Das besagte Wochenbett - Erfahrungen von Mamas

Hallo zusammen,

nach ständigem hin und her sowie unendlich vielem lesen und Infos über das besagte Wochenbett würde mich mal die Erfahrungen seitens Erstmamas aber gerne auch Zweit-/Mehrmamas interessieren.

Mir ist bewusst, wozu das Wochenbett dient und dies auch sehr abhängig von dem Verlauf der Geburt sowie dem Babyzustand ist. Allerdings würde mich unabhängig von all dem bekannten Sachen (Schonung wegen Geburtsverletzungen, Hormone, Erholung, Anpassung, Babyblues, tägliche Hebammenkontrolle, Babykuschen etc.) was man eben hört und liest mal die "Realität" interessieren.
Also wie habt ihr wirklich so die ersten Tage/Wochen verbracht, wann seid ihr zum spazieren oder generell das erste mal aus dem Haus, habt Leute besucht, kleine Einkäufe erledigt oder auch leichte Sachen im Haushalt gemacht?
Mit Besuchen meine ich eher Großeltern, die nicht mehr mobil sind und auch aufgrund dem Alter das Haus nicht verlassen, sollen Ihren Urenkel ja kennen lernen.

Zudem hat sich mein Partner ab Geburt gleich 4 Wochen Elternzeit genommen, was mich auf der einen Seite freudig stimmt aber auf der anderen Seite will ich ja nicht gleich auch ihn so viel an Arbeiten aufdrücken und auch nicht ständig die Eltern anfordern. 🙈

Wir haben noch gute 2 Wochen um den kleinen dann endlich in den Armen zu halten, vor der Geburt habe ich keine Angst (kommt wie sie kommt) und bin drauf vorbereitet aber das Wochenbett macht mir schon sehr gedanklich zu schaffen. 😅
Mein Partner sieht das Wochenbett nicht so eng, eher belächelt er es aber das wird sich dann zeigen wenn es soweit ist.

Muss dazu schreiben, bin eine Person, der sehr schnell die Decke auf den Kopf fällt und schon immer gerne als auch viel unterwegs ist. Bisher mache ich auch noch sehr viel, nur schwere sowie anstrengende Sachen vermeide ich, da habe ich die Unterstützung meines Partners und auch von den Familien. Man kann aber sagen, dass ich nicht lange ruhig halten kann, nach Operationen war ich immer schon schnell fit und spätestens nach paar Tage unterwegs. Ist zwar kein Vergleich mit einer Geburt und einem Baby, dass dann versorgt wird aber damit man vlt. eine Vorstellung hat.

Ich habe nicht vor, direkt in die vollen zu gehen nach der Geburt. Vielleicht gibt es ja die ein oder andere mit ähnlichen Gedanken und Neumamas können von Ihren Erfahrungen berichten, evtl. Tipps geben.?

LG

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Ich persönlich habe das Wochenbett nie als diese Dauerkuschelsache gesehen, sondern eher als medizinische Notwendigkeit. Es ist für den Körper einfach wichtig, sich zu schonen, und selbst wenn man sich fit fühlt, sollte man es langsam angehen lassen. Du wirst hier aber auch von Leuten lesen, die quasi am Tag nach der Geburt einen Marathon gelaufen sind, dabei gebügelt und selbstverständlich für die ganze Großfamilie gekocht haben, weil sie sich eben nicht so anstellen, das geht schon alles ;-) Insofern: Jeder muss selber wissen, wie er seine Prioritäten setzt, wie er sich fühlt, was geht und was nicht geht - und ob es denn wirklich gehen muss. Gibt ja auch genug Möglichkeiten sich zu beschäftigen, ohne sich körperlich anzustrengen.

Witzig finde ich nur deinen Satz, dass dein Mann vier Wochen Elternzeit hat, du ihn aber nicht so viel Arbeit aufdrücken willst - warum nicht :-D ? Also mal ganz ernsthaft - warum sollte der Partner in der Zeit nicht alles erledigen, wenn er sowieso da ist? Du hast vermutlich danach viele, viele Monate, in denen du alleine mit dem Kind zuhause bist und alles selbst machst. Da hätte ich gar keine Skrupel.

