Hausgeburt 🤔?

Guten Abend ihr Lieben ♥

Mich beschäftigt nun schon eine ganze Weile "wie und wo gebäre ich unser Kind" im Krankenhaus oder doch lieber Zuhause?
Ich komme morgen in die 28 Woche, ich weiß dass meine jetzige Hebamme keine Hausgeburt anbietet... Nun suche ich tatsächlich jemanden, der sich für eine Hausgeburt entschieden hat und gerne seine Erfahrungen austauschen möchte!
Ich habe zwar erst im August meinen Termin, trotzdem habe ich Angst, dass mein Mann bei der Geburt im KH nicht dabei sein kann.

Meine letzte Entbindung liegt 10 jahre zurück, hatte spontan entbunden und bin gebrandmarkt (die Geburt war mein persönlicher Horror) die Hebamme ist nicht auf mich eingegangen, ich fühlte mich von ihr allein gelassen, keine Unterstützung, null Emphatie, und und und... Ich war alleine im Kreißsaal (keine weitere gebärende).Mein Mann wurde erst kurz vor Geburt informiert. Also für mich keine schöne Geburt...
Daher hab ich eben noch mehr Angst alleine zu entbinden...

Da eine Hausgeburt Neuland für mich ist, wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir schreiben könntet was man zu beachten hat, Vor-und Nachteile?


Ich bedanke mich jetzt schon mal bei euren Antworten 🍀
Habt noch einen schönen Abend 😊

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Die Frage ist viel mehr die, ob du so spät überhaupt noch eine Hausgeburtshebamme finden wirst. Vor allem jetzt in der Corona Krise ist das noch schwieriger, da die Nachfrage gestiegen ist.
Eine gute Mitte zwischen Klinik und zu Hause wäre ein Geburtshaus. Allerdings sind die auch sehr gefragt und man sollte sich gleich zu Beginn der Schwangerschaft einen Platz sichern.
Naja, ich drück dir trotzdem die Daumen.

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Guten Morgen
Das was du da schreibst könnte wohl von mir sein. Ich habe 2 mal schlechte Geburtserfahrungen im Krankenhaus gemacht. Meine letzte Geburt ist 12 fast 13 jahre her. Ich habe mich persönlich für eine Hausgeburt entschieden, weil ich keine Interventionen will und mir Zeit nehmen möchte in Ruhe und nach meinen Vorstellungen zu entbinden. Ich habe mir das Buch Alleingeburt gekauft und schaue viele Youtube Videos zi dem Thema an. Ich kann dir die videos von Sarah Schmied empfehlen. Diese hat ebenfalls das Buch Alleingeburt geschrieben. In den Videos sieht man alles. Ihre letzte Geburt ist knapp über 1 Jahr her und sie hat Zwillinge bekommen. Ich werde ohne Hebamme entbinden eben nur mit meinen Mann. Wir werden ausgiebig den Geburtsplan durchsprechen und im Vorfeld Notizen anlegen. Sollte irgendwas komisch sein kann man immer noch ins Krankenhaus fahren. Ich freue mich schon auf die Geburt im August. Meine Oma hat alle ihre 5 Kinder zu Hause entbunden. Ich habe gar keinen Zweifel das ich das nicht auch schaffe.

LG Janina 😄😄😄😄

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Hey,

ich würde eine Hebammen begleitete Hausgeburt nicht mit einer alleingeburt vergleichen.... Und es könnte wirklich schwierig sein noch eine Hebamme/Geburtshaus zu finden.

Ich werde mein 3. Kind im Juni zuhause entbinden, meine erste Tochter kam in der Klinik zur Welt, die zweite im Geburtshaus.

Potentiell ist der Unterschied Geburtshaus <—> Hausgeburt minimal:
- Ausstattung (z. B. zuhause hast du keine geburtswanne, auch wenn man sich so pools leihen kann; typischerweise hast du keine Tücher von der Decke hängen zum anhängen etc)
- Personal, oft hast du im Geburtshaus ein Hebammen Team und du kannst dir nicht aussuchen, welche Hebamme deine Geburt begleitet.
- evtl. Anbindung an eine Klinik

Geburtshaus/Hausgeburt <-> Klinik
- ärztliche Begleitung, z.B. Schmerzmedizin (PDA/Zäpfchen etc.), Möglichkeit Einsatz Zange/Saugglocken etc), Kaiserschnitt
- Personal, oft betreut Hebamme mehrere gebährende, Hebamme wird dir idr. unbekannt sein (Ausnahme beleghebamme)
- Möglichkeit nach der Geburt stationär aufgenommen zu werden

