Verzweiflung im Wochenbett

Hallo liebe Community

Mein Sohn ist jetzt drei Wochen alt und noch sehr viel am Schlafen. Seit zwei Wochen bin ich mit dem kleinen allein, weil mein Mann wieder zur Arbeit muss. Jetzt habe ich ständig das Gefühl, nicht in der Wohnung sein zu können und gehe stundenlang am Vormittag spazieren und nachmittags treffe ich mich immer mit Freunden oder der Familie bis mein Mann dann nach Hause kommt. Ging es jemanden ähnlich? Hattet ihr auch das Gefühl an das Kind gefesselt zu sein und ihr musstet raus? Ich habe auch immer Mal wieder so eine Unruhe wenn ich alleine bin und fühle mich dann wie der einsamste Mensch auf der Welt. Ich fühle mich überhaupt nicht überfordert mit dem kleinen aber lange in der Wohnung sein mit ihm kann ich nicht.

Ging es jemanden ähnlich?

Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen ❤️

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Hallo,
ich persönlich hatte das nicht. Aber eine Freundin von mir. Sie litt unterm Baby Blues.

Bei ihr ging das nachm Wochenbett weg - es ist ja meist nur hormonell bedingt.
Das hatte ihre Hebamme ihr damals auch gesagt.

Mit dem stundenlangen spazieren würde ich vorsichtig sein, da du ja noch im Wochenbett bist. Man soll sich ja eigentlich 24/7 im Bett aufhalten. 😄
Vielleicht kannst du tagsüber bei deiner Mutter sein und dich dort ausruhen.

Liebe Grüße kath mit Junior 9 Monate 🍀

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Ich hatte das genauso obwohl ich nicht alleine war und mein Mann Urlaubs und coronabedingt nur zu Hause war. Und was soll ich sagen, bis heute habe ich das Gefühl, ständig rausgehen zu müssen. Ich fühle mich oft einsam und Corona tut sein Übriges. Wenn es dir guttut, warum solltest du nicht bei deiner Familie tagsüber sein ? Die freuen sich zusätzlich noch, wenn sie das Baby sehen dürfen. Und du kannst vielleicht hier und da ein Schläfchen machen. Dieses „man muss dauernd im Bett liegen und wie krank sein“ ist so ein Mist, man muss das tun, was einem guttut ohne sich natürlich zu überanstrengen.

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Ich hin eigentlich ein sehr aktiver Mensch. Fahre 6 Tsd km Rad km Jahr, ging wöchentlich ca 70 km spazieren und morgens um 6 Uhr vor der Arbeit ins Gym. Ich dachte, ich werde sterben im Wochenbett. Aber nee... Ich konnte auch einfach nicht raus. Unsere Maus ließ es nicht zu. Du ersten 3 Wochen schlief sie noch viel. Mein Mann hatte 4 Wochen Elternzeit mit mir. Da waren wir auch 2 oder 3 x raus spazieren. Das wars. Als er wieder arbeiten ist, war es mir allein zu stressig irgendwann. Sie schlief grundsätzlich plötzlich nur noch auf mir. In der Trage hielt sie trotzdem nicht lange durch. Eine Quälerei, wenn sie auf halber Strecke wach wurde.

Sei froh, dass du raus kannst. Dass dein Kind das mitmacht scheinbar und auch dein Beckenboden. Genieß das und tu es, wenn es dir gut geht.

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Hey,

mir geht es vielleicht auch ein bisschen so wie dir. Zwar gehe ich niht so oft spazieren undd mein Kleiner ist auch schon 4 Monate alt. Aber ich habe total Panik, dass es zum LockDown kommt und die Babykurse abgesagt werden, private Treffen mit anderen Muttis nicht mehr erlaubt sind, etc.

Ich liebe meinen Sohn mehr als alles andere und ich will nicht "vor ihm" weglaufen, aber irgendwie macht es mich nervös, alleine zu sein und nichts zu tun...

Daher habe ich leider keinen Tipp für dich, wwollte nur sagen, dass ich dich verstehen kann...

Alles Liebe,
Malou

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Jein, mir ging es zwar ähnlich, aber ich ging kaum raus zu Beginn.

Motte war echt sensibel, das stillen klappte nicht so optimal (ich hatte soooo viel Milch und spritzte sofort alles nass, sobald die Boobies draußen waren). Ich war also fast nur daheim und kam mir sooooo eingesperrt vor. Auch, dass ich nicht einfach das dann machen konnte, was ich wollte, sondern mich immer nach Motte richten musste, hat mich fertig gemacht am Anfang.

Was hab ich geheult und meinen Mann sooooo oft beneidet. Ich musste immer ne Stillpausen abpassen oder gucken, wann Motte schlafen muss und ich nicht genau dann los muss usw. Einfach anstrengend 😅😅

Im Nachhinein kann ich drüber lachen, aber ich weiß noch, dass das nach Geburt echt ein Thema und für mich wirklich, wirklich schlimm war.

Aber: das wird! Es wird wirklich immer besser, grade weil man mit allem routinierter wird und der neue Alltag auch seine schönen Seiten hat. Und das Kind auch einfach größer wird und damit vieles leichter!

Also nur Mut, es lohnt sich, das durchzuhalten! :)

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Danke für deine auf aufbauenden Worte 😊 Wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis du darüber lachen konntest? Ich habe einfach so Angst, dass dieses Gefühl nicht weg geht und ich deshalb eine schlechte Mutter und Ehefrau bin.

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Das Gefühl ging nicht von heute auf morgen, sondern es wurde schleichend immer besser, daher kann ich es nicht genau sagen.

Es wurde wirklich kontinuierlich besser, aber im Wochenbett konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass das jemals wieder anders wird 😅

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich wohl auch einfach keine Baby-Mama bin. Ab dem 1. Geburtstag bin ich wirklich super entspannt und happy gewesen 😅

Was nicht heißt, dass das ganze erste Jahr furchtbar war. Die guten Tage haben immer mehr die schlechten überwogen. Ich hab Motte immer besser kennen gelernt und sie mich und durch das Einspielen aufeinander wurde vieles leichter.

Also es war echt wie ne Kurve, die langsam immer höher ging 😅 mit minimalen Downs zwischen drin.

Aber man wächst ja auch mit seinen aufgaben. Und du bekommst das auch hin 🙌

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Hallo,

dein Beitrag spricht mir aus der Seele. Mir geht es genauso. Mein Baby ist zwar noch keine 2 Wochen alt und schläft echt extrem viel, aber ich fühle mich zuhause wie eingesperrt. Mein Mann muss leider arbeiten und so bin ich den ganzen Tag alleine. Außer meine Schwester kommt mal. Ich hoffe das vergeht mit der Zeit. Wenn ich dann mal spazieren gehen kann. Also kommt bestimmt mit der Zeit bestimmt alles.

Liebe Grüße

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Mein Baby ist noch nicht da aber ich bin seit April im BV. Mir ist anfangs Zuhause so die Decke auf den Kopf gefallen und mir haben die sozialen Kontakte extrem gefehlt. Ich hab immer nur auf die Uhr geschaut wann mein Mann endlich nach Hause kommt.
Aber irgendwann hab ich mich echt dran gewöhnt, denke in deinem Fall wird das ähnlich sein ☺️ spazieren gehen und Familie treffen ist ja grundsätzlich was tolles, wenn du dich fit dafür fühlst :)