Bei uns war das alles ganz entspannt. Mein Mann hat geputzt und gekocht (es waren Wochen voller Fleisch und Gemüse, zum Heulen :-D ), ich habe Wäsche gefaltet oder sowas... Wir haben nach ungefähr einer Woche angefangen, kleine Ausflüge zu machen - mal die Familie besucht, auf dem Weihnachtsmarkt gewesen oder einkaufen gegangen. Nichts Aufregendes, aber ich hatte auch Kaiserschnitte und war speziell beim zweiten Kind noch nicht so schnell fit. Ansonsten haben wir die Zeit einfach für uns genutzt, Babys schlafen ja extrem viel am Anfang und mein Mann hat selten Phasen, wo er mal so lange nicht arbeitet (jeweils drei Monate) - das war eigentlich das Beste daran :-D Gesellschaftlich akzeptiertes Partner-Gammeln, großartig!

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Ich denke das kommt daher, weil 4 Wochen im Vergleich zu meiner Zeit mit dem Baby doch schnell vorbei sind und mein Mann wieder im Arbeitsalltag ist sowie wenig Zeit dann hat und die Zwischenschritte nicht mehr so hautnah mitbekommt.
Möchte ihn ja auf der einen Seite eben in dieser Zeit auch die Möglichkeit geben so viel wie möglich mit unserem Kind zu verbringen und nicht nur den Haushalt machen lassen, vielleicht ist es auch ein zu überzogener Gedanke aber einfach eine schöne Vorstellung für mich, dass er in seiner Elternzeit dennoch auch so viel wie möglich vom Baby hat wenn es wach ist und nicht nur schläft. 😅

Ich gehöre auch zu den Frauen, die Hilfe gerne ablehnen aber sich natürlich auch freuen. Nur wir haben eben alle unsere Routine und Vorstellungen vom richtigen Haushalt und das fällt nicht immer leicht wenn jemand anders die Aufgaben macht... kennen wir ja zu gut und fällt schwer abzugeben 🙈

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Nö, fällt mir gar nicht schwer abzugeben :-D An einen völlig Fremden mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen vielleicht, ja. Aber bei meinem Mann? Keine Spur. Er kann das alles genauso gut wie ich, manches macht er anders, aber darüber mache ich mir echt keine Gedanken.

Ich weiß auch nicht, welche Berge von Arbeit du in der ersten Zeit erwartest ;-) Dein Mann wird nicht nonstop schuften, da kann ich dich beruhigen. Das Baby hingegen wird viel schlafen. Genug Zeit, dir was Nettes zu kochen und zu putzen. Gönn dir das doch mal. Ich verstehe wirklich nicht, wenn man sich selbst nach einer Geburt und ein langen Schwangerschaft, die dem Körper auch einiges abverlangt hat, noch derart schwer damit tut, einfach mal auszuruhen und sich betüdeln zu lassen. Jede Hebamme wird dir das sagen. Und die hat in der Regel nur ein Interesse: Deine Regeneration. Das Wochenbett wurde nicht von Feministinnen erfunden, die mal ihre Männer nach Jahrhunderten voller Unterdrückung endlich zurückknechten wollten, sondern von Medizinern ;-)

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Meiner Meinung nach wird um das Wochenbett zu viel Drama gemacht.

Das Schonung angesagt ist wegen Rückbildung, braucht man nicht diskutieren.

Wir hatten etwas erschwerte Bedingungen im Wochenbett, es war aber trotzdem alles gut.

Der kleine Mann kam 6 Wochen zu früh per sekundärem KS und war 2 Wochen auf der Neo. Ich war 1 Woche stationär, aber getrennt von dem Kleinen. Die andere Woche sind mein Mann und ich gependelt.

Ich bin schon nach 2 Tagen etliche Male durchs KH gelaufen, war aber auch schnell wieder fit. Nach einer Woche habe ich gar nichts mehr gemerkt.

Das Schlimmste war eine Gastritis, die ich von zu viel Ibuprofen bekommen hatte.

Und als der kleine nach Hause kam, hatte mein Mann (wahrscheinlich vor lauter Stress) auch Magen-Darm.

Wir haben ruhig gemacht, nur das nötigste erledigt und uns von Schonkost ernährt.

Zum ersten Mal spazieren waren wir mit dem immer noch -3 Wochen alten Baby 5 Tage nach der Entlassung (bei Minusgraden) und 7 Tage später waren die Großeltern zu Besuch.

Der kleine Mann war entspannt und hat sowieso die meiste Zeit geschlafen. Wenn wir Eltern beide fit gewesen wären, hätten wir wohl auch mehr unternommen.

Lass es genauso wie die Geburt auf dich zukommen.

