Wünsche mir mein Baby wieder in meinem Bauch

Hallo zusammen.
Ich habe ein komisches Anliegen. Ich habe letzten Donnerstag ein quicklebendiges kleines Mädchen entbunden. Meine Schwangerschaft verlief so weit ganz ok. Ich habe genau 7 Tage übertragen. Und zu dem Zeitpunkt konnte ich es kaum erwarten, meine Maus in den Armen halten zu dürfen.

Von Beginn: ich hatte einen Kontrolltermin im Spital, da der errechnete Termin überschritten war und meine FA in die Ferien ist. Es wurde ein CTG geschrieben aber es war keine Wehentätigkeit ersichtlich. Die Herztöne vom Baby waren aber alle super. Also wurden wir drei Tag später wieder einbestellt. Am nächsten Tag - es war ein Dienstag- hatte ich mittags einfach einen Blasensprung. Wir sind direkt ins Spital gefahren. CTG - keine Wehentätigkeit. Also wurden wir auf den nächsten morgen zur Einleitung einbestellt. Am nächsten morgen um 11 Uhr wurde wieder ein CTG ohne Wehentätigkeiten geschrieben. Und ich bekam eine Tablette. Zwei Stunden später noch mal zwei und 1,5 h später noch mal zwei. Es tat sich einfach nichts. Ich wurde direkt am Morgen stationär aufgenommen. Abends wurde wieder ein CTG geschrieben jedoch wieder mit einer geradezu „Nulllinie“...

Mein Freund ist dann nach Hause gefahren. Gegen 23 Uhr habe ich wahnsinnige Krämpfe bekommen. Es wurde ein CTG Geschrieben -Keine Geossartigen Wehen. Ich habe Zäpfchen bekommen, die das alles hemmen sollten. Auf Station konnte ich nicht schlafen (war zu diesem Zeitpunkt über 48h wach). Habe dann eine leichte Schlaftablette bekommen. Gegen drei Uhr nachts hat ich Krämpfe, sodass ich nur geheult habe. Wurde dann von Station in den Gebärsaal gefahren. CTG geschrieben. Endlich Wehen. Habe meinen Freund angerufen. Er ist dann ins Krankenhaus gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Schlaftablette gewirkt. Ich habe intravenös ein Schmerzmittel verabreicht bekommen. Die Hebamme tastete um vier Uhr zwei Fingerbreit am MUMU. Meinte noch das wird etwas dauern. Ich bin immer wieder weggesackt. Ihrem Vorschlag in die Wanne zu gehen, nahm ich dankend an. Kurz vor sieben fragte ich nach noch mehr Schmerzmitteln Bzw. EinE PDA. Sie meinte nach Schichtwechsel bekomm ich noch was. Die neue Hebamme wollte mich dann untersuchen und meinte um 7 Uhr dass es zu spät sei ich jetzt pressen müsste. Benommen durch die Schlaftabletten habe ich mein bestes getan. Konnte einfach aber nicht mehr. Für die letzte wehe wurde mir ein Dammschnitt (nach Absprache) geschenkt. Meine Kleine schlüpfte raus und wurde mir auf die Brust gelegt. Sie hat nur kurz aufgeschrieen mir dann aber tief in die Augen geschaut und gelächelt. Danach lag sie ruhig auf mir drauf. Es stellte sich heraus dass ich Geburtsverletzungen davon getragen wurde und es wurde etwas hektisch. Mein Freund ist raus weil er sich das alles nicht anschauen könnte. In dem Moment habe ich nur gedacht was mit meiner Tochter passiert. Ich wollte festlegen (alleiniges Sorgerecht) dass wenn mir was passiert, meine Mutter sich um das Kind kümmern soll. Die Familie von meinem Freund scheint nicht ganz normal zu sein.
Etwa zwei Tage später lag ich auf Station und habe meinem Baby beim schlafen zugeschaut. Ich habe vor Glück geweint. Nun bin ich zu Hause. Und ich habe eine innere Leere in mir. Ich wünschte die kleine wäre wieder in meinem
Bauch. Wo ich sie treten spüren kann. Wo ihr Popo einfach ausgestreckt wird und komische Beulen bildet. Ich zweifle nicht an mir und weiß, dass ich mich gut um meine Prinzessin kümmere. Aber das Gefühl die Hand auf dem Bauch zu haben und es ist nichts drin, lässt mich einfach heulen. Ich habe eine Woche nach der Geburt Nahe zu mein Startgewicht (vor SS) wieder. Und es erinnert wenig an ein Babybauch. Ich versuche do oft es geht die kleine auf meine Brust zu legen. Sie schläft auch sofort ein und wir können so 3-4 h liegen. Aber ich weiß dass ich dadurch mein Kind verziehe so dass sie so nie in ihrem Bett schlafen wird. Ich habe das Gefühl mein Kind verloren zu haben obwohl sie vor mir liegt. Auch habe ich das Gefühl sie wenn sie in meinem Bauch ist, dass ich sie vor der Komischen Familie meines Freundes schützen kann. So sind mir irgendwo die Hände gebunden. Auch wenn ich zu gewissen Personen den Umgang verwehre. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich könnte jedesmal wenn ich eine ruhige Minute habe heulen. Auch jetzt. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

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Huhu,

ich hab nach meiner ersten Geburt auch den Babybauch vermisst. Jedes Darmgluggern hab ich als Kindsbewegung gespürt.

