wie schafft man die Ruhe im Wochenbett?

Wochenbett und Stiefkind
Hallo ihr Lieben, ich wollte mal in die Runde fragen wie ihr das gemacht habt mit eurem ersten eigenen Kind und eurem Stiefkind im Wochenbett?
Ich hab allen gesagt, dass sie gern zu den Besuchszeiten im Krankenhaus kommen dürfen (unter anderem meine Schwiegereltern inkl. Stieftochter).
Aber zu Hause möchte ich dir Wochenbettzeit mit meinem Mann und Baby in ruhe verbringen, um uns kennen zu lernen und mich zu erholen. Ich möchte gar keinen Besuch haben die ersten 10-14 Tage zu Hause.. auch nicht die engste Familie.

Jetzt hat es aber ein Drama gegeben, weil alle finden, dass es ungerecht ist wenn sie uns nicht besuchen dürfen mit der Stieftochter. Ja gut, sie wird dann die große Halbschwester sein. Aber für mich ist es das erste Kind und ich möchte einfach meine Ruhe haben. Nachdem die ersten 10-14 Tage vorbei sind können sie uns ja eh besuchen kommen..
Wie war das bei euch? wurde da auch so ein Aufstand gemacht oder wurde euer Wunsch nach Ruhe akzeptiert?

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Ich finde es ehrlich gesagt heftig, dass du dem Kind deines Mannes für 2 Wochen verbieten willst, vorbeizukommen. Ist dir nicht daran gelegen, dass es einen guten Start mit seinem Geschwisterkind hat? Dem Kind so lange gemeinsame Zeit zuhause zu verwehren ist wohl ein denkbar schlechter Start. Bin selber in einer Patchwork-Familie groß geworden und weiß, wovon ich spreche.
Dass man Tante Erna und die Nachbarn nicht da haben will, okay. Aber das Kind deines Mannes… Wenn es schon im Teenageralter sein sollte, fände ich das verständlich, aber ansonsten wird das sicher zu Eifersucht und negativen Gefühlen führen. Dein Mann kann sich doch bei einem Besuch auch ohne die Schwiegereltern um sein Kind kümmern und du bleibst im Wochenbett.

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Sehe ich absolut genau so. Wenn das Kind dein leibliches Kind wäre, würdest du es doch auch nicht für 1-2 Wochen aus dem Haus verbannen? Ja es ist nicht dein Kind, aber es ist das Kind deines Mannes. Wahrscheinlich lebt das Kind nicht bei euch, so wie ich es jetzt raushöre... Und trotzdem finde ich den Wunsch an der Stelle zu hart. Die andere Verwandtschaft mag was anderes sein (wir persönlich haben den Besuch und das Gefühl nicht aus dem alten Leben zu verschwinden eher genossen) aber das Kind ausschließen hört sich für mich falsch an...

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es geht ja nicht um eine lange Zeit.. es geht mir einfach um die ersten 10-14 Tage

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Ich bin zwar nicht in einer ähnlichen Situation wie du, hab aber vor 8 Monaten Zwillinge bekommen (auch meine ersten Kinder). Wenn du die ersten zwei Wochen deine Ruhe haben möchtest, ist das dein gutes Recht! Es ist eure Entscheidung, wie ihr das Wochenbett verbringt, und es ist vollkommen verständlich, dass ihr euch als Familie erstmal kennen lernen wollt. Das dauert seine Zeit. Dafür sollten Familienangehörige aber Verständnis haben. Gerade wenn es das erste Kind ist, muss man sich an die neue Situation zu Hause erst gewöhnen. Auch fürs Baby ist es nicht so gut, wenn ständig jemand neues kommt. Neue Stimme, neue Gerüche, mehr Lärm etc. Kann alles zu Überreizung führen und wird dann mit viel Geschrei am Abend verarbeitet. Das Geschrei habt dann ihr, und nicht die Besucher. Macht euren Standpunkt klar. Es ist keineswegs unfair, niemanden zu Besuch haben zu wollen. Es gibt noch genügend andere Gelegenheiten/Tage, an denen ihr Besuch empfangen werdet. Genießt eure Zeit zu dritt!#winke

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Wie alt ist denn deine Stieftochter? Lebt sie normalerweise nur bei der Mutter oder ist am Wochenende bei euch?

Wenn das Kind normalerweise am Wochenende da ist, würde ich das auch so beibehalten. Ich kann vollkommen verstehen, wenn man keine anderen Menschen da haben möchte und habe selber erst nach 2 Wochen Besuch empfangen aber je nachdem wie alt das Bonuskind ist, würde ich da auf jeden Fall eine Ausnahme machen.

Gibt ja soviel Patchwork Drama hier im Forum zu lesen, von verhassten Stiefkindern, Kindern, die die Stiefmutter hassen und die Geschwister usw, damit säest du den ersten Samen dafür.

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Hallo,

ich denke, das war ein strategischer Fehler, der dich einholen kann auf lange Sicht.
Eine offene, integrierende Haltung gegenüber der Schwester deines Kindes in einer so wichtigen Zeit eurer Familie kann Eifersucht, Ablehnung und viele, viele weitere negative Erfahrungen verhindern.
Größere Geschwister sind Teil der Familie damit Teil des Wochenbetts.
Dein Mann könnte sich hauptsächlich kümmern (ich weiß nicht, wie alt die Schwester ist), sie könnte zum ersten Spaziergang dazu kommen und den Wagen schieben, etc. Hast du sie in Vorbereitungen eingebunden?
Du setzt damit auch deinen Mann zwischen die Stühle.