Dann gibt es, meiner Meinung nach noch "ideologische" Unterschiedliche:
In der Klinik, wird dir meiner Meinung/Empfinden nach die Verantwortung für die Geburt abgenommen. Vieles geschieht nach "Fahrplan" und wenn du das nicht willst, wird es sehr anstrengend. Profane Beispiel: Diskussion, dass du keinen prophylaktischen Zugang möchtest.
Es kann passieren das die Hebamme unter der Geburt wechst (Schichtwechsel)

Ausserklinisch, du wirst in Ruhe gelassen und eigentlich merkst du die Hebamme nur, wenn du aktiv sie mit einbeziehst. Es wird sich nach dir gerichtet.
Ohne Arzt können Hebammen Verletzungen bis zu Grad x vernähen, es kann also passieren das du zum nähen in die Klinik musst. Genauso kann dies unter der Geburt passieren.

Lg

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Könnte es eigentlich sein, dass der FA einen risikoreicher bewertet, wenn er weiß, dass man eine Hausgeburt machen will? Oder sind das "handfeste" Kriterien, wie Diabetes, Zwillinge etc. Welche Gründe sprechen medizinisch denn noch gegen eine Hausgeburt, kann man das irgendwo offiziell nachlesen?

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Das kommt leider sogar ziemlich oft vor. Genau wie FÄ, die behaupten Hebammen dürften keine Vorsorge durchführen oder der FA wäre haftbar wenn die Hebamme etwas übersieht oder der FÄ könnte die Vorsorge nicht abrechnen, wenn man auch zur Hebamme geht. Das ist alles definitiv nicht wahr.
Es gibt einen offiziellen Katalog mit Ausschlußkriterien. Der ist aufgeteilt nach absoluten Gründen, bei denen unter keinen Umständen von einer Hebamme eine Hausgeburt durchgeführt werden darf und relativen Kriterien, wo genau abgewogen werden muss, ob eine HG in diesem Fall möglich ist.

https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/ambulante_leistungen/hebammen/20200401_Hebammen_Anlage_zur_Vereinbarung_-_Beiblatt_1_Kriterien_zu_Geburten_im_haeuslichen_Umfeld_Anlage_3_QV_final.pdf

Ab Seite 4 wird es interessant

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Hallo,
ich denke die Frage stellt sich nicht mehr, da du ziemlich sicher keine Hebamme mehr finden wirst, die deine Geburt begleiten kann. Wie schade es auch ist.. 😢

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Ich glaube leider auch, dass es zu spät ist.
Meine Hebamme kommt ca 20 km entfernt her.. Ich bin gerade in der 8 ssw und ihre letzte Person, die sie aufnimmt für den Monat in dem ich entbinde...

Ich habe allgemein ein großes Problem mit Krankenhäusern und Druck.. Hier zuhause weiss ich wo ich bin, fühle mich sicher und kann mir Zeit lassen..
Bei Youtube gibt es auch sehr tolle Berichte falls die das hilft

Trotzdem drücke ich dir die Daumen 😊

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Hey,
wir hatten glaube ich am Wochenende schon in einem Thread von mir geschrieben (Augustmamas) 😊
Wie eine Vorschreiberin schon benannte - nur, weil deine Hebamme grundsätzlich Hausgeburten anbietet heißt das nicht, dass sie für dich noch einen Platz frei hat. In der Regel sind die super schnell ausgebucht. Aber vielleicht hast du ja Glück, und jemand fällt weg (die medizinischen Kriterien für eine außerklinische Geburt sind ja sehr streng).
Ich habe mich für meine inzwischen zweite Geburtshausgeburt zwei Tage nach dem positiven Test angemeldet. War halt auch schon vor Corona eine Schieflage, was Angebot und Nachfrage anging.

Ich habe selbst lange und gern im Krankenhaus gearbeitet, trotzdem oder gerade deswegen kommt für mich nur eine außerklinische Geburt in Frage. Schon an meine erste Geburt vor knapp drei Jahren denke ich gerne zurück, da die sehr ruhig, selbstbestimmt und sehr an meinen Bedürfnissen orientiert war. Ich hoffe, dass die zweite ähnlich wird.

