Lagerkoller

Ihr Lieben, ich bin grade völlig mit den Nerven am Ende. Das wird wohl ein Jammerpost und es geht bestimmt vielen von euch da draußen ähnlich.

Ich bin jetzt seit drei Wochen (sogar vier, da die beiden krank waren) mit den Kids (5 und fast 2) zuhause. Ich arbeite nur wenige Tage und übernehme hier sonst im Haushalt alles weitere.

Die beiden können und wollen sich keine einzige Minute selbst beschäftigen. Sie wollen dauer bespaßt werden und ich komme zu nichts. Wenn ich mal was anfange, dauerts keine zwei Minuten bis sie streiten, eines der beiden weint, jammert oder an mir rumziehen. Es ist nicht auszuhalten.

Ich biete beiden wirklich viel Abwechslung an (basteln, Spiele, Backen, malen, Vorlesen), wir sind viel in unserem großen Garten, toben, gehen mal in den Wald, machen Spaziergänge und fahren vorm Haus mit dem Rad/Bobby Car etc.

Trotzdem sind die beiden abends kaum müde und gehn nicht vor 21 Uhr ins Bett.
Ich habe keinerlei Entlastung und auch nur mal 10 Minuten am Tag für mich.

Heute ist es ganz schlimm. Seit 7 Uhr nur Gejammere, ständig ist eines der beiden am Weinen und nichts ist ihnen recht zu machen.
Ich bin kurz davor hier das Haus zusammenzubrüllen, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.
Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll, wenn wir noch längere Zeit Zuhause 24 Stunden aufeinander sitzen.

Sorry, für das Gejammere, aber das habe ich aktuell zum Abregen mal kurz gebraucht.

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Du....wenn es nicht mehr geht, Sperre dich mal 10 Minuten in die Küche ein und trink gemütlich einen Kaffee, ein bisschen Schoki und einmal durchatmen.
Ich habe hier gerade auch keine Minutw für mich (3 Monate altes Baby) und 2 jähriges Trotzkind. Wenn es mal nicht mehr geht, mache ich das mittlerweile auch. Danach ist meine Laune auch wieder besser. Das Baby lasse ich natürlich nicht alleine

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Hallo

oh ja das ist echt mies wenn man keine Zeit für sich hat. Abends ist man dann halt auch so fertig und schläft schon fast vor den Kindern ein.
Bist du alleinerziehend? Wenn nicht muss dein Mann wenigstens mal am weekend ran um mit den Kindern 1-2 Stunden raus zu gehen.
Ansonsten finde ich es in den Zeiten auch nicht schlimm den Kindern mal einen Film anzumachen damit du mal wenigstens 30 min für dich hast. Dann vielleicht auch mit den Kids ausmachen das du wieder Zeit zum spielen hast wenn sie dir z.B. 15 min geben um die Spülmaschine ein und auszuräumen. Dabei kannst du ja eine Eieruhr laufen lassen damit sie den zeitrahmen verstehen. Ich würde halt immer wieder versuchen kurz was zu machen wie z.B raussaugen etc und dann wieder mit den Kids was machen. So bekommst du zwar nicht viel geschafft aber wenigstens das nötigste.

LG und du schaffst das #winke

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Alleinerziehend bin ich nicht, aber mein Mann arbeitet 10 Stunden und braucht dann erstmal Pause. So lange dürfen die Kids dann was am TV schauen, während ich koche und den Haushalt mache.

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Meine beiden sind sechs und zwei und ich finde das auch nicht toll gerade.

Aber ich bespiele die Kinder nicht dauernd. Die müssen sich selbst beschäftigen, sonst würde ich durchdrehen. Man muss auch aushalten wenn die Kinder einfach nur gelangweilt gammeln. Meist beschäftigen sie sich dann doch bald mit irgendwas.

Mindestens einmal täglich gehen wir raus, spazieren. Zum Glück wird bald das Wetter besser. #sonne

Mittags parke ich die Kinder 30-60 Minuten vor der Glotze und zieh mich zurück. Und wenn es sie das Abi kostet, ich brauch die Pause.

Ich wünsch dir starke Nerven, wir schaffen das irgendwie..#cool

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Tv schauen dürfen sie, wenn der Papa von der Arbeit nach Hause kommt und ich koche+Haushalt mache.

Das schlimme ist, nicht mal meine Arbeit an 8 Tagen im Monat ist entspannend, weil ich da im KH auf Intensivstation arbeite 😩

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Das kannst du doch ändern. Wenn der Papa nachhause kommt muss er halt mal ne Runde vorlesen, dafür schauen die Kinder mittags TV.

Und dann ab auf die Couch, Musik hören oder ein Buch lesen..

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Da ich einen solchen "Lagerkoller" bei uns auch befürchtet habe, haben wir bereits am Tag der Kita Schließung vereinbart, dass unsere Tochter sich täglich mit 2 weiteren Kindern 6 bis 8 Stunden täglich trifft und spielt. Weiteren Kontakt zu anderen Kindern gibt es nicht. Die anderen Eltern/Kinder (mit denen wir befreundet sind) halten sich auch an diese Maßgabe. Einmal in der Woche sieht unsere Tochter noch ihre Großeltern.

