Dammriss 3./4. grades - Geburt danach

Hello zusammen,

An alle die bereits einen dammriss 3. oder 4. Grades hatten und danach erneut vaginal entbunden haben.
Hattet ihr erneut so starke Geburtsverletzungen oder war es danach weniger schlimm?

Ich bin erneut schwanger, vor zwei Jahren hatte eine nicht so tolle Geburt mit DR 3. Grades und scheidenriss. Bin etwas beunruhigt wegen der nächsten Geburt. Teilt gerne mal eure Erfahrungen mit mir 😊😊

Ich hatte einen DR 3. oder 4. Grades und hatte bei der nächsten Geburt…

Anmelden und Abstimmen
1

Hab gerade eine ähnliche Frage gestellt.

Hatte nur einen DR 2. Grades beim 1. Kind.

Beim 2. Kind hatte ich dann 2 DR 2. Grades und 2 Scheidenrisse dazu. Insgesamt wurden 3 Stellen genäht.

Freu mich schon auf die 3. Geburt 😅

2

Na du machst mir ja Hoffnungen 🤣

Mein erstes Kind ist per Kaiserschnitt gekommen, das zweite wie gesagt ordentlich Verletzungen mit sich gebracht und deswegen habe ich auch Respekt vor dem dritten 😅
Im vier Füßler stand entbinden, das raten mir alle 😝

3

Ich hatte bei Kind eins einem DR3b Schließmuskel zu mehr als 50% gerissen.

Leider hab ich keine Erfahrung bezüglich einer weiteren natürlichen Geburt. Ich habe mich auf Anraten vom Beckenbodenzentrum, mehrere Hebammen, 2 Frauenärztinnem und 2 Oberärztinnen im Krankenhaus für einen. Kaiserschnitt entscheiden.

Ich kann dir sagen die Schmerzen dagegen sind ein klags im Gegensatz zum Dammriss ich fühle mich so viel fitter und der Kaiserschnitt ist grad mal 2,5 Tage her.

6

Kann man schlecht verallgemeinern. Ich hatte beim 1. Kind einen KS und fand die Schmerzen viel schlimmer als beim DR. Hatte allerdings auch „nur“ a. Hatte mit der Heilung null Probleme und auch heute keinerlei Einschränkungen oder schmerzen..

Bisher raten mir alle zu einer erneuten vaginalen Geburt weil es in den meisten Fällen weniger schlimm werden soll..

Bearbeitet von felicias
4

Hallo 😅

Kind nr. 1 dammriss 3. Grades
Kind nr. 2 dammriss 3. Grades
Kind nr. 3 dammriss 4.grades

Kind nr. 4 jetzt kaiserschnitt, darf nach dem 4. Nicht mehr reissen. Mein damm ist kürzer wie bei andren ich reisse jedesmal schlimmer. Beim letzten mal war es ne not op, schliessmuskel war durch. Bei jedem kind wurde das gewicht mehr vom kind..

5

*nach dem 3. Kind darf ich nicht nehr reissen.


Ärzte meinten wäre dann inkontinent und müsste pampers tragen. 😅

7

Oh Gott du arme. Wenn ich das so lese bin ich echt froh kein Risiko eingegangen zu sein. Hast du mit folgen zu tun ?

weitere Kommentare laden
12

Ich antworte dir mal als Betroffene, da ich die Gedanken bezüglich Geburtsmodus bei der nächsten Geburt nur allzu gut kenne und mich sehr ausführlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe.

Den DR3 hatte ich bei der ersten Geburt. Nach den ersten sehr schmerzhaften Wochen verlief die Heilung gut, der Damm hatte sich durch die Verletzung nur minimal verkürzt und abgesehen von der Narbe, die ich Monate später immer noch deutlich spüren konnte z.B. beim Einführen eines Tampons, war mein Gefühl in der Scheide und beim Sex fast genau wie vorher. Glück gehabt!

Dann kam die 2. Schwangerschaft. Meine Gyn riet mir sofort zum Kaiserschnitt. Ihre Argumente waren einerseits mögliche Spätfolgen (ein geschädigter Beckenboden kann auch Jahre später, nämlich nach der Hormonumstellung der Wechseljahre, ordentlich Probleme machen, sprich Inkontinenz, Senkung, ...) und die Tatsache, dass es sich bei dem Riss nun um eine Sollbruchstelle handelt, die leicht wieder aufreißen kann. Nur kann niemand vorhersehen, wie weit der alte Riss wieder aufreißt. Das Narbengewebe lässt sich wohl auch schlechter wieder vernähen und rekonstruieren als beim 1. Mal.

Ich tendierte aber dazu, es noch einmal natürlich versuchen zu wollen. So holte ich mir im Krankenhaus und bei 2 Hebammen weitere Meinungen ein. Im Nachhinein war es auffällig, wie wenig fundiertes Wissen / Statistiken / Studien oder auch nur Empfehlungen es zu meiner Situation zu geben schien, die als Entscheidungshilfe herangezogen werden konnten. Grundtenor der Ärzte war, dass so schwere Verletzungen (also alles ab DR3) nicht allzu häufig passieren, man deshalb nichts Genaues sagen könne, ich aber, nachdem ich glimpflich davongekommen bin und keine bleibende Inkontinenz davongetragen habe, es durchaus noch einmal vaginal probieren könne. Der Dammriss würde zwar vermutlich wieder aufreißen, aber nicht zwangsläufig wieder zum 3. Grad oder schlimmer. Vor allem die Hebammen meinten, es sei "unverhältnismäßig", aufgrund eines DR3 einen geplanten Kaiserschnitt anzustreben. Genau das wollte ich hören!

Meine Nachsorgehebamme (die in einem anderen Krankenhaus als meiner Geburtsklinik arbeitete) berichtete zwar, in ihrem Krankenhaus wird nach höhergradigen Dammverletzungen bei der Folgegeburt standardmäßig immer ein Kaiserschnitt gemacht, konnte mir aber auch keinen Rat geben oder eine Einschätzung, wie hoch mein Risiko eines erneuten DR3 oder sogar DR4 ist. In einem speziellen Beckenbodenzentrum war ich nicht, ging ich ja davon aus, nun genug Expertinnen und Experten befragt zu haben. Abgesehen von meiner Gyn hatte mir niemand explizit zum Kaiserschnitt geraten oder ein besonderes Risiko für mich gesehen.

Also ging ich das Risiko ein und wagte eine zweite vaginale Geburt. Ich bereitete mich gut vor und machte von Akkupunktur, Dammmassage, Leinsamen, Himbeerblättertee, Heublumensitzbad usw. alles, was die Empfehlungen so hergaben, um Verletzungen zu vermeiden. Ich rechnete nach den Vorgesprächen damit, dass die alte Narbe wieder aufreißen würde, hoffte aber auf maximal einen DR2.

Die Geburt verlief komplikationslos, die Hebamme achtete sehr auf Dammschutz und dammschonende Positionen, das Ergebnis war "nur" DR2 trotz deutlich größerem und schwererem Kind. Ich wurde im Kreissaal genäht und war am nächsten Tag wieder fit wie ein Turnschuh. Alles richtig gemacht, dachte ich überglücklich, und war heilfroh, dem Kaiserschnitt entkommen zu sein.

Nur war das leider nicht das Ende vom Lied und die Freude währte nur kurz, wie sich während der Wochenbettzeit herausstellte. Nicht nur ist von meinem Damm nach dieser 2. Geburt kaum mehr was übrig und dieser extrem kurz, es hat sich der Gesamtzustand des Beckenbodens deutlich verschlechtert (und zwar nicht durch die 2. Schwangerschaft, sondern tatsächlich durch die Geburt, da bis zum letzten Tag der Schwangerschaft alles paletti war). Ich habe bis heute eine mittelschwere Windinkontinenz (kann also Pupse nicht so gut halten), eine Rektozele und kaum mehr Gefühl beim Sex.

Freundinnen trösteten mich noch und versicherten mir, nach der Rückbildung, nach dem Abstillen würde sich das alles verbessern. Dem war nicht so. Spezielle Physiotherapie haben zwar etwas Verbesserung gebracht, aber kein Vergleich zu vorher. Ich war im Beckenbodenzentrum, wo ich erfuhr, dass ich immer noch Glück im Unglück gehabt habe und andere Frauen in meiner Situation tatsächlich in Windeln dasitzen. Ist der Schließmuskel erst einmal richtig hinüber, kann man wohl wenig bis gar nichts mehr beheben, auch nicht durch OP.

Beim 3. Kind habe ich mich aus der ganzen Erfahrung heraus für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden. Ich habe trotz allem sehr gehadert und hätte mir eine natürliche Geburt gewünscht (ich fand den Kaiserschnitt auch schmerzhaft und war nicht sofort wieder fit). Es war aber eine Vernunftentscheidung und das kalkulierbarere Risiko. Immerhin brauche ich meinen Körper hoffentlich noch viele Jahrzehnte.

Mein Fazit:
Beckenbodenthemen sind offenbar medizinisches Spezialwissen, über das nicht alle Gynäkologen, Hebammen und Physiotherapeuten verfügen. Empfehlungen auch von medizinischem Personal sind also mitunter mit Vorsicht zu genießen. Auch mir wurde - trotz bereits diagnostiziertem Beckenbodenschaden und ohne jedwede Untersuchung - beim 3. Kind im Krankenhaus von den Ärzten noch eindringlich zur natürlichen Geburt geraten.
Die Schwere der erneuten Geburtsverletzung allein ist nicht ausschlaggebend nach einer solchen Vorgeschichte. Überlege es dir also gut. Es kann gutgehen, du hast aber durch die Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko für bleibende Schäden. Siehe auch: https://riskcalc.org/UR_CHOICE/

14

Bitte nie vergessen: selbst wenn Hebamme und Gyn einer erneuten vaginalen Geburt zustimmen, du wirst mit den Folgen leben müssen falls es zu einem erneuten DR3 / inkontinenz kommt, nicht sie. Denen wird das ziemlich egal sein!

17

Genau so ist es. Insbesondere das Krankenhauspersonal sieht die Frauen ja meistens nur in der Zeit rund um die Geburt und nicht 10 Jahre später. Die kriegen mögliche Spätfolgen in den meisten Fällen gar nicht erst mit, was sich wiederum auf die Empfehlungen auswirkt.
Die Hebammen und Ärztinnen, die mich im Krankenhaus während oder direkt nach der 2. Geburt betreut haben, haben mich bestimmt auch noch als Positivbeispiel für eine gelungene vaginale Geburt nach DR3 in Erinnerung. Ich war da ja selber noch ganz euphorisch und die geschilderten Probleme kamen erst später.

Bearbeitet von jingle6
15

Hallo!

Ich berichte mal von meiner Erfahrung - es ist ja immer sehr individuell.

Ich hatte auch bei meiner ersten Geburt einen DR 3. Grades, und diverse andere harmlosere Verletzungen in der Scheide und Schamlippen. Es ist bei mir alles sehr gut verheilt ohne negative Auswirkungen.

Trotzdem hatte ich genau die gleichen Bedenken vor der kommenden Geburt und habe mich intensiv damit auseinandergesetzt. Mir wurde teilweise auch ein Kaiserschnitt empfohlen, aber es gab auch zahlreiche Stimmen, die das nicht für nötig hielten.

Im Endeffekt habe ich wieder normal vaginal entbunden, bei Kind nr. 2 und 3, ohne jegliche Verletzung.

Kind 1 habe ich in Rückenlage entbunden wegen PDA, die bis zum Ende vorhielt. So hatte ich zwar keinerlei Schmerzen, habe aber schlecht mit pressen können und konnte eben nur auf dem Rücken liegen. Außerdem hatte er eine schulterdystokie und hat deswegen alles „gesprengt“ da unten.

Bei Kind 2 habe ich nur eine walking PDA gehabt, die zum Ende auslief, ich war die ganze Zeit mobil, bin zur Geburt in den Vierfüßler (sehr Damm-schonend!) und hatte tolle Hebammen, die den Damm die ganze Zeit mit Wärme und sonstigem versucht haben flexibel zu halten. Es ging problemlos.

Bei Geburt drei ging es so fix, dass keine pda nötig war, auch Vierfüßler ohne Verletzungen.

Ich habe nur meinem Mann eingetrichtert -
Egal, was ich in der Augenblick sage, bei den Presswehen soll er mich in den Vierfüßler zwingen 🤣

Mal gucken, wie Geburt vier läuft, um den Dammriss mache ich mir keine Gedanken mehr.

Liebe Grüße und höre auf deinen Körper!

16

Ich danke dir sehr für deine Nachricht.. nach all diesen Horrorstories. 🙈

Ein schönes Beispiel dafür das in Zusammenarbeit mit guten Hebammen und guter Vorbereitung auch alles gut gehen kann.

Ich hätte auch keine Angst vor dem dammriss selbst, habe das nämlich alles machbar in Erinnerung (hatte beim ersten einen KS und habe den deutlich schmerzhafter und langwieriger in Erinnerung) sondern eher vor Spätfolgen bezgl. Inkontinenz. Aber das kann eben nach jeder Geburt früher oder später eine Folge sein.

Ich lasse es erstmal auf mich zukommen und lasse dann vielleicht auch das Schicksal entscheiden 😇