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Hallo,
ich muss mal eine Lanze für gute Krankenhäuser brechen. Wir hatten zwei wunderschöne Geburten im KH.
1. Kind in einem kleinen KH vor. Wir haben direkt nach der Aufnahmeuntersuchung eine eigene Hebamme gerufen bekommen. Diese war die meiste Zeit über da (wir waren zu zweit und haben teilweise auch ein paar Minuten zu zweit gebraucht), hat die Geburt sogar bremsen müssen (ging ihr für eine Erstgebährende zu schnell). Allein ein Dammschnitt wag nötig, da nach zich versuchen und Hilfsmitteln (u.A. kalter Kaffee) der Kopf nicht durch wollte und die Herztöne schlecht wurden. Witzig war, dass der Oberarzt die Hebamme gefragt hat, was sie will.
Zum Glück waren wir im KH, die Atmung war in der Nacht nach der Geburt immernoch zu hoch und die Entzündungswerte stiegen. Wir sind dann am nächsten Tag in eine Klinik mit NEO verlegt worden (hier wollten und wollen wir nicht entbinden müssen).

2. Geburt: Zwillinge spontan
Hier kam Papa - auf Grund der Enfernung von über 100km - leider erst auf den letzten Drücker. Jedoch war auch hier immer jemand da, der unterstützt hat. Zeitdruck gab es diesmal, aber medizinisch begründet (zweiter Zwilling in BEL und noch ein paar andere Problemchen). Aber Gewalt, Eröffnung der Fruchtblase oder ähnliches gab es nicht. Man hat sich toll um alles gekümmert.

Also, es gibt auch tolle KH im Bereich der Geburten, man muss Sie nur finden.

Gruß und viel Erfolg

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Guten Abend
Schön zu hören, dass sie 2 tolle Geburten hatten und zufrieden waren. 😊
Sie sagen es, man muss suchen, jedoch haben wir "nur" 2 KH in unserer unmittelbaren Nähe und die anderen sind weit über 1 Stunde entfernt...
Möchte ich mir auch nicht antun...
Aber mit RS meines FA kommt für mich keine Hausgeburt in Frage, leider!
Ich habe eine Plazenta praevia (was ich heute erfahren haben) und er ratet mir davon ab...
Ich werde bei meiner Anmeldung im KH erwähnen das ich vor 10 Jahren zur Geburt sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe und ich dies so in diesem Ausmaß nicht wieder möchte und werde meine Ängste und Wünsche äußern...
Ich denke, so können Sie sich auf mich einstellen und ich mich auf ihnen.... Und nur hoffen dass ich nicht wieder die gleiche Hebamme bekomme 🙈

Trotzdem lieben Dank für eure Antworten und Empfehlungen

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Gibt es denn bei euch in der Klinik nicht die Möglichkeit, mit eigener Hebamme zur Entbindung zu kommen? Vielleicht wäre das eine gute Mischlösung für dich und du würdest die Hebamme schon vorab kennen. Alles Gute.

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Leider nein, hätte ich eine Hebamme genommen die im KH arbeitet, dann wäre es möglich jedoch ist meine außerhalb des KH tätig.

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Ich habe 3 meiner 5 Kinder zu Hause geboren und eine 4. geplante Hausgeburt abgebrochen wegen Komplikationen.
Du wirst selbst in einer perfekt verlaufenden Schwangerschaft so gut wie keinen FA finden, der eine Hausgeburt befürwortet.
Dazu haben die meisten niedergelassenen FÄ seit Jahren keine Geburt betreut und jeder FA, auch in der Klinik, ist verpflichtet eine Hebamme zur Geburt dazu zu rufen. Darum würde ich mich bei der Entscheidung wo und wie ich gebären immer mit der Hebamme beraten und nicht mit dem FA.

Eine klinikgeburt käme für mich nurnoch in Frahe, wenn im Vorfeld klar ist, dass mein Baby oder ich unmittelbar medizinische Versorgung brauchen, die nicht 2 oder 3 Stunden warten kann.
Sonst hat die Hausgeburt für mich nur Vorteile
Gebären in meinem Tempo, ohne Zeitdruck, ohne Vorgaben, ohne "das machen wir aber immer so", in Würde und mit Respekt, eine, meist sogar zwei Hebammen, die nichts besseres zu tun haben als sich um mein Wohlbefinden zu sorgen und die jede noch so kleine ungute Veränderung bemerken können bevor sie zu einer handfesten Komplikation wird. Oft lässt sich dann noch ganz entspannt gegensteuern. Meine Hebamme nimmt meine Gefühle und Intuition absolut ernst und tut nichts mit "kann gar nicht sein" ab.
Ich kann hinterher einfach in mein Bett gehen und wir sind sofort angekommen, ich setze mein Baby keinen multiresistenten Klinikkeimen aus,... zu Hause würde ich jederzeit noch 5 Kinder bekommen wollen. Klinik war ok, tendenziell aber eher zum abgewöhnen und direkt danach hätte ich gesagt war es sehr selbstbestimmt. Erst nachdem ich zu Hause geboren habe weiß ich in wie vielen Punkten sie das nicht war.