Alles im Rahmen der gesetzlichen Bestimmung.

Und meine Tochter ist glücklich und ausgeglichen.

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Die Großeltern haben sich bei uns rausgenommen, sie wollen keinen Kontakt zu den Kindern während der Zeit, hatten aber ansonsten nicht viel Kontakt vorher, deswegen ist das weiter auch nicht schlimm und ich kann das verstehen.
Mit anderen Kindern haben wir nur mit der besten Freundin vom Großen ab und an "Gartenzaungespräche" wenn sie bei uns vorbeilaufen.

Wir wollen uns da schon an die Vorgaben halten, grade da ich auch mit den Covid Patienten arbeite auf der Intensivstation wollen wir nicht versehentlich jemanden anstecken sollte ich mich, warum auch immer angesteckt haben.

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Ich kann dich so gut verstehen! Meine beiden 1,5 und 11,5 bringen mich momentan an meine Grenzen! Heute Nacht war der kleine 5 Stunden wach ich bin fast Durchgedreht! Und mein Mann nur arbeiten! Der Große durfte gestern mit Maske und einem Freund auch mit Maske Fahrrad fahren! Der Junge trifft keinen weiteren Kinder so wie meiner auch nicht! Daher erlaube ich diese Treffen, es ist ja auch erlaub sich mit einer Person zu treffen und daher ...! Mein Großer würde sonst durchdrehen seit mittlerweile 4 Wochen sind wir nur noch unter uns haben schon vor der Sperre keine Freund mehr getroffen!
Ansonsten gehen wir sehr viel raus in Garten, spazieren usw. aber manchmal würde ich einfach gerne wieder mal mit meiner Freundin frühstücken und entspannt quatschen! So geht es vermutlich vielen...! Mein Mann hat wenigstens noch einige wenige Arbeitskontakte aber wir nur uns und meine Eltern! Meine Eltern wohnen neben uns und wir sehen uns jeden Tag schon immer, halten nun aber Abstand und treffen uns im Garten. Wird vermutlich böse Worte geben aber es ist erlaubt und daher machen wir es, es hat auch Gründe warum wir weiterhin wenige Kontakte beibehalten sollen!

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"Ich biete beiden wirklich viel Abwechslung an (basteln, Spiele, Backen, malen, Vorlesen), wir sind viel in unserem großen Garten, toben, gehen mal in den Wald, machen Spaziergänge und fahren vorm Haus mit dem Rad/Bobby Car etc.

Trotzdem sind die beiden abends kaum müde und gehn nicht vor 21 Uhr ins Bett.
Ich habe keinerlei Entlastung und auch nur mal 10 Minuten am Tag für mich."

Wie war es vorher?
Konnten sie sich da auch mal alleine beschäftigen?

Bei meiner habe ich folgendes gemerkt:

- wenn ich zu viel anbiete, schaltet sie selbst ab.
- dann schaltet sie in den "Mama macht ja Modus"

Ich habe dann zwei Möglichkeiten
a) ich gehe darauf ein. Dann kommen wir aber nur wieder raus, wenn ich selbst etwas ändere und durchziehe, dass es erst mal OHNE Programm läuft

b) ich stelle direkt die Bespaßung ab.
Das ist dann eine vorübergehend harte Zeit, aber sie lernt wieder selbst kreativ zu werden.


Egal ob Corona oder früher auch schon:

auf zwei Tage Programm 1 Tag kein Programm.

Mehrere Tage in Folge mit Animation und wir kommen beide nicht mehr aus der Spirale raus.


Das andere ist: 10 Minuten NEHME ich mir.
Nicht, ich möchte, hätte gerne, bitte bitte bitte (und tu dann doch wieder)

10 Minuten gehören mir und Basta!

- langsam gesteigert, als sie kleiner war
- optische / akkustische Signale (Eieruhr, Sanduhr, wenn der Zeiger ganz unten ist)

- jede Störung wird dran gehängt! und die Mama-Maschine ist noch etwas länger "offline" ;-)

Für Notfälle bin ich immer da.
- Unfall, Sturz, verschluckt, Alptraum. Sehr gerne.

Mama, ich will aber den rosa Stift, ich will aber den grünen Ball.
Das ist KEIN Notfall und kein Mama-Sofort-Grund.


Danach bin ich verlässlich da.
Diese Erfahrung war auch sehr wichtig.

10 Minuten ohne zu hören. Dafür höre ich danach 20 Minuten aktiv zu und bekomme dann auch etwas mit.

Wenn ich sage, ich mache noch etwas fertig. Dann nehme ich mir danach auch die Zeit für mein Kind. Ohne etwas neues anzufangen.

