im nachhinein schamgefühl?

Hallo und frohe weihnachten!
Ich habe letzte woche montag unsere lotta spontan entbunden. Erste geburt war kaiserschnitt mit zwillingen. Ich hatte unter der geburt stuhlgang und habe gepullert. In dem moment ist mir alles gleichgültig gewesen. Hauptsache erleichterung. Aber nun schäme ich mich dafür:-(. Geht es noch jemandem so?

Lg katharina mit julius, emilia und lotta

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Hi,

vor wem schämst Du Dich denn?

Ich glaube, das passiert dauernd wärend Geburten. gehört quasi dazu. Für die Hebammen und Ärzte in der Klinik denk ich, ist das alltgägliches Geschäft. Ist ja auch logisch, weil durch die Enge, die der Kopf erzeugt, alles drumherum ausgedrückt wird.

Insgesamt ist es für viele Frauen jedoch ein Problem, dass sie sich schämen und auch die "Öffentlichkeit" einer Klinik hält ja viele Mütter davon ab, entspannt zu gebären.

Meine alte Heabmmen, die bevor sie Beleghebamme wurde, viele viele Jahre Hausgeburten belgeitet hat, hat uns beim Geburtsvorbereitungskurs auch erzählt, dass das passieren kann.

Sie hat den Männern auch gesagt, wie sie die Intimsphäre ihrer Frauen schützen können.

Und sie hat mir mal gesagt, dass es zu Hause selten zum Geburtsstillstand kommt, jedenfalls viel seltener als in der Klinik, Das läge daran, dass die Frauen zu Hause viel entspannter sind und sich da nicht schämen. Sensilbe Frauen machen in der Klinik (fremde Umgebung, fremde Personen) "unten " zu und nichts geht mehr. Die Geburt bleibt stehen.

Das ist dann nicht die Schuld der Frau, die vielleicht zu verkopft ist, sondern eine Klinik ist einfach keine dem Menschen gemäße Umgebung für Geburten. Es sei jetzt mal dahingestellt, dass viele Frauen sich dort sicher fühlen und viele Frauen auch dort ganz entspannt gebären können.

aber viele Frauen eben nicht. Die schämen sich oder fühlen sich gestört.

Schön, dass es bei Dir so gut geklappt hat.

Und ich denke, das Schamgefühl ist ganz normal und natürlich, aber eben auch, dass bei der Geburt Stuhl und Urin entleehrt werden können. Sind die Leute da sicher gewöhnt.

lieber Gruß
Miri

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Ein Beitrag,der mir aus dem Herzen spricht! Danke, Miri!

#winke

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Hallo,

das kenne ich - habe mich auch so gefühlt. Habe wg PDA nicht wirklich mitbekommen, was da unten passiert, aber der eigentliche Geburtsvorgang, bei dem Dir jeder zwischen die Beine starrt, reicht mir vollkommen. #augen Ich habe mich auch jedes Mal bei FA-Untersuchung geschämt, als ich noch Wochenfluss hatte. Und daher sage ich immer "ich habe ein Kind entbunden, mir ist nichts mehr peinlich". Spätestens als der blutjunge gutaussehende Arzt seinen Kopf zwischen meine Beine stopfte u mich zunähte, wollte ich im Boden versinken. #schock

Also bist Du nicht alleine #ole

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Guten Morgen!

Es ist schade, dass du dich im Nachhinein schämst. Es ist nämlich unnötig.

Ich bin keine Hebamme, gehöre aber einer Berufsgruppe an, die öfter mal Ausscheidungen jeder Art wegwischen muss. Ich kann dir sagen, dass ich mich oft und lange erinnere, wen ich nett fand und wen ich nicht leiden konnte (wobei ich diejenigen genauso behandle wie alle anderen). Ich kann mich jedoch nie erinnern, wem ich wann die Hose sauber gemacht habe oder wer mir vor die Füße gek...... hat. Es ist mir nämlich egal. Ich mache es weg und gut ist.