Alles Gute
mavikelebek

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Puh wir haben das nie so eng praktiziert

Ich hatte den Tag nach meiner Geburt Geburtstag, ich lag nur am Sofa und hab nur engsten Familienbesuch bekommen , alle haben Baby und mir Glückwünsche überbracht und dann war’s gut :-) übrigens ging es mir dank guter erster „sofaruhe“ so gut , dass ich freitags (5.Tag nach Geburt ) schon mit zum Amt bin und Geburtsurkunde geholt habe und den nächsten Tag schon wieder 3 std im eigenen Geschäft arbeiten konnte ! ( selbst und ständig geht leider nicht immer 14 Tage nix tun )

Würde das Stiefkind nicht ausschließen , schon keine 14 Tage !
1 Woche Schonzeit für dich und das Baby ist denk ich okay , jenachdem wie lange du im Krankenhaus bist ist das Kind ja dann ca 10 Tage alt , da würde ich dem Stiefkind den kurzen Besuch nicht verwehren ! Ein Haus muss nicht geleckt sein nachdem das Baby da ist, jeder weiß wo da die Prioritäten liegen ;-)

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Bezüglich Familie und Freunden, gebe ich dir recht. Die müssen kein Verständnis haben, aber es akzeptieren.
Aber bei der Stieftochter… es ist sein Kind und gehört dazu. Hättet ihr weitere Kinder, würdest du die ja bestimmt nicht auch wegschicken.
Ich kann deinen Wunsch nach einer eigenen Familie, nur ihr, verstehen, aber die Realität sieht anders aus. Ihr seid eine Patchworkfamilie. Du hast dich dafür entschieden und damit auch Verantwortung übernommen. Das gehört dann dazu. Es ist das Geschwisterchen und wird so lange erwartet, das ist auch für deine Stieftochter eine ganz wichtige Zeit. Und sie wird ja nicht ständig da sein und wenn ihr alle andern abwimmelt, ist der Stress gering und ihr habt dennoch viel Zeit zusammen.

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Hallo.

Ich kann deinen Wunsch nach Ruhe und Ankommen in der neuen Situation sehr sehr gut verstehen.
Vielleicht bist du bereits nach ein paar Tagen so weit, dass du dich doch über Besuch freuen würdest. Dann obliegt es dir, ob du die zeitliche Grenze ggf. vorher schon aufhebst und Besuch zulässt. Dennoch ist der Gedanke, erst einmal mit der kleinen Familie im engen, vertrauten Rahmen zu sein, ein guter und absolut normaler.

Warum verstehe ich dich?
Ich befinde mich selbst im System Patchwork. Mein Partner hat bereits zwei Kinder (12+7) aus früherer Beziehung. Sie sind jedes zweite WE bei uns und natürlich auch anteilig in den Ferien. Emotional erging es mir genau wie dir. Als die Geburt immer näher rückte, merkte ich, wie sehr es mich stresste und fertig machte, zu wissen, dass die Kinder möglicherweise direkt auf der Matte stehen, wenn ich mit meinem ersten Kind aus dem KH komme. Da die Geburt nicht planbar war, hätte es u.U. genau das bedeutet, da die Kontinuität der WE Bestand hat.

Letztendlich war mein Kind sieben Tage alt, als das nächste reguläre Besuchs-WE vor der Tür stand. Ich bin ehrlich: ich fand den Gedanken einfach richtig sch***.

Hier hat jmd. geschrieben, es sind die Kinder deines Partners. Ja, das stimmt!
Emotional ist man als „Stiefmama“ aber eben nur die Stiefmama. Gegenfrage: wer möchte denn kurz nach der Entbindung Babysitterkinder da haben?
Ich formuliere es bewusst provokant. Für den Papa sind es eigene Kinder, für dich als Mama ist es anders. Und das darf auch mal benannt werden.

Aber-und hier ist deutliches aber: es sind eben die (Halb-) Geschwister und sie haben das Recht, ihren Bruder/ ihre Schwester mit als erstes zu sehen. Und das bestenfalls im vertrauten Rahmen. Du legst damit den Grundstein für die Beziehung aller!

Patchwork bedeutet Kompromisse machen. Immer, immer, immer. Und in den sauren Apfel muss man beißen. Die Kinder, die nicht in eurem Haushalt leben, müssen dies auch tun. Dein Partner, der Papa ebenso.

Happy End gefällig?

Wir haben die beiden Großen von Anfang an eingebunden. Babybauch bemalen, Kleidung aussuchen. Erstes Mal das Baby auf dem Arm halten. Küsschen geben. Beim stillen zuschauen. Es gab ein kleines Geschenk, weil eben nicht nur das kleine Wesen mit Geschenken zur Geburt im
Fokus stehen sollte. Große Geschwister werden da oftmals vergessen.
Die beiden reden in aller Deutlichkeit von ihrem Bruder und vertreten diesen Ausdruck vehement. Er ist kein Halbbruder, er ist der Bruder. Sie lieben ihn abgöttisch und er liebt sie.
Ich bin mir sicher, dass genau dieser Umgang dazu geführt hat, dass keine Eifersüchte entstehen und die Kinder diese Beziehung zueinander haben. Wir geben uns große Mühe, die Kinder alle gleich zu behandeln. (Dem Alter entsprechend)

Ich würde diesen Weg trotz aller Anstrengungen genau wieder so gehen. Wenn man selbst das „Außenstehende“ Kind wäre…was würde man als erwachsene Person dann über diese Situation 20 Jahre später erzählen wollen? Ich denke, dass man sich genauso wichtig empfunden hat, wie das Neugeborene behandelt wurde.
Es lohnt sich, trotz aller Mühen und vielleicht auch „Einbußen“. Ihr investiert und verliert nichts!

Wenn du möchtest, kannst du dich auch via PN melden. Ich möchte hier nicht den Rahmen mit Erzählungen sprengen.

Alles Liebe für Euch.