Mit dieser Verlässlichkeit klappt es auch, dass
- ich in Ruhe etwas fertig machen kann
- sie darauf vertraut, dass ich danach wirklich für sie da bin.
Win win


So ab Kindergartenalter kam es dann auch öfter vor:

ich habe 10 Minuten vorausgesetzt, genommen (nicht erwartet, sondern geschaffen)
, die Eieruhr klingelte
und Kind zog es vor in aller Ruhe weiter zu spielen, fühlte sich gestört, als ich mich wieder im "Mamamodus online" meldete


Sie brauchte diese Mama-bespaßungsfreie Zeit für sich um kreativ zu werden.
Um für sich den Schalter umzulegen von Mama macht ja auf : oh ich kann ja selbst was.


An manchen Tagen sind es 10 Minuten (mein Minimum und darauf bestehe ich und nehme ich mir!)
an anderen Tagen baut mein Kind diese Zeit von sich aus aus.

Gemeinsame Aktivitäten machen wir beide gerne.
Nicht mehr als bespaßen, sondern weil ich selbst auch Freude daran habe.


Corona aktuell (aber schon vorher eingeführt)

Uns hilft es sehr, dass wir am Abend vorher zu besprechen, was wir am nächsten Tag tun wollen. Das gibt uns beiden Sicherheit.

- Aktivitäten
- Ruhephasen
- Aktivität
- Mahlzeiten

Dann wissen wir beide, was kommt als nächstes und überdrehen nicht schon bei der Erwartung, was wohl kommen könnte....

Sie weiß, dass ich meine Ruhezeit möchte
und ich weiß, welche Wünsche sie hat

Sich selbst Gedanken machen, beschäftigt sie auch und gleichzeitig lernt sie, dass Mama nicht für alles zuständig ist.

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Ganz wichtig: die 10 Minuten gehören MIR

nicht dem Haushalt, nicht den To dos, sondern mir. Kraft tanken, träumen, Wand anschauen, Hirn abschalten...

Zwischendurch am Tag. Statt Power nap, power tanken time.

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Aloha,

ich wollte nur sagen - ich finde deinen Beitrag bzw. die beschriebene Herangehensweise super.
Relativ ähnlich mache ich es hier auch (habe nur ein Kind - es liest sich, als hättest auch du nur eins - das mag dann alles etwas einfacher sein) und es hat immer super funktioniert.

Jetzt ist er 11 und es war und ist kein Problem, im Home Office konzentriert zu arbeiten - wenn er etwas braucht, kommt er zu mir - ich habe ein offenes Ohr oder sage, ich brauche noch etwas, dann komme ich zu dir - et voilà, klappt wunderbar. Natürlich hatte er bis heute auch viel von der Schule, somit war er damit auch vielfach beschäftigt. Dafür gehört natürlich meine Mittagspause ihm und auch viel Zeit meines restlichen Tages.

Viele Grüße.

Ae

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Ich weis nicht was dagegen spricht halt einfach mal nen Schrei fahren zu lassen ?!
Du bist ein Mensch und keine Maschine und auch Kinder (5 Jahre ist Vorschulalter) können lernen das auch Erwachsene mal an nem Punkt sind wo´s reicht.

Man ist ja nicht gleich der letzte Mensch nur weil man mal auf den Tisch haut und klar bekundet das es jetzt gut ist.

Ich persönlich würde eher mal einen befreienden Schrei los lassen als das ich mich von meinen Kindern derart gängeln lasse, nur weil sie sich nicht mal eine stunde mit sich beschäftigen WOLLEN.

WOLLEN nicht KÖNNEN ! Das ist der entscheidende Punkt.

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Ich würde die Dauerbespaßung abstellen. Die Kinder haben keine Notwendigkeit sich selbst zu beschäftigen, wenn du immer gleich was bietest. Bei dem kleineren Kind ist das vielleicht noch etwas schwieriger, aber mit 5 Jahren sollte sich ein Kind in jedem Fall durchaus mal ne halbe Stunde und das mehrfach am Tag beschäftigen können. Wenn es dann Gejammer gibt, ist das eben so - da müssen sie durch. Langeweile macht kreativ.

Auch kleine Kinder kann man in den Haushalt einbinden und ihnen verständlich machen, dass es nach 15 min Bad putzen wieder ein Spiel gibt. Und dann eben immer im Wechsel.

Kann ja nicht sein, dass du den ganzen Tag um die Kinder rum turnst und abends dann den kompletten Haushalt erledigen musst.

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Mit dem 2 Jährigen ist es halt schwierig. Aber hast du mal bewusst durchgezogen, dass zum Beispiel nach dem Mittagessen eine Ruhezeit von 1 oder 1,5 Stunden ist? Die Kinder sind in der Ruhezeit getrennt, jeder soll in seinem Zimmer was machen (malen, Hörspiel, alleine spielen oder schlafen) oder dir in der Haushalt was helfen.

Bei meinem 3 jährigen klappt es mittlerweile ganz gut. Es hat natürlich etwas gedauert.

Ansonsten kann ich dir nur raten, feste Tagesabläufe und deinen Mann so viel wie möglich in der Haushalt einspannen.