Kann meine Geburt nicht verarbeiten

Huhu,

wie aus meiner Überschrift zu entnehmen ist, konnte ich meine Geburt, welche 3 Monate her ist, noch nicht ganz verarbeiten. Ich liebe unsere Tochter und ich würde für sie die gleichen Schmerzen erneut erleben, ohne darüber nachzudenken, dennoch fand ich es ziemlich traumatisch..

Mein Mann kann es nicht mehr hören und wenn ich mit meiner Familie darüber sprechen möchte, heißt es, dass es normal ist und jede Frau sowas durchmacht. Ich finde diese Aussagen nicht OK aber akzeptiere es einfach, da ich niemanden nerven will.

Besonders traumatisch fand ich, dass ich durch die Wehen mehrere Stunden sehr starke, schwer aushaltbare, schmerzen hatte in einem Abstand von maximal 1 Minute. Die Hebamme war auch nicht sonderlich freundlich, wurde nur abgemeckert, dass ich liegen soll, weil ich im stehen das Kind ja nicht zur Welt bringen könnte, obwohl ich grad mal bei 4cm war und mir stehen/sitzen eher geholfen haben als das liegen.

Die Ärztin hat es nicht geschafft die PDA zu legen. Wurde mehrmals ohne Erfolg versucht. Auch hier hat man so getan, als wäre es meine Schuld. Wurde auch hier mehrmals von der Ärztin angemeckert.

Als ich dann presswehen hatte, durfte ich nicht pressen, da die keine Zeit hatten, da eine andere auch dabei war, ihr Baby zur Welt zu bringen.

Ich wurde angeschrien, dass ich falsch Presse und mich mal beeilen sollte, weil mein Baby raus muss. Mir wurde nie gesagt, wie toll ich das mache. An dem Tag habe ich nicht 1x was positives gehört, außer von meinem Mann.

Als die kleine dann auf die welt kam wurde ich paar Stunden später gezwungen, auf Toilette zu gehen. Mehrere Ärzte und Krankenschwestern standen vor mir und ich wollte vor deren Augen urinieren. Das hab ich natürlich nicht geschafft, weil es mir einfach nur unangenehm war, auch hier wurde ich erneut angemeckert. Mir wurde die Blase schmerzhaft entleert, obwohl ich Geburtsverletzungen hatte, ging man nicht vorsichtig mit mir um…

Ich bin stolz darauf meine Tochter zur Welt gebracht zu haben, auch wenn ich es gerne von anderen gehört hätte.

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Erstmal, es tut mir leid,das Du nicht mit deiner Familie reden kannst. Besonders traurig,das es deinen Mann nervt.
Das ist nicht fair.

Ich kann Dir sagen, das Du offensichtlich ein echt blödes Krankenhaus erwischt hast. Es ist fürchterlich, das noch SO mit Gebärenden umgegangen wird.
Katastrophal!!!!

Meine Schwägerin wurde auch im Kreißsaal angeschnautzt, sie solle den Rücken runder machen weil die da wegen PDA zwischen die Wirbel müssen oder sowas,aber Sie hat es nicht besser hinbekommen und dann wurde sie wieder angeschnautzt, das es ja wohl nicht so schwer ist einen Buckel zu machen.
Aber meine Schwägerin hatte Wehen, Schmerzen durch den großen Bauch und dadurch das sie so Klein ist, war es ihr unmöglich einen Buckel zu machen.
Die haben Sie da angeschnautzt sie müsse sich beeilen weil die noch mehr zu tun hätten usw. FÜRCHTERLICH !!!!!

Ich habe vor 4 Monaten mein Sohn zur Welt gebracht. Und bis auf das die da Schmerzen nicht so ernst nehmen war ich eigentlich ganz zufrieden.
Das einzige was ich auch HÖLLE fand ist dieses GEZWUNGENE Blase entleeren!!!! Von wegen Betäubendes Gel !!!!
Mir wurde während der gesamten Zeit im Kreißsaal 3 mal SCHMERZHAFT die Blase geleert !!! Ich glaube Hebammen sind Domina's.

Nach der Geburt hieß es auch ich MUSS pinkeln. Ich sagte ich muss nicht. Dann sagte die Hebamme, wenn ich nicht pinkel, dann müssen die die Blase leeren.
🫤😵‍💫🙄🙄🙄
Oh neee,nicht schon wieder .
Ich sagte also ich will es doch probieren und mir wurde so ne Bettpfanne Untergeschoben.
Allerdings wurde ich (mit Mann und baby) für 10 Minuten alleine gelassen zum Pinkeln.

Es ging und ging nicht. Aber ich wollte keinen Katheter und dachte über "Flucht" nach 😅
Gott sei Dank klappte es in der letzten Minute.

Also ich Fand das ganze blasen geleere für vollkommen überflüssig!

Bin aber auch direkt nach der Geburt heim gefahren.ich hatte die Schnauze voll vom Krankenhaus.

Obwohl ich sagen muss, die Ärztin und die Hebamme, die mein Baby in Empfang genommen haben, waren echt toll.

Ich würde wieder dahin gehen aber auch wieder ohne PDA und diesmal ohne blasen geleere!!!!

Kann dich also verstehen, wie du dich fühlst.

Aber sei dir sicher, DU HAST ES DEFINITIV SUPER GEMACHT 😊😇👌🏼👍🏼

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Danke für deine aufbauenden Worte! 🥰

Die Dame, die mir die PDA legen sollte, war auch total unter Stress und hat versucht es schnell hinter sich zu bringen. Es sei ihr egal, ob ich wehen habe, ich solle mich nicht so anstellen und einen Buckel machen. Ich hätte weinen können.. ich habe versucht stark zu bleiben. Ich verstehe echt nicht, wie man so mit Menschen umgehen kann, die offensichtlich sehr starke Schmerzen verspüren, warum sonst sollte man nach eine PDA wollen 🤯

Dieses blasen leeren hat mich auch einfach nur genervt. Zumal ich schon echt oft gesagt habe; dass ich kaum was getrunken habe und halt nicht muss. Ich wurde direkt gezwungen aufzustehen und auf Toilette zu gehen. Wie bereits erwähnt haben die mich auch nicht dabei allein gelassen. Die wollten auch nicht das ich abspüle, als es ich endlich alleine probieren wollte, weil die mir nicht glaubten. Die haben jedesmal darauf bestanden, einen Ultraschall von meiner Blase zu machen, um sicher zu gehen das ich nicht blöffe.

Als ich es einmal verweigert habe; da ich am stillen war, hat die Ärztin mich angeschrien. Habe ihr dann gesagt dass ich es nicht mehr mit mir machen lasse. Da war sie auch beleidigt und verließ den Raum wütend.

Das Krankenhaus war wirklich schrecklich.

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Huhu,

Ich wollte nur sagen, dass das mit dem Blase entleeren in anderen Krankenhäusern wesentlich sanfter erfolgt. Hatte es bei meinem Sohn und davon nichts gemerkt 🤷‍♀️ tatsächlich ist das aber sehr wichtig: unter der Geburt, damit genug Platz fürs Baby ist und anschließend, weil man anfangs selbst nicht merkt, ob die Blase voll ist (durch die nun leere Gebärmutter) und es bei einen übervollen Blase zu lebenslangen Folgeschäden kommen kann. Daher gehen die im Krankenhaus einfach sicher, dass die Blase regelmäßig geleert wird. Musste nach in meinem Krankenhaus alle 3 Stunden auf Toilette gehen.

Es ist natürlich doof, wenn so doof mit einem umgegangen wird. Ich hoffe für dich und die TE einfach, dass ihr Pech hattet mit dem Personal und es beim nächsten Mal anders für euch abläuft 🍀

Ich hatte absolutes Glück mit meiner Hebamme und der Hebammenstudentin und auch die zwei Ärztinnen waren super nett/lieb und entspannt. Es kann auch wirklich anders laufen! ☺️

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Huhu,

ich wollte dir nur eben sagen, dass dieser Umgangston NICHT notwendig ist im Kreißsaal. Ob es üblich ist, weiß ich nicht, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen: es GEHT ANDERS!

Ich hatte Schmerzen aus der Hölle, das Personal war im Stress, und TROTZDEM wurde ich zu jedem Zeitpunkt absolut respektvoll behandelt!

Zum Thema liegen... Ich wurde sogar zu Bewegung animiert. Zum Schluss zum knien. Konnte aber nicht wegen Kreislauf. Erst dann wurde gesagt, ich kann nicht auf der Seite liegen bleiben, dann muss ich in Rückenlage. Das aber erst in der Pressphase! (Naja, die dauerte dafür dann zwei Stunden 🫣)

Bei mir wurde sich entschuldigt, dass ich 20 Minuten auf eine PDA warten musste, weil die Ärztin noch bei einer anderen Gebärenden war.

Während der Geburt war der Kreißsaal VOLL mit Menschen (ziemlich wilde Geburt). Alle hielten sich respektvoll zurück und unterhielten sich leise über das Vorgehen, nur eine Hebamme stand bei mir am Kopfende und leitete mich an. Auch sie sprach ganz ruhig und entspannt mit mir.

Zum pinkeln danach wurde ich kurz allein gelassen.

Das Nähen war schmerzhaft trotz PDA. Es wurde mehrfach nachbetäubt. Auch dabei war die Ärztin durchgehend lieb zu mir.

Auf der Wochenbettstation war der Personalmangel dann ganz extrem und da wurde ich auch mal kurz angebunden abgefertigt. Selbst da kam die Schwester aber später nochmal vorbei und hat sich entschuldigt und meinte, sie war im Stress, jetzt hätte sie mehr Zeit für mich.

Ich will nicht sagen, dass meine Geburt schön war (was soll das sein, eine schöne Geburt?!) und ich habe auch immer noch daran zu knabbern, welche Schmerzen aus der Hölle ich da hatte. Aber das Personal war absolut toll!



Hast du eine Hebamme? Vielleicht kannst du mit ihr nochmal darüber sprechen. Ansonsten kannst du dich bei deiner Geburtsklinik melden zu einer Nachbesprechung. Vielleicht hilft dir das bei der Verarbeitung der Geburt.

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Tut mir leid, dass du die Geburt so erleben musstest.

Schmerzen und unangenehme Situationen mit Körperflüssigkeiten sind bei einer Geburt normal, respektloser Umgang nicht.

Ich fand es auch sehr schwierig, unter Wehen und mit Bauch die richtige Position für die PDA zu finden, aber die Hebamme und die Anästhesisten waren ganz liebevoll und geduldig und haben mir geholfen.

Der Katheter wurde so vorsichtig gelegt, dass ich davon fast nichts gemerkt habe.

Es gibt Hebammen, die darauf spezialisiert sind, traumatische Geburtserlebnisse aufzuarbeiten, vielleicht ist das etwas für dich.

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Tut mir Leid dass die Hebammen und Ärzte nicht emphatisch waren. Das Schlimmste ist sich nicht wohl zu fühlen in der Geburtssituation.

Ein kleiner wichtiger Punkt ist aber das entleeren der Blase. Bei mir wurde das nicht gemacht und meine Blase ist seitdem kaputt. Für den Rest meines Lebens dauerhaft geschädigt. Das ist jetzt auch nicht unbedingt die bessere Alternative.

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Hallo,
tut mir sehr leid, was du unter der Geburt erleben musstest.
Du kannst definitiv wahnsinnig stolz auf dich sein und du hast das toll hingekriegt!
Gerade unter so miesen Umständen.

Mit dem ganzen Blase entleeren kenne ich mich nicht aus, ich hatte einen Kaiserschnitt, Blasenkatheter, da war das gar kein Thema.
Hast du eine Nachsorge-Hebamme?
Falls ja, könntest du sie nochmal kontaktieren und die Geburt mit ihr besprechen. Oder du suchst dir eine Therapeutin. Ja, die haben lange Wartelisten, aber man kann auch Glück haben und es macht grade eine neue Praxis auf.
Telefonseelsorge würde mir noch einfallen, die hören dir so lange zu, wie du reden möchtest und sind nicht genervt.
Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe auch eine psychiatrische Ambulanz wo man schnell einen Termin bekommen kann?

Ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt, bei dem auch nicht alles glatt lief.
Auf Anraten meiner Nachsorgehebamme und meiner Frauenärztin habe ich dem Krankenhaus eine Mail geschrieben, mit Bildern meiner Verletzungen.
Nach grade Mal zwei Tagen hatte ich direkt einen Anruf von der Oberärztin und eine Mail vom Chefarzt (und ich bin keine Privatpatientin).
Zu hören und zu lesen, dass das, was mir da passiert ist, wirklich nicht ok war, das hat mir sehr bei der Verarbeitung geholfen.
Schon als ich meine Mail abgeschickt hatte, ging es mir direkt besser.

Ich glaube es geht ganz vielen Frauen so, dass uns suggeriert wird, es wäre ja unsre Schuld/ es wäre ganz normal/ man solle sich nicht so anstellen etc.
Und das finde ich ganz schlimm.

Du wurdest definitiv scheiße behandelt und das darfst du auch erzählen.

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Hast du eine Hebamme? Die sind auch für sowas da! Ansonsten gibt es Hebammen, die sich darauf spezialisiert haben, traumatische Geburten aufzuarbeiten, sicher weiß dein Gyn wer da Ansprechpartner ist!