Die Hebammen werden dir auch nicht mehr sagen können, ob du unter der Geburt Stuhlgang hattest, weil es ihnen nicht wichtig war und ist. Die Frage ist, ob dir der Gedanke die Freude über das gesunde Kind verderben sollte.

Viele Grüße
Susanne

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Herzlichen Glückwunsch zur Lotta! Ich habe auch eine die wird Morgen schon 1.
Ich musste im Nachhinein eher Innerlich schmunzeln über die Geburt. Weil es irgendwie so unwirklich ist. Aber peinlich war es mir nicht. Ich bin durch meinen Vater der dauerkrank war mit Krankenhäusern und allem was dazugehörtg groß geworden. Mich kann da so schnell nichts umhauen. Und es gehört ja wirklich zum Beruf der Hebammen und Ärzte. Das ist deren Job.
Zu meinem Job in der Kita gehört es auch mal Kinder sauber zu machen oder Erbrochenes wegzuwischen. Ich kann das ausblenden mir macht das nichts und so wird es bestimmt auch den Hebammen und Ärzten gehen.

Bei mir haben sich auch schon Eltern für ihre Kinder entschuldigt. Muss wirklich keiner, mann weiß das ja wenn man berufliche in so eine Richtung geht.

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hi, ich kann dich sehr gut verstehen. meine erste geburt war wirklich schön und ich denke gerne daran zurück, das lag aber auch an der pda ich war entspannt und hatte keine schmerzen. stulgang hatte ich auch nicht.
bei meinr zweiten geburt die jetzt 13 tage zurück liegt, ging am ende alles so schnell das ich keine pda mehr bekommen konnte. ich habe den ganzen kreissal zusammen geschrien und war wir verrückt vor schmerz und angst. die hebamme war davon gar nicht begeistert und hätte mich am liebsten einen kopf kürzer gemacht. so hat sie sich zumindest verhalten. auch hatte ich bei dieser geburt stulgang und mein mann stand genau hinter mir und ich kniete auf dem bett. im nachhinein ist mir das geschrei so peinlich weil ich nie gedacht hätte das ich mich so verhalte ich habe wirklich geschrien als ob ich ermordet werde, auch das verhalten der hebamme hat dazu beigetragen das ich mich heute wirklich schäme das ich mich hab so gehen lassen. auch wenn es dafür keinen grund gibt. eine geburt ist nunmal schmerzhaft und jeder geht damit anders um dafür sollte sich eigentlich niemand schämen müssen. das sag ich mit zumindest die letzten tage.

lg sternchen3003 :-)

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Hi,

entspann dich, das passiert ganz vielen Frauen und es ist anatomisch normal, weil das Köpfchen beim Durchtritt durch das Becken den Darm auswalzt. Für die Hebamme ist das wohl ein gutes Zeichen, erzählte mir meine Hebamme mal, weil sie dann weiß, dass das Köpfchen bald kommt. Auch Einläufe schützen übrigens nicht zwingend, weiß ich von meiner Rückbildungs-Hebamme, in den Tiefen des Darms versteckt sich so einiges #schein

In meinem Bekanntenkreis ist so einiges vorgefallen: Erbrechen bei jeder Wehe, Stuhlgang, permanentes unwillkürliches Entleeren der Blase, Schreien, Jammern, Kreischen. Es hilft, wenn man sich ehrlich darüber austauscht, irgendwas widerliches ist bei allen passiert :-)

Mir ist, im Vier-Füßler-Stand auf dem Kreißbett kniend, die Fruchtblase unter einer Wehe geplatzt. Gefühlte 10 Liter schleimiger Flüssigkeit haben sich mit Wucht im gesamten Kreißsaal verteilt, Hebamme und mein Mann konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen :-). Hätte ich nicht gerade Presswehen gehabt, hätte ich mich abwechselnd zu Tode geschämt und halbtot gelacht!