Kann mein Chef verlangen, dass ich mein Kind in die Notbetreuung gebe?

Hallo!

Ich habe heute erfahren, dass mein Beruf jetzt als systemrelevant eingestuft wird.

Bisher ist mein ganzes Büro im Homeoffice und ich betreue parallel mein Kind (fast 2). So funktioniert das eigentlich ganz gut und bisher hat mein Chef nichts gesagt.

Jetzt frage ich mich, ob er verlangen kann, dass ich mein Kind in die Notbetreuung geben muss oder mein Mann ihn betreuen muss und ich wieder „voll“ zur Verfügung stehe?

Im Moment wird geduldet, dass das Kind öfters für Ablenkung sorgt aber solange ich meine Stunden und Aufgaben schaffe, ist das kein Problem.

Mein Mann kann nur schlecht im Homeoffice arbeiten und daher wäre eine Betreuung durch ihn über einen längeren Zeitraum nicht sinnvoll. Bei mir ist Homeoffice technisch dagegen kein Problem.

Zudem bin ich schwanger und möchte die Notbetreuung wirklich vermeiden.

Hat da schon jemand Erfahrung mit?

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Hallo,
die „systemrelevanten“ Berufe sind (zumindest bei uns) ausschließlich Berufe mit viel Menschenkontakt.
Dein Chef kann dich nicht zur Notbetreuung zwingen, aber zur Vertragserfüllung.
Ein „Ausweg“ wäre ggf. deine Schwangerschaft. Du bekommst in den systemrelevanten Berufen doch sofort ein BV, wenn du nicht im Homeoffice arbeitest. Ich denke also dein Chef hat die Alternative zwischen BV und Homeoffice - da ist nix „geduldet“. Das ist einfach das kleinere Übel.

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In NRW sind z. B auch Mitarbeiter die beim Arbeitsamt kurzarbeiteranträge bearbeiten systemrelevant. Da gibt es auch kein BV.

Ausserdem wird morgen bekannt geben wer noch in die Betreuung darf

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Es gibt auch einige systemrelevante Berufe so wie meinen, die ohne großen Menschenkontakt sind.

Für ein BV sehe ich keinen Grund, außer die Schwangerschaft an sich in Zeiten von Corona reicht plötzlich

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Du kannst nicht zur Notbetreuung gezwungen werden, aber dein Chef kann natürlich auf die Vetragserfüllung bestehen und die fristlos Kündigen wenn du nicht kommst

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Danke für die Antwort.

Dann wäre wahrscheinlich die Frage, wann mein Vertrag nicht erfüllt wäre. D.h. ob er nicht auch erfüllt ist, wenn ich so wie jetzt meine Stunden schaffe und meine Aufgaben erledige. Unabhängig davon ob ich mein Kind nebenbei betreue oder nicht.

Schwierig wird es wahrscheinlich erst, wenn er verlangt, dass ich wieder ins Büro komme.

Ab Mitte Juli bin ich im Mutterschutz aber unsere Kitas bleiben noch bis August regulär zu

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Steht denn im Vertrag das du Homeoffice machen darfst?

Nur dann hast du ein Recht darauf

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Mein Mann sowie ich sind auch beide sytemrelevant. Home-Office ohne Probleme möglich.

Systemrelevant heißt ja nicht zwangsläufig, dass man plötzlich kein Home-Office mehr ausüben darf.

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Zwingen kann er dich nicht.. aber wenn er dich voll braucht musst du sehen das dein Kind betreut wird...

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Ich weiß zwar nicht, wie es mit Notbetreuung aussieht. Aber ich bin auch schwanger und mein Chef hat die Info bekommen und an mich weitergegeben, dass solange die Ausgangsbeschränkungen noch gelten, ich als Schwangere nur in Homeofgice oder im Einzelbüro beschäftigt werden darf. Ist es nicht möglich, wäre ich ein Fall für Beschäftigungsverbot. Zumindest in Bayern.

Wie es nach den Ausgangsbeschränkungen aussehen wird, weiß ich leider nicht. Ist für mich dann auch nicht relevant, da ich ab 23.04 ins Mutterschutz gehe.
Sollte dann nichts vom Staat/Arbeitgeber als Vorschrift kommen, gehe ich davon aus, dass der Arbeitgeber von dir die Arbeitsleistung nach Vertrag verlangen kann und es ihn wenig interessiert, wie es bei dir mit Kinderbetreuung aussieht. Leider☹️.

Zum Abgeben ins Kindergarten nach Elternzeit kann der Arbeitgeber ja auch nicht zwingen. Braucht er auch nicht, weil die Arbeitnehmerin sich darum kümmern muss, wie und wo das Kind betreut wird, damit sie der Arbeit nachgehen kann....

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Klar, sonst muss man auch für die Betreuung sorgen, wenn man wieder in seinen Beruf einsteigen will.

Aber dies ist ja wirklich eine Sondersituation.

Ich kenne viele Eltern, die derzeit beide arbeiten und davon mindestens einer im Homeoffice mit Kind. Und definitiv keinen Anspruch auf Notbetreuung haben werden. Wenn da jetzt bei beiden der Arbeitgeber auf Vertragserfüllung durch Anwesenheit pocht, haben die ein riesiges Problem.

Es kann ja nicht sein, dass wegen der aktuellen Krise reihenweise Eltern ihre Stelle kündigen müssen um die Betreuung zu gewährleisten. Oder unbezahlten Urlaub nehmen.
Zumal viele Stellen auch derzeit sicher nicht ohne weiteres neu besetzt werden können.
Da wäre mir ein verlässlicher Mitarbeiter im Homeoffice, der vielleicht etwas auf Sparflamme arbeiten lieber