/Gespür. Wobei ich aber auch ehrlich sagen muss, dass ich nicht das typische Muttertier bin. Also für mich war ein Kind mehr so ein nice-to-have. Wenn es nicht geklappt hätte, wäre es für mich auch kein Weltuntergang gewesen.

Es gibts ja Frauen, die auch wirklich daran verzweifeln keine Kinder zu haben/bekommen zu können.

Heute bin ich 44 und froh, dass unsere Tochter groß ist. Ich kann für mich nur sagen, dass ich keine Lust/Nerven mehr hätte um mich um ein Kleinkind bzw. Baby zu kümmern.

Das Problem mit den "alten" Müttern besteht in meinen Augen darin, dass einem immer suggeriert wird, man könne alles gleichzeitig auf dieser Welt haben. Doch dem ist halt nicht so. Wenn ich in jungen Jahren ewig studieren und dann noch Karriere machen will, brauche ich mich nicht wundern, dass ich auf einmal Mitte 40 bin und es mit dem schwanger werden nicht mehr funktioniert.

Daher erstmal überlegen, ob es wirklich die High-End-Karriere sein muss oder ob es vielleicht auch ein einfacher solider Job tut und man dabei eintspannt nebenher im angemessenen Alter eine Familie gründen kann.

Zu den wirklich alten Eltern aus Deiner Reportage kann ich sagen, dass das einfach egoistisch ist. Man tut dem Kind doch keinen Gefallen damit. Es hat erhöhte Chancen auf Fehlbildungen in der Schwangerschaft, hat Eltern, die nicht mehr mithalten können und auch sehr wahrscheinlich die Volljährigkeit des eigenen Kindes nicht mehr erleben. Für mich unbegreiflich. Die Natur hat sich schon was dabei gedacht, dass man nicht beliebig lange Kinder in die Welt setzen kann.

LG
Tiffy

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Ich hab die Doku auch gesehen und war völlig entsetzt von der Art wie die ihren armen Sohn aufziehen. Die beiden haben auch schon völlig gebrechlich gewirkt (was ich mit Mitte 50 eigentlich ungewöhnlich finde), die wären nie in der Lage gewesen, ihrem Sohn hinterher zu laufen.
Es wurde auch eine andere Mutter in ähnlichem Alter gezeigt mit Zwillingsmädels. Die sah noch jung, modern und fit aus und bei ihr wiederum habe ich keinerlei Bedenken, dass es den Mädels gut geht.

Fazit: ich finde es schwierig das am Alter festzumachen. Viel wichtiger ist, wie fit man ist, körperlich und geistig. Ausserdem ist es für ältere Eltern umso wichtiger für die Zukunft der Kinder vorzusorgen. Ebenso macht es für mich einen Unterschied ob schon ältere Geschwister vorhanden sind, die mal für das jüngere Kind da sein können sollten die Eltern mal nicht mehr leben.

Zusätzlich: Ältere Frauen müssen sich dem grösseren Risiko einer möglichen Behinderung bewusst sein und das in Kauf nehmen sollten sie nicht auf eine Eizellspende zurückgreifen.

Ich persönlich werde mir nach 35 sehr genau überlegen, ob ich dann noch ein Kind haben möchte. Vielleicht dann noch eins. So 40-41 wäre für mich die Obergrenze. Ich möchte nicht in Pension sein, wenn das Kind noch studiert.