Aber das verging mit der Zeit und nach der zweiten Geburt hatte ich das nicht mehr.

Du kannst ein Baby nicht verziehen, indem Du ihm Nähe und Geborgenheit schenkst. Gerade im Wochenbett (8 Wochen lang) ist es für Deine Tochter und Dich ganz wichtig viel zu kuscheln und Körperkontakt zu halten. Ihr müsst erstmal in eurer neuen Situation ankommen.

Und in den ersten Wochen sind auch Gefühlsschwankungen und viel weinen ganz normal. Das kommt von den Hormonen. Wenn es sich allerdings in den nächsten Wochen nicht gibt und Du weiterhin jeden Tag weinst, dann sag das bitte Deiner Hebamme oder Frauenärztin.

Und jetzt genieße das Kuscheln in jeder einzelnen Minute! #verliebt

LG Jelinchen

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Ja das was Jelinchen sagt kann ich alles nur unterstreichen. Ich war / bin glücklich mit meinem Sohn außerhalb von meinem Bauch aber das tolle Gefühl, ein Kind in mir, habe ich trotzdem vermisst. Besonders toll fand ich, ihn im Tragetuch zu haben. Man fühlt sich vom Gewicht vorne am Bauch fast wieder wie hoch schwanger ;-)

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Lass dich erst einmal drücken!
Eine Einleitung ist schon nervenaufreibend genug, da fehlen die passenden Hormone und alles läuft nicht unbedingt rosig, hatte das auch.

Was das Bauchschlafen angeht... anders als meine vorrednerin kann ich deine Bedenken nachvollziehen, wir hatten den Fall in der Familie, das Mädchen schlief nur beim Vater auf dem Bauch ein (er hatte die Elternzeit komplett genommen), als sie dann in die Krippe sollte, war das sehr dramatisch, denn dort gab's keinen Papa zum drauf einschlafen. Auch wurde sie natürlich irgendwann so schwer, das es für ihn echt anstrengend wurde. Ich würde es nicht verwöhnen nennen, aber das Kind gewöhnt sich daran und möchte das dann natürlich nicht missen. Präventiv kannst du dein Kind aber mit wenigen anderen ritualen schlafen legen, sodass du immer durchwechselst und dennoch such zum bauchkuschelschlafen kommst, was dir aktuell ja sehr gut tut und für sie auch schön ist.

Was die Familie deines Freundes angeht, wenn du das alleinige Sorgerecht haben möchtest, das beantrage das und fertig ist die Kiste. Grundsätzlich könnten sie dir aber auch so nicht einfach das Kind wegnehmen, dafür muss schon ordentlich was passieren. Auch haben sie keine rechte auf "Sicht" des Babys. Du musst mit ihnen keinen Kontakt pflegen, wenn du das nicht möchtest, da können Sie dir rechtlich nichts anhaben.

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...was mir grade einfällt, wenn ihr nicht verheiratet seid und vorab nicht beantragt habt im Sinne von vaterschaftsanerkennung, solltest du eigentlich eh das alleinige Sorgerecht haben...
Kenne mich nicht so genau damit aus, bei uns war das nie der Fall.

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Hallo, ich finde diese Gedanken schon recht ungewöhnlich. Gerade auch in diesem Ausmaß. Ich würde dir vielleicht als Herz legen mit einem Therapeuten zu sprechen, wenn es so dauerhaft bleibt. Auch gerade um zu verhindern, dass du nicht in die Rolle der Helicopter-Mutter fällst...

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Also meine Kinder wünsche ich mir eigentlich nur zurück in den Bauch wenn sie mir mal wieder gehörig auf die Nerven gehen...

Nein, Spaß beiseite, erstmal alles Gute zu deinem kleinen Töchterchen!
Du bist im Wochenbett, du darfst und sollst so viel kuscheln wie du möchtest!
Meine Kinder haben beide viel auf mir geschlafen, und zumindest der kleine mit neun Monaten tut es ab und an immer noch gern.
Wir schlafen allerdings auch im Familienbett; die Große geht tagsüber in den Kindergarten, der kleine wird gerade mobil, also wird nachts ordentlich gekuschelt und Nähe gesucht.
Ich kann damit leben, ich bin eine anspruchslose Schläferin.

Zu deinem "Baby - zurück - in - den - Bauch" - Wunsch...hm, schwierig.
Hört sich eher so an als ob dir einfach der Gedanke Angst macht das Kind nun teilen zu müssen und es möglicherweise nicht vor den ungeliebten Verwandten beschützen zu können, oder?
Beim ersten Kind fand ich es "unfair"; ICH habe das Baby neun Monate ausgetragen, ich hatte Schmerzen, Sodbrennen, mein Körper wird nie wieder der selbe sein, ich habe die Geburt durchlitten, und jetzt sollen alle anderen das Baby knuddeln und herum tragen dürfen, einfach so?
Ja, die Hormone.

Auch wenn deine Tochter nicht mehr deinem Bauch ist, du bist immernoch die Mama. Und du (oder der Papa) haben das letzte Wort!

Aber ja, man darf die Schwangerschaft vermissen. So nah wird man seinem Kind schließlich nie wieder sein.

Ich wünsche euch alles Gute!