Wochenbettdepression beim ersten Kind- beim zweiten nicht? Mutmacher bitte!!

Hallo,

ich hatte bei meiner Tochter vor 5 jahren eine wochenbettdepression.
Nun bin ich zum zweiten mal schwanger und hoffe diesesmal davon verschont zu bleiben.
kann das jemand berichten?
Ist das möglich?
Gibt es Techniken/ Maßnahmen die ich vorher ergreifen kann?

Mutmacherberichte vor...

:-) Liebe Grüße.

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Hi...

mir gehts genauso. Wochenbettdepression im Herbst 2006 und jetzt kurz vor der Geburt des 2. Kindes.

Ich habe eine Gesprächs- und Verhaltenstherapie begonnen, meine Hebi weiß Bescheid und ich war schon bei einer guten Neurologin vorstellig, damit ich im schlimmsten Fall schnell nen Termin bekomme. Bei meiner Therapeutin brauche ich nur anrufen, wenns Kleine da ist, dann machen wir weiter.

Von meiner FÄ bekomme ich im Notfall eine Haushaltshilfe verschrieben.

Andere Maßnahmen: leg dir eine Sch***-Egal-Einstellung zu. Wäsche nicht gebügelt - egal. Du um Mittag noch im Schlafanzug - egal, Schwiegermutter kommt - egal, dein Kind bekommt den 3. Tag hintereinander Pommes zum Mittag - auch mal egal...
Auch wichtig: lerne, an DICH zu denken. Früher habe ich Oma mit KiWa spazieren geschickt und dann das Bad geputzt. Jetzt habe ich das auch vor, aber dann lege ich mich schlafen!

Das wird schon...wir wissen doch, worauf wir achten müssen, bevor es zu spät ist.

LG; Sunny

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Diese Geschichte hat mir meine Therapeutin erzählt:

Großer Aufruhr im Wald: Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Alle fragen sich wer denn nun da drauf steht. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen und geht zum Bären und fragt ihn: "Sag mal Bär, steh ich auch auf deiner Liste?" "Ja," sagt der Bär "auch dein Name steht auf der Liste." Voll Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach 2 Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden. Die Angst bei den Waldbewohner steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer noch auf der Liste steht, brodelt. Der Keiler ist der erste dem der Geduldsfaden reißt und der den Bär aufsucht um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste steht. "Ja" antwortet der Bär "auch du stehst auf der Liste". Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn fand man nach 2 Tagen tot auf. Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus. Nur der Hase traut sich noch den Bären aufzusuchen. "Bär, steh ich auch auf der Liste?" "Ja, auch du stehst auf der Liste" "Kannst du mich da streichen?" "Ja klar, kein Problem"

Was lernen wir daraus: wir dürfen uns nicht jeden Schuh anziehen!!!

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Auch ich hatte 2006 mit schweren Wochenbettdepressionen zu kämpfen. Selbstverständlich wollte ich es mir nicht eingestehen. Er als sie wirklich vorbei waren, was lange dauerte konnte ich ehrlich zu mir sein. Ich kam mir vor wie ein Alkoholiker der sagt das er nicht krank ist und somit kein Problem hat.

Nun bin ich 5 Jahre Älter, mein 2. Kind ist geboren. Sämtliche Umstände sind anders sowie auch meine Einstellung zum Leben oder meines Umfeldes.
Seit ca. 2 jahren rede ich über mein vergangenes Problem. Ich rede über das was ich fühlte, was ich dachte wie ich handelte bei meinem 1. Kind.

Die 1. Geburt verlief grauenvoll und ich gehe davon aus das dass der urheber des ganzen war. Heute ärgere ich mich zutiefst über mich selbst. Ich wünschte mir mehr Erinnerungen an meinen Sohn zu haben. Ich habe kaum welche weil ich nur funktionierte. Er war ein Wunschkind, und als er da war wollte ich nur noch das die Tage vergehen. Ich liebte meinen Sohn abgöttig aber ich konzentrierte mich zu sehr auf andere Leute. Wie sie über mich urteilen. Ich wollte perfekt sein für andere, die Übermutter, putzte wie blöde usw.,weil andere schaffen das auch. Wollte alles alleine machen, keine Hilfe annehmen, alles perfekt alleine schaffen. Besuch habe ich selten empfangen und die Wohnung verließ ich selten. Ich viel in ein tiefes Loch.
Wenn ich heute ein Bild aus den Babytagen sehe dann weine ich. So viel schöne Zeit verpasst weil ich so blöd im Kopf war. Aber das haben die Hormone mit mir angestellt und eben auch die Umstände. Man kann es schon beeinflussen denke ich aber gegen Hormone kann man nichts machen.

Im übrigen ist mein 5-jähriger Sohn ein richtiger Sonnenschein und das beste was mir je passiert ist das machts meinem Gewissen natürlich nicht leichter.

Ich hatte Angst vor der 2 Geburt und vor der Zeit danach. Egal was ich tue ich kann meine Hormone nicht beeinflussen aber die Umstände.
Ich bin 5 jahre gereift, mein Mann ist jeden Tag da (er studierte damlas noch und war nur am we da).

Ich holte mir Hilfe ins Haus, meine Familie, meine Freunde (aber alles in Maßen). Ich treffe mich mit Muttis, hab mich jetzt zum Babyschwimmen angemeldet und ich rede, und rede und rede.
Schon im KH vor der Entbindung sprach ich ehrlich mit den Ärzten und den Hebammen über mein Problem. Ich sollte einen KS bekommen und das war für mich der reinste Horror, denn ich gehe davon aus das dass der Auslöser war bei meiner 1 SS. Notks nach 26 std wehen.
Alle wussten es, sie wussten von den Fehlern der vorrangegangen Geburt und machten alles besser. Alles wo vor ich Angst hatte machten sie wieder gut. Ich habe also ein positives Erlebnis gehabt. Ich kann heute sagen das die Geburt meiner Tochter, trotz KS ein schönes Erlebnis war.

Ich bin heute auch mal geschafft und auch mal gereizt aber das ist nicht gleich eine Depression. Das gehört dazu. Dadurch das ich gegen meine Ängste gekämpft habe und mir vorher nochmal überlegt habe was alles schief gegenagen ist konnte ich diesmal aus meinen Fehlern lernen und anders mit den Situationen umgehen.

Vor dem babyblues war ich allerdings auch nicht geweiht und dachte schon wieder es hat mich erwischt, jedoch kann ich heute und reinen Gewissens sagen das es mir gut geht und ich Dankbar bin nochmals eine Chance zu bekommen diese wunderschöne Zeit nocheinmal zu erleben.

Kopf hoch, du packst das, wie gesagt, nicht den Mund halten, reden reden reden.....

Viel Glück und alles Gute, Denise mit Julien (5) und Louise (8 Wochen)

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Mir gings nach der Geburt von meiner Tochter 2010 genauso. Sieben Tage nur geheult... es war schrecklich. Lag aber auch an der schlimmen Geburt. Hatte einen Not-KS bei 36+0 mit Vollnarkose und somit gar nicht`s mit bekommen...#schmoll hängt mir heute noch nach.

Auch haben sie mir die Blase angeschnitten bei dem KS... solche Schmerzen hatte ich noch nie...
Denke da kam alles zusammen.

Jetzt bin ich diesmal natürlich auch gespannt, wie es wird.

Aber ich denke, ein gewisses Durcheinander ist ganz normal denn die Hormone fallen ja auf einen Schlag komplett runter.

Lg und mache dir nicht zu viele Sorgen!#liebdrueck

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Hallo,

ich will dir ja nicht zu nahe treten aber sieben Tage heulen sind keine Wochenbettdepression.

Ich selbst hatte auch eine sehr schwere Geburt, ich hatte danach zwei Jahre Depressionnen mit Angstzuständen und Panikattacken. Durfte dann ambulant zum Psychiater und nahm Antidepressiva.

Nichts für ungut.

laus