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Mein 1. Wochenbett war im November 2020. und es war schön.
Wir hatten 5 Wochen nur für uns. Mein Mann war auch zu Hause wegen des Lockdowns und konnte Home Office machen. Außer den Großeltern haben wir niemanden gesehen 😅
Mir ging es vom Beckenboden her nicht soo toll - bin die 5 Wochen echt ziemlich viel auf dem Sofa gelegen und hab gekuschelt.

Mein 2. Wochenbett kommt hoffentlich im Mai sein und ich hoffe dass ich mich auch diesmal so gut es geht vom Rest der Welt fern halten kann 😂
Die Zwerge sind nicht lange klein und diese Zeit würde ich echt gerne so ruhig es geht genießen.
Einfach weil ich die „erzwungene Erfahrung“ aus dem Lockdown Jahr habe.

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Mein Mann war die erste Woche zu Hause, danach war vorbei mit dem Wochenbett. Da ich noch eine Tochter im Geundschulalter habe, musste ja alles irgendwie weiter gehen.
Ich habe aber aufpassen müssen das ich mich nicht übernehme, wegen den Nachwehen.
Jetzt hab ich schon 4 Wochen hinter mir und muss sagen das ich Körperlich schon wieder alles machen kann.

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Also ich war immer relativ schnell fit im Wochenbett trotz 1x KS und beim 2. Starken Geburtsverletzungen. Ich hab mir auch ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken drüber gemacht. Bei der 2. Geburt sollte ich mich schon im Krankenhaus möglichst viel bewegen, da ich einen Wochenfluss Stau hatte. Bin also da schon durch den Park spaziert. Zuhause hab ich es so gemacht, wie es passte. Wenn ich platt war hab ich mich hingelegt und ansonsten einfach so wie es ging mitgemacht.

Tatsächlich waren alle Großeltern noch am Tag der Entlassung bei uns. Haben natürlich ihren Kuchen selbst mitgebracht und ich fand das sehr schön und überhaupt nicht anstrengend. Aber da ist auch jeder anders.

Ich glaub so nach einer woche war ich mit dem großen das erste mal wieder auf dem Spielplatz. Einkäufe hab ich mir ne Zeit lang liefern lassen. Gekocht hab ich aber (besser ist das :D ) und mein Mann hat sich grob um den Haushalt gekümmert und viel um den großen im 2. Wochenbett.

Ich glaube das ganze ist sehr individuell. Ich bin kein Typ, der den ganzen Tag im Bett verbringen kann aber mir ging es auch eigentlich ganz gut.

Durch den Stau wurde mir direkt nach der Geburt sogar viel Bewegung empfohlen deshalb glaube ich nicht, dass es schlimm ist sich direkt nach der Geburt nicht nur im Bett aufzuhalten.

Ich glaube das wichtigste ist auf deinen Körper zu hören. Aber definitiv ist das Wochenbett beim 2. Kind anders als beim ersten. Jetzt im Sommer kommt unser 3. Kind und wir fahren sogar nach 4 Wochen mit den 3 Kindern in den Urlaub 🙈

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Meines Erachtens wird das Wochenbett zu romantisiert. Meine Maus kam fast 4 Wochen zu früh, wir hatten starke Gelbsucht und Stillprobleme. Meine Maus musste ingesamt 2 mal zur Phototherapie. Beim zweiten Mal wurden wir schon entlassen, mussten aber wieder ins Kh. Entsprechend war ich keine Patientin mehr sondern Begleitperson meiner Tochter. Da hat es tatsächlich niemanden interessiert, dass ich vor 4 Tagen entbunden habe.

Klar wäre es toll wenn wir die ersten Wochen nur gekuschelt, gestillt, geschlafen hätten, das ging aber nicht. Ich kenne leider viele Mamas, die Gelbsucht, Infektionen, Milchstaus, stillprobleme etc hatten und entsprechen das Wochenbett nicht so gestalten konnten wir es im GVKs vorgelebt bekommen.
Ich war darauf nicht vorbereitet und es hat mich damals entsprechend getroffen, da eben gar nicht thematisiert wird, dass es bei vielen halt nicht nach Plan läuft.

Alles Gute für die Geburt 🍀

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Ich finde man muss da auf sein Bauchgefühl hören. Bei unserem ersten Kind habe ich wirklich lange mit ihm zuhause im Bett/auf der Couch verbracht. Nach 2 Wochen waren wir das erste mal draußen und mir ging es garnicht gut. Ich hatte da aber auch mit meinen Geburtsverletzungen arg zu kämpfen.

Beim zweiten Kind (bei dem wir jetzt grade offiziell nocj im Wochenbett sind) habe ich mich ganz früh schon total fit gefühlt. Nachdem die Nachwehen nach 3 Tagen rum waren hatte ich echt Hummeln im Hintern. Somit mache ich nach 10 Tagen echt schon wieder fast alles, versuche aber trotzdem auch Auszeiten zu nehmen in denen ich mich auf unser Baby konzentriere. Also ja, ich empfinde es beim zweiten Kind als viel schwieriger langsam zu machen, was aber glaube ich weniger am zweiten Kind liegt sondern daran, dass ich einfach fitter bin als nach der ersten Geburt.

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Also bei mir war es so, dass ich nach beiden Kindern jeweils ca. 5 Tage später auf Geburtstagen war..einmal meine Schwester und einmal meine Nichte. ABER da war jeweils klar, dass ich mich jederzeit auch hätte zurückziehen und hinlegen können und es bot sich eben an, damit gleich die ganze Familie den "Babybesuch" auf einr unkomplizierte Weise abgehakt hatte. Lange geblieben sind wir auch jeweils nicht und haben natürlich drauf geachtet, nicht dem Geburtstagskind die Show zu stehlen. Beim ersten Kind hab ich mich nicht recht ausruhen können, denn 6 Wochen nach der Geburt stand ein Umzug an und so hab ich in der Zeit (mein damaliger Mann hat 2 Wochen nach der Geburt wieder gearbeitet) jede Menge Umzugskisten gepackt, zusammen mit meiner Schwester in der neuen Wohnung tapeziert u.ä....kann ich nicht empfehlen..der Beckenboden fand das nicht gut.
Nach der zweiten Geburt war ich erschöpfter und bin die ersten Tage nur zwischen Bett und Sofa und Toilette gependelt. Allerdings stand dann der Vater meines neuen Mannes völlig unangemeldet vor der Tür und hatte sich für paar Tage eine Ferienwohnung genommen. Das war sehr sehr uncool, weil mein Mann sich natürlich dann verpflichtet fühlte mit ihm auch was zu unternehmen und er halt auch jeden Tag bei uns war...war richtig anstrengend für mich und meine Hebamme hätte meinem Schwiegervater glaub am liebsten den Kopf gewaschen. In den Tagen bin ich dann auch das erste mal spazieren gegangen, aber nach vllt 200m (wenn überhaupt) wieder rumgedreht, weil es sich am Beckenboden einfach garnicht gut anfühlte. Insgesamt war der Beckenboden nach der 2. Geburt besser, was sicherlich an mehr Ruhe im Wochenbett lag.
Also ich würde sagen, man muss nicht die ganze Zeit im Bett liegen, aber alles, was irgendwie anstrenged ist, besser erstmal sein lassen. Und natürlich hat dein Mann in der Zeit den absolut größten Teil des Haushalts zu schmeißen, wenn er ja eh da ist.

Bearbeitet von Yosan
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Hey, ich erwarte mein drittes Kind und mein Mann wird wohl wenn es hoch kommt 2 Wochen zu Hause sein. Meine hebamme hat mir neulich nochmal eindringlich gesagt wie sichtig das Wochenbett ist da die Strukturen im beckenboden diese Zeit brauchen um sich zurück zu bilden. Das kann man nicht beschleunigen und sie sagte das es zwar erstmal in Ordnung scheint aber die meisten Frauen dann ab der menopause inkontinent werden weil eben kein Wert mehr aufs Wochenbett gelegt wird. Wenn es nach ihr ginge sollte ich 6 Wochen nur das Baby heben und sonst nichts weiter und möglichst oft mich hinlegen.
ist natürlich unrealistisch bei mehreren Kids aber ein bisschen zu denken gibt mir das schon. Beim zweiten Wochenbett habe ich glaube ich den ersten Tag oder vllt auch zwei komplett im Bett verbracht auch wegen muskelkater und allem und dann bin ich jeden Tag etwas mehr unterwegs gewesen. Es ging gut.
im ersten Wochenbett bin ich tatsächlich aufgestanden nach ein oder zwei Tagen und hab dann nach einer Woche strikte bettruhe verordnet bekommen weil ich nach ein paar Minuten stehen immer ein druckgefühl nach unten bekommen hab. Das war laut hebamme der beckenboden der gesagt hat er ist noch zu schwach. Dann musste ich zwei Wochen liegen, das wäre jetzt mit 3 Kindern der horror... Mal sehen ich werd es auf jedenfall vorsichtiger angehen aber wenn mein Mann arbeiten muss dann geht es halt nicht anders als das ich